Universitätsbibliothek Dortmund:
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Erste INETBIB-Tagung in der Universitätsbibliothek Dortmund vom 11. - 13.3.1996

Fortbildungsveranstaltung für Mitarbeiter/-innen in Bibliotheken im Rahmen des Fortbildungsprogramms des Hochschulbibliothekszentrums Nordrhein-Westfalen, veranstaltet von der UB Dortmund in der UB Dortmund


B. Dugall
Von der Fernleihe zur Dokumentlieferung
überregionale Bestrebungen zur Verbsserung der Dokumentlieferung

In den letzten Jahrzehnten wurden alle Anstrengungen zur Verbesserung der Fernleihe auf eine Optimierung des Nachweises von Beständen gelegt. Angefangen von dem Aufbau und der Erweiterung der Zentralkataloge bis hin zum überregionalen Entstehen von Gesamtnachweisen (ZDB, VK) läßt sich eine Fülle von erfolgreichen Aktivitäten nennen, die jedoch allesamt nicht zu einer durchschlagenden Verbesserung auf dem Sektor der Dokumentlieferung geführt haben.
Die heute diskutierten Ansätze und eingeleiteten Initiativen gehen nun davon aus, auf der Basis relativ gut ausgebauter Nachweise, zu einer Optimierung von unterschiedlichen Bestell- und Lieferformen zu kommen, wobei zunehmend der Einsatz von primär elektronischen Komponenten vorgesehen ist.
Aktivitäten, den Bestell- und Lieferverkehr elektronisch abzuwickeln sind nicht gänzlich neu. Ansätze einzelner Bibliotheken (TIB Hannover, ZBM) sind auf der Bestellseite vorhanden (z.B. TIBORDER) und werden in jüngster Zeit durch regionale Anstrengungen (JASON; RAPDOC) auch im Lieferbereich ergänzt.
Dagegen sind übergreifende Ansätze in Deutschland noch wenig ausgeprägt. Neben dem vom DBI angebotenen Service DBI-LINK, ist hier der versuchsweise von zunächst 4 Sondersammelgebietsbibliotheken ins Leben gerufene SSG-S Dienst zu nennen, über dessen erste Erfahrungen berichtet wird. Allen diesen Ansätzen ist gemeinsam, daß sie sich auf ein Minimum an definierten Strukturen (definierte Lieferfristen und -formen) festlegen.
Ein völlig neuer Ansatz wird dagegen mit der SUBITO Initiative beschritten. Hier soll erstmals der Versuch unternommen werden, einheitliche Abläufe und Rahmenbedingungen für eine Vielzahl von Bibliotheken festzulegen, um so zu einem bundesweit zu praktisch gleichen Bedingungen arbeitenden Service auf dem Sektor der Dokumentlieferung zu kommen.
Im Rahmen des Vortrages sollen die technischen und organisatorischen Lösungsansätze dargestellt und ihre mögliche Umsetzung beschrieben werden. Neben der Nutzung einheitlicher Zugänge für Bestellungen, werden dabei auch die personellen und finanziellen Rahmenbedingungen für elektronische Lieferungen von Dokumenten (zunächst in gedruckter Form vorliegende Zeitschriftenaufsätze) bahandelt. Dabei soll auch aufgezeigt werden, daßdie Idee eines weitgehend automatisierten und mit unkomplizierten Abrechnungsverfahren ausgestattenen Bestell- und Liefersystems nur schrittweise zu realisieren ist.
Neben technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen spielt hierbei die Akzeptanz auf der Nutzerseite ebenfalls eine wichtige Rolle. Die bei den existierenden Diensten gewonnenen Erfahrungen zeigen, daß die Endnutzer in den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen durchaus unterschiedliche Vorstellungen über Leistungsfähigkeit, Umfang und Kosten solcher Dienstleistungen besitzen, die bei einer Umsetzung in praktische Verfahren zu berücksichtigen sind.
Da gerade die SUBITO-Initiative mit einer Plenumssitzung am ersten März 1996 einen neuen Schub im Hinblick auf die Realisierungskonzepte erhalten dürfte, sollen die dort festgehaltenen Ergebnisse ebenfalls in die Darlegungen einbezogen werden. Gleichzeitig soll aufgezeigt werden, wie sich andere Aktivitäten (z.B. DBV-OSI) in die vorgesehene Lösung einbinden lassen uns welche weiteren in Entwicklung befindlichen bzw schon verfügbaren "Bausteine" Verwendung finden können.