Asymmetrische Festphasensynthese von Derivaten des Protein-Phosphatase-Inhibitors Dysidiolid Zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Naturwissenschaften vom Fachbereich Chemie der Universität Dortmund angenommene DISSERTATION von Diplom-Chemiker Dirk Brohm aus Pforzheim 1. Gutachter: Prof. Dr. H. Waldmann 2. Gutachter: Prof. Dr. P. Eilbracht Tag der mündlichen Prüfung: 05.03.2002 Die vorliegende Arbeit wurde unter der Betreuung von Prof. Dr. H. Waldmann in der Zeit von November 1997 bis September 1999 am Institut für Organische Chemie der Universität Fridericiana zu Karlsruhe (TH) und in der Zeit von Oktober 1999 bis Dezember 2000 am Fachbereich Chemie der Universität Dortmund angefertigt. Meiner Frau Gigi in Liebe gewidmet Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 2. Allgemeiner Teil 2 2.1 Der Zellzyklus 2 2.1.1 Grundlagen des Zellzyklus 2 2.1.2 Regulation des Zellzyklus 4 2.2 Die Proteinphosphatasen der Familie Cdc25 7 2.2.1 Cdc25 und Krebs 7 2.2.2 Struktur und Funktionsweise von Cdc25 8 2.2.3 Inhibitoren von Cdc25 9 2.3 Synthesen von Dysidiolid 11 2.4 Festphasensynthese von Naturstoffen und Derivaten 16 2.5 Linker für die Festphasensynthese 20 2.5.1 Linker zur Synthese von Alkenen 21 3. Aufgabenstellung 24 4. Spezieller Teil 26 4.1 Retrosynthetische Analyse 26 4.2 Synthese der Bausteine in Lösung 28 4.2.1 Synthese des Linkers 28 4.2.2 Synthese des Diens 31 4.2.3 Modellreaktion des Linkers in Lösung 34 4.3 Modellsynthese in Lösung 37 4.4 Festphasensynthese von 6-epi-Dysidiolid 41 4.4.1 Kupplung des Linkers an Merrifield-Harz 41 4.4.2 Aktivierung des Linkers 44 4.4.3 Kupplung des Diens durch Wittig-Reaktion 46 4.4.4 Test des Linkers am Harz 46 4.4.5 Diels-Alder-Reaktion 47 4.4.6 Verlängerung des Aldehyds um eine Methylengruppe 51 4.4.7 Synthese der -Hydroxybutenolid-Einheit 53 4.4.8 Abspaltung durch Ringschluss-Olefinmetathese 55 4.4.9 Untersuchungen zur Olefin-Metathese 57 4.5 Synthese von Derivaten von 6-epi-Dysidiolid 62 4.5.1 Vorüberlegungen 62 4.5.2 Synthese des C1-verkürzten Derivats 63 4.5.3 Synthese der 4-Oxo-Derivate 64 4.5.4 Synthese von Analoga durch Wittig-Reaktion 66 4.5.5 Synthese von Analoga durch Grignard-Reaktion 67 4.5.6 Versuche zur Synthese von Pinakol-Derivaten 68 4.5.7 Versuche zur Synthese von Analoga durch Aldolreaktion 68 4.6 Versuche zur Festphasensynthese von Dysidiolid 69 4.6.1 Synthese des Dienophils 70 4.6.2 Darstellung des Grundgerüsts von Dysidiolid 70 4.7 Biologische Untersuchungen 71 4.7.1 Cdc25C-Test 72 4.7.2 Cytotoxizitätstests 73 4.7.3 Struktur-Wirkungs-Beziehungen 75 4.8 Fazit 76 5. Zusammenfassung und Ausblick 78 5.1 Zusammenfassung 78 5.2 Ausblick 83 6. Experimenteller Teil 86 6.1 Meßgeräte und Hilfsmittel 86 6.2 Versuche zu Kapitel 4.2 88 6.3 Versuche zu Kapitel 4.3 101 6.4 Versuche zu Kapitel 4.4 106 6.5 Versuche zu Kapitel 4.5 126 6.6 Versuche zu Kapitel 4.6 141 6.7 Versuche zu Kapitel 4.7 144 7. Literaturverzeichnis 146 8. Anhang 154 1. Einleitung 1 1. Einleitung Die abgeschlossene Sequenzierung des humanen Genoms und das schnell wachsende Verständnis der Funktionen einzelner Gene führt zur raschen Identifizierung neuer Proteine als Targets (engl., Ziele) für die Entwicklung von Wirkstoffen.1 Der Bedarf an neuen Verbindungen zur gezielten Modulation vielversprechender Targets wächst daher ständig und erfordert effiziente Methoden zur Synthese einer großen Anzahl unterschied- licher Substanzen. Als Schlüsseltechnologie zur Synthese von Substanzbibliotheken hat sich die kombinatorische Festphasensynthese im letzten Jahrzehnt rasant entwickelt und nimmt einen hohen Stellenwert in der Chemie ein.2 Allein die Anzahl der synthetisierten Verbindungen garantiert aber noch keinen Erfolg auf der Suche nach neuen Leitstrukturen, sondern die richtige Auswahl der Grundstruktur ist entscheidend. Ein Ansatzpunkt für das Design von Substanzbibliotheken sind biologisch aktive Naturstoffe, da sie durch den Pro- zess der Evolution bereits für Wechselwirkungen mit Proteinen selektiert sind. Abgesehen von Biopolymeren, wie Peptiden oder Nucleinsäuren sind die meisten Naturstoffe aller- dings aus komplexen Strukturen aufgebaut, die mehrstufige, anspruchsvolle Synthesen erfordern. Voraussetzung für die Festphasensynthese von Bibliotheken auf der Basis von Naturstoffen ist daher, dass zuverlässige und effiziente Methoden zur Verfügung stehen, die durch leistungsfähige und selektive Umsetzungen mehrstufige Synthesen erst ermög- lichen. Die Entwicklung von neuen Methoden für die Synthese von Naturstoffen an der festen Phase ist daher von großem Interesse für die kombina- torische und medizinische Chemie. Die Synthese von komplexen Naturstoffen und ihrer Analoga über mehrere Stufen an der festen Phase stellt eine besondere Herausforderung dar und wurde bisher erst in wenigen Fällen realisiert.3 O OH HO O H Dysidiolid (1) Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Festphasen-Synthese von Derivaten des Protein-Phosphatase Inhibitors Dysidiolid unter Verwendung eines neu entwickelten spurlosen Linkers. 2. Allgemeiner Teil 2 2. Allgemeiner Teil 2.1 Der Zellzyklus 2.1.1 Grundlagen des Zellzyklus4 In gesunden Zellen wird die Zellvermehrung durch exogene Wachstumssignale (Mitogene) eingeleitet, die über eine Signalkaskade ins Innere der Zelle den Zellzyklus in Gang setzen. Bei Krebszellen kann sowohl ein Defekt in der Signalkaskade vorliegen, als auch eine Fehlregulation des Zellzyklus. Bei den meisten Krebsformen sind jedoch mehrere Defekte zusammen für die Entartung verantwortlich. Um neue Ansätze für die Behandlung von Krebs entwickeln zu können, wird daher intensiv an den molekularen Grundlagen der Signaltransduktion und des Zellzyklus geforscht. Der Ablauf des Zellzyklus wird in vier Phasen eingeteilt. In der G1-Phase (engl. gap, Lücke) überprüft die Zelle ihren Zustand und entscheidet, ob sie einen neuen Zellzyklus startet oder in einen Ruhezustand übergeht, der als G0-Phase bezeichnet wird. Gründe für den Übergang in die G0-Phase sind beispielsweise das Fehlen von Wachstumsfaktoren, Nährstoffmangel, Kontaktinhibierung durch andere Zellen oder Schäden an der DNA, die zunächst repariert werden sollen. Am sog. Restriktionspunkt wird dann die irreversible Entscheidung für den Eintritt in den Zellzyklus gefällt und die Zelle beginnt mit der Vorbereitung auf die Replikation der DNA. Die Verdoppelung des Chromosomensatzes findet anschließend in der S-Phase (Synthese) statt. In der G2-Phase wird überprüft, ob die DNA-Replikation vollständig und fehlerfrei abgelaufen ist und die Zelle bereitet sich auf die eigentliche Zellteilung vor. Die mikroskopisch sichtbare Kern- und Zellteilung wird als M-Phase oder Mitose bezeichnet und beendet den Zyklus mit der Bildung von zwei Tochterzellen. Anschließend können diese Zellen in einen neuen Zyklus oder in die Ruhe- phase G0 übergehen. Bei mehrzelligen Organismen müssen die einzelnen Phasen des Zellzyklus reguliert und zeitlich genau aufeinander abgestimmt werden, da sonst durch unvollständig oder fehler- haft weitergegebene DNA mutierte Zellen entstehen und einen Tumor ausbilden können. Die Regulation des Zellzyklus findet durch ein komplexes Zusammenspiel von Protein- Kinasen und Protein-Phosphatasen statt, die durch den Phosphorylierungsgrad die Aktivität 2. Allgemeiner Teil 3 von sich selbst, aber auch von Transkriptionsfaktoren und regulatorischen Proteinen steuern. Angetrieben wird der Zellzyklus hauptsächlich von Cyclin-abhängigen Kinasen (Cdks),5 die durch Phosphorylierung zahlreicher Proteine die verschiedenen Abläufe wie DNA-Replikation oder Zellteilung in Gang setzen und voran treiben (Abb. 1). G1 SG2 M G0 Restriktions- punkt Cdk4-Cyclin D Cdk2-Cyclin E Cdk2-Cyclin A Cdk1-Cyclin B Abbildung 1: Cdk-Cyclin-Komplexe als Motoren des Zellzyklus Die Konzentration der Cdks ändert sich während des gesamten Zellzyklus kaum. Die katal- ytische Einheit der Cdks ist allerdings erst im Komplex mit regulatorischen Untereinheiten, den Cyclinen, aktiv.6 Diese werden nur in bestimmten Abschnitten des Zellzyklus gebildet und anschließend schnell wieder abgebaut. Auf diese Weise wird die basale Aktivität der Cdks zeitlich gesteuert. Die Cycline weisen eine unterschiedliche Spezifität für Cdks und für die Substrate der Cdk-Cyclin-Komplexe auf. Außerdem sind für einige Cdk-Cyclin- Komplexe weitere Proteine zur Bildung oder Stabilisierung notwendig.7 Die volle Aktivität der Kinasen wird durch Phosphorylierung und Dephosphorylierung reguliert.5 So besitzen die meisten Cdks aktivierende und desaktivierende Phosphory- lierungsstellen. Bei Cdk2 beispielsweise induziert die Phosphorylierung an Thr160 eine 80- bis 300-fache Aktivität, während die Phosphorylierungen an Thr14 und Tyr15 inhi- bierend wirken.5 Daher werden die Cdks erst nach Dephosphorylierung der inhibitorischen Phosphorylierungsstellen durch die Phosphatasen der Familie Cdc25 voll aktiv.8 Die Cdks können auch unabhängig durch Cdk-Inhibitoren (CKIs) reguliert werden, zu denen die Klasse der INK4-Proteine und die Klasse der CIP/KIP-Proteine gehören.9 Dabei inhibieren die INK4-Proteine p16INK4a, p15INK4b, p18INK4c und p19INK4d spezifisch Cdk4 und die eng verwandte Kinase Cdk6.10 Das Kip-Protein p27Kip1 inhibiert dagegen Cdk2- Cyclin E und bindet an Cdk4 und Cdk6 ohne Änderung deren Aktivität.11 Das CIP-Protein 2. Allgemeiner Teil 4 p21CIP1 wiederum, das bei DNA-Schäden durch Induktion des Tumor-Suppressor-Proteins p53 gebildet wird, inhibiert sowohl Cdk2 als auch Cdk4 und hält dadurch den Zellzyklus zur DNA-Reparatur an.12 2.1.2 Regulation des Zellzyklus Bei detaillierter Betrachtung beginnt der Zellzyklus in der G1-Phase mit Mitogen- induzierter Transkription von Cyclin D, das dann in Abwesenheit von INK4-Proteinen mit Cdk4 assoziiert (Abb. 2, 1.).6,13 Die Bildung des Cdk4-Cyclin D-Komplexes scheint dabei durch p27KIP1unterstützt zu werden, ist aber nicht essenziell davon abhängig.7b,c Die Aufgabe von Cdk4-Cyclin D besteht darin, das Retinoblastoma-Protein (pRb), das bei einem erblich bedingten Tumor der Augennetzhaut (Retina) entdeckt wurde, durch mehrfache Phosphorylierung zu desaktivieren (Abb. 2, 2.).14 Daraufhin wird der Transkriptionsfaktor E2F aus dem Komplex mit pRb freigegeben und aktiviert zahlreiche Gene von Proteinen, die zum Übergang in die S-Phase und für die DNA-Synthese benötigt werden (Abb. 2, 3.).15 Unter anderem aktiviert E2F seine eigene Bildung, wodurch eine Signalverstärkung erreicht wird.16 Im weiteren Verlauf ist zunächst die Bildung von Cyclin E wichtig, das mit freiem Cdk2 komplexiert (Abb. 2, 4.). Der Komplex wird anschließend dreifach phosphoryliert, wobei die Phosphorylierung an Thr160 der Cdk2 aktivierend wirkt.17 Diese Phosphorylierung wird von der Cdk-aktivierenden Kinase (CAK) durchgeführt, die aus dem Cdk7-Cyclin H- Mat1-Komplex besteht (Abb. 2, 5.).7a,18 Die Phosphorylierungen an Thr14 und Tyr15 hemmen dagegen den Komplex und verhindern eine vorzeitige Aktivierung. Die inhibi- torischen Phosphate an Thr14 und Tyr15 können durch die Phosphatase Cdc25A gespalten werden,19 die transkriptional durch E2F oder aber durch den Transkriptionsfaktor c-Myc gebildet werden kann.20,21 Die Aktivierung von Cdc25A durch Phosphorylierung findet zunächst durch die Kinase Raf1 statt und kann damit vom Ras-Signalweg eingeleitet werden (Abb. 2, 6.).22 Anschließend wird Cdc25A auch vom eigenen Substrat Cdk2- Cyclin E phosphoryliert, wodurch eine Selbstverstärkungsschleife entsteht (Abb. 2, 7.).19 In seiner aktiven Form phosphoryliert Cdk2-Cyclin E auch pRb (Abb. 2, 8.), wodurch der Zyklus unabhängig von Wachstumsfaktoren und Cdk4-Cyclin D wird.23 Außerdem wird der Ubiquitin-vermittelte Abbau des Cdk2-inhibierenden Proteins p27KIP1 durch 2. Allgemeiner Teil 5 Phosphorylierung eingeleitet (Abb. 2, 9.), wodurch die Aktivität von Cdk2-Cyclin E in der Zelle weiter steigt.24 APC M D1 TF P Cdk4 pRb P P P S Cdk1B Cdk2A H Cdk7 Cdk2G1 G2 G0 Mitogen E2F E Cdc25A Raf-1p27 p21 p16 p15 p18 p19 Cdc25C Cdc25B Wee1 Myt1 Mat1 c-Myc p53 RasChk1 E2F TGF Restriktions- punkt Mitose DNA-Replikation DNA-Schaden Signal- kaskade Cyclin- Abbau Aktivierung Desaktivierung Phosphorylierung Transkription Inhibition Dephosphorylierung Cdk Kinase Phosphatase Transkriptionsfaktor regulatorisches Protein Mitogen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 16. 17. 15. Folge pRb Abbildung 2: Regulation des Zellzyklus Durch die verschiedenen Selbstverstärkungsschleifen wird schließlich ein sehr schneller Anstieg der Aktivität von E2F und Cdk2-Cyclin E erreicht. Der Übergang in die S-Phase 2. Allgemeiner Teil 6 findet dann durch Transkription und posttranslationale Phosphorylierung verschiedener Proteine der DNA-Replikationsmaschine durch E2F bzw. Cdk2-Cyclin E statt (Abb. 2, 10.).25 Der Übergang kann allerdings bei Schäden an der DNA noch durch Inhibition von Cdk2- Cyclin E gestoppt werden. Das Tumorsuppressor-Protein p53 erkennt Schäden an der DNA durch Konformationsänderungen und aktiviert transkriptional die Bildung des CKIs p21CIP1 (Abb. 2, 11.).26 Sind beide Allele (Genkopien) von p53 in einer Zelle defekt, so werden DNA-Mutationen ungehindert repliziert und an die Tochterzellen weitergegeben, die dann weiter entarten können. Das erklärt auch, weshalb p53-Mutationen zu den häufigsten bei Krebszellen gehören.27 Ein weiteres Protein, das bei DNA-Schäden aktiviert wird, ist die Kinase Chk1, die Cdc25A phosphoryliert (Abb. 2, 12.). Daraufhin bindet das 14-3-3 Protein Rad24, das eine Kern-Export-Sequenz (NES) enthält, an Cdc25A und schleust es aus dem Zellkern, wodurch Cdk2-Cyclin E nicht mehr aktiviert werden kann.28 Während der S-Phase ist der Cdk2-Cyclin A-Komplex aktiv, der die DNA-Replikation reguliert und den Transkriptionsfaktor E2F durch Phosphorylierung wieder abschaltet (Abb. 2, 13.).29 Aktiviert wird Cdk2-Cyclin A durch CAK und die Phosphatase Cdc25B, die analog zu Cdc25A von ihrem Substrat phosphoryliert wird. In der G2-Phase ändert sich im hochphosphorylierten Zustand die Substratspezifität von Cdc25B. Die Phosphatase wirkt nun vermutlich als Starter für den Cdk1(Cdc2)-Cyclin B- Komplex,30 der auch als Mitosis-Promoting-Factor (MPF) bezeichnet wird und die Zell- teilung in der M-Phase reguliert (Abb. 2, 14.).31 Der Cdk1-Cyclin B-Komplex liegt nach der Bildung dreifach phosphoryliert in einer inaktiven Form vor.32 Die Phosphorylierung von Thr161 wird analog zu den anderen Cdks von CAK durchgeführt und wirkt aktivierend. Dagegen inhibieren die Phosphorylierungen an Thr14 und Tyr15 durch die Kinasen Myt1 und Wee1 den Komplex und verhindern den vorzeitigen Start der Mitose.33 Die Dephosphorylierung von Thr14 und Tyr15 wird normalerweise von der Phosphatase Cdc25C durchgeführt,34 die jedoch zunächst ebenfalls inaktiv vorliegt. Daher beginnt stellvertretend die Phosphatase Cdc25B mit der Dephosphorylierung von Cdk1-Cyclin B.30 Die ersten aktiven Cdk1-Cyclin B-Komplexe aktivieren dann Cdc25C und desaktivieren ihre Gegenspieler Wee1 und Myt1 durch Phosphorylierung (Abb. 2, 15.).35 Durch diese doppelte Selbstverstärkungsschleife wird MPF sehr schnell vollständig aktiviert und leitet 2. Allgemeiner Teil 7 durch Phosphorylierung zahlreicher Proteine, wie z. B. Histon H1, die Mitose ein (Abb. 2, 16.). Über die Regulation der Mitose durch den Cdk1-Cyclin B-Komplex ist bisher wenig bekannt. Nach einer Verzögerungszeit aktiviert er gegen Ende der Mitose den Anaphase- Promoting Complex (APC), der auch Cyclosom genannt wird, durch Phosphorylierung (Abb. 2, 17.). Daraufhin leitet APC den Abbau der Cycline und weiterer mitotischer Proteine durch Ubiquitinierung ein. Nach vollständiger Teilung (Cytokinese) kann die Zelle anschließend in die Ruhephase G0 oder in einen neuen Zellzyklus übergehen. 2.2 Die Protein-Phosphatasen der Familie Cdc25 2.2.1 Cdc25 und Krebs Die Protein-Phosphatasen der Familie Cdc25 haben essenzielle Funktionen bei der Regulation des Zellzyklus. Sie stehen daher unter Verdacht, bei der Entstehung von vielen Krebserkrankungen beteiligt zu sein. Das oncogene (krebsauslösende) Potenzial der Phosphatasen konnte durch Transfektion von Zellen mit Plasmiden, die die Gene von Cdc25A, Cdc25B oder Cdc25C enthielten, gezeigt werden.36 Dabei führte die Kombination von Cdc25A oder Cdc25B mit der oncogenen H-RasG12V-Mutante direkt zur Entartung der transfizierten Zellen, die in Nacktmäusen hochgradige Tumore bildeten. Dagegen wurde mit Cdc25C und der H-Ras Mutante keine Bildung von Krebszellen beobachtet. Das gleiche Ergebnis wurde mit Zellen erhalten, die eine inaktive Form des pRb-Proteins enthielten. Dabei führten Cdc25A oder Cdc25B schon allein, nicht aber Cdc25C, zur Transformation der Zellen und Bildung von Tumoren in Nacktmäusen. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass die Überexprimierung von Cdc25A oder Cdc25B in Zellen die Entstehung von Krebs unterstützt. Tatsächlich wurde bei zahlreichen Untersuchungen an verschiedenen menschlichen Krebs- arten eine verstärkte Exprimierung von Cdc25A und/oder Cdc25B gefunden, so beispiels- weise bei einer Studie von Kopf- und Nackenkarzinomen in mehr als der Hälfte der Fälle.37 Dagegen wurde die verstärkte Exprimierung von Cdc25C in Krebszellen selten beobachtet. Ähnliche Ergebnisse wurden bei Magenkrebs,38 Dickdarmkrebs,39 Lungen- krebs,40 Eierstockkrebs,41 Brustkrebs36 und Lymphdrüsenkrebs42 berichtet. In einigen 2. Allgemeiner Teil 8 Fällen wurde außerdem eine deutliche Korrelation zwischen der verstärkten Exprimierung von Cdc25A und/oder Cdc25B und der Aggresivität des Tumors, bzw. der mittleren Überlebensdauer der Patienten festgestellt.39a, 41 2.2.2 Struktur und Funktionsweise von Cdc25 Protein-Phosphatasen werden in zwei Klassen unterteilt, die Protein-Serin/Threonin- Phosphatasen (PSPs), die Phosphoserin- und Phosphothreonin-Reste spalten, und die Protein-Tyrosin-Phosphatasen (PTPs). Die Klasse der PTPs wird nochmals in vier Familien unterteilt, wobei nur die Tyrosin-spezifischen und die niedermolekularen Protein- Phosphatasen ausschließlich Phosphotyrosine hydrolysieren. Dagegen sind die Phospha- tasen der VH- und Cdc25-Familie dual-spezifische-Phosphatasen, die neben den Phospho- tyrosinen auch Phosphoserine und Phosphothreonine spalten können.43 Die PSPs unterscheiden sich von den PTPs vor allem durch die Struktur und den Katalysemechanismus. Während die PSPs die Hydrolyse der Phosphate mit Hilfe von Metallionen als Cofaktoren in einem einstufigen Mechanismus durchführen, findet die Reaktion bei den PTPs über ein Phosphocystein als Intermediat in einem zweistufigen Mechanismus statt. Das aktive Zentrum ist bei allen PTPs daher auch ähnlich und enthält ein Cys-(X)5-Arg-Motiv in Form von einer Schleife (Abb. 3).44 Bis auf diese Sequenz hat Cdc25 allerdings keine Ähnlichkeit mit anderen Phosphatasen und stellt eine unabhängige Familie dar.45 Bei der Phosphat-Hydrolyse greift zunächst das Cystein aus dem Cys-(X)5-Arg-Motiv den Phosphat-Rest des Substrats nukleophil an und bildet ein Phosphocystein-Intermediat (Abb. 3).46 Dieses wird anschließend im zweiten Schritt der Reaktion von einem Wasser- Molekül hydrolysiert. Die Nukleophilie des Cysteins wird vermutlich durch benachbarte Serine erhöht, die die S-H-Bindung durch H-Brücken polarisieren.45 Die essenzielle Funktion des Arginins besteht in der Stabilisierung des Übergangszustands durch Ladungs- delokalisierung und Ausbildung von Wasserstoffbrücken zu den Sauerstoff-Atomen des Phosphatrestes.47 Das Phosphat wird außerdem durch Wasserstoffbrücken zu den ami- dischen Protonen des Peptidrückgrats gebunden. Die meisten PTPs enthalten noch eine konservierte Asparaginsäure, die die Reaktion durch Protonierung des Sauerstoff-Atoms der Tyrosin-Austrittsgruppe unterstützt. Diese Säure konnte bei Cdc25 jedoch noch nicht 2. Allgemeiner Teil 9 eindeutig identifiziert werden und wird möglicherweise vom Substrat selbst mitgebracht.48 In der katalytischen Schleife von Cdc25 befinden sich zwei Glutaminsäuren. Diese scheinen jedoch nur die Struktur des aktiven Zentrums zu stabilisieren und nicht an der Katalyse beteiligt zu sein.48 Die Cdc25-Familie enthält außerdem ein Phenylalanin im Cys- (X)5-Arg-Motiv, das vermutlich die Erkennung von Phosphotyrosinen durch Wechsel- wirkungen der -Systeme unterstützt.45 NH NH Asp Arg Cys Tyr S H P O O O O NH2 NH2 NH O H O Substrat Cys-(X)5-Arg-Motif Abbildung 3: Schematische Darstellung des aktiven Zentrums und Katalysemechanismus von Protein-Tyrosin-Phosphatasen 2.2.3 Inhibitoren von Cdc2549 Die Protein-Phosphatasen der Familie Cdc25 sind aufgrund zahlreicher Eigenschaften attraktive Targets zur Entwicklung neuer Wirkstoffe gegen Krebs. Wie bereits dargestellt wurde, haben die Phosphatasen essenzielle Funktionen bei der Regulation des Zellzyklus und sind potenzielle Oncogene (Cdc25A und Cdc25B), die bei menschlichen Krebs- erkrankungen häufig verstärkt exprimiert werden. Cdc25A wird außerdem von den beiden oncogenen Proteinen Raf1 und c-Myc reguliert und ist an einem wichtigen Kontrollsystem für DNA-Schäden beteiligt. Schließlich sollte durch ihre hohe Substratspezifität und die geringe Ähnlichkeit mit anderen Phosphatasen die Entwicklung eines hochselektiven Inhibitors möglich sein. 2. Allgemeiner Teil 10 Von den drei Phosphatasen ist Cdc25A durch die zentrale Rolle während der G1-Phase zu Beginn des Zellzyklus besonders interessant als Target für die Wirkstoffentwicklung. Der erste selektive Inhibitor von Cdc25A war der Naturstoff Dysidiolid (1) aus dem marinen Schwamm Dysidea etheria de Laubenfels (Abb. 4).50 Der Naturstoff inhibiert Cdc25A mit einem IC50-Wert von 9.4 µM, während die Phosphatasen Calicineurin, CD45 und LAR selbst bei 12.4 µM nicht inhibiert werden.50 Außerdem führte Dysidiolid bei verschiedenen Krebszelllinien zum Wachstumstopp und Arretierung in der G1-Phase oder zur Apoptose.50,51 O OH HO O H OSO3 O H O OH NC H H H H O HO O H H H OKS S H O HO Dysidiolid (1) Sulfircin (2) 4 65 IC50 = 2.2 µM IC50 = 9.4 µM IC50 = 7.8 µM IC50 = 1.1 µMIC50 = 1.4 µM 3 IC50 = 7.7 µM Abbildung 4: Inhibitoren von Cdc25A Sulfircin (2), ein weiterer Naturstoff aus einem marinen Schwamm, inhibiert Cdc25A mit einem ähnlichem IC50-Wert (7.8 µM), jedoch wurde auch eine Inhibition der Phosphatasen 2. Allgemeiner Teil 11 PTP1B (29.8 µM) und VHR (4.7 µM) festgestellt.52 Desweiteren wurden durch Abbau- reaktionen und verschiedene Syntheseschritte ausgehend von Vitamin D3 und Steroiden eine Reihe von potenten Inhibitoren von Cdc25A gefunden (Abb. 4, 3-6).53 Alle diese Inhibitoren haben strukturell ein lipophiles Grundgerüst mit einer sauren Gruppe in einer Seitenkette gemeinsam. Vermutlich wirken diese sauren Gruppen als Phosphat-Mimetika und binden im aktiven Zentrum der Phosphatase. Unterstützt wird diese Hypothese durch die sehr geringe oder fehlende Aktivität verschiedener Ester der Verbindungen 3, 5 und 6.53 Die lipophilen Grundgerüste scheinen dagegen in einer hydrophoben Tasche in der Nähe des aktiven Zentrums zu binden. Außer diesen Verbindungen sind noch weitere Inhibitoren von Cdc25 bekannt, die alle bis auf Menadion (Vitamin K3) eine Säure aufweisen, sich aber sonst strukturell nicht einordnen lassen. 2.3 Synthesen von Dysidiolid Der Cdc25A-Inhibitor Dysidiolid (1) besitzt neben den bemerkenswerten biologischen Eigenschaften auch noch eine einzigartige Struktur (Abb. 4). Der Naturstoff ist ein Sesterterpen, das aus einem Dekalingrundgerüst und zwei parallel angeordneten Seiten- ketten aufgebaut ist. Dabei enthält die lipophile Seitenkette eine endständige Doppel- bindung und die hydrophile Seitenkette eine Hydroxylgruppe und ein -Hydroxybutenolid. Dysidiolid besitzt sechs Stereozentren, wobei das Halbacetal der -Hydroxybutenolid- Gruppe sehr leicht epimerisiert und die entsprechenden Methin- und Hydroxylgruppen im NMR doppelt erscheinen. Aufgrund dieser strukturellen Besonderheiten besteht an dem Naturstoff nicht nur Interesse von Molekularbiologen und Pharmakologen, sondern auch besonders von Chemikern. So wurden seit der Entdeckung von Dysidiolid insgesamt fünf Totalsynthesen und zahlreiche Teilsynthesen veröffentlicht.54 Noch vor der ersten Totalsynthese von Dysidiolid, die von E. J. Corey et al publiziert wurde,54a konnten bereits erste Studien zur Synthese des Dekalingrundgerüsts von Dysidiolid im Rahmen meiner Diplomarbeit mit dem Titel „Synthese der Grundstruktur des Protein-Phosphatase Inhibitors Dysidiolid“ abgeschlossen werden.55,54d Dabei wurde die Regio- und Diastereoselektivität von Diels-Alder-Reaktionen zum Aufbau des gewünschten Dekalingrundgerüsts anhand von Modellreaktionen untersucht. 2. Allgemeiner Teil 12 Mit dem achiralen Dien 8 und verschiedenen ,-ungesättigten Aldehyden 7 wurden die Reaktionsbedingungen und die Lewis-Säure optimiert (Schema 1). Am besten geeignet war dabei Ethylaluminiumdichlorid mit einem Äquivalent THF in DCM bei Temperaturen zwischen –20 und –78°C. Die Reaktionen verliefen unter diesen Bedingungen alle mit hoher Ausbeute und guter bis exzellenter Selektivität. EtAlCl2 THF, DCM EtAlCl2 THF, DCM R R' O H O H 7 8 10 11 R OHC R' H 9 12 OHC H R, R' = H, Me -20 / -78°C 81-85% endo:exo = 70:30 - 99:1 -30 - 0°C 82% endo:endo' = 2:1 endo:exo = 93:7 Schema 1: Modellreaktionen zur Synthese von Dysidiolid Anschließend wurde das chirale Trien 11 enantioselektiv dargestellt und mit Tiglinaldehyd 10 in einer Modellreaktion umgesetzt (Schema 1). Das gewünschte Dekalingrundgerüst 12 von Dysidiolid wurde mit einer Gesamtausbeute von 82% und mit hoher endo/exo- Selektivität von 93:7 erhalten. Die beiden endo-Produkte wurden dabei in einem Verhältnis von 2:1 gebildet. Für die Synthese des Naturstoffs müsste jedoch die Methylgruppe an C-2 von Tiglinaldehyd funktionalisiert werden, um den Aufbau der Hydroxybutenolid- Seitenkette zu ermöglichen. Die Formylgruppe müsste dann nach der Diels-Alder Reaktion zu einer Methylgruppe desoxygeniert werden. Nur kurze Zeit nach Beendigung der Diplomarbeit wurde durch zwei Totalsynthesen über ähnliche Diels-Alder-Reaktionen die entwickelte Strategie bestätigt. Boukouvalas et al  Die absolute Stereochemie von Dysidiolid wurde erst durch die Synthese von E. J. Corey et al aufgeklärt.54 Bei der Synthese von Trien 11 wurde von der Struktur ausgegangen, die ent-1 entspricht. 2. Allgemeiner Teil 13 haben Dien 14 asymmetrisch synthetisiert und mit Dienophil 13 in einer Diels-Alder- Reaktion umgesetzt (Schema 2).54b Als Lewis-Säure wurde dabei ebenfalls Ethyl- aluminiumdichlorid verwendet. Die Reaktion führte endo-selektiv zu einem Gemisch der beiden endo-Isomere im Verhältnis 2.3:1. Dieses Ergebnis deckt sich mit den Resultaten der Diplomarbeit.55 Anschließend wurden die Carboxyl- und die Formyl-Gruppe desoxy- geniert und die Synthese der Seitenketten entsprechend vollendet. EtAlCl2, DCM EtO2C O H OTIPS OBzl 13 14 EtO2C CHO H TIPSO OBzl 15 -94°C, 20 min 76% endo:endo' = 2.3:1 100% endo Schema 2: Schlüsselschritt der Totalsynthese von J. Boukouvalas et al 54 Bei der Synthese von S. J. Danishefsky et al wurde das Trien 11 racemisch dargestellt und mit dem ,-ungesättigten Acetal 16 zur Reaktion gebracht (Schema 3).54c Als Lewis- Säure wurde Trimethylsilyltrifluormethansulfonat (TMSOTf) bei –90°C verwendet. Unter diesen Bedingungen wurde das gewünschte Produkt 17 mit einer Selektivität von 93% und mit einer Gesamtausbeute von 72% erhalten. Im weiteren Verlauf der Synthese wurde das Acetal hydrolysiert und die erhaltene Formyl-Gruppe desoxigeniert. Anschließend wurde die Hydroxybutenolid-Seitenkette synthetisiert. OTBDPS O O 16 rac-11 H TBDPSO O O 17 TMSOTf, DCM -90°C 67% +5% Stereoisomer Schema 3: Schlüsselschritt der racemischen Synthese von S. J. Danishefsky et al 54 2. Allgemeiner Teil 14 In einer weiteren Totalsynthese von R. Shirai et al wurde das Grundgerüst von Dysidiolid analog zu meiner Diplomarbeit aufgebaut.54f Bei der Diels-Alder-Reaktion wurde jedoch Crotonaldehyd anstatt Tiglinaldehyd eingesetzt, wobei ein Gemisch von zwei endo- und zwei exo-Isomeren im Verhältnis 47:23:21:9 erhalten wurde. Nach Abtrennung des gewünschten Diastereomers wurde die fehlende Methylgruppe durch Alkylierung eingeführt (Schema 4). Das gewünschte Diastereomer 20 wurde allerdings nur mit geringer Selektivität (25%) erhalten, weshalb die Synthese sehr ineffizient ist. Die Hydroxybuteno- lid-Seitenkette wurde schließlich nach Verlängerung der Aldehyd-Funktion synthetisiert. Auf diesem Syntheseweg wurden außerdem einige Derivate von Dysidiolid dargestellt.56 EtAlCl2 THF, DCM O H 18 ent-11 20 OHC H ent-12 OHC H 19 CHO H -30 - 0°C 83% endo:endo':exo:exo' = 47:23:21:9 1. Trennung 2. MeI, KOtBu THF, RT 80% (1:3) 1 6 Stufen Schema 4: Asymmetrische Totalsynthese von R. Shirai et al 54 Eine intramolekulare Diels-Alder Reaktion wurde von Y. Yamada et al in einer racemischen und einer enantioselektiven Totalsynthese von Dysidiolid als Schlüsselschritt zum Aufbau der Dekalinstruktur durchgeführt.54e Bei der asymmetrischen Synthese wurde das chirale Cyclohexanon 21, das durch enzymatische Racematspaltung zugänglich ist, als Ausgangsverbindung eingesetzt. Beim Erhitzen von Verbindung 22 in Gegenwart von Pyridin eliminiert Phenylsulfoxid und das intermediär gebildete Dienin reagiert intra- 2. Allgemeiner Teil 15 molekular zum Trizyklus 23. Der Vorteil der selektiven Diels-Alder-Reaktion geht allerdings durch die lange und umständliche Synthese wieder verloren. O OMOM OH OTBDMS O H O Ph(O)S  OTBDMS O O H 6 Stufen Pyridin, Ethylpropiolat 89% Toluol 120 Stufen 21 22 23 Schema 5: Asymmetrische Synthese von Y. Yamada et al über eine intramolekulare Diels-Alder-Reaktion54 Die erste Totalsynthese von Dysidiolid wurde allerdings nicht über eine Diels-Alder- Reaktion durchgeführt. Corey et al setzten das bekannte Wieland-Miescher Keton ein, das durch Robinson-Anellierung leicht zugänglich ist und regioselektiv als Acetal 24 geschützt werden kann (Schema 6).54a,57 Die richtige Stereochemie an C-15 von Dysidiolid wurde durch eine BF3-katalysierte Wagner-Meerwein Umlagerung und selektive Eliminierung von TMS+ erreicht. Die Synthese wurde in insgesamt 23 Stufen durchgeführt und klärte die absolute Stereochemie des Naturstoffs auf. 26 H TBDPSO OTBS 25 OHTMS OTBS H TBDPSO24 O O O 15 Stufen BF3(g), DCM -78°C, 3h 15 Schema 6: Asymmetrische Dysidiolid-Synthese von E. J. Corey et al 54 Weitere Teilsynthesen von Dysidiolid wurden über intramolekulare Aldolreaktionen,54g,h die mit der Robinson-Anellierung verwandt sind oder Diels-Alder Reaktionen zum Aufbau des Dekalingerüsts durchgeführt.54i,j 2. Allgemeiner Teil 16 2.4 Festphasensynthese von Naturstoffen und Derivaten Naturstoffe spielen eine wichtige Rolle in der Pharmaforschung und Molekularbiologie. So stammen die Hälfte aller Arzneimittel auf dem Markt von Naturstoffen ab.58 Sie werden außerdem als molekulare Werkzeuge eingesetzt, um komplexe biologische Mechanismen zu untersuchen, wie beispielsweise die Signaltransduktion und den Zellzyklus. Viele biologisch aktive Naturstoffe eignen sich allerdings nicht zur direkten Verwendung als Pharmazeutika, sondern ihre Eigenschaften müssen zunächst optimiert werden. In den letzen Jahren hat sich die kombinatorische Chemie bei der Wirkstoffentwicklung als wertvolle Methode zur Synthese von Derivaten gefundener Leitstrukturen etabliert.59 Die Festphasensynthese beschränkt sich dabei aber meistens auf einfach gebaute Moleküle, die in wenigen Schritten zugänglich sind. Dagegen wurde die Festphasensynthese von komplexen Naturstoffen bisher erst in wenigen Fällen realisiert.3 Viele Naturstoffe, wie beispielsweise Paclitaxel (Taxol),60 sind selbst in Lösung nur sehr schwer und über lange Synthesen darstellbar. Für solche Moleküle ist nur ein teil- synthetischer Ansatz zur kombinatorischen Festphasensynthese einer Bibliothek sinnvoll. Dabei wird das komplexe Grundgerüst zunächst in Lösung dargestellt und über einen Linker an den polymeren Träger geknüpft. Anschließend können funktionelle Gruppen oder Seitenketten mit verschiedenen Resten variiert werden. Die neuen Derivate werden dann von der festen Phase abgespalten und gegebenenfalls aufgereinigt. Die Festphasensynthese von Sarcodictyin A und einer Bibliothek von 65 Derivaten ist ein Beispiel für eine solche Strategie.61 Das trizyklische Grundgerüst 29 wurde in Lösung synthetisiert und durch Wittig-Reaktion mit dem Phosphonium-Harz 28 gekuppelt (Schema 7). Durch basische Hydrolyse des Acetates wurde der sekundäre Alkohol an C-8 freigesetzt und anschließend mit verschiedenen Elektrophilen zu Estern oder Urethanen umgesetzt. Danach wurde die Hydroxymethyl-Gruppe an C-3 entschützt und der primäre Alkohol 32 in zwei Stufen zur Säure 33 oxidiert. Diese konnte dann mit Alkoholen oder Aminen in die entsprechenden Ester oder Amide überführt werden. Alternativ wurde der Alkohol 32 aber auch direkt oder nach Umwandlung in das entsprechende Amin mit Säurechloriden, Anhydriden oder Isocyanaten umgesetzt. Die Abspaltung von der festen Phase erfolgte durch saure Hydrolyse mit Camphersulfonsäure und Wasser oder einem Alkohol, wodurch an C-4 ein Halbacetal oder ein Acetal erhalten wurde. 2. Allgemeiner Teil 17 O O OAc OTIPS O O O OAc OTIPS L 29 O PPh3I 28 O O O O N NtBu O O CO2Me OH O O N N 31 30 O L O O O OH L O N N O CO2H O O L O N N 33 32 Cl 27 1. 1,4-Butandiol, NaH, TBAI 2. I2, PPh3, Imidazol 3. PPh3 4 4 3 = 1. LiHMDS, 1. NaOMe, MeOH 2. Et3N, DMAP, 3. TBAF 1. Dess-Martin Ox. 2. NaClO2 1. DCC, MeOH 2. CSA, DCM/H2O Sarcodictyin A (34) 3 4 8 2. Schema 7: Festphasensynthese von Sarcodictyin A (34) Der Nachteil einer solchen Teilsynthese ist, dass die Struktur des Grundgerüsts während der Festphasensynthese festgelegt ist und nicht selbst kombinatorisch variiert werden kann. Dies ist nur bei der Totalsynthese einer Bibliothek möglich. Das komplexeste und am weitesten entwickelte Beispiel einer kombinatorischen Totalsynthese von Naturstoff- derivaten ist die Synthese einer Epothilonbibliothek über zehn Stufen von Nicolaou et al.62 Dazu wurde Aldehyd 35 oder andere Aldehyde durch Wittig-Reaktion mit dem Phos- phonium-Harz 28, entsprechend der Synthese von Sarcodictyin, gekuppelt (Schema 8). Anschließend wurde der Harz-gebundene Alkohol entschützt und zum Aldehyd 36 2. Allgemeiner Teil 18 oxidiert. Die Aldolreaktion mit Keton 37 oder entsprechenden Ketonen führte dann zu den Carbonsäuren 38, die schließlich mit Alkohol 39 oder anderen Alkoholen verestert wurden. Die Abspaltung der Syntheseprodukte wurde dann durch Ringschluss-Olefin-Metathese mit Grubbs-Katalysator 41 durchgeführt.63 Der Vorteil dieser „Cyclorelease“-Strategie ist, dass Zwischenstufen der Synthese, die nicht vollständig umgesetzt wurden, auf dem Harz verbleiben und nur das Produkt abgespalten wird. Auf diese Weise wird die Aufreinigung der gewünschten Verbindungen stark vereinfacht. Bei der Synthese der Epothilonbiblio- thek wurden anschließend noch je ein Entschützungs- und Oxidations-Schritt in Lösung durchgeführt, um die vollständige Struktur zu erhalten. O H O O OTBS H O OR OH O O PPh3I O HO O OR OH O OH N S Cl 1. 1,4-Butandiol, NaH, TBAI 2.I2, PPh3, Imidazol 3. PPh3 1. NaHMDS 2. 3. HF-Pyridin 4. Swern-Oxidation LDA, ZnCl2 R = TBS 27 28 35 36 37 39 38 HO O OH O O N S O Ru PCy3 PCy3 PhCl Cl O O CF3 41 O HO O OR O O N S DCC, DMAP 1. 3. 2. 20% TFA 40 42 Schema 8: Festphasensynthese von Epothilon A (42) Außer der Festphasensynthese von Epothilonen ist mit ähnlicher Länge und Schwierigkeit bisher nur die Synthese des Marasmonderivats 51 bekannt (Schema 9).64 Hierbei wurde der 2. Allgemeiner Teil 19 Alkohol 44 an Trichloracetimidat-Harz65 gekuppelt und anschließend durch Michaelis- Arbuzov-Reaktion in das Phosphonat 45 überführt. Die Horner-Wadsworth-Emmons Reaktion mit Aldehyd 46 und nachfolgende Hydroborierung führte dann zu Alkohol 47. Dieser wurde mit o-Iodoxybenzoesäure (IBX) zum entsprechenden Aldehyd oxidiert und anschließend durch eine neue Variante der Baylis-Hillman-Reaktion66 mit Feringa´s Butenolid67 (48) umgesetzt. Nach Oxidation des resultierenden Alkohols 49 findet bei Raumtemperatur ohne weitere Aktivierung eine intramolekulare Diels-Alder-Reaktion statt, wobei die trizyklische Struktur 50 erhalten wird. Die Abspaltung von der festen Phase unter Bildung des Marasmonderivats 51 erfolgte schließlich mit Dimethylsulfid und Magnesiumbromid als Lewis-Säure. 46 OH O O H O P O OMe OMe 45 O O O H O H OO O(+)Menthyl 47 48 51 Br HO O O O O(+)Menthyl H O H OOH O O O(+)Menthyl 49 50 OH Wang-Harz (43) 1. CCl3CN, DBU 2. BF3 OEt2 3. P(OMe)3 1. LDA 2. 9-BBN 3. H2O2, NaOH 1. IBX 2. PhSeLi Dess-Martin-Oxidation 2,6-Lutidin Me2S, MgBr2 OEt2 44 Schema 9: Festphasensynthese des Marasmonderivats 5164 2. Allgemeiner Teil 20 2.5 Linker für die Festphasensynthese68 Bei einer Festphasensynthese ist die richtige Wahl des Linkers ein erfolgsentscheidendes Kriterium. Der Linker ist das Bindeglied zwischen dem Substrat bzw. Produkt einer Synthese und dem festen Träger (Schema 10). Zwischen dem Linker und der festen Phase kann außerdem noch ein Spacer gesetzt werden, um den Abstand des Substrates zu erhöhen und es damit für Reagenzien besser zugänglich zu machen. Spacer (optional) Linker Substrat Spacer (optional) Linker Substrat Spacer (optional) Linker Produkt Spacer (optional) Linker Produkt Kupplung Synthese Abspaltung Schema 10: Schematische Darstellung der Funktionsweise von Linkern. Ein idealer Linker sollte eine Reihe von Eigenschaften erfüllen:  er sollte einfach und günstig herzustellen sein,  er sollte mit hoher Ausbeute an die feste Phase gebunden werden können,  das Substrat sollte mit hoher Ausbeute an den Linker gekuppelt werden können,  der Linker und die Bindungen zur festen Phase sowie zum Substrat sollten während der geplanten Synthese stabil sein,  das Produkt sollte am Ende der Synthese selektiv und mit hoher Ausbeute abge- spalten werden können,  die Abspaltungsmethode sollte keine Verunreinigungen einbringen, die schwer wieder zu entfernen sind. 2. Allgemeiner Teil 21 Viele Linker wurden entwickelt, um Moleküle mit einer bestimmten funktionellen Gruppe, an den polymeren Träger binden zu können. Sie wurden daher oft von bekannten Schutz- gruppen abgeleitet. Folglich bleibt nach Abspaltung des Produkts auch in der Regel eine funktionelle Gruppe zurück, die schon zu Beginn der Synthese vorhanden sein muss und an der keine Reaktionen durchgeführt werden können. Eine besondere Klasse von Linkern sind dagegen spurlose (engl. traceless) Linker.69 Die verbreitetste Definition dieser Linker ist, dass sie nach der Abspaltung keine funktionelle Gruppe am Produkt hinterlassen, d. h. am Anknüpfungspunkt des Produktes entsteht nach der Abspaltung eine C-H oder C-C Bindung. Diese Linker eignen sich daher besonders zur Synthese von Alkanen, Alkenen, Alkinen oder Arenen. 2.5.1 Linker zur Synthese von Alkenen Ein Linker zur Synthese einer 1,2-disubstituierten Doppelbindung durch Olefin-Metathese wurde bei der Epothilonsynthese von Nicolaou et al verwendet (Kap. 2.4). Mittelständige Doppelbindungen lassen sich aber auch beispielsweise durch den Phosphonat-Linker 52 oder den Stannan-Linker 53 darstellen, die bei der Synthese einer Musconbibliothek70 bzw. von Zearalenon71 verwendet wurden (Schema 11). O P R1 OMe O O R2H 52 Sn R1 nBu nBu R2 I 53 R2 R1 R2 R1 Base Pd0 Schema 11: Phosphonat- und Stannan-Linker zur Synthese von Alkenen. Die Bildung von terminalen (endständigen) Alkenen bei der Abspaltung von der festen Phase kann mit verschiedenen Linkern erreicht werden. So kann der Allylacetat-Linker 54 Palladium-katalysiert mit Nukleophilen gespalten werden (Schema 12).72 Dabei kann durch Kohlenstoff- oder Stickstoff-Nukleophile weitere Diversität eingeführt werden, oder 2. Allgemeiner Teil 22 alternativ mit Lithiumborhydrid die entsprechende Methylgruppe erzeugt werden. Durch die Esterbindung ist der Linker allerdings unter stark nukleophilen, basischen oder sauren Synthesebedingungen nicht stabil und damit nur limitiert einsatzfähig. O O R Si R Se R H2O2 54 55 56 TiCl4 Nu R R E R Pd0 Nu E Schema 12: Linker zur Synthese von terminalen Alkenen Der Allylsilan-Linker 55 kann durch Sakurai-Reaktion mit Elektrophilen und Titantetra- chlorid oder mit 3% Trifluoressigsäure in CH2Cl2 gespalten werden (Schema 12).73 Mit Hilfe des Selenium-Linkers 56 können Alkene durch Oxidation des Selens mit Wasser- stoffperoxid und anschließender Eliminierung bei Raumtemperatur erhalten werden (Schema 12).74 Dabei darf das gewünschte Syntheseprodukt jedoch nicht oxidations- empfindlich sein. Die Olefin-Metathese-Linker 57 von Blechert et al 75 und 58 von Schmidt et al 76 führen sehr selektiv und unter milden Bedingungen (Grubbs Katalysator (41), Raumtemperatur) zur Abspaltung der Syntheseprodukte (Schema 13). Ein großer Nachteil des Linkers 57 ist allerdings die wenig stabile Esterbindung, die die Möglichkeiten der Syntheseführung einschränkt. Das Substrat muss außerdem zunächst in Lösung mit dem Linker gekuppelt werden, bevor beide zusammen an den festen Träger gebunden werden können. Dies ist bei einer kombinatorischen Synthese, bei der viele verschiedene Substrate verwendet werden sollen, sehr aufwendig. Der Olefin-Metathese-Linker 58 ist dagegen über eine stabile Etherbindung an die feste Phase geknüpft. Aufgrund des Synthesewegs des Linkers können jedoch nur Allylether, 2. Allgemeiner Teil 23 Allylester oder Allylacetale synthetisiert und abgepalten werden. Der Linker wurde bisher nur zur Synthese von Oligosacchariden in Form ihrer 1-O-Allyl-Derivate verwendet.76 O O CO2Et R 41 Ru PCy3 PCy3 PhCl Cl 57 O O R 58 Ru PCy3 PCy3 PhCl Cl 41 O R R Schema 13: Olefinmetathese-Linker zur Synthese von terminalen Alkenen 3. Aufgabenstellung 24 3. Aufgabenstellung Die Protein-Phosphatasen der Familie Cdc25 spielen eine entscheidende Rolle in der Regulation des Zellzyklus. Die verstärkte Exprimierung oder Fehlfunktion der Phospha- tasen steht in engem Zusammenhang mit der Entstehung von proliferativen Erkrankungen, wie Leukämie oder Krebs.36-42 Spezifische niedermolekulare Inhibitoren dieser Phospha- tasen sind daher wertvolle chemische Werkzeuge, um in die Regulation des Zellzyklus sowie in die Zellvermehrung einzugreifen und stellen somit potenzielle Wirkstoffe zur Behandlung von Krebs dar. Aus diesem Grund erfahren sie besondere Beachtung von Molekularbiologen, Chemikern und Pharmakologen. Der erste spezifische Inhibitor der Protein-Phosphatase Cdc25A, war der Naturstoff Dysidiolid (1) aus dem marinen Schwamm Dysidea etheria de Laubenfels.50 Zahlreiche Teil- und Totalsynthesen54 sowie biologische Untersuchungen49,51 bestätigen das hohe interdisziplinäre Interesse an Dysidiolid. Um als Wirkstoff eingesetzt zu werden, ist die spezifische Aktivität von Dysidiolid jedoch zu gering und die unspezifische Toxizität zu hoch.51 Der Naturstoff stellt somit nur eine Leitstruktur für die Synthese neuer Derivate dar. Diese könnten zur Erstellung von Struktur-Wirkungs-Beziehungen und schließlich zur Entwicklung einer Verbindung mit verbesserten biologischen und pharmakologischen Eigenschaften dienen. Ziel der Arbeit war die Synthese und biologische Untersuchung solcher Derivate. Die Synthese sollte an der festen Phase durchgeführt werden, um dabei neue Methoden für die Festphasen-Synthese von komplexen Naturstoffen zu entwickeln. Außerdem sollte dadurch die Möglichkeit für einen kombinatorischen Ansatz geschaffen werden. Im Mittelpunkt des Interesses stand dabei das Naturstoff-Epimer 6-epi-Dysidiolid (59).56 Die Inversion des Stereozentrums C-6 am bizyklischen Grundgerüst hat im Vergleich zu Dysidiolid (1) eine erhebliche Strukturänderung zur Folge und sollte wichtige Aussagen über die Rolle des lipophilen Rückgrats und die Affinität der Bindung an die Protein-Phosphatasen liefern (Abb. 5). Daher sollte zunächst eine Festphasen-Synthese von 6-epi-Dysidiolid (59) entwickelt und anschließend weitere Derivate basierend auf dieser Synthese dargestellt werden. 3. Aufgabenstellung 25 Dysidiolid (1) 6-epi-Dysidiolid (59) 6 OH O O HO O OH O OH Abbildung 5: Räumliche Darstellung von Naturstoff Dysidiolid (1) und 6-epi-Dysidiolid (59) im Vergleich. 4. Spezieller Teil 26 4. Spezieller Teil 4.1 Retrosynthetische Analyse Das Grundgerüst von 6-epi-Dysidiolid (59) und weiteren Analoga sollte an der festen Phase über eine Diels-Alder-Reaktion analog zur Synthese von 12 in meiner Diplomarbeit aufgebaut werden (Schema 1, Kap. 2.3). Dazu war geplant, eine Ausgangsverbindung, die Trien 11 entspricht, mit der Alkenylseitenkette über einen Linker an die feste Phase zu binden. Dieser Linker sollte am Ende der Festphasensynthese die spurlose Abspaltung der Zielmoleküle unter milden Bedingungen ermöglichen, wobei die Alkenylseitenkette direkt erhalten werden soll. Außerdem muss der Linker chemisch sehr stabil sein, um den unter- schiedlichsten Bedingungen einer organischen Synthese Stand zu halten. Ein Olefin- Metathese-Linker wie er in Schema 14 (Schritt 1) abgebildet ist, könnte diese Kriterien erfüllen. Es war beabsichtigt, die Alkenylseitenkette mit der gewünschten endständigen Doppelbindung durch Übergangsmetall-katalysierte Olefin-Metathese freizusetzen,63,77 wobei am polymeren Träger ein Cyclopenten gebildet wird.75,76 Die Verknüpfung des Linkers mit dem polymeren Träger über eine Etherbindung sollte dabei für ausreichende Stabilität während der Synthese sorgen. Die -Hydroxybutenolid-Seitenkette war geplant, nach literaturbekannten Verfahren durch nukleophile Addition von 3-Lithiofuran an Aldehyd 61 und anschließende Oxidation mit Singulett-Sauerstoff zu synthetisieren (Schritt 2).54 Die Diels-Alder-Reaktion von Dien 62 mit Tiglinaldehyd als Dienophil sollte zum bizyklischen Grundgerüst von 6-epi-Dysidiolid (59) führen (Schritt 3, vgl. Schema 1, Kap. 2.3). Es war dann vorgesehen, Aldehyd 61 durch Verlängerung um eine Methylengruppe darzustellen. In einer konvergenten Strategie war geplant, zunächst das Harz mit dem Linker zu beladen und anschließend das Substrat durch Wittig-Reaktion anzubinden (Schritt 4). Um eine hohe Umsetzung zu erzielen, sollte bei der Wittig-Reaktion das Ylid im Überschuss in Lösung vorgelegt werden und die Carbonyl-Funktion am Polymer gebunden sein. Der Linker muss daher die Carbonyl-Gruppe tragen und kann somit auf das symmetrisch gebaute Diol 65 zurückgeführt werden (Schritt 5).78 Das chirale Dien 63 sollte ausgehend 4. Spezieller Teil 27 von Ketoester 66 synthetisiert werden, der kommerziell erhältlich ist oder in zwei Stufen einfach dargestellt werden kann (Schritt 6).79 O OH HO O H O OH HO O H O H O O H 6-epi-Dysidiolide (59) 1 2 3 60 61 OO H Ph3P O CO2CH3 OHHO O 4 62 64 63 65 66 65 Furan-Addition Olefin-Metathese Diels-Alder Wittig Schema 14: Retrosynthetische Analyse von 6-epi-Dysidiolid (59) 4. Spezieller Teil 28 4.2 Synthese der Bausteine in Lösung 4.2.1 Synthese des Linkers Die Synthese des Linkers wurde ausgehend von Acetondicarbonsäurediethylester (67) begonnen. Dabei wurde die Carbonylgruppe mit Natriumborhydrid in Ethanol selektiv reduziert und die erhaltene Hydroxyl-Gruppe mit Iod, Triphenylphosphin und Imidazol in das entsprechende sekundäre Alkyliodid 69 überführt (Schema 15).80 Als Nebenreaktion wurde die Eliminierung zu Glutaconsäurediethylester (70) beobachtet. Dieser Ester konnte vom gewünschten Produkt nicht abgetrennt werden, bereitete aber bei der nachfolgenden Reaktion keine Probleme. OEtEtO OO O NaBH4 EtOH OEtEtO OHO O 67 68 OEtEtO IO O 69 OEtEtO O O 70 0°C, 2h 81% I2, PPh3 Imidazol RT, 3h Schema 15: Synthese von 3-Iodglutarsäurediethylester (69) Anschließend wurde der 3-Iodglutarsäurediethylester nach einem Verfahren von P. Knochel et al mit Diisopropylzink in den entsprechenden -Zinkester überführt und unter Kupfer-Katalyse mit Allylbromid umgesetzt (Schema 16).81 OEtEtO IO O 1. iPr2Zn, RT, 2h 69 THF OEtEtO O O 71 72 OEt EtO O O 2. CuCN 2LiCl -78 bis 0°C, 4h Allylbromid Schema 16: Kupplung mit Allylbromid Dabei wurde ein Gemisch aus dem gewünschten 3-Allylglutarsäurediethylester (71) und dem Strukturisomer 72 erhalten, das sich chromatographisch nicht trennen ließ. Das Isomer 72 entsteht vermutlich durch die Umlagerung des sekundären -Zinkesters 73 über 4. Spezieller Teil 29 das Cyclopropyl-Intermediat 74 in das stabilere primäre Zinkorganyl 75 und anschließende Reaktion mit Allylbromid (Schema 17). OEtEtO ZnO O 73 EtO O O OEt Zn 74 75 O EtO O OEt Zn 72 OEt EtO O O OEtEtO O O 71 AllylbromidAllylbromid CuCN 2LiClCuCN 2LiCl Schema 17: Umlagerung des -Zinkesters Erst nach Reduktion des Gemischs mit Lithiumaluminiumhydrid zu den entsprechenden Diolen konnte das ungewünschte Isomer unter erheblichem Aufwand chromatographisch abgetrennt werden. Der Linker 65 wurde mit einer Gesamtausbeute von 28% über vier Stufen erhalten (Schema 18). OEtEtO O O 71 OHHO 65 LAH, THF 0°C, 30 min 28% (4 Stufen) Schema 18: Reduktion zum Linker 65 Um die aufgetretene Umlagerung und die damit verbundene aufwendige Isomerentrennung zu vermeiden, wurde versucht, die Allyl-Gruppe durch eine radikalische Reaktion mit Allyltributylstannan in Gegenwart von AIBN einzuführen. Die Reaktion gelang, allerdings führte die Reaktionszeit von fünf Tagen und die Ausbeute von 24-34% zu keiner Verbesserung der Synthese (Schema 19). Außerdem sollte die Verwendung von Organo- zinnverbindungen in größerem Maßstab, wegen der hohen Toxizität, vermieden werden. 4. Spezieller Teil 30 OEtEtO IO O SnBu3 69 OEtEtO O O 71 AIBN, Benzol , 5 d 23-34% Schema 19: Radikalische Allylierung Aufgrund der geringen Ausbeute in Relation zu dem hohen Syntheseaufwand wurde nach weiteren Möglichkeiten für die effektive Synthese des Linkers gesucht. Als Ausgangs- verbindung wurde das ,-ungesättigte Lacton 76 verwendet, das nach 1,4-Allyladdition und Reduktion in nur zwei Stufen den Linker ergeben sollte. Zunächst wurde eine Kupfer- katalysierte Grignard-Reaktion durchgeführt, die jedoch nur geringe Mengen Produkt ergab. Hauptsächlich wurde die Oligomerisierung des ,-ungesättigten Lactons beob- achtet, die vermutlich durch den nukleophilen Angriff der Allyl-Gruppe ausgelöst wird (Tab. 1). Tabelle 1: Synthese von Allyllacton 78 Nr. Bedingungen Ergebnis 1 AllylMgCl, CuI, THF, -78°C  0°C, 3h Oligomerisierung 2 AllylMgCl, CuCN·2LiCl, TMSCl, THF, -78°C  RT, 15h Oligomerisierung 3 Allyltrimethylsilan, TiCl4, DCM, -78°C  0°C, 1h Oligomerisierung 4 Allyltrimethylsilan, TBAF, DMPU, DMF, RT, 16h Oligomerisierung 5 AllylMgCl, ZnBr2, TMSCl, CuBr·SMe2 (5%), THF 51% 6 AllylMgCl, ZnBr2, TMSCl, THF 51% Auch die Sakurai-Reaktion mit Allyltrimethylsilan, die durch Lewis-Säure oder Fluorid katalysiert wurde,82 führte nicht zum gewünschten Erfolg. Erst durch den Einsatz von Diallylzink, das aus Allymagnesiumchlorid und Zinkbromid in situ erzeugt wurde, konnte in Gegenwart von Chlortrimethylsilan (TMSCl) das gewünschte 1,4-Additionsprodukt dargestellt werden. Das TMSCl aktiviert dabei das Lacton und reduziert außerdem die Bildung von Oligomeren durch Abfangen des intermediär entstehenden Enolat-Ions. Bei der wässrigen Aufarbeitung mit 1N Salzsäure wird das Zwischenprodukt dann schließlich 4. Spezieller Teil 31 zum Lacton 78 hydrolysiert (Schema 20). Die Reaktion wurde zunächst unter Zusatz von Kupfersalzen durchgeführt,83 bis sich herausstellte, dass diese keinen katalytischen Einfluss haben. Nach Optimierung der Reaktionsbedingungen konnte das Addukt mit einer Ausbeute von 51% im Multigramm-Maßstab dargestellt werden. O O MgBr 76 77 O OTMS H3O + 78 O O ZnBr2, TMSCl THF, -78°C, 2h 51% Schema 20: 1,4-Addition in Gegenwart von TMSCl Die abschließende Reduktion des Lactons mit Lithiumaluminiumhydrid zum Diol 65 verlief problemlos mit fast quantitativer Ausbeute (Schema 21). Durch dieses Verfahren konnte die Synthese des Linkers 65 auf nur zwei Stufen reduziert und die Gesamtausbeute auf bis zu 48% gesteigert werden. 78 O O HO OH LAH, THF 0°C, 0.5 h 95% 6548% über 2 Stufen Schema 21: Reduktion zum Linker 65 4.2.2 Synthese des Diens Für die asymmetrische Synthese des Diens wurde der chirale Ketoester 66, analog wie in der Diplomarbeit, nach dem Verfahren von d´Angelo et al aus Phenylethylamin, 2-Methyl- cyclohexanon und Acrylsäuremethylester in zwei Stufen dargestellt.79 Der Ketoester wurde dann mit Lithiumaluminiumhydrid quantitativ zu den diastereomeren Diolen 79 reduziert (Schema 22). Die selektive Schützung der primären Hydroxyl-Gruppe wurde durch 4. Spezieller Teil 32 Umsetzung mit tert.-Butyldiphenylsilylchlorid (TBDPSCl) in Gegenwart von Triethylamin und N,N-Dimethylaminopyridin (DMAP) in hoher Ausbeute erreicht (Schema 22). Die Abtrennung des tert.-Butyldiphenylsilanols, das bei der Aufarbeitung der Reaktion aus überschüssigem TBDPSCl entsteht, gelang allerdings nur unvollständig. Dieses sollte aber bei der nachfolgenden Oxidation keinen Einfluss haben. O CO2Me HO OH 66 79 80 HO OTBDPS LAH, THF 0°C, 45 min quant. TBDPS-Cl, DMAP Et3N, DCM RT, 16h 85% Schema 22: Synthese von Cyclohexanol 80 Die Oxidation der sekundären Hydroxylgruppen des Diastereomerengemischs zum Cyclo- hexanon 81 wurde mit verschiedenen Reagenzien durchgeführt (Schema 23). Sowohl mit N-Methyl-morpholinoxid (NMO) und katalytischen Mengen Tetrapropylammoniumper- ruthenat (TPAP) als auch mit Pyridiniumdichromat wurde eine quantitative Umsetzung und Ausbeute des eingesetzten Alkohols 80 erreicht. Mit Pyridiniumchlorochromat war die Ausbeute von 94% nur geringfügig niedriger. Das als Verunreinigung noch vorhandene tert.-Butyldiphenylsilanol konnte auf dieser Stufe durch Säulenchromatographie an Kieselgel abgetrennt werden. 80 81 O OTBDPS HO OTBDPS TPAP, NMO MS 4Å, DCM RT, 4h quant. Schema 23: Oxidation zu Cyclohexanon 81 Zur Synthese der Dien-Einheit wurde zunächst eine Grignard-Reaktion mit Vinyl- magnesiumchlorid durchgeführt (Schema 24). Wegen der leichten Enolisierbarkeit der 4. Spezieller Teil 33 Carbonyl-Gruppe und der sterischen Abschirmung durch das quartäre Stereozentrum in Nachbarschaft konnte allerdings kein vollständiger Umsatz erreicht werden. Auch der Zusatz von Certrichlorid in unterschiedlicher Reihenfolge,84 oder ein Überschuss an Grignard-Reagenz (2.5 Äq) und lange Reaktionszeiten bis zu 18 h bei Raumtemperatur führten zu keiner Verbesserung. Daher wurde nach Aufarbeitung der Reaktion das Roh- produkt erneut mit Vinylmagnesiumchlorid umgesetzt, wodurch der Gesamtumsatz zwar gesteigert werden konnte, jedoch noch nicht vollständig war (GCMS-Kontrolle). Die Trennung des gewünschten Vinylcarbinols 82 vom nicht umgesetzten Keton 81 durch Säulenchromatographie an Kieselgel war nicht möglich. Somit wurde die Eliminierungs- Reaktion zum Dien 83 mit dem erhaltenen Gemisch durchgeführt. Die Eliminierung wurde durch Kochen in Benzol am Wasserabscheider in Gegenwart von Kupfersulfat als milder Lewis-Säure erreicht (Schema 24).85 Als Nebenreaktion findet die Polymerisation des entstehenden Diens statt. Daher muss der Umsatz der Reaktion ständig verfolgt und die Reaktionszeit so kurz wie möglich gehalten werden. Eine schnellere Eliminierungs- Reaktion ist mit Bortrifluorid in Benzol/THF = 4/1 unter Rückfluss möglich, allerdings wurde dabei auch die Umlagerung des Produkts als Nebenreaktion beobachtet. 81 O OTBDPS 82 OTBDPS HO OTBDPS 83 MgCl, THF 0°C bis RT, 20h 2 Zyklen Benzol , 40 h 58%, 2 Stufen CuSO4 5H2O Schema 24: Synthese der Dien-Einheit Die Entschützung der Hydroxylgruppe war problemlos mit Tetrabutylammoniumfluorid (TBAF) in THF mit sehr hoher Ausbeute von 94% möglich (Schema 25). Der erhaltene Alkohol 84 wurde schließlich durch Iod, Triphenylphosphin und Imidazol mit einer guten Ausbeute von 85% in das entsprechende Alkyliodid 85 überführt (Schema 25). Der Dien- Baustein 85 konnte damit in sieben Stufen, ausgehend von Ketoester 66, mit einer Gesamtausbeute von 42% dargestellt werden. 4. Spezieller Teil 34 OTBDPS 83 OH 84 I 85 TBAF, THF RT, 13h 94% Iod, Ph3P Imidazol, DCM RT, 1h 90% 42%, 7 Stufen Schema 25: Überführung in das Alkyliodid 85 4.2.3 Modellreaktion des Linkers in Lösung Nachdem der Linker und das Dien synthetisiert waren, sollte die Funktionstauglichkeit des Linkers überprüft werden. Dies wurde zunächst in Lösung durchgeführt, da die Reaktions- verläufe der Kupplungs- und Metathese-Reaktion dabei leichter beobachtet und die Ausbeuten einfacher bestimmt werden können. Stellvertretend für das Polystyrol-Harz wurde der Linker mit Benzylbromid umgesetzt (Schema 26). Dabei wurden erwartungsgemäß neben dem gewünschten Monobenzyl- ether 86 auch der Dibenzylether und nicht umgesetzter Linker 65 gefunden. An der festen Phase dagegen sollten die reaktiven Benzylchlorid-Einheiten von Merrifield-Harz räumlich weit genug von einander getrennt sein, so dass eine Quervernetzung durch die Reaktion beider Hydroxyl-Gruppen eines Linkermoleküls kaum oder gar nicht auftritt. HO OH 65 BzlBr, NaH, DMF 0°C, 12h 58% O O 86 H Schema 26: Darstellung des Monobenzylethers 86 Anschließend wurde die freie Hydroxylgruppe des Monobenzylethers 86 mit TPAP und NMO zum Aldehyd 87 oxidiert (Schema 27), um den Linker für die Wittig-Reaktion zu aktivieren. An der festen Phase sollten dagegen andere Oxidationsmethoden verwendet werden, wie z.B. die Swern-Oxidation86 oder das Dess-Martin-Periodinan Reagenz.87 4. Spezieller Teil 35 O OH 86 O O 87 TPAP, NMO, DCM RT, 30 min 83% Schema 27: Oxidation zum Aldehyd 87 Die Kupplung des Diens 85 mit Aldehyd 87 wurde in einem zweistufigen Eintopf- Verfahren durchgeführt. Zunächst wurde das Dien 85 mit dem Ylid, das aus Ethyl- triphenylphosphoniumiodid und n-Butyllithium erhalten wird, umgesetzt. Dabei entsteht durch nukleophile Substitution wiederum ein Phosphonium-Salz, das mit einem zweiten Äquivalent Base deprotoniert und dann in einer Wittig-Reaktion mit dem Aldehyd-Linker zur Reaktion gebracht wird (Schema 28). Die Reaktionen konnten dabei visuell durch die Bildung und Reaktion der ziegelrot bzw. schwarzrot gefärbten Ylide sehr gut verfolgt werden. Nach Aufarbeitung und Säulen-Chromatographie konnten die erwarteten Z- und E-Alkene als Gemisch mit einer Ausbeute von 90 % isoliert werden. O O 87 O 88 1. EtPPh3I, nBuLi, 85 THF, RT, 8 h 2. nBuLi, THF 0°C, 30 min 90% Schema 28: Kupplung von Aldehyd 87 mit Dien 85 durch Wittig-Reaktion Die entscheidende Ringschluss-Olefinmetathese, unter Verwendung von 10 Mol% Grubbs Katalysator 41 (Benzyliden-bis-tricyclohexylphosphin-ruthenium(II)chlorid), führte selek- tiv und unter vollständigem Umsatz (GCMS-Kontrolle) nach einer Stunde zu dem erwarteten Cyclopenten 89 und dem Trien ent-11 (Schema 29). Nach Aufarbeitung und Chromatographie wurde das Cyclopenten 89 nahezu quantitativ und das Trien ent-11 mit einer Ausbeute von 81% isoliert. 4. Spezieller Teil 36 O 41 Ru PCy3 PCy3 PhCl Cl 88 89, 99% O ent-11, 81% 10% DCM, RT, 1h Umsatz quant. Schema 29: Modellreaktion des Linkers in Lösung BzlO R 41 Ru PCy3 PCy3 PhCl Cl Ru Ph Ru Ph Ph 88 BzlO Ru R90 R ent-11 BzlO 89 Ru R BzlO R88 91 = schnell langsam Schema 30: Schematische Darstellung des Metathesezyklus 4. Spezieller Teil 37 Nebenreaktionen mit der konjugierten Dien-Einheit oder mit Styrol, das aus dem Katalysator freigesetzt wird, wurden nicht beobachtet. Die geringere Ausbeute des Triens ent-11 ist vermutlich auf eine unvollständige Umsetzung und Zersetzung des Metathese- intermediates 91 zurückzuführen (Schema 30). Im letzten Zyklus der Metathese findet der Komplex 91 keinen Reaktionspartner mehr, da das Edukt schon vollständig verbraucht ist und Styrol eine zu geringe Reaktivität aufweist. Alkyliden-Komplexe, wie 91, sind nicht lange stabil und zersetzen sich nach einiger Zeit.63 Das Trien ent-11 wird daher nicht vollständig gebildet. Die Reaktionsgeschwindigkeit und Umsetzung ist für diese Metathese-Reaktion, unter Beteiligung einer dreifach substituier- ten Doppelbindung, dennoch überraschend hoch. Aufgrund der hohen Ausbeute bei der Kupplung des Diens durch Wittig-Reaktion sowie bei der Olefin-Metathese sollte der Linker für die organische Festphasensynthese von Verbindungen mit terminalen Alkengruppen sehr gut geeignet sein. 4.3 Modellsynthese in Lösung Bevor die eigentliche Festphasensynthese von 6-epi-Dysidiolid begonnen wurde, sollte zunächst eine Modellsynthese in Lösung durchgeführt werden. Der Vorteil bei der Synthese in Lösung ist, dass der Reaktionsverlauf direkt durch analytische Methoden wie GCMS, HPLC und NMR verfolgt werden kann, was bei der Festphasensynthese nur schwer möglich ist. Die idealen Reaktionsbedingungen sowie Lösungen zu Synthese- problemen können daher schneller gefunden werden. Folglich sollte die Entwicklung einer geeigneten Synthese in Lösung schneller sein, solange die entsprechenden Methoden und Analyseverfahren am polymeren Träger noch nicht voll entwickelt sind. Als Ausgangsverbindung für die Modellsynthese wurde das achirale Dien 6,6-Dimethyl-1- vinyl-1-cyclohexen (8) verwendet, das bereits in der Diplomarbeit synthetisiert und eingesetzt wurde.54d,55 Der Vorteil dieser Verbindung im Vergleich zu Dien 11 ist, dass durch das fehlende Stereozentrum im Verlauf der Synthese weniger Diastereomere entstehen. Somit können die Produkte einfacher charakterisiert werden. Im Hinblick auf die Festphasensynthese sollte zunächst für die Diels-Alder-Reaktion eine andere Lewis-Säure als das in der Diplomarbeit eingesetzte Ethylaluminiumdichlorid gefunden werden. Bei der Aufarbeitung der Reaktion mit dieser Lewis-Säure entstehen 4. Spezieller Teil 38 Aluminiumhydroxide bzw. Aluminium-Salze, die sich nur schwer vom Harz abtrennen lassen würden. Als neue Lewis-Säure wurde daher Trimethylsilyltrifluormethansulfonat (TMSOTf) eingesetzt. Dieses Reagenz benutzten auch Danishefsky et al bei der Diels- Alder Reaktion zwischen einem Dien und einem ,-ungesättigten Acetal bei der Synthese von Dysidiolid.54c Dabei zeigte TMSOTf mit einer Reaktionszeit von 1 h bei –100°C in katalytischer Menge (0.1 Äq) eine wesentlich höhere Aktivität als Ethylaluminium- dichlorid, das bei –20 bis 0°C eine Reaktionszeit von zwei Stunden für die vollständige Umsetzung der Reaktanden benötigte.54d,55 Die höhere Aktivität von TMSOTf ist, neben der einfacheren Abtrennung der Aufarbeitungsprodukte, ein zusätzlicher Vorteil gegenüber Ethylaluminiumdichlorid. Dadurch konnte das Verhältnis der Diastereomeren von 91:9 auf 96:4 gesteigert werden, während die Ausbeute gleich hoch blieb (Schema 31). O H 810 OHC H 9 0.1 Äq TMSOTf, DCM -100°C, 1h 85% endo:exo = 96:4 Schema 31: Diels-Alder Reaktion mit TMSOTf als Katalysator Im nächsten Schritt sollte eine Verlängerung der erhaltenen Aldehyd-Funktion um eine Methylengruppe durchgeführt werden. Eines der effektivsten Verfahren zur C1-Ver- längerung von Aldehyden besteht aus der Wittig-Reaktion mit dem Ylid von Methoxy- methyltriphenylphosphoniumchlorid und anschließender saurer Hydrolyse des erhaltenen Methylenolethers. Andere Methoden, wie die Arndt-Eistert-Synthese, führen meistens zunächst zu den C1-verlängerten Säuren oder Estern, die dann erst noch in die entsprechen- den Aldehyde überführt werden müssen.88 Die Wittig-Reaktion von Aldehyd 9 wurde mit einem kommerziell erhältlichen „Ready-to- use-mix“, bestehend aus Methoxymethyltriphenylphosphoniumbromid und Natriumamid, durchgeführt. Beim Einsatz von mindestens zwei Äquivalenten des Mixes konnten der Z- und E-Enolether als Gemisch mit einer Ausbeute von bis zu 89% gewonnen werden (Schema 32). 4. Spezieller Teil 39 OHC H 9 MeO H 92 PPTS H CHO 93 EtPPh3Br/NaNH2 (Me3Si)2NH, THF RT, 1h 89% THF/H2O = 10/1 65°C, 18 h 91% Schema 32: C1-Verlängerung von Aldehyd 9 Die Hydrolyse des Enolethers wurde mit verschiedenen Säuren durchgeführt. Dabei wurde neben der gewünschten Hydrolyse auch eine Umlagerung beobachtet, die selektiv zu einer neuen Verbindung führte. Die Struktur dieser Verbindung konnte allerdings nicht gelöst werden. Die Umlagerungsreaktion dominierte schon unter nicht allzu sauren Bedingungen über die eigentliche Hydrolyse (Tab. 2, Nr. 3+4), wobei mit starken Säuren ausschließlich das Umlagerungsprodukt entstand (Tab. 2, Nr. 1+2). Unter sehr schwach sauren Beding- ungen war dagegen der Enolether stabil (Tab. 2, Nr. 7). Erst die richtige Kombination von Säure, Lösungsmittelgemisch und Temperatur führte zum gewünschten Aldehyd 93 in hoher Ausbeute (Tab. 2, Nr. 8; Schema 32). Tabelle 2: Hydrolyse von Enolether 92 Versuch Nr. Säure Lösungsmittel Zeit [h] Temp. [°C] Ergebnis 1 1 N HCl THF 0.5 20 Umlagerung 2 HClO4 THF/H2O = 1/1 0.1 0 Umlagerung 3 10% HOAc H2O 16 20 Umlagerung 4 10% TFA DCM 5 20 Umlagerung 5 10% TFA THF/H2O = 1/1 40 20 teilweise Umlagerung 6 PTSA THF/H2O = 10/1 15 20 teilweise Umlagerung 7 PPTS THF/H2O = 10/1 5 20 keine Reaktion 8 PPTS THF/H2O = 10/1 18 65 selektive Hydrolyse 4. Spezieller Teil 40 Für die Einführung des Furan-Rings wurde zunächst aus 3-Bromfuran (94) und n-Butyl- lithium durch Halogen-Metall-Austausch 3-Lithiofuran hergestellt und dann direkt in einer nukleophilen Addition mit Aldehyd 93 umgesetzt (Schema 33).54 Die Temperatur musste während der gesamten Reaktionssequenz konstant bei –78°C gehalten werden, da sonst Nebenreaktionen beobachtet wurden. Außerdem musste bei der Lithiierung sowohl ein leichter Überschuss an 3-Bromfuran eingesetzt, als auch eine Reaktionsdauer von mindes- tens 30 min eingehalten werden, um eine vollständige Umsetzung von n-Butyllithium zu erreichen. Auf diese Weise wurde der Furylalkohol 95 mit einer Ausbeute von bis zu 94% als Epimerengemisch im Verhältnis 2:1 erhalten. H CHO O Br 93 H O OH 95 n-BuLi, THF -78°C, 90 min 94% dr = 2:1 94 Schema 33: Darstellung von Furan 95 Die Oxidation des Furans zum -Hydroxybutenolid wurde nach Standardverfahren mit Singulett-Sauerstoff in Gegenwart von Diisopropylethylamin (DIPEA) durchgeführt.89,54 Der Singulett-Sauerstoff wurde durch Anregung von „normalem“ Triplett-Sauerstoff hergestellt, indem die Reaktionslösung in Gegenwart des Farbstoffs Bengal Rosa mit einer 300W Wolfram-Lampe bestrahlt wurde. Bei der Oxidation findet zunächst eine [4+2]- Cycloaddition des Singulett-Sauerstoffs an das Furan statt. Anschließend wird das sterisch weniger gehinderte Proton von 96 durch die Base DIPEA abstrahiert, wobei unter Öffnung des Peroxids das gewünschte -Hydroxybutenolid gebildet wird (Schema 34). Mit dieser Synthese wurde das erste Derivat von Dysidiolid als Diastereomerengemisch mit einer Gesamtausbeute von 47% erhalten. Die einzelnen Reaktionen sollten durch die ausgewählten Reagenzien und Reaktionsbedingungen gut auf eine Festphasensynthese übertragbar sein und durch die hohen Ausbeuten, die in Lösung erzielt wurden, auch an der festen Phase zum Ziel führen. 4. Spezieller Teil 41 H 95 O OH H 96 O OHO O H H H 97 O OH O HO Bengal Rosa O2, DIPEA -78°C, 70 min DIPEA h, DCM RT, 2h 73% Schema 34: Oxidation mit Singulett Sauerstoff 4.4 Festphasensynthese von 6-epi-Dysidiolid 4.4.1 Kupplung des Linkers an Merrifield-Harz Für die Festphasensynthese von 6-epi-Dysidiolid sollte der Linker 65 über eine Ether- bindung an Merrifield-Harz gebunden werden, um eine möglichst hohe chemische Stabilität zu erreichen. Die Reaktion wurde analog zu der literaturbekannten Anbindung von 1,4-Butandiol an Merrifield-Harz durchgeführt.61,62 Die Beladung des Harzes wurde anschließend durch die Fmoc-Methode bestimmt (Schema 35).90 Dabei werden die freien Hydroxylgruppen am Harz mit Chlorameisensäurefluorenylmethylester (Fmoc-Cl) zum entsprechenden Carbonat umgesetzt und nach anschließender Abspaltung mit Piperidin das gebildete Fluorenylderivat 100 UV-spekroskopisch quantifiziert. Nach mehreren Reaktionen unter Variation der Temperatur, Menge und Beladung des Harzes konnten jedoch nur Ausbeuten von 51-63% ermittelt werden, während für die Umsetzung mit 1,4- Butandiol nahezu quantitative Ausbeuten bekannt sind.61,62 Die Gewichtszunahme des Harzes war allerdings höher, als über die ermittelte Ausbeute berechnet wurde. Daher wurde vermutet, dass eine Quervernetzung durch die Reaktion beider Hydroxyl-Gruppen der Linkermoleküle am Harz stattfindet. Dieser Verdacht konnte durch vergleichende Versuche mit 1,4-Butandiol und 1,5-Pentandiol verstärkt werden. Die Reaktion mit 1,4-Butandiol führte wie erwartet zu Ausbeuten von 94-100%, während mit 1,5-Pentandiol unter identischen Bedingungen nur 45% erreicht wurden. Die Quervernetzung sollte bei 4. Spezieller Teil 42 1,5-Pentandiol durch die geringere sterische Hinderung und höheren Freiheitsgrade des Moleküls im Vergleich zum Linker noch leichter stattfinden. Cl HO OH N N 65 100 99 O O O O Fmoc-Cl DCM O O 98 NaH, TBAI, DMF RT, 12-37h 51-63% Pyridin RT, 5hquant. DMF/Piperidin = 4/1 RT, 30 min UV 290nm quant. 27 H Schema 35: Anbindung von Linker 65 und Fmoc-Bestimmung der Beladung Um eine Quervernetzung am Harz zu vermeiden und die Beladung mit aktiven Linkermolekülen zu erhöhen, sollte daher eine Hydroxylgruppe des Linkers 65 vor der Reaktion geschützt werden. Dazu wurden zunächst Silylschutzgruppen ausgewählt, die sich nach der Ankupplungsreaktion leicht mit TBAF wieder abspalten lassen sollten. Die gewünschten Triethylsilyl- (TES) und tert.-Butyldiphenylsilyl-Ether 101 wurden aus den jeweiligen Silylchloriden mit moderaten Ausbeuten von 43-45% dargestellt. Allerdings war keine der beiden Schutzgruppen unter den stark basischen Bedingungen der Ankupplungsreaktion stabil. Dies konnte durch das Auftauchen von OH-Banden im Infra- rotspektrum der Harze beobachtet werden. Die Gesamtausbeute war nach abschließender Behandlung der Harze mit TBAF daher auch nicht höher, als bei der direkten Reaktion mit Linker-Diol 65 (Schema 36). 4. Spezieller Teil 43 HO OH 65 O OH 98 Cl O OR 101 HO OR 102 TES-Cl oder TBDPS-Cl Imidazol, DCM RT, 16h 43% R = TES (101a) NaH, TBAI DMF, RT, 16h TBAF, THF RT, 2h 47-60% 27 TBDPS (101b) Schema 36: Anbindung von silylgeschützten Linkern 101 Anschließend wurde die basenstabile Tetrahydropyranyl-Schutzgruppe (THP) verwendet, die unter leicht sauren Bedingungen gespalten werden kann. Der einfach THP-geschützte Linker wurde neben geringen Mengen doppelt-geschütztem Linker durch Reaktion an saurem Ionenaustauscher mit einer Ausbeute von 95% erhalten (Schema 37).91 HO OH O 65 O OH 98 Cl O OTH 103 104 HO OTHP NaH, TBAI, DMF RT, 15-30h PPTS, EtOH, 75°C, 16h 93-100% RT, 3h 95% Dowex, Toluol 1,2-Dichlorethan 27 P Schema 37: Anbindung von THP-geschütztem Linker 103 4. Spezieller Teil 44 Im Gegensatz zu den Silyl-geschützten Linkern war nach der Ankupplungsreaktion keine OH-Bande im IR-Spektrum des Harzes zu sehen. Die Hydrolyse der THP-Schutzgruppe wurde mit Pyridinium-p-toluolsulfonat (PPTS) in Ethanol/1,2-Dichlorethan = 1/1 unter Rückfluss erreicht. Ethanol wurde dabei als Nukleophil und Fänger für die THP-Gruppe und Dichlorethan als Cosolvenz zum besseren Quellen des Harzes eingesetzt. Die Bestimmung der Beladung des Harzes mit der Fmoc-Methode ergab schließlich Ausbeuten von 93-100%, wodurch die These der Quervernetzung bestätigt wurde. 4.4.2 Aktivierung des Linkers Bevor das Dien als Substrat durch Wittig-Reaktion angekuppelt werden konnte, musste zunächst noch die freie Hydroxylgruppe des Linkers in den entsprechenden Aldehyd überführt werden. Für die Oxidation wurden verschiedene Reagenzien verwendet. Dabei lieferte die hypervalente Iodverbindung o-Iodoxybenzoesäure (IBX, 105) nicht nur die besten Ergebnisse, sondern war auch am einfachsten zu handhaben (Tab. 3, Nr. 4; Schema 38).92 Die Reaktion wurde in DMSO/THF = 1/1 durchgeführt und ist unempfindlich gegenüber Luft. Das schwerlösliche Reagenz ist nur in DMSO oder im Gemisch mit THF, das zum Quellen des Harzes benötigt wird, löslich. Tabelle 3: Oxidation von Alkohol 98 Nr. Reagenz Lösungsmittel Temp. [°C] Zeit [h] Ausbeute 1 DMSO, Oxalylchlorid, Et3N DCM -78  20 4 89% 2 DMSO, SO3Pyridin DCM 20 6 66-99% 3 Dess-Martin-Periodinan DCM 20 6 72-93% 4 IBX DMSO/THF 20 6 95-100% Das verwandte Dess-Martin-Periodinan-Reagenz (Tab. 3, Nr. 3) ist dagegen luftempfind- lich und bildet schwerlösliche Reaktionsprodukte,87 die bei der Aufarbeitung stören, indem sie die Filterfritte verstopfen und sich nicht vollständig aus dem Harz waschen lassen. Die 4. Spezieller Teil 45 Swern-Oxidation und die Oxidation mit Schwefeltrioxid-Pyridin-Komplex93 führten jeweils zu niedrigeren Ausbeuten (Tab. 3, Nr. 1+2). O OH IBX: O I O O OH 98 O O H 64 DMSO/THF = 1/1 RT, 6h 90% 105 Schema 38: Aktivierung des Linkers durch Oxidation Um die Ausbeuten bei den Oxidations-Reaktionen bestimmen zu können, wurde eine neue Methode unter Verwendung von 2,4-Dinitrophenylhydrazin (DNPH) (106) entwickelt. Dabei wird eine genau eingewogene Menge Harz mit einer Standardlösung von DNPH in THF, deren Konzentration bekannt ist, unter Katalyse von Trifluoressigsäure umgesetzt. Die freien Aldehyd-Gruppen sollten dabei quantitativ zu den entsprechenden 2,4-Dinitro- phenylhydrazonen 107 reagieren (Schema 39).94 Anschließend wird über die UV-Absorp- tion bei 350 nm durch Vergleich der Standard- und Reaktionslösung der DNPH-Verbrauch bestimmt, woraus dann die Beladung und Ausbeute der Oxidation berechnet werden kann. Voraussetzung der Methode ist allerdings, dass die Bildung der Hydrazone quantitativ verläuft und keine anderen funktionellen Gruppen am Harz vorhanden sind, die mit DNPH reagieren könnten. O O 64 H O N H N NO2 NO2 107 H2N H N NO2 NO2 TFA (kat.), THF RT, 2h 106 Schema 39: Reaktion der Aldehyd-Gruppen mit 2,4-Dinitrophenylhydrazin 4. Spezieller Teil 46 4.4.3 Kupplung des Diens durch Wittig-Reaktion Das Dien wurde mit dem Aldehyd-Harz analog zu der in Lösung durchgeführten Reaktion gekuppelt (Kap. 4.2.3). Dazu wurde Ethyltriphenylphosphoniumiodid mit n-Butyllithium zum Ylid deprotoniert und dann in einer Alkylierungsreaktion mit dem Alkyliodid 85 umgesetzt. Die Deprotonierung des neu gebildeten Phosphoniumsalzes mit einem weiteren Äquivalent n-Butyllithium wurde anschließend bei 0°C durchgeführt. Bei Raumtemperatur wurde die schnelle Zersetzung des stark destabilisierten Ylids beobachtet. Das gut getrocknete Aldehyd-Harz wurde dann direkt zugegeben und langsam bei 0°C gerührt (Schema 40). Um eine vollständige Umsetzung des harzgebundenen Aldehyds zu erreichen, wurde jedoch ein Überschuss von insgesamt 4-5 Äquivalenten des Ylids benötigt. Dies ist vermutlich auf Wasserreste im Harz zurückzuführen, die nur schwer zu entfernen sind und mit dem Ylid reagieren können. Außerdem musste bei der Herstellung des Ylids auf genau stöchiometrischen Einsatz oder geringen Unterschuss von n-Butyl- lithium geachtet werden, da dieses sonst als Nebenreaktion an den Aldehyd addiert. Die Verwendung von weniger nukleophilen Basen, wie Kalium-tert.-butylat, als Ersatz für n- Butyllithium war nicht möglich, da die Basizität nicht ausreichte, um das zweifach alkyl- substituierte Phosphoniumsalz zu deprotonieren. O 1. EtPPh3I, nBuLi, 85, THF, RT, 14h 2. nBuLi, THF 0°C, 30 min 62 O O H 64 Schema 40: Kupplung des Diens an Harz 64 4.4.4 Test des Linkers am Harz Nachdem das Dien an das Harz gebunden war, konnte die Funktionsfähigkeit des Linkers auch am Harz überprüft werden. Zunächst wurde die Reaktion wie in Lösung mit 5% 4. Spezieller Teil 47 Grubbs Katalysator durchgeführt, wobei nur geringe Mengen des gewünschten Triens detektiert wurden. Als Verunreinigungen wurden Zersetzungsprodukte des Katalysators, wie Tricyclohexylphosphin, Tricyclohexylphosphinoxid, Styrol und nicht näher bestimmte Rutheniumverbindungen beobachtet. Durch Erhöhung der Katalysator-Menge auf 20%, die in zwei Portionen im Abstand von 6-8h zugegeben wurden, konnte die Gesamtausbeute über die Ankupplung und Abspaltung auf 40-60% gesteigert werden (Schema 41). O 62 ent-11 41 Ru PCy3 PCy3 PhCl Cl 2 10% DCM, RT, 16h 40-60% Schema 41: Testabspaltung durch Olefin-Metathese Genauso hohe Ausbeuten wie in Lösung konnten allerdings in keinem Fall erreicht werden. Für die erfolgreiche Durchführung der geplanten Festphasensynthese von 6-epi- Dysidiolid und weiteren Analoga sollte diese Ausbeute jedoch ausreichend sein, weshalb mit der Synthese begonnen wurde. Weiterführende Untersuchungen zur Olefin-Metathese an der festen Phase wurden parallel dazu durchgeführt und werden im Kapitel 4.4.9 beschrieben. 4.4.5 Diels-Alder-Reaktion Die Diels-Alder-Reaktion mit Dien-Harz 62 und Tiglinaldehyd (10) wurde ähnlich wie in Lösung mit 0.1 Äquivalenten TMSOTf bei –78°C durchgeführt. Allerdings wurde am Harz bei diesen Bedingungen nur ein geringer Umsatz beobachtet, der auch durch Erhöhung der Reaktionszeit auf fünf Stunden und der Katalysatormenge auf zwei Äquivalente nicht gesteigert werden konnte. Der Umsatz wurde qualitativ durch Abspaltung der Reaktions- produkte einer Harz-Probe mit Grubbs-Katalysator und anschließender Analyse durch 4. Spezieller Teil 48 GCMS verfolgt. Erst bei Erhöhung der Temperatur auf –30°C wurde nach 1h die quanti- tative Umsetzung des Diens festgestellt (Schema 42). Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass die Reaktion am Harz im Gegensatz zur Lösung diffusionskontrolliert abläuft. Die Diffusion der Reagenzien in das Innere des Harzes ist jedoch bei –78°C langsam, wodurch die Reaktionsgeschwindigkeit stark verringert wird. O O H 62 O HOHC 108 TMSOTf, DCM -30°C, 1h dr = 67:16:16:1 endo:exo = 83:17 endo:endo* = 81:19 10 Schema 42: Diels-Alder Reaktion mit Tiglinaldehyd Nach Aufarbeitung der Diels-Alder-Reaktion wurde ein Diastereomerengemisch im Verhältnis 67:16:16:1 erhalten, wobei das gewünschte endo-Isomer 108, wie in Lösung, als Hauptprodukt entstanden war.* Das endo/exo-Verhältnis wurde damit auf 83:17 und das Verhältnis der beiden endo-Isomere zueinander auf 81:19 bestimmt. Im Vergleich dazu war in Lösung mit EtAlCl2 das endo/exo-Verhältnis mit 93:7 höher, jedoch das Verhältnis der beiden endo-Isomere mit 67:33 niedriger.54d,55 Dies ist vermutlich auf den höheren sterischen Anspruch von TMSOTf zurückzuführen, wodurch der Angriff des Dienophils von der Seite des Diens begünstigt wird, die der langen Alkenylseitenkette abgewandt ist (Abb. 6). Si Si Abb. 6: Stereobild des endo-Übergangszustandes der Diels-Alder Reaktion * Die Diastereomere wurden durch Vergleich der GCMS-Daten aus der Diplomarbeit zugeordnet.54d,55 4. Spezieller Teil 49 Um den Diastereomeren-Anteil des Hauptprodukts weiter zu steigern, wurden verschie- dene Silyl-Triflate (TESOTf, TIPSOTf, TBDMSOTf) mit noch höherem sterischem Anspruch eingesetzt. Bei Versuchen in Lösung mit Dien ent-11 konnte vor allem mit TIPSOTf und TBDMSOTf bei –78°C eine Verbesserung beobachtet werden.* Allerdings wurde am Harz bei –30°C kein Unterschied zu TMSOTf festgestellt. Der Selektivitäts- effekt wird vermutlich erst bei sehr tiefen Temperaturen wirksam. Eine andere Möglichkeit die Diastereoselektivität der Diels-Alder-Reaktion zu erhöhen, ist die Verwendung chiraler ungesättigter Acetale anstatt Aldehyde als Dienophil.95 Für diesen Zweck wurde aus Tiglinaldehyd und (R),(R)-2,4-Pentandiol 109 das chirale Acetal 110 hergestellt (Schema 43). Bei der Reaktion konnte keine vollständige Umsetzung der Reaktanden erreicht werden, sondern es stellte sich ein Gleichgewicht ein. Das Acetal konnte jedoch durch Säulen-Chromatographie einfach abgetrennt werden. O H 10 OHOH O O PTSA 1%, Et2O RT, 4d 38% 110 109 Schema 43: Darstellung von chiralem Acetal 110 Das Acetal 110 wurde dann analog zu Tiglinaldehyd in der Diels-Alder-Reaktion eingesetzt und anschließend die Acetal-Gruppe des Diels-Alder-Produkts 111 zu Aldehyd 108 hydrolysiert (Schema 44). Auf diese Weise wurde ein Diastereomerengemisch im Verhältnis 87:4:8.9:0.1 erhalten. Damit konnte der Anteil des Hauptprodukts am Diastereomerengemisch von 67% auf 87%, das endo/exo-Verhältnis auf 91:9 und das Verhältnis der endo-Isomere auf 95:5 gesteigert werden. Vor allem die Bildung des zweiten endo-Produkts wurde durch dieses Verfahren stark reduziert und somit die Reinheit der Hauptverbindung erhöht. Das zweite exo-Isomer konnte sogar nur noch durch GCMS detektiert werden, war aber im 1H-NMR nicht mehr zu erkennen. * Die relative Zusammensetzung der Diastereomerengemische wurde durch GCMS verglichen. 4. Spezieller Teil 50 O 110 O O 62 O HOHC 108 PPTS O HO O 111 TMSOTf, DCM -78°C, 7h dr = 87:4:8.9:0.1 endo:exo = 91:9 endo:endo* = 95:5 Aceton/DCE/H2O , 16h Schema 44: Diels-Alder Reaktion mit dem chiralem Acetal 110 Eine besondere Schwierigkeit bei diesem Verfahren war die Hydrolyse des Acetals nach der Diels-Alder-Reaktion an der festen Phase. Bei der Reaktion musste mit Pyridinium-p- toluolsulfonat (PPTS) eine sehr milde Säure verwendet werden, da schon unter leicht sauren Bedingungen, wie z. B. mit p-Toluolsulfonsäure (PTSA), eine Umlagerung des gebildeten Aldehyds beobachtet wurde (Tab. 4, Nr. 1). Dabei war auch das eingesetzte Lösungsmittelgemisch entscheidend für den Erfolg der Reaktion. Beispielsweise konnte mit THF/Wasser-Gemischen keine Hydrolyse erreicht werden (Tab. 4, Nr. 2). Bei Verwen- dung von Aceton, das als Fänger für das Diol in einer Umacetalisierung reagiert und Zusatz von Wasser als Nukleophil konnte eine langsame Hydrolyse beobachtet werden. Allerdings verlief die Hydrolyse mit reinem Aceton/Wasser-Gemisch nur unvollständig ab, da das Harz in diesem Lösungsmittel nicht quellen kann (Tab. 4, Nr. 3). Erst der Zusatz von 1,2-Dichlorethan (DCE) zum Quellen des Harzes führte gezielt zum gewünschten Aldehyd (Tab. 4, Nr. 4). 4. Spezieller Teil 51 Tabelle 4: Hydrolyse von Acetal 111. Versuch Nr. Säure Lösungsmittel Temp. [°C] Zeit [h] Ergebnis 1 PTSA THF/Wasser 54 6 Umlagerung 2 PPTS THF/Wasser 54 14 Keine Reaktion 3 PPTS Aceton/Wasser 56 15 Spuren Aldehyd 4 PPTS Aceton/Wasser/DCE 56 16 Hydrolyse 4.4.6 Verlängerung des Aldehyds um eine Methylengruppe Die C1-Verlängerung des Aldehyds wurde zunächst wie bei der Modellsynthese in Lösung (Kap. 4.3) mit dem Ready-to-use-Mix, bestehend aus Methoxymethyltriphenylphos- phoniumbromid und Natriumamid, durchgeführt. Mit diesem Mix konnte allerdings an der festen Phase keine vollständige Umsetzung des Aldehyds 108 erreicht werden. Daher wurde dann das entsprechende Phosphoniumchlorid eingesetzt und mit Base deprotoniert. Bei Verwendung von n-Butyllithium als Base wurde als Nebenreaktion die Butyl-Addition an den Aldehyd 108 beobachtet, weshalb weitere Basen getestet wurden. Mit Kalium-tert- butylat konnte schließlich die vollständige Umsetzung des Aldehyds zum Z- und E- Enol- ether 112 in einer sauberen Reaktion erreicht werden (Schema 45). O HOHC Ph3PCH2OMe +Cl- 108 O H MeO 112 KOtBu, THF RT, 4h Schema 45: Darstellung von Enolether 112 4. Spezieller Teil 52 Die nachfolgende Hydrolyse der erhaltenen Enolether gestaltete sich als Schlüsselreaktion der gesamten Synthese. Bereits bei der Modellsynthese in Lösung erwieß sich diese Reaktion als besonders schwierig, da der gebildete Aldehyd unter zu stark sauren Beding- ungen eine Umlagerung eingeht. Die aufwendig in Lösung optimierten Bedingungen mit 10% Wasser in THF und PPTS als Säure, führten allerdings an der festen Phase auch nach langer Reaktionszeit (24 h) nur zu geringer Umsetzung. Daher wurde zunächst nach einfacher zu hydrolysierenden Enolethern gesucht. Zur Synthese der Ethylenolether wurde aus Ethyliodid und Triphenylphosphin das entspre- chende Phosphonium-Salz dargestellt und mit dem Aldehyd 108 unter analogen Beding- ungen umgesetzt. Die resultierenden Ethylenolether waren jedoch bei der sauren Hydrolyse noch stabiler als die Methylenolether. In weiteren Untersuchungen wurde die Synthese des THP-Enolethers versucht. Das ensprechende Phosphonium-Salz 113 wurde nach Literaturverfahren in zwei Stufen darge- stellt.96 Allerdings konnte daraus auch unter Einsatz verschiedener Basen (KOtBu, NaHMDS, nBuLi, PhLi) und Lösungsmitteln (THF, Benzol, Toluol) bei Temperaturen zwischen –30°C und 0°C kein stabiles Ylid erzeugt werden, so dass die Wittig-Reaktion nicht möglich war (Schema 46). PPh3 Ph3P O O 113 Cl Ph3P O O 114 1. CH2O, HCl, DCM 25°C, 5h, 78% 2. DHP, DCM 0°C, 10d, 46% Base Schema 46: Darstellung von Phosphonium-Salz 113 Schließlich wurde erneut die Optimierung der Hydrolysebedingungen des Methylenolethers 112 versucht. Bei der Reaktion wurde beobachtet, dass sich bei einem Wassergehalt von 10% ein zwei-Phasen System ausbildet, wobei sich das Harz in der organischen Phase und sich die Säure vermutlich in der wässrigen Phase befindet. Dadurch wird die Konzentration der Säure im Harz so gering, dass die Hydrolyse nicht mehr stattfinden kann. Durch Herabsetzung des Wassergehalts auf 1% konnte jedoch ein homogenes Gemisch wiederhergestellt und die Hydrolyse ermöglicht werden (Schema 47). 4. Spezieller Teil 53 O H MeO PPTS 112 O H CHO 61 THF, 1% H2O , 9h Schema 47: Hydrolyse zum Aldehyd 61 4.4.7 Synthese der -Hydroxybutenolid-Einheit Die Synthese der -Hydroxybutenolid-Einheit wurde an der festen Phase analog zu der Modellsynthese in Lösung durchgeführt (Kap. 4.3). Bei der nukleophilen Addition von 3- Lithiofuran an den Harz-gebundenen Aldehyd 61 musste darauf geachtet werden, dass das Harz zunächst bei Raumtemperatur gequollen wird, da das Quellen bei tiefen Tempera- turen nicht möglich ist. Die Reaktion wurde zur Erhöhung der Ausbeute jeweils zweimal durchgeführt, da sich der enolisierbare Aldehyd nicht vollständig umsetzen ließ. Die resultierenden sekundären Alkohole wurden auf diese Weise trotz der tiefen Temperaturen mit hoher Umsetzung als Diastereomerengemisch im Verhältnis 2:1 erhalten (Schema 48). Allerdings gelang die Zuordnung der Diastereomere nicht. O H CHO O Br 61 O H O OH 115 : 4-epi-115 = 2:1 nBuLi, THF -78°C, 5h 4 94 Schema 48: Addition von 3-Lithiofuran 4. Spezieller Teil 54 Im Hinblick auf eine stereoselektive Synthese wurden die diastereomeren Alkohole 115 mit IBX in DMSO/THF oxidiert und anschließend versucht, das resultierende Keton asym- metrisch zu reduzieren (Schema 49). Zur Reduktion wurden zunächst Catecholboran und Boran-Dimethylsulfid-Komplex (BH3DMS) in Gegenwart des chiralen CBS-Katalysators getestet,97 der schon in Lösung zur Synthese von Dysidiolid erfolgreich eingesetzt worden war.54a An der festen Phase wurde jedoch die Hydroborierung der allylischen Linkerseiten- kette durch Verschwinden der Bande bei 1639 cm-1 im IR als Nebenreaktion beobachtet. Diese Reaktion dominierte über die gewünschte Reduktion auch bei Variation der Reaktionstemperatur. Daher wurden als chirale Reduktionsmittel noch Chlorodiisopinocampheylboran98 (DIP- Cl) und BINAL-H99 eingesetzt. Allerdings konnte mit DIP-Cl keine Reduktion des Ketons erreicht werden und bei BINAL-H wurde ein Epimerengemisch der Alkohole erhalten. Weitere Versuche zur asymmetrischen Reduktion wurden nicht durchgeführt. Die Synthese von 6-epi-Dysidiolid wurde mit dem Diastereomerengemisch, das nach der Addition von 3-Lithiofuran erhalten wird, fortgesetzt. 115 IBX O H O O 116 O H O OH 115 DMSO/THF = 1/1 RT, 6h asymmetrische Reduktion Schema 49: Versuche zur asymmetrischen Reduktion Die Oxidation des Furans zum -Hydroxybutenolid mit Singulett-Sauerstoff wurde ebenfalls wie in der Modellsynthese in Lösung durchgeführt (Schema 50). Der große Vorteil bei der Festphasensynthese ist die einfache Abtrennung des Farbstoffs Bengal Rosa durch Filtration und Waschen des Harzes. In Lösung lassen sich die erhaltenen Produkte nur sehr schwer chromatographisch vom Farbstoff trennen, so dass die Produkte immer leicht gefärbt bleiben. 4. Spezieller Teil 55 O H 115 O OH O H 60 O OH O HO Bengal Rosa O2, DIPEA -78°C, 4h h, DCM Schema 50: Oxidation mit Singulett-Sauerstoff 4.4.8 Abspaltung durch Ringschluss-Olefinmetathese Die Olefin-Metathese wurde mit zweimal je 10% Grubbs-Katalysator 41 durchgeführt, der im Abstand von acht Stunden zum Harz in Dichlormethan gegeben wurde. Anschließend wurde das erhaltene Abspaltungsgemisch durch Säulen-Chromatographie an Kieselgel und mit Hilfe einer C-18 reversed-Phase-Kartusche aufgereinigt. Das gewünschte Naturstoff Derivat 6-epi-Dysidiolid (59) und weitere Analoga wurden durch die beschriebene Fest- phasensynthese über eine asymmetrische Diels-Alder-Reaktion als zentralen Synthese- schritt schließlich mit einer Ausbeute von 20% über acht Stufen als Diastereomeren- gemisch erhalten. Über die gesamte Festphasen-Synthese von elf Stufen, ausgehend von Linker-Harz 64, beträgt die Ausbeute 14%. Dies entspricht einer durchschnittlichen Ausbeute von 84% pro Stufe (Schema 51). Als Nebenprodukte wurden vor allem unvollständig umgesetzte Zwischenstufen, wie Enolether 112, Aldehyd 61 und Furan 115, identifiziert. Durch längere Reaktionszeiten oder Durchführung mehrerer Reaktionszyklen sollte sich die Ausbeute von 6-epi- Dysidiolid (59) sogar noch steigern lassen. Das erhaltene Diastereomerengemisch von Dysidiolid-Derivaten war in Einklang mit der Struktur und stimmte in den analytischen Daten, wie Rf-Wert, HRMS, IR und 1H-NMR bis auf geringe Abweichungen mit dem Naturstoff überein. Die Reinheit und Zusammen- setzung wurde durch HPLC an Normalphase (250/4 Nucleosil 100-5, nHex/iPrOH = 98/2) bestimmt. Durch die unselektive Addition des Furans 94 an den Aldehyd 61 entstehen aus 4. Spezieller Teil 56 den vier Produkten der Diels-Alder Reaktion theoretisch insgesamt acht Diastereomere. Das Stereozentrum am -Hydroxybutenolid muss dabei nicht berücksichtigt werden, da es in Lösung sehr schnell epimerisiert. O H 60 O OH O HO H 59 O OH O HO 41 Ru PCy3 PCy3 PhCl Cl 2 10% DCM, RT, 16h 14% (11 Stufen) Schema 51: Abspaltung von 6-epi-Dysidiolid (59) Von diesen acht Diastereomeren waren zwei Hauptprodukte im Verhältnis 2:1 und drei weitere Verbindungen in sehr kleinen Mengen durch HPLC zu erkennen. Drei Diastereo- mere konnten aufgrund der geringen Mengen nicht gefunden werden. Bei den Haupt- produkten handelte es sich um 6-epi-Dysidiolid und dessen C-4 Epimer, die aus der endo- Hauptverbindung der Diels-Alder Reaktion hervorgehen. Allerdings konnte nicht bestimmt werden, welches der beiden Isomere 6-epi-Dysidiolid ist. Wird bei der Synthese nicht das chirale Acetal 110, sondern Tiglinaldehyd (10) verwendet, so sind neben den beiden Hauptverbindungen zwei weitere Diastereomere in größeren Mengen zu sehen. Dabei handelt es sich vermutlich um die beiden Derivate, die aus dem zweiten endo-Isomer hervorgehen. Bei der Diels-Alder-Reaktion mit Tiglinaldehyd wird dieses mit einem höheren Anteil gebildet als in der asymmetrischen Variante. Durch semipräparative HPLC an Normalphase konnten schließlich alle fünf Diastereomere getrennt und für biologische Tests zur Verfügung gestellt werden. 4. Spezieller Teil 57 4.4.9 Untersuchungen zur Olefin-Metathese Beim Test des Linkers am Harz wurde im Gegensatz zur Olefin-Metathese in Lösung, die mit quantitativem Umsatz und 81% isolierter Ausbeute abläuft, nur eine Ausbeute von 40- 60% bezüglich Ankupplung und Abspaltung des Triens ent-11 erreicht. Auch im weiteren Verlauf der Synthese von 6-epi-Dysidiolid wurden bei Testabspaltungen von Intermediaten durch Oelfin-Metathese geringere Ausbeuten erhalten, als theoretisch erwartet wurden. Außerdem wurde nach der Abspaltung von Aldehyd 108 im IR-Spektrum des erhaltenen Harzes immer noch eine mittelstarke Aldehyd-Bande bei 1722 cm-1 beobachtet, während die allylische Bande des Linkers bei 1639 cm-1 fast vollständig verschwunden war. Durch erneute Umsetzung des Harzes mit Grubbs-Katalysator 41 wurde die Aldehyd-Bande nur noch leicht verkleinert und geringe Mengen des gewünschten Aldehyds abgespalten. Auch bei der Umsetzung des Aldehyd-Harzes 108 mit einem Äquivalent Katalysator 41 wurde eine Aldehyd-Bande am erhaltenen Harz beobachtet, während die allylische Bande des Linkers nicht mehr erkennbar war. O HOHC O HOHC 41 Ru PCy3 PCy3 PhCl Cl O HOHC O HOHC 108 117 Schema 52: Vermutete Kreuzmetathese am Harz 4. Spezieller Teil 58 Aus diesen Gründen wurde eine Kreuzmetathese der allylischen Seitenketten von räumlich benachbarten Linkern am Harz vermutet, wodurch diese deaktiviert werden und die Abspaltung der Zielverbindungen nicht mehr erfolgen kann (Schema 52). Eine ähnliche Kreuzmetathese wurde von S. L. Schreiber et al verwendet, um an der festen Phase gezielt Dimere zu synthetisieren.100 Dabei wurden schon mit geringen Katalysatormengen (5%) hohe Ausbeuten von Dimeren erreicht. Um die Kreuzmetathese zu unterdrücken, wurde die Reaktion, wie von Hoveyda et al beschrieben,101 unter Ethylen-Atmosphäre durchgeführt. Allerdings konnte die Ausbeute dadurch nicht gesteigert werden. Auch der Zusatz von Styrol, das bei Rutjes et al zur Erhöhung der Ausbeute führte,102 brachte keine Verbesserung. Außerdem entstand dabei Stilben, das vom gewünschten Produkt abgetrennt werden musste. Eine weitere Möglichkeit zur Steigerung der Ausbeute bei der Olefin-Metathese sollte die Verwendung von aktiveren Katalysatoren sein, wie die gemischten Phosphin/Imidazolin- carben- und Dihydroimidazolincarben-Ruthenium-Komplexe 118 und 119 (Abb. 7). 77c-e Es sollte überprüft werden, ob diese Katalysatoren in der Lage sind, mögliche Kreuz- metatheseprodukte wieder zu öffnen, um anschließend durch Ringschluss die gewünschten Zielverbindungen freizusetzten und damit die Ausbeute zu steigern. Vor allem der Komplex 119 zeichnet sich durch seine hohe Reaktivität (Reaktionen mit 0.05 Mol-% Katalysator in Lösung) und ausgezeichnete Stabilität gegenüber Wasser und Sauerstoff aus, 77e weshalb er synthetisiert werden sollte. 118 Ru PCy3 PhCl Cl NN RR 41 Ru PCy3 PCy3 PhCl Cl 119 Ru PCy3 PhCl Cl NN MesMes R = Cy, CHMePh, Mes H3C H3C CH3Mes = Abb. 7: Metathesekatalysatoren Zur Synthese des Dihydroimidazolin-Liganden 123 wurde 2,4,6-Trimethylanilin 120 mit Glyoxal zum Diimin 121 umgesetzt, das anschließend mit Lithiumaluminiumhydrid in sehr guter Ausbeute zum Diamin 122 reduziert wurde. Die von Grubbs et al beschriebene Reduktion mit NaBH3CN oder H2/Pd-C führte dagegen zu komplexen Gemischen. 77e Nach 4. Spezieller Teil 59 Reaktion mit Trimethylorthoformiat und Ammoniumtetrafluoroborat wurde der Ligand 123 als kristalliner Feststoff erhalten (Schema 53). Die Synthese des gewünschten Ruthenium-Komplexes wurde dann, wie von Grubbs et al beschrieben, mit Kalium-tert.- butylat in THF-Benzol durchgeführt. NH2 O O H H 119 Ru PCy3 PhCl Cl NN MesMes 120 123 NN MesMes BF4 N N 121 NH4BH4 HC(OEt)3 Mes H N N H Mes 122 MeOH, RT, 24h 84% LAH, THF RT, 40 min 94% 120°C, 2h 62% 1. KOtBu THF, RT, 1h 2. Benzol, 41 80°C, 30 min 18% Schema 53: Synthese von Ruthenium-Komplex 119 Der neue Katalysator wurde zunächst mit Modellverbindung 89 in Lösung umgesetzt. Mit 5 Mol% Katalysator wurde bereits nach 10 min eine quantitative Umsetzung des Linkers beobachtet, während mit herkömmlichen Grubbs Katalysator 41 dazu einige Stunden notwendig waren (Schema 54). 119 Ru PCy3 PhCl Cl NN MesMes 89 DCM 124 O ent-11 176.3 g/mol 5 % RT, 10 min quant. Schema 54: Nebenreaktion: Intramolekularer Ringschluss 4. Spezieller Teil 60 Dies demonstriert eindrucksvoll die hohe Aktivität des neuen Katalysators. Als Nebenprodukt (< 10 %) wurde dabei erstmals eine Verbindung mit der Masse 176 durch GCMS detektiert, die allerdings nicht vom Trien ent-11 abgetrennt werden konnte. Dabei handelt es sich vermutlich um Dien 124, das durch intramolekulare Olefin-Metathese aus Trien ent-11 entstehen könnte. Bei Reaktion mit Dien-Harz 62 oder Aldehyd-Harz 108 lieferte der neue Katalysator 119 allerdings sogar etwas niedrigere Ausbeuten, als der bisher verwendete Katalysator. Vermutlich findet die Quervernetzung am Harz noch effektiver und entgegen der Hoffnung irreversibel statt. Wie in Lösung zuvor wurde auch bei der Reaktion mit dem Harz 62 das Nebenprodukt mit der Masse 176 beobachtet. HO OTBDPS O 125 101b O O O H OO H 126 127 1. EtPPh3I, nBuLi, 85, THF, RT, 12h 2. nBuLi, THF 0°C, 2h PPTS, DCE , 20h, 70% 3. IBX, DMSO-THF RT, 12h 1. 2. TBAF, THF RT, 19h HO H 128 PPTS, DCE, EtOH 80°C, 16h O O O Schema 55: Synthese an DHP-Harz 125 Um die Verbindungen, die nach der Olefin-Metathese auf dem Harz bleiben, abspalten und analysieren zu können, wurde die Festphasensynthese an Ellman´s DHP-Harz durchgeführt (Schema 55).103 Dieses Harz enthält eine Dihydropyranyl-Gruppe als säurelabilen Linker, der unter milden Bedingungen mit PPTS gespalten werden kann. Der Olefin-Metathese- 4. Spezieller Teil 61 Linker wurde in Form des einseitig TBDPS-geschützten Alkohols 101b unter saurer Katalyse an das Harz gebunden. Der Alkohol wurde dann mit TBAF selektiv entschützt und die freie Hydroxylgruppe mit IBX zu Aldehyd 126 oxidiert. Anschließend wurde das Dien 85 durch Wittig-Reaktion unter Standardbedingungen angekuppelt. Die Beladung von Harz 127 wurde durch Abspaltung von Alkohol 128 von einer Harzprobe und Auswiegen des Alkohols nach chromatographischer Aufreinigung bestimmt. Mit dem restlichen Harz 127 wurde eine Olefin-Metathese unter Standardbedingungen durchgeführt. Dabei wurde das Trien ent-11 mit einer sehr hohen Ausbeute von 82% iso- liert. Diese Ausbeute war mit Merrifield-Harz nicht möglich. Das erhaltene Harz 129 wurde anschließend mit PPTS umgesetzt, um die zurückgebliebenen Verbindungen abzu- spalten (Schema 56). Dabei wurde vor allem das erwartete Cyclopenten 130 mit einer Ausbeute von 84% isoliert. Außerdem wurden geringe Mengen Linker 65 und Alkohol 128 durch GCMS detektiert. Die postulierten Kreuzmetathese-Produkte konnte nicht nach- gewiesen werden. OO PPTS 129 HO 130 EtOH, DCE , 16 h 127 41 Ru PCy3 PCy3 PhCl Cl 2 10% DCM, RT, 16h ent-11 O 82%84% Schema 56: Abspaltung zurückgebliebener Verbindungen Die Olefin-Metathese hat an diesem Harz erstaunlicherweise mit fast vollständiger Umsetzung und mit ähnlich hoher Ausbeute, wie in Lösung, stattgefunden. Im Vergleich zu Merrifield-Harz ist an Harz 127 der Abstand zwischen Olefin-Metathese Linker und Polymerrückgrat durch den Dihydropyranyllinker größer. Diese Ergebnisse führen zu dem 4. Spezieller Teil 62 Schluss, dass bei Merrifield-Harz offenbar stellenweise eine sterische Hinderung des voluminösen Katalysator-Komplexes vorliegt, wodurch die Olefin-Metathese unvoll- ständig abläuft. Diese sterische Hinderung sollte bei dem neuen Katalysator 119 durch die großen Mesityl-Reste des Dihydroimidazolincarben-Liganden noch stärker ausgeprägt sein, womit die geringere Ausbeute erklärt werden könnte. Ein chemisch stabiler Spacer zwischen Olefin-Metathese Linker und Polymerrückgrat sollte daher die Effektivität des Linkers und die Ausbeuten der Synthesen erhöhen. 4.5 Synthese von Derivaten von 6-epi-Dysidiolid 4.5.1 Vorüberlegungen Nachdem die Synthese von 6-epi-Dysidiolid und verschiedenen Diastereomeren erfolg- reich beendet wurde, sollten weitere Analoga von Dysidiolid hergestellt werden. Im Vergleich zum Naturstoff 1 wurde bisher nur die Stereochemie am bizyklischen Grundgerüst und an C-4 variiert. Im nächsten Schritt sollte der Bereich zwischen der - Hydroxybutenolid-Einheit, die vermutlich als Phosphat-Mimik wirkt, und dem lipophilen Dekalingrundgerüst verändert werden (Abb. 8). H O OH O HO H O OH O HO Dysidiolide (1) 6-epi-Dysidiolide (59) H O O HO 0-2 R neue Derivate Abb. 8: Der Naturstoff und Analoga 4. Spezieller Teil 63 Durch geeignete Analoga sollten Aussagen über die Bedeutung des Abstandes zwischen dem -Hydroxybutenolid und dem Grundgerüst sowie über die Rolle der C-4-Hydroxyl- gruppe erhalten werden. Als Ausgangspunkt für die Synthese der Derivate war geplant, die beiden bekannten Aldehyd-Intermediate 61 und 108 zu verwenden. Diese sollten jedoch nicht über die asymmetrische Diels-Alder-Reaktion mit Acetal 110 dargestellt werden, sondern durch die Reaktion mit Tiglinaldehyd, um gezielt ein Diastereomerengemisch zu erhalten. Dadurch wird die Anzahl der synthetisierten Verbindungen und die Wahrschein- lichkeit aktive Analoga zu finden erhöht. Im weiteren Verlauf der Synthese sollten dann Furane durch verschiedene Reaktionen eingeführt werden, die als Vorläufer für die -Hydroxybutenolide dienen. Die Oxidation der Furane und die Abspaltung der Zielver- bindungen sollte schließlich wie in der Synthese von 6-epi-Dysidiolid durchgeführt werden. 4.5.2 Synthese des C1-verkürzten Derivates Analog zur Synthese von 6-epi-Dysidiolid wurde durch Addtion von 3-Lithiofuran an Aldehyd-Harz 108 ein Derivat hergestellt, das um eine Methylen-Gruppe verkürzt ist. Da der Aldehyd 108 nicht enolisieren kann, verlief die gewünschte Reaktion mit sehr hoher Umsetzung. Nach Oxidation des erhaltenen Furans 131 mit Singulett-Sauerstoff und Schema 57: Darstellung von Derivat 132 O H 131O HO H 132O HO O HO O Br nBuLi, THF -78°C, 5h 108 1. Bengal Rosa, O2 DIPEA, DCM h, -78°C, 4h 2. 2 10% 41 DCM, RT, 16h 35% (8 Stufen) 94 4. Spezieller Teil 64 Abspaltung vom polymeren Träger durch Olefin-Metathese wurde Derivat 132 als Diastereomerengemisch mit einer ausgezeichneten Gesamtausbeute von 26% über acht Stufen erhalten (Schema 57). Die Auftrennung der einzelnen Diastereomere durch präparative HPLC, wie bei 6-epi-Dysidiolid, wurde nicht durchgeführt. Die Substanzen sollten als Gemisch in den biologischen Tests eingesetzt werden. 4.5.3 Synthese der 4-Oxo-Derivate Das 4-Oxo-Derivat 134 sollte wichtige Aussagen über die Relevanz der C-4-Hydroxyl- Gruppe von Dysidiolid bei der Bindung an die Phosphatase liefern. Durch die Oxidation der Hydroxyl- zur Carbonyl-Gruppe wird ein Protonen-Donor zum Akzeptor umfunktio- nalisiert. Zudem wird das -Hydroxybutenolid durch die konjugierte Carbonylgruppe elektronenärmer. Die Oxidation der C-4-Hydroxylgruppe zum Keton wurde vor der Oxidation des Furans mit Singulett-Sauerstoff durchgeführt, da sonst als Nebenreaktion die Oxidation des -Hydroxybutenolids zum Anhydrid befürchtet wurde. Das Keton 116 wurde nach Reak- tion mit IBX mit hoher Umsetzung erhalten (GCMS-Kontrolle). Allerdings wird der Furan-Ring von 116 durch die konjugierte Carbonylgruppe so elektronenarm, dass die an- schließende [4+2]-Cycloaddition von Singulett-Sauerstoff nicht mehr möglich war (Schema 58). O H 116 O O O H 133 O O O HO Bengal Rosa O2, DIPEA -78°C, 4h h, DCM 115 IBX, DMSO-THF RT, 16h Schema 58: Versuch zur Darstellung von 133 4. Spezieller Teil 65 Daher wurde die Oxidation der gewünschten Hydroxylgruppe nach der Synthese des -Hydroxybutenolids durchgeführt. Die Konkurrenzreaktion, die Oxidation des -Hydroxy- butenolids zum Anhydrid, wurde mit IBX in DMSO/THF nicht beobachtet. Nach Abspal- tung von der festen Phase durch Olefin-Metathese konnte das gewünschte Produkt 134 allerdings nur in Spuren isoliert werden. Die Oxidation wurde deshalb in Lösung mit 6-epi- Dysidiolid wiederholt, wodurch schließlich die Darstellung des 4-Oxo-Derivats 134 mit einer hohen Ausbeute von 75% erreicht wurde (Schema 59). H 59 O OH O HO H 134 O O O HO IBX, DMSO RT, 16h, 75% Schema 59: Oxidation von 6-epi-Dysidiolid in Lösung Die gleiche Oxidation wurde außerdem mit dem um eine Methylengruppe verkürzten Derivat 132 durchgeführt. Die 4-Oxo-Verbindung 135 wurde ebenfalls durch Reaktion in Lösung mit einer Ausbeute von 80% erhalten (Schema 60). H 132O HO O HO IBX, DMSO RT, 16h, 80% H 135O O O HO Schema 60: Darstellung von Derivat 135 4. Spezieller Teil 66 4.5.4 Synthese von Analoga durch Wittig-Reaktion Durch Wittig-Reaktion mit den Aldehyden 61 und 108 sollten Analoga mit einer zum Hydroxybutenolid konjugierten Doppelbindung synthetisiert werden. Das dazu benötigte Phosphonium-Salz 139 wurde ausgehend von 3-Furancarbonsäure (136) dargestellt.104 Die Säure wurde zunächst mit LAH reduziert und der erhaltene Alkohol 137 mit Phosphortri- bromid in 3-Brommethylfuran (138) überführt.105 Dieses wurde mit Triphenylphosphin umgesetzt und führte zum gewünschten 3-Furylmethyltriphenylphosphoniumbromid (139) (Schema 61). O CO2H O OH DCM PBr3, Py O Br 136 137 138 139 O PPh3Br LAH, THF 0°C, 9h 89% PPh3, Benzol 65°C, 10h 69% 0°C, 2h 8% Schema 61: Synthese von Phosphonium-Bromid 139 Die Deprotonierung des Phosphonium-Salzes gelang mit Kalium-tert-butylat in THF, wobei ein ziegelrotes Ylid erhalten wurde. Dieses reagierte bei Raumtemperatur allerdings nur sehr langsam mit den Aldehyd-Harzen 61 und 108. Erst bei Erwärmung auf 50°C verlief die Reaktion mit ausreichender Geschwindigkeit und hoher Umsetzung zu den Z- und E-Olefinen. Das Ylid war unter diesen Bedingungen auch über einen Zeitraum von Schema 62: Darstellung von Derivat 141 (Derivat 142 analog) O H 140 O H 141 O O HO 1. Bengal Rosa O2, DIPEA, DCM h, -78°C, 4h108 139 O PPh3Br KOtBu, THF 60°C, 30h 2. 2 10% 41 DCM, RT, 16h 18% (8 Stufen) 4. Spezieller Teil 67 12 h stabil. Nach Oxidation mit Singulett-Sauerstoff und Abspaltung durch Olefin- Metathese wurden die gewünschten Analoga als Diastereomerengemische mit sehr guten Gesamtausbeuten von 18% (141, 8 Stufen) und 27% (142, 10 Stufen) isoliert (Schema 62). Eine Auftrennung durch präparative HPLC wurde nicht durchgeführt. Die Substanzen sollten in biologischen Tests als Diastereomerengemische eingesetzt werden. 4.5.5 Synthese von Analoga durch Grignard-Reaktion Derivate mit einer Hydroxylgruppe an C-5 statt an C-4 sollten durch Grignard-Reaktion erhalten werden. Das benötigte Grignard-Reagenz wurde aus 3-Brommethylfuran (138) und Magnesiumspänen in THF hergestellt und frisch mit den Aldehyd-Harzen 61 und 108 umgesetzt (Schema 63). Die Reaktion verlief in beiden Fällen allerdings nur mit geringer Umsetzung, die auch nicht durch hohe Reagenzüberschüsse (5 Äq), erhöhte Temperatur (50°C) und lange Reaktionszeiten gesteigert werden konnte. Die gewünschten Analoga wurden nach Oxidation mit Singulett-Sauerstoff und Abspaltung durch Olefin-Metathese mit Gesamtausbeuten von 7% (145, 8 Stufen) und 6% (146, 10 Stufen) erhalten. Da die absoluten Mengen für biologische Tests ausreichend waren, wurden keine weiteren Versuche unternommen, die Synthese zu optimieren. 108 O MgBr 143 O H O HO 144 H O O HO HO 145 1. Bengal Rosa O2, DIPEA, DCM h, -78°C, 4h 2. 2 10% 41 DCM, RT, 16h 7% (8 Stufen) , THF RT-50°C, 20h Schema 63: Darstellung von Derivat 145 (Derivat 146 analog) 4. Spezieller Teil 68 4.5.6 Versuche zur Synthese von Pinakol-Derivaten Durch Kreuzkupplungen der polymer-gebundenen Aldehyde 61 und 108 mit 3-Furan- carbaldehyd (147) sollten Pinakol-Analoga 148 mit Hydroxylgruppen an C-4 und C-5 er- halten werden. Um die Reaktion an der festen Phase durchführen zu können, wird jedoch ein homogen lösliches, niedervalentes Metallreagenz benötigt. Für die Reaktion wurde da- her Samarium(II)iodid und der in THF lösliche Vanadiumkomplex [V2Cl3(THF)6]2[Zn2Cl6] eingesetzt.106 Dabei wurden die niedervalenten Metallverbindungen zunächst mit dem Harz einige Minuten bis zwei Stunden inkubiert und anschließend der aromatische Aldehyd zugegeben. In allen Fällen konnte jedoch nur das Aldehyd-Harz 108 unverändert zurück- gewonnen werden (Schema 64). O HOHC 147 O O H 108 [V2Cl3(THF)6]2[ZnCl6] O H O HO OH 148 , THF SmI2 oder Schema 64: Versuche zur Synthese von Pinakolen 4.5.7 Versuche zur Synthese von Analoga durch Aldol-Reaktion Durch Aldol-Reaktion sollten weitere Analoga von 6-epi-Dysidiolid erhalten werden. Dazu wurde 3-Furylmethylketon (150) aus 3-Furancarbaldehyd (148) durch Grignard-Reaktion mit Methylmagnesiumbromid und anschließender Oxidation des sekundären Alkohols 149 dargestellt (Schema 65). 4. Spezieller Teil 69 O OH 150149 O O O O H 148 MeMgBr, THF 0°C-RT, 3h 80% TPAP, NMO MS4Å, DCM RT, 6h 35% Schema 65: Darstellung von Keton 150 Für die Durchführung der Aldol-Reaktion wurde das Keton mit Lithiumdiisopropylamid (LDA) deprotoniert und mit den Aldehyd-Harzen 61 und 108 in Gegenwart von trockenem Zinkchlorid umgesetzt (Schema 66).62 Allerdings konnte das gewünschte Reaktions- produkt nach Abspaltung von Harzproben nicht gefunden werden. Auch nach Variieren der Reaktionsbedingungen (Temperatur, Zeit, Reihenfolge der Zugabe, Menge des Zink- chlorids) wurde kein Produkt isoliert. O HOHC 150 O O 108 LDA, ZnCl2 O HHO O O 151 , THF Schema 66: Versuche zur Aldolreaktion 4.6 Versuche zur Festphasensynthese von Dysidiolid In den vorstehend beschriebenen Synthesen wurden Moleküle aufgebaut, die alle das Grundgerüst von 6-epi-Dysidiolid aufweisen. In einem weiterführenden Schritt sollte außerdem das Grundgerüst des Naturstoffs Dysidiolid an der festen Phase dargestellt werden. Für diese Aufgabe muss bei der Diels-Alder Reaktion ein Dienophil mit der 4. Spezieller Teil 70 Struktur von Aldehyd 154 eingesetzt werden (Schema 67). Die Aldehyd-Funktion dient dabei zur Aktivierung der Doppelbindung des Dienophils und muss nach der Diels-Alder Reaktion durch Desoxygenierung in eine Methylgruppe überführt werden. Die geschützte Seitenkette dient anschließend zur Synthese des -Hydroxybutenolids. Auf diese Weise wird das Stereozentrum an C-6 im Vergleich zur bisherigen Synthese invertiert und die Grundstruktur des Naturstoffs erhalten. 4.6.1 Synthese des Dienophils Für die Darstellung des Dienophils über eine kürzere Synthese, als sie bereits für Dienophile aus Totalsynthesen von Dysidiolid bekannt sind,54b,c wurde Crotonaldehyd mit Cyclohexylamin zum entsprechenden Imin umgesetzt, das selektiv nach Deprotonierung mit LDA an C-2 alkyliert werden kann.107 Für die Alkylierung wurde Alkyliodid 153 eingesetzt, das aus 2-Iodethanol durch Schützung mit TBDPS-Cl dargestellt wurde. Das Dienophil 154 wurde schließlich nach der Alkylierung durch saure Hydrolyse des resul- tierenden Imins mit einer Gesamtausbeute von 25% über drei Stufen erhalten (Schema 67). O H H2N N 153 I OTBDPS 18 152 154 O OTBDPS H MgSO4, DCM RT, 20h 69% 1. LDA, DMPU, THF 2. PPTS, THF/H20 -78°C, 2h RT, 1h 37% Schema 67: Darstellung von Dienophil 154 4.6.2 Darstellung des Grundgerüsts von Dysidiolid Das Dienophil 154 wurde dann in einer Diels-Alder-Reaktion mit Harz 62 umgesetzt. Unter den üblichen Bedingungen bei –30°C fand allerdings die Zersetzung des Dienophils statt. Daraufhin wurde die Reaktion bei –78°C durchgeführt, wobei das gewünschte Diels- Alder-Produkt mit der molekularen Grundstruktur von Dysidiolid erhalten wurde 4. Spezieller Teil 71 (Schema 68). Im Gegensatz zur Reaktion mit Tiglinaldehyd (Kap. 4.4.5) wurde hier bei – 78°C das Dien vollständig umgesetzt (GCMS-Kontrolle nach Abspaltung). O O OTBDPS H 154 62 O CHO H TBDPSO 155 TMSOTf, DCM -78°C, 5h Schema 68: Diels-Alder Reaktion mit Dienophil 154 Um die Festphasensynthese von Dysidiolid (1) fortzusetzen, müsste als nächstes die Formyl- zur Methyl-Gruppe desoxygeniert werden. Dies könnte beispielsweise durch eine milde Variante der Wolf-Kishner Reduktion mit Hydrazin und Kalium-tert-butylat in DMSO bei Raumtemperatur durchgeführt werden,108 oder durch Reduktion des ent- sprechenden p-Tosylhydrazons mit Tetrabutylammoniumborhydrid.109 Anschließend sollte der Silylether mit TBAF zum Alkohol entschützt und mit IBX zum Aldehyd oxidiert werden. Dieser Aldehyd wäre ein Epimer von Aldehyd 61, so dass die Synthese von Dysidiolid analog zur Synthese von 6-epi-Dysidiolid beendet werden könnte. 4.7 Biologische Untersuchungen Um die biologische Aktivität der erhaltenen Derivate des Naturstoffs Dysidiolid zu untersuchen, wurden die Substanzen in Kooperation mit der Firma Bayer AG von Frau Dr. Susanne Metzger in Monheim auf Inhibition der Phosphatase Cdc25C getestet.110 Da 6-epi-Dysdiolid bereits als Inhibitor von Cdc25A und Cdc25B untersucht wurde,56 sollten dadurch Aussagen zur Selektivität der Verbindung auf die einzelnen Phosphatasen der Familie Cdc25 möglich werden. 4. Spezieller Teil 72 Außerdem wurden verschiedene Cytotoxizitätstests an Tumorzellen durchgeführt, um die Aktivität in vivo zu testen. Damit sollte die Membrangängikeit und der Effekt der Inhibitoren auf Tumorzellen geprüft werden. Der primäre Cytotoxizitätstest wurde mit Dickdarmtumorzellen SW480 in Zusammenarbeit mit Dr. Oliver Müller am Max-Planck- Institut für Molekulare Physiologie in Dortmund durchgeführt.111 Weitere Tests mit Dick- darmtumorzellen HCT116, Prostatatumorzellen PC3 und Brustkrebstumorzellen MDA- MB231 wurden von Herrn Dr. Ajay Bhargava der Firma Bayer AG in West Haven (USA) durchgeführt.112 4.7.1 Cdc25C-Test Die Ergebnisse des Cdc25C-Tests zeigen (Tab. 5), dass alle Derivate der Fest- phasensynthese die Phosphatase Cdc25C im niedrigen mikromolaren Bereich inhibieren (IC50 = 0.8-16 µM). Das in Lösung dargestellte Derivat 97 mit der geminalen Methylgruppe an C-15 ist dagegen nur ein schwacher Inhibitor (IC50 = >50 µM). Tabelle 5: Ergebnisse des Cdc25C-Tests und der Cytotoxizitätstests Verbindung Cdc25C IC50[µM] SW480 IC50[µM] HCT116 IC50[µM] PC3 IC50[µM] MDA-MB231 IC50[µM] 59 5.1 4 1.2 1.0 1.6 132 16 1 134 0.8 >33 15 >20 >10 135 1.5 20 11 13 >10 141 6.8 4 142 2.4 2 145 6.1 >33 146 9 >33 97 >50 8 4. Spezieller Teil 73 Insbesondere ist der IC50-Wert von 6-epi-Dysidiolid (59) mit 5.1 µM für Cdc25C niedriger als die Werte, die für Cdc25A (IC50 = 13 µM) und Cdc25B (IC50 = 18 µM) veröffentlicht wurden. Dieses Ergebnis zeigt, dass sich eine Selektivität zwischen den drei Phosphatasen der Cdc25 Familie erreichen lässt, die durch weitere Derivate möglicherweise noch erhöht werden kann. Die höchste Aktivität im Cdc25C-Test zeigten die beiden Oxo-Verbindungen 134 (IC50 = 0.8 µM) und 135 (IC50 = 1.5 µM), wobei 134 der bisher aktivste Inhibitor einer Phosphatase der Familie Cdc25 ist. 4.7.2 Cytotoxizitätstests Für den primären Cytotoxizitätstest wurden Dickdarmtumorzellen SW480 mit den einzelnen Substanzen in verschiedenen Konzentrationen (0 – 100 M) 2-3 Tage inkubiert. Anschließend wurden die Konzentration der noch lebenden Zellen photometrisch durch Anfärbung mit dem Vitalfarbstoff MTT bestimmt.113 Zunächst wurden die fünf Diastereomere von 6-epi-Dysidiolid, die durch HPLC getrennt wurden, untersucht. Dabei zeigten alle fünf Dysidiolid-Analoga eine sehr ähnliche Cytotoxizität mit einem sehr steilen Kurvenverlauf, d. h. einem schnellen Wirkungseintritt zwischen 2-8 µM (Abb. 9). Während die Zellen bei 2 µM nur schwach im Wachstum inhibiert wurden, konnte bereits bei 4 µM eine starke Wachstumsinhibition und beginnendes Zellsterben beobachtet werden. Bei 8 µM überlebten nur wenige Zellen die Inkubationsdauer von 48 Stunden und bei höheren Konzentrationen wurden nach 48 Stunden keine lebenden Tumorzellen mehr gefunden. Im Vergleich der fünf Isomere war Diastereomer 1 bei 4 und 8 µM etwa um den Faktor 2 aktiver. Zwischen den anderen vier Isomeren konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Insgesamt ist der IC50-Wert für die anti-Tumor Aktivität von 6-epi-Dysidiolid im Zelltest etwa genauso hoch wie der Wert für die Inhibition von Cdc25C. Dies lässt auf eine hervorragende Membrangängigkeit der Substanz schließen. Des Weiteren sind die Dysidiolid-Epimere etwas cytotoxischer als das synthetische Naturstoff-Racemat, das von Danishefsky et al an vergleichbaren Zell-Linien getestet wurde.51 Die Stereochemie am Dekalingrundgerüst und an der Hydroxylgruppe an C-4 hat somit einen geringen Einfluss auf die cytotoxischen Eigenschaften der Verbindungen. 4. Spezieller Teil 74 0 5 10 15 20 25 30 35 1 10 100 6-epi -Dysidiolid + 4 Diastereomere [µM] Ze lle n [x 10 00 ] Abbildung 9: Cytotoxizitätstest von 6-epi-Dysidiolid und Diastereomeren In weiteren Untersuchungen wurden die acht synthetisierten Derivate von 6-epi-Dysidiolid auf ihre cytotoxische Wirksamkeit geprüft. Alle Verbindungen zeigten nach 72 Stunden wiederum einen steilen Kurvenverlauf, jedoch wurden nun große Unterschiede in der Cytotoxizität zwischen den einzelnen Substanzen festgestellt (Abb. 10). Einige Verbindungen waren im Zell-Test wesentlich weniger aktiv als im Phosphatase-Test (Tab. 5), was eine schlechte Membranpermeabilität als Ursache haben kann. So waren nicht nur die beiden durch Grignard-Reaktion erhaltenen Derivate 145 und 146, sondern auch die bisher aktivsten Inhibitoren 134 und 135 in der Zelle nur noch schwach aktiv. Erstaunlicherweise war auch umgekehrt der zuvor schwächste Inhibitor 132 (IC50 = 16 µM) im Zell-Test die aktivste Verbindung (IC50 = 1 µM). Die hohe Aktivitätssteigerung ist vermutlich auf zusätzliche toxische Wirkungen zurückzuführen. Die restlichen drei Analoga (141, 142, 97) korrelierten in ihrer Aktivität mit den IC50-Werten vom Phosphatase-Test und lagen damit im Bereich von 6-epi-Dysidiolid. Zusätzlich wurde nochmals 6-epi-Dysidiolid und die im Phosphatase-Test aktivsten Derivate 134 und 135 auf drei weitere Zelllinien (HCT116, PC3, MDA-MB231) untersucht. Dabei zeigte 6-epi-Dysidiolid sogar eine noch höhere Aktivität (IC50 = 1-1.5 4. Spezieller Teil 75 µM) als bei SW480 (Tab. 5). Dagegen waren die Verbindungen 134 und 135 wie zuvor nur schwach aktiv. 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 1 10 100 6-epi -Dysidiolid-Derivate [µM] Ze lle n [x 10 00 ] Derivat 97 Derivat 146 Derivat 132 Derivat 142 Derivat 141 Derivat 135 Derivat 134 Derivat 145 Abbildung 10: Cytotoxizitätstest von 6-epi-Dysidiolid-Derivaten 4.7.3 Struktur-Wirkungs-Beziehungen Die Ergebnisse aus den biologischen Untersuchungen zeigen, dass der Bereich zwischen der -Hydroxybutenolid-Einheit und dem Dekalingrundgerüst von großer Bedeutung für die Aktivität der Verbindungen sowohl im Phosphatase-Test als auch im Cytotoxizitäts- Test ist. Dabei scheint die Stereochemie eine untergeordnete Rolle zu spielen, da alle fünf Diastereomere von 6-epi-Dysidiolid ähnliche Aktivitäten in der Zelle aufweisen. Der Abstand zwischen der -Hydroxybutenolid-Einheit und dem Dekalingrundgerüst darf offenbar flexibel sein, da auch das verlängerte Derivat 142 und das um eine Methylen- gruppe verkürzte Derivat 132 in der Zelle sehr wirksam sind. Wie die olefinischen Analoga 141 und 142 verdeutlichen, ist die C4-Hydroxylgruppe von 6-epi-Dysidiolid zwar nicht 4. Spezieller Teil 76 essenziell, jedoch führt das Verschieben der Hydroxylgruppe nach C-5 (Analoga 145, 146), oder deren Oxidation (Analoga 134, 135) zu einem starken Aktivitätsverlust in der Zelle. Das Derivat 97 zeigt, dass die Länge der olefinischen Seitenkette wichtig für die Inhibition der Phosphatasen und die cytotoxische Wirksamkeit ist. Vermutlich bindet diese Seitenkette in einer lipophilen Tasche. Insgesamt läßt sich folgern, dass die Inhibitoren hauptsächlich lipophile Wechsel- wirkungen mit den Phosphatasen eingehen. Außerdem scheint die -Hydroxybutenolid- Einheit als Phosphat-Mimik über Wasserstoff-Brücken oder kovalent als Thioacetal im aktiven Zentrum zu binden. Dies könnte beispielsweise durch eine Cokristallisation weiter untersucht werden. 4.8 Fazit In der vorliegenden Arbeit konnte gezeigt werden, dass eine komplexe organische Synthese eines Naturstoffderivats über mehr als zehn Stufen an der festen Phase möglich ist. Das Naturstoff-Epimer 6-epi-Dysidiolid wurde als Diastereomerengemisch mit einer ausgezeichneten Gesamtausbeute von 14% über elf Stufen und einer durchschnittlichen Ausbeute von 84% pro Stufe erhalten. Im Rahmen dieser Arbeit wurden außerdem verschiedene neue Methoden für die Festphasensynthese entwickelt. So wurde zunächst ein neuer spurloser Linker für die Festphasensynthese von Molekülen mit terminalen Alkenen als Strukturelement entwickelt. Der Linker zeichnet sich durch seine hohe chemische Stabilität aus und sollte in der kombinatorischen Chemie allgemein einsetzbar sein. Für die Bestimmung der Beladung von Harzen mit Aldehyd-Gruppen wurde eine neue Methode entwickelt. Dazu wird der quantitative Umsatz des Harzes mit 2,4-Dinitrophenyl- hydrazin ermittelt. Des Weiteren wurde die asymmetrische Diels-Alder-Reaktion unter Katalyse von Lewis- Säure an der festen Phase zur Synthese von Naturstoff-Derivaten etabliert. Die C1-Ver- längerung von Aldehyden sowie die Oxidation mit Singulett-Sauerstoff wurden erstmalig an der festen Phase erfolgreich durchgeführt und damit das Methodenarsenal der kombina- torischen Chemie erweitert. 4. Spezieller Teil 77 Darüber hinaus ermöglichten die synthetisierten Derivate von 6-epi-Dysidiolid nach biolo- gischen Untersuchungen die Erstellung von ersten Struktur-Wirkungs-Beziehungen. Für die Aktivität der Inhibitoren scheint demnach die -Hydroxybutenolid-Einheit und ein lipo- philer Rest wichtig zu sein. Die Stereochemie sowohl am bizyklischen Grundgerüst als auch an der C-4 Hydroxylgruppe hat nur einen geringen Einfluss auf die Aktivität. Aufgrund dieser Befunde scheinen die Inhibitoren vor allem über lipophile Wechsel- wirkungen und über Wasserstoffbrücken der -Hydroxybutenolid-Einheit an die Phospha- tasen zu binden. Das -Hydroxybutenolid könnte außerdem mit dem Cystein im aktiven Zentrum ein Thioacetal bilden. 5. Zusammenfassung und Ausblick 78 5. Zusammenfassung und Ausblick 5.1 Zusammenfassung In der vorliegenden Arbeit wurde die asymmetrische Festphasensynthese von Derivaten des Protein-Phosphatase-Inhibitors Dysidiolid über bis zu elf Stufen am polymeren Träger erreicht. Die synthetisierten Naturstoff-Analoga inhibieren die Phosphatase Cdc25C im niedrigen mikromolaren Bereich und wirken cytotoxisch auf verschiedene Tumorzell- linien. Basierend auf den biologischen Ergebnissen konnten außerdem Struktur-Wirkungs- Beziehungen abgeleitet werden. Für die Synthese der Naturstoff-Derivate an der festen Phase wurde zunächst der neue Olefin-Metathese-Linker 64 entwickelt. Der Linker dient zur spurlosen Abspaltung von Syntheseprodukten, die ein endständiges Olefin als Strukturelement enthalten. Der Linker kann ausgehend von kommerziell erhältlichem 5,6-Dihydro-2H-pyran-2-on (76) in drei Stufen mit einer Ausbeute von 46% in Lösung dargestellt werden. In weiteren drei Stufen wird der Linker dann mit einer Gesamtausbeute von 93-100% an die feste Phase gebunden und aktiviert (Schema 69). Die Substrate können anschließend durch Wittig-Reaktion mit hoher Ausbeute an den Linker gekuppelt und am Ende der Synthese durch Olefin- Metathese mit Grubbs-Katalysator wieder abgespalten werden. O O MgBr O O 64 Cl O O 104 103 HO OTHP ZnBr2, TMSCl 2. LAH, THF 46% (3 Stufen) NaH, TBAI 93-100% (3 Stufen) 3. DHP, PTSA 1. PPTS 2. IBX 1. 76 THP Schema 69: Synthese von Olefin-Metathese-Linkers 64 5. Zusammenfassung und Ausblick 79 Der Oelfin-Metathese-Linker hat sich während allen Synthesen als sehr robust und zuverlässig erwiesen. Er ist unter stark basischen (n-BuLi, KOtBu), sauren (TMSOTf, PTSA), nukleophilen (R-Li, R-MgBr) und oxidativen (IBX, Singulett-Sauerstoff) Beding- ungen stabil und lässt sich unter milden Bedingungen selektiv spalten. Die Abspaltung der polymer gebundenen Zielmoleküle erfolgt allerdings nicht vollständig, da vermutlich der voluminöse Katalysator im Harz stellenweise sterisch gehindert wird. Ein Spacer zwischen Linker und Polymerrückgrat könnte dabei die Effektivität des Linkers und die Ausbeuten der Synthesen erhöhen. Vor Beginn der Festphasensynthese von 6-epi-Dysidiolid wurde zunächst eine Modell- synthese in Lösung durchgeführt, um den geplanten Syntheseweg zu testen. Das bizyklische Grundgerüst 9 wurde analog zur Diplomarbeit in einer Diels-Alder-Reaktion mit Tiglinaldehyd aufgebaut. Dabei wurde als neue Lewis-Säure TMSOTf verwendet, das sich bei einer Festphasensynthese leichter vom Harz abtrennen lassen sollte und eine höhere katalytische Aktivität zeigte, als das bisher eingesetzte Ethylaluminiumdichlorid (Schema 70). OHC H 9 2. PPTS H CHO 93 nBuLi H O OH O HO 97 1. MeOCH2PPh3Br NaNH2 81% (2 Stufen) 2. Bengal Rosa O2, DIPEA, h 1. 3-Bromfuran 69% (2 Stufen) Schema 70: Modell-Synthese von Derivat 97 in Lösung Nach Verlängerung von Aldehyd 9 um eine Methylengruppe, Addition von 3-Lithiofuran und nachfolgende Oxidation mit Singulett-Sauerstoff wurde das Naturstoff-Derivat 97 mit einer Gesamtausbeute von 56% über vier Stufen gewonnen. Die einzelnen Stufen verliefen alle mit hoher Selektivität und Ausbeute und waren geeignet, um an die feste Phase übertragen zu werden. Für die Festphasensynthese von 6-epi-Dysidiolid wurde zunächst Dien 85 in Lösung ausgehend von Ketoester 66 in sieben Stufen mit einer Gesamtausbeute von 42% synthetisiert (Schema 71). 5. Zusammenfassung und Ausblick 80 O CO2Me O OTBDPS MgCl 66 81 I 85 1. LAH 2. TBDPS-Cl, DMAP, Et3N 85% (3 Stufen) 3. TPAP, NMO 2. CuSO4 5H2O 3. TBAF 4. Iod, Ph3P, Imidazol 49% (4 Stufen) 1. Schema 71: Synthese von Dien 85 in Lösung Das Dien 85 wurde dann an das zuvor hergestellte Linker-Harz 64 durch ein zweistufiges Eintopf-Verfahren gekuppelt und mit dem chiralen Acetal 110 unter Katalyse von TMSOTf in einer asymmetrischen Diels-Alder-Reaktion umgesetzt (Schema 72). Das bizyklische Grundgerüst wurde dabei mit hoher Diastereoselektivität (endo:exo = 91:9, endo:endo’ = 95:5, endo:endo’:exo:exo’ = 87:4:8.9:0.1) bei quantitativer Umsetzung des Diens erhalten. Nach saurer Hydrolyse des erhaltenen Acetals wurde Aldehyd 108 analog zur Modellsynthese in Lösung durch Wittig-Reaktion mit Methoxymethyltriphenyl- phosphoniumchlorid und Hydrolyse des erhaltenen Methylenolethers um eine Methylen- gruppe verlängert. Die Reaktionsbedingungen, wie z. B. die Base bei der Wittig-Reaktion oder das Lösungsmittelgemisch bei der Hydrolyse mussten jedoch optimiert werden, um auch an der festen Phase eine hohe Ausbeute zu erzielen. Der Furan-Ring wurde durch nukleophile Addition von 3-Lithiofuran an Aldehyd 61 eingeführt, wobei ein 2:1 Gemisch der epimeren Alkohole 115 erhalten wurde. Die Stereochemie der Epimere konnte allerdings nicht zugeordnet werden. Die Oxidation der Furane mit Singulett-Sauerstoff führte dann zu den gewünschten -Hydroxybutenoliden, die schließlich durch Olefin-Metathese mit Grubbs-Katalysator wie geplant abgespalten wurden. Das Naturstoff-Derivat 6-epi-Dysidiolid und vier weitere Analoga konnten nach Flash- Chromatographie mit einer Gesamtausbeute von 14 % über elf Stufen an der festen Phase und einer durchschnittlichen Ausbeute von 84 % pro Stufe isoliert werden. Die Trennung der Diastereomere konnte durch semi-präparative HPLC an Kieselgel erreicht werden. Die analytischen Daten (1H-NMR, 1H-1H-COSY, IR, HRMS) der neuen Analoga waren in Einklang mit der Struktur und sehr ähnlich zu den Daten des Naturstoffs selbst. 5. Zusammenfassung und Ausblick 81 O O 64 O 110 O O 62 O HOHC 108 2. PTSA 1. 110, TMSOTf dr = 87:4:8.9:0.1 endo:exo = 91:9 endo:endo' = 95:5 O H CHO O Br 61 O H O OH 115 : 4-epi-115 = 2 : 1 nBuLi 1. Bengal Rosa O2, DIPEA, h H O OH O HO 1. EtPPh3I, nBuLi, 85 2. nBuLi 2. PPTS 1. MeOCH2PPh3Cl KOtBu 2. Grubbs Katalysator (41) 14% Gesamtausbeute (11 Stufen feste Phase) 6-epi-Dysidiolid (59)4 + 4 Diastereomere Schema 72: Festphasensynthese von 6-epi-Dysidiolid (59) 5. Zusammenfassung und Ausblick 82 Basierend auf der Synthese von 6-epi-Dysidiolid wurden anschließend weitere Analoga ausgehend von den Aldehyden 61 und 108 dargestellt (Abb. 11). Zunächst wurde das um eine Methylengruppe verkürzte Derivat 132 durch Addition von 3-Lithiofuran an Aldehyd 108 und anschließende Oxidation des Furans mit Singulett-Sauerstoff synthetisiert. Die Ketone 134 und 135 wurden durch Oxidation der C-4 Hydroxylgruppen von 6-epi- Dysidiolid und 132 mit IBX erhalten. Diese Reaktionen wurden in Lösung durchgeführt, da nach Oxidation an der festen Phase und Abspaltung vom Harz nur Spuren der Verbindungen isoliert werden konnten. Die olefinischen Analoga 141 und 142 wurden durch Wittig-Reaktion mit dem Ylid von Furan-3-ylmethyltriphenylphosphoniumbromid und anschließender Oxidation der Furane dargestellt. Analog dazu wurden die Derivate 145 und 146 durch Grignard-Reaktion mit Furan-3-ylmethylmagnesiumbromid und nachfolgender Oxidation synthetisiert. Verschie- dene Versuche, weitere Derivate durch Aldol-Reaktion oder Pinakolisierung darzustellen, waren nicht erfolgreich. H R 132 O O O HO R = O O HO HO 24% 8 Stufen 135 O O HO O 19% 9 Stufen O O HO 146 O O HO 134 145 O O HO 142 O O HO 141 OH HO 11% 11 Stufen 18% 8 Stufen 26% 10 Stufen 4% 8 Stufen 6% 10 Stufen Abbildung 11: Synthetisierte Dysidiolid-Analoga 5. Zusammenfassung und Ausblick 83 Um die biologisch Aktivität der neuen Dysidiolid-Analoga zu testen, wurden Unter- suchungen mit der Phosphatase Cdc25C und verschiedenen Tumorzelllinien durchgeführt. Dabei inhibierten alle Verbindungen, bis auf das in Lösung synthetisierte Derivat 97, die Phosphatase im niedrigen mikromolaren Bereich. Der IC50-Wert von 6-epi-Dysidiolid ist mit 5.1 µM für die Inhibition von Cdc25C außerdem niedriger als die Werte, die für Cdc25A (13 µM) und Cdc25B (18 µM) bekannt sind und lässt eine leichte Selektivität erkennen. Desweiteren wurde mit 6-epi-4-Oxo-dysidiolid (134) (IC50 = 800 nM) der bisher potenteste Inhibitor einer Cdc25-Phosphatase gefunden. Bei den Cytotoxizitäts-Versuchen mit verschiedenen Tumorzelllinien (SW480, HCT116, PC3, MDA-MB231) zeigten vor allem 6-epi-Dysidiolid (59) und das um eine Methylen- gruppe verkürzte Derivat 132 die höchsten Aktivitäten im Bereich von 1 µM. Nur etwas schwächer aktiv waren die olefinischen Analoga 141 und 142, während die restlichen Derivate deutlich weniger cytotoxisch waren. So war der beste Inhibitor von Cdc25C, das 4-Oxo-Derivat 134, im Zelltest nur noch moderat aktiv. Anhand von Struktur-Wirkungs-Beziehungen lässt sich erkennen, dass vor allem lipophile Wechselwirkungen und vermutlich die -Hydroxybutenolid-Einheit als Phosphat-Mimeti- kum die Inhibition der Phosphatasen bewirken. 5.2 Ausblick Bisher wurden nur Derivate des Naturstoffs Dysidiolid an der festen Phase dargestellt. Für die Synthese des Naturstoffs selbst wurde in weiterführenden Arbeiten bereits das dazu benötigte Dienophil 154 synthetisiert und an der festen Phase erfolgreich in einer Diels- Alder-Reaktion mit Dien-Harz 62 zum gewünschten Grundgerüst 155 umgesetzt (Schema 73). Die Beendigung dieser Synthese sollte nun in wenigen Schritten möglich sein. Kritisch wird vor allem die bisher noch nie an der festen Phase durchgeführte Desoxy- genierung einer Aldehydgruppe zur entsprechenden Methylgruppe sein. Eine Wolff- Kishner Redukion unter milden Bedingungen mit Kalium-tert-butylat als Base in DMSO bei Raumtemperatur könnte hierfür erfolgreich sein oder die Reduktion des p-Tosyl- hydrazons von Aldehyd 155 mit Tetrabutylammoniumborhydrid. Anschließend müsste dann der Alkohol in der Seitenkette entschützt und beispielsweise mit IBX zum Aldehyd 5. Zusammenfassung und Ausblick 84 oxidiert werden. Dieser Aldehyd ist dann zu Aldehyd 61 epimer und sollte analog zur Synthese von 6-epi-Dysidiolid in drei Stufen zum Naturstoff führen. O O OTBDPS H 154 62 H O OH O HO TMSOTf O H TBDPSO O CHO H TBDPSO 156 155 Dysidiolid (1) Desoxygenierung Schema 73: Vorschlag für die Festphasensynthese von Dysidiolid (1) Bei der Abspaltung der Syntheseprodukte von der festen Phase durch Olefin-Metathese lieferte der Linker bisher nur moderate Ausbeuten. Wie in Kapitel 4.4.9 gezeigt wurde, könnte ein Spacer zwischen dem Linker und der festen Phase die Ausbeuten und damit die Effektivität des Linkers erhöhen. Hierzu könnte beispielsweise der Linker 103 zunächst in Lösung tosyliert und dann mit Diolen umgesetzt werden (Schema 74). Die mit einem Diol als Spacer verlängerten Linker 157 sollten dann analog zu 103 in der Synthese einsetzbar sein. Die Eigenschaften und die Ausbeuten der erhaltenen Linker sollten dabei durch Variation der Kettenlänge der Diole optimiert werden können. 5. Zusammenfassung und Ausblick 85 103 HO OTHP 157 O O 1. Tos-Cl 2. HO OHn HO n THP Schema 74: Verlängerung von Linker 103 mit einem Spacer Außerdem wäre eine kombinatorische Synthese weiterer Derivate mit höherer Diversität interessant. Dabei könnten beispielsweise Diene 158 mit unterschiedlichen Seitenketten als Startpunkte dienen, die mit einer Anzahl verschiedener Dienophile 159 in Diels-Alder- Reaktionen umgesetzt werden (Schema 75). Abschließend sollten dann Hydroxybutenolide unter Einsatz der in dieser Arbeit entwickelten Methoden eingeführt werden. Auf diese Weise sollte eine größere Bibliothek von Phosphatase-Inhibitoren 161 zugänglich sein, die zu einem hochselektiven und -aktiven Wirkstoff führen könnte. R2 R3 O H TMSOTf 159 158 O R1 O R1 R2 R3 HOHC 160 64 161 R1 R2 R3 H O O HO O O R4 1. R1-CH2PPh3I, nBuLi, 85 2. nBuLi Schema 75: Kombinatorische Synthese einer Dysidiolid-Bibliothek 6. Experimenteller Teil 86 6. Experimenteller Teil 6.1 Meßgeräte und Hilfsmittel NMR-Spektroskopie Die NMR-Spektren wurden auf folgenden Geräten gemessen: Bruker AC 250: 250 MHz 1H-NMR Bruker AM 400: 400 MHz 1H-NMR und 100.5 MHz 13C-NMR Bruker DRX 400: 400 MHz 1H-NMR und 100.5 MHz 13C-NMR Bruker DRX 500: 500 MHz 1H-NMR und 125.7 MHz 13C-NMR Die chemischen Verschiebungen werden in ppm angegeben. Für die Signalmultiplizitäten werden folgende Abkürzungen verwendet: s = Singulett, d = Dublett, dd = Doppeldublett, t = Triplett, dt = Doppeltriplett, q = Quartett, qn = Quintett, m = Multiplett, br = verbreiter- tes Signal. Die Kopplungskonstanten J sind in Hertz (Hz) angegeben. GC-Massenspektrometrie (GC-MS) Die GCMS-Messungen wurden mit einem Gerät von Hewlett-Packard (Agilent), bestehend aus Gaschromatograph 6890 Series, Kapillarsäule HP-5TA (0.33 m, 25m x 0.2 mm ID) und einem Massendetektor 5973 Series durchgeführt. ESI-Massenspektrometrie (ESI-MS) Die ESI-MS-Messungen wurden mit einem Finnigan LCQ Massenspektrometer durchgeführt. Hochaufgelöste Massenspektrometrie (HRMS) Die EI-Massenspektren wurden mit einem Finnigan MAT MS 70 und einem Finnigan MAT 8200 gemessen. Infrarot-Spektroskopie FT-Infrarotspektren wurden mit den Spektrometern IFS 88 und Vektor 22 der Firma Bruker mit einer Diffusen Reflektionseinheit A527 der Firma Spectra Tech aufgenommen. Die Signalintensitäten werden wie folgt abgekürzt: s = stark, m = mittel, w = schwach, br = verbreitertes Signal. 6. Experimenteller Teil 87 UV/VIS-Spektroskopie Die UV/VIS-Spektren wurden mit einem Cary50 UV/VIS-Spektrometer der Firma Varian aufgenommen. Optische Rotation Die Spezifischen Drehwerte [] 20 wurden mit einem Polarimeter 241 von Perkin Elmer gemessen. Sie beziehen sich auf die Natrium D-Linie. Die Lösungsmittel und die Konzentrationen (g /100 ml) sind bei den jeweiligen Substanzen angegeben. D Chromatographie Für die Dünnschichtchromatographie (DC) wurden Aluminiumfertigplatten, beschichtet mit Kieselgel 60 F254, der Firma Merck verwendet. Zur Detektion der Substanzen wurde UV-Licht der Wellenlänge 254 nm und folgende Anfärbereagenzien verwendet: Reagenz A: 2.5 g Molybdatophosphorsäure, 1 g Cer(IV)sulfat, 6 ml konz. Schwefelsäure, 94 ml Wasser Reagenz B: Kaliumpermanganat-Lösung (0.5%) Zur säulenchromatographischen Trennung wurde Flash-Kieselgel der Firma Baker mit einer Korngröße von 40-60 m verwendet. Analytische Hochdruckflüssigkeitschromatographie wurde mit einem Gerät von Merck- Hitachi und einer 250/4 Nukleosil 100-5 Säule von Macherey-Nagel durchgeführt. Für präparative Trennungen wurde eine entsprechende 250/10 Nukleosil 100-5 Säule von Macherey-Nagel verwendet. Als Laufmittel wurde n-Hexan/i-Propanol = 98/2 (v/v) verwendet. Chemikalien Alle verwendeten Lösungsmittel wurden vor Gebrauch destilliert und bei Bedarf nach den in der Literatur beschriebenen Verfahren getrocknet. Falls unter Schutzgas gearbeitet wurde, ist das an entsprechender Stelle vermerkt. Das verwendete Argon wurde über Sicapent der Firma Merck getrocknet. 6. Experimenteller Teil 88 6.2 Versuche zu Kapitel 4.2 3-Hydroxy-glutarsäurediethylester (68)114 Zu einer Lösung von 374 mg (9.88 mmol) Natriumborhydrid in 30 ml Ethanol werden 5 g (24.7 mmol) Acetondicarbonsäurediethylester, gelöst in 10 ml Ethanol, bei 0°C langsam getropft und 2 h bei dieser Temperatur gerührt. Anschließend wird mit 1 N HCl vorsichtig versetzt, bis eine klare Lösung entsteht. Das Gemisch wird dreimal mit je 20 ml Diethylether extrahiert, die organische Phase mit ges. NaCl-Lösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit n-Hexan/Aceton = 3/1 (v/v) chromatographiert. Ausbeute: 4.1 g (20 mmol, 81%), farbloses Öl. Rf = 0.16 (n-Hexan/Aceton = 3/1 (v/v)). 1H-NMR (250 MHz, CDCl3): = 1.28 (t, J = 7 Hz, 6H, CH3), 2.57 (d, J = 7 Hz, 4H, 2-H, 4-H), 3.5 (d, J = 4 Hz, 1H, OH), 4.19 (q, J = 7 Hz, 4H, CH2CH3), 4.48 (qn, J = 7 Hz, 1H, 3-H). C9H16O5, 204.22 g/mol. Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.114 3-Iod-glutarsäurediethylester (69)115 Zu einer Lösung von 2.18 g (32 mmol) Imidazol und 3.93 g (15 mmol) Triphenylphosphin in 130 ml trockenem Diethylether/Acetonitril = 3/1 (v/v) werden bei Raumtemperatur unter Argon 4.06 g (16 mmol) gepulvertes Iod in kleinen Portionen unter starkem Rühren gegeben. Nach 1 h werden zu der gelben Suspension 2.04 g (10 mmol) 3-Hydroxy- glutarsäurediethylester (68) gelöst in 20 ml Diethylether/Acetonitril = 3/1 (v/v) langsam getropft. Nach 3 h werden 10 ml Ethanol zugegeben und weitere 20 min gerührt. Das Gemisch wird mit 250 ml n-Hexan versetzt, die untere Phase abgetrennt und nochmals mit 50 ml n-Hexan extrahiert. Die vereinigten n-Hexan-Phasen werden mit 1 N HCl, ges. NaHCO3-Lösung und ges. NaCl-Lösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und durch 2 cm Kieselgel filtriert. Das Filtrat wird im Vakkum eingeengt, der Rückstand mit 6. Experimenteller Teil 89 n-Hexan aufgenommen und nochmals filtriert. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand mit n-Hexan/Aceton = 3/1 (v/v) an Kieselgel chromatographiert. Ausbeute: 2.6 g, farbloses Öl, enthält 22% Glutaconsäurediethylester (70) (bestimmt durch 1H-NMR). Rf = 0.4 (n-Hexan/Aceton = 3/1 (v/v)). 1H-NMR (250 MHz, CDCl3): = 1.29 (t, J = 7 Hz, 6H, CH3), 3.08 (dd, J = 7 Hz, 4H, 2-H, 4-H), 4.2 (q, J = 7 Hz, 4H, CH2CH3), 4.63 (qn, J = 7 Hz, 1H, 3-H). C9H15IO4, 314.12 g/mol. Glutaconsäurediethylester (70)116 Rf = 0.4 (n-Hexan /Aceton = 3/1 (v/v)). 1H-NMR (250 MHz, CDCl3): = 1.28 (t, J = 7 Hz, 6H, CH3), 3.25 (d, J = 7 Hz, 2H, 4-H), 4.19 (q, J = 7 Hz, 4H, CH2CH3), 5.95 (d, J = 15 Hz, 1H, 2-H), 7.02 (dt, J = 7 Hz, J = 15 Hz, 1H, 3-H). C9H14O4, 186.21 g/mol. Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.116 3-Allylglutarsäurediethylester (71) Variante A: Zu einer gerührten Lösung von 1.69 g (7.5 mmol) Zinkbromid in 18 ml abs. THF werden unter Argon bei Raumtemperatur 7.5 ml (15 mmol) einer 2 M Lösung von i-Propyl- magnesiumchlorid in THF gegeben. Nach 25 min werden 1.57 g (4 mmol) Alkyliodid 69 zugegeben und 2 h bei Raumtemperatur gerührt. Die Suspension wird auf –78°C gekühlt und 10 ml einer 1 M Lösung von CuCN*2LiCl in THF sowie 1.82 g (15 mmol) Allyl- bromid zugegeben. Das Gemisch wird in 4 h auf 0°C erwärmt, anschließend mit je 10 ml Wasser und 1 N HCl versetzt und zweimal mit je 20 ml Diethylether extrahiert. Die 6. Experimenteller Teil 90 organische Phase wird mit 1 N HCl und ges. NaCl-Lösung gewaschen, über Magnesium- sulfat getrocknet und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Der Rück- stand wird an Kieselgel mit n-Hexan/Essigester = 10/1 (v/v) chromatographiert. Ausbeute: 555 mg, farbloses Öl, enthält 40% Isomer 72 (bestimmt durch 1H-NMR). Variante B: Eine Lösung von 2.57 g (7 mmol) Alkyliodid 69, 2.2 g (6.6 mmol) Allyltributylstannan und 543 mg (3.3 mmol) AiBN in 50 ml Benzol wird unter Rückfluss erhitzt und alle 3 h mit weiteren 100 mg (0.61 mmol) AiBN versetzt. Nach 5 Tagen wird auf Raumtemperatur abgekühlt und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand wird in 40 ml Dichlormethan gelöst, mit 40 ml ges. Kaliumfluorid-Lösung versetzt und 16 h bei Raumtemperatur gerührt. Die organische Phase wird abgetrennt und die wässrige Phase dreimal mit je 30 ml Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden durch Kieselgel filtriert, das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit n-Hexan/Essigester = 20/1 (v/v) chromatographiert. Ausbeute: 363 mg (1.59 mmol, 23%), farbloses Öl. Rf = 0.3 (n-Hexan/Essigester = 5/1 (v/v)). 1H-NMR (250 MHz, CDCl3): = 1.28 (t, J = 7 Hz, 6H, CH3), 2.15 (t, J = 6 Hz, 2H, 1’-H), 2.35 (d, J = 6 Hz, 4H, 2-H, 4-H), 2.35-2.55 (m, 1H, 3-H), 4.14 (q, J = 7 Hz, 4H, CH2CH3), 5.05 (d, J = 15 Hz, 1H, 3’-Htrans), 5.06 (d, J = 11 Hz, 1H, 3’-Hcis), 5.75 (dt, J = 11 Hz, J = 15 Hz, 1H, 2’-H). C12H20O4, 228.28 g/mol. 4-Allyl-tetrahydro-pyran-2-on (78)117 Zu einer gerührten Lösung von 2.75 g (12.2 mmol) Zinkbromid in 50 ml THF werden bei 0°C unter Argon 12.2 ml (24.4 mmol) einer 2 M Lösung von Allylmagnesiumchlorid in THF gegeben. Die Lösung wird auf –78°C gekühlt, mit 5.3 g (48.8 mmol) Chlor- trimethylsilan versetzt und anschließend eine Lösung von 1 g 5,6-Dihydro-2H-pyran-2-on 6. Experimenteller Teil 91 (10.2 mmol) in 20 ml THF langsam innerhalb einer Stunde unter kräftigem Rühren zugetropft. Nach 1 h werden 10 ml Wasser zugegeben und mit 1 N HCl auf pH 1 angesäuert. Die Lösung wird dreimal mit je 30 ml Diethylether extrahiert, die organische Phase mit 1 N HCl, Wasser und ges. NaCl-Lösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit n-Hexan/Essigester = 5/1 (v/v) chromatographiert. Ausbeute: 728 mg (5.2 mmol, 51%), farbloses Öl. Rf = 0.19 (n-Hexan/Essigester = 2/1 (v/v)). 1H-NMR (500 MHz, CDCl3): = 1.52-1.6 (m, 1H, 5-Ha), 1.93-1.99 (m, 1H, 5-Hb), 2.02- 2.11 (m, 1H, 4-H), 2.13 (t, J = 7 Hz, 2H, 1’-H), 2.19 (dd, J = 17 Hz, J = 10 Hz, 1H, 3-Ha), 2.68 (dd, J = 17 Hz, J = 5 Hz, 1H, 3-Hb), 4.27 (dt, J = 3 Hz, J = 9 Hz, 1H, 6-Ha), 4.42 (dt, J = 9 Hz, J = 3 Hz, 1H, 6-Hb), 5.09 (d, J = 15 Hz, 1H, 3’-Htrans), 5.1 (d, J = 8 Hz, 1H, 3’- Hcis), 5.69-5.78 (m, 1H, 2’-H). 13C-NMR (125 MHz, CDCl3): = 28.4 (C-4), 31.2 (C-3), 36.1 (C-2), 40.2 (C-1‘), 68.5 (C- 5), 117.8 (C-3‘), 134.6 (C-2‘), 171.3 (C-1). IR (KBr): (cm-1) = 1739 (s, C=O), 1642 (w, CH=CH2). HRMS (EI, 70 eV): ber. für C8H12O2 [M]+: 140.0837, gef.: 140.0829. m/z (rel. Int. %): 140 (10) [M]+, 125 (2), 112 (11), 97 (22), 83 (52), 67 (41), 55 (100). C8H12O2, 140.18 g/mol. Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.117 3-Allyl-pentan-1,5-diol (65)118 Zu einer Suspension von 956 mg (25.2 mmol) Lithiumaluminiumhydrid in 100 ml THF wird bei 0°C unter Argon eine Lösung von 3.53 g (25.2 mmol) Lacton 78 in 50 ml THF langsam getropft. Nach 30 min wird tropfenweise THF/Wasser = 5/1 zugegeben, bis sich kein Gas mehr entwickelt. Anschließend werden 5 ml einer wässrigen KOH-Lösung (15%) zugegeben und bei 1 h Raumtemperatur gerührt. Die Suspension wird mit 20 g MgSO4 versetzt, nach 30 min filtriert und der Filterkuchen mehrmals mit Aceton gewaschen. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit n-Hexan/Aceton = 2/1 (v/v) chromatographiert. 6. Experimenteller Teil 92 Ausbeute: 3.44 g (23.9 mmol, 95%), farbloses Harz. Rf = 0.25 (n-Hexan/Aceton = 1/1 (v/v)). 1H-NMR (250 MHz, CDCl3): = 1.48-1.68 (m, 4H, 2-H, 4-H), 1.7-1.88 (m, 1H, 3-H), 2.1 (t, J = 8 Hz, 2H, 1’-H), 3.1 (br, 2H, OH), 3.59-3.78 (m, 4H, 1-H, 5-H), 5.03 (d, J = 11 Hz, 1H, 3’-Hcis), 5.04 (d, J = 15 Hz, 1H, 3’-Htrans), 5.68-5.87 (m, 1H, 2’-H). 13C-NMR (100.5 MHz, CDCl3): = 30.9 (C-3), 36.3 (2C, C-2, C-4), 38.8 (C-1’), 60.7 (2C, C-1, C-5), 116.5 (C-3’), 136.6 (C-2’). IR (KBr): (cm-1) = 3310 (br, OH), 1640 (w, CH=CH2). HRMS (EI, 70 eV): ber. für C8H14O [M-H2O]+: 126.1044, gef.: 126.1059. m/z (rel. Int. %):126 (4) [M-H2O]+, 108 (9), 97 (60), 93 (100), 83 (87), 81 (80), 79 (40). C8H16O2, 144.21 g/mol. Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.118 (1RS,2S)-2-(3-Hydroxy-propyl)-2-methyl-cyclohexanol (79)119 Zu einer Suspension von 2.2 g (58 mmol) Lithiumaluminiumhydrid in 250 ml THF wird bei 0°C unter Argon eine Lösung von 7.65 g (38.6 mmol) (S)-3-(1-Methyl-2-oxocyclo- hexyl)-propionsäuremethylester in 50 ml THF langsam getropft. Nach 45 min bei Raum- temperatur wird tropfenweise THF/Wasser = 5/1 zugegeben, bis sich kein Gas mehr entwickelt. Anschließend werden 10 ml einer wässrigen KOH-Lösung (15%) zugegeben und 1 h bei Raumtemperatur gerührt. Die Suspension wird mit 30 g MgSO4 versetzt, nach 30 min filtriert und der Filterkuchen mehrmals mit Aceton gewaschen. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit n-Hexan/Aceton = 1/1 (v/v) chromatographiert. Ausbeute: 6.64 g (38.6 mmol, 100%), farbloses Harz. Rf = 0.33 (n-Hexan/Aceton = 1/1 (v/v)). Diastereomer A 1H-NMR (250 MHz, CDCl3): = 0.89 (s, 3H, CH3), 0.99-1.78 (m, 12H, CH2), 3.36-3.56 (m, 1H, CHOH), 3.6-3.7 (m, 2H, CH2OH). 6. Experimenteller Teil 93 Diastereomer B 1H-NMR (250 MHz, CDCl3): = 0.95 (s, 3H, CH3), 0.99-1.78 (m, 12H, CH2), 3.36-3.56 (m, 1H, CHOH), 3.6-3.7 (m, 2H, CH2OH). GCMS, m/z (rel. Int. %): 154 (5) [M-H2O]+, 142 (19), 129 (24), 111 (24), 95 (100), 82 (94), 69 (67), 55 (70). C10H20O2, 172.26 g/mol. Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.119 (1RS,2S)-2-[3-(tert-Butyldiphenylsilyloxy)-propyl]-2-methyl-cyclohexanol (80) Zu einer gerührten Lösung von 6.64 g (38.6 mmol) Alkohol 79 in 100 ml Dichlormethan werden unter Argon bei Raumtemperatur 4.73 g (46.7 mmol) Triethylamin, 4.76 mg DMAP (3.9 mmol) und 12.85 g (46.7 mmol) tert.-Butyldiphenylsilylchlorid gegeben. Nach 16 h werden 20 ml Wasser und 50 ml 1 N HCl zugegeben, die organische Phase abgetrennt und die wässrige Phase zweimal mit je 30 ml Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden mit ges. NaHCO3-Lösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit n-Hexan/EE = 5/1 (v/v) chromatographiert. Ausbeute: 16.6 g (32.7 mmol, 85%), farbloses Öl, enthält 19% tert.-Butyldiphenylsilanol (bestimmt durch 1H-NMR). Rf = 0.3 (n-Hexan/Essigester = 5/1 (v/v)). Diastereomer A 1H-NMR (250 MHz, CDCl3): = 0.84 (s, 3H, CH3), 1.04 (s, 9H, tBu), 1.21-1.78 (m, 12H, CH2), 3.3-3.42 (m, 1H, CHOH), 3.6-3.7 (m, 2H, CH2OTBDPS), 7.32-7.46 (m, 6H, arom. CH), 7.65-7.78 (m, 4H, arom. CH). 6. Experimenteller Teil 94 Diastereomer B 1H-NMR (250 MHz, CDCl3): = 0.9 (s, 3H, CH3), 1.04 (s, 9H, tBu), 1.21-1.78 (m, 12H, CH2), 3.3-3.42 (m, 1H, CHOH), 3.6-3.7 (m, 2H, CH2OTBDPS), 7.32-7.46 (m, 6H, arom.CH), 7.65-7.78 (m, 4H, arom. CH). HRMS (EI, 70 eV): ber. für C22H29O2Si [M-tBu]+: 353.1937, gef.: 353.1949. m/z (rel. Int. %): 353 (0.1) [M-tBu]+, 256 (5), 217 (4), 199 (100), 137 (3), 77 (5), 45 (2). C26H38O2Si, 410.66 g/mol. (S)-2-[3-(tert-Butyldiphenylsilyloxy)-propyl]-2-methyl-cyclohexanon (81) Zu einer Lösung von 5 g (9.9 mmol, Reinheit 81%) Cyclohexanol 80 und 2.14 g (18.3 mmol) N-Methyl-morpholinoxid in 80 ml Dichlormethan werden unter Argon 5 g Molsieb 4Å gegeben. Nach 30 Minuten Rühren bei Raumtemperatur werden 90 mg (0.256 mmol) Tetrapropylammoniumperruthenat zugegeben und weitere 4 Stunden gerührt. Anschließend wird durch 3 cm Kieselgel filtriert und dreimal mit je 30 ml Dichlormethan gewaschen. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit n-Hexan/Aceton = 10/1 (v/v) chromatographiert. Ausbeute: 4.04 g (9.9 mmol, quant.), farbloses Öl. Rf = 0.28 (n-Hexan/Aceton = 10/1 (v/v)). [] = -35.7 (c = 1.0, EtOH) D20 1H-NMR (250 MHz, CDCl3): = 1.02 (s, 3H, CH3), 1.05 (s, 9H, tBu), 1.26-1.96 (m, 10H, CH2), 2.24-2.48 (m, 2H, CH2CO), 3.6-3.68 (m, 2H, CH2OTBDPS), 7.32-7.46 (m, 6H, arom. CH), 7.65-7.7 (m, 4H, arom. CH). 13C-NMR (125 MHz, CDCl3): = 19.2 (quart. tBu), 21.0 (CH2), 22.4 (CH3), 26.8 (CH3 tBu), 26.9 (CH2), 27.6 (CH2), 33.6 (CH2), 38.8 (CH2), 39.5 (CH2), 48.4 (C-2), 64.1 (CH2), 127.6 (arom. CH), 129.6 (arom. CH), 133.9 (quart. arom.), 135.5 (arom. CH), 216.1 (CO). IR (KBr): (cm-1) = 1707 (s, C=O). 6. Experimenteller Teil 95 HRMS (EI, 70 eV): ber. für C22H27O2Si [M-tBu]+: 351.1780, gef.: 351.1769. m/z (rel. Int. %): 351 (100) [M-tBu]+, 241 (4), 227 (9), 183 (9), 135 (4), 109 (2), 77 (4). C26H36O2Si, 408.65 g/mol. (S)-6-[3-(tert-Butyldiphenylsilyloxy)-propyl]-6-methyl-1-vinyl-cyclohexen (82) Zu einer Lösung von 5.4 g (13.2 mmol) Cyclohexanon 81 in 50 ml THF werden bei 0°C unter Argon 16.8 ml (28.6 mmol) einer 1.7 M Lösung von Vinylmagnesiumchlorid in THF getropft. Nach 20 h Rühren bei Raumtemperatur werden 30 ml Diethylether und 50 ml Wasser zugegeben. Das Gemisch wird mit 1 N Salzsäure auf pH 1 angesäuert, die organische Phase abgetrennt und die wässrige Phase mit 30 ml Diethylether extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden mit je 10 ml 1 N Salzsäure, ges. NaHCO3-Lösung sowie ges. NaCl-Lösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungs- mittel wird unter vermindertem Druck entfernt und das Rohprodukt nochmals auf die gleiche Weise umgesetzt. Anschließend wird das erhaltene Vinylcyclohexanol 82 in 150 ml Benzol gelöst, mit 10 g Kupfersulfat versetzt und 40 h am Wasserabscheider unter Rückfluss erhitzt. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur werden 50 ml Wasser zugegeben, die org. Phase abgetrennt, mit ges. NaCl-Lösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit n-Hexan/Essigester = 30/1 (v/v) chromatographiert. Ausbeute: 3.19 g (7.62 mmol, 58% über 2 Stufen), farbloses Öl. Rf = 0.18 (n-Hexan/Essigester = 200/1 (v/v)). [] = 6.4 (c = 1.05, CHClD20 3). 1H-NMR (500 MHz, CDCl3): = 1.02 (s, 3H, CH3), 1.05 (s, 9H, tBu), 1.26-1.63 (m, 8H, CH2), 1.98-2.04 (m, 2H, CH2CH), 3.62 (t, J = 6 Hz, 2H, CH2OTBDPS), 4.87 (dd, 2J = 2 Hz, 3J = 11 Hz, 1H, CH:CH2cis), 5.25 (dd, 2J = 2 Hz, 3J = 19 Hz, 1H, CH:CH2trans), 5.82 (t, J = 4 Hz, 1H, CH2CH), 6.25 (dd, Jcis = 11 Hz, Jtrans = 18 Hz, 1H, CH:CH2), 7.35-7.42 (m, 6H, arom. CH), 7.66 (d, J = 8 Hz, 4H, arom. CH). 6. Experimenteller Teil 96 13C-NMR (125 MHz, CDCl3): = 19.0 (CH2), 19.2 (quart. tBu), 26.0 (CH2), 26.8 (CH3 tBu), 26.9 (CH3), 27.3 (CH2), 34.9 (CH2), 35.9 (CCH3), 36.4 (CH2), 64.6 (CH2OTBDPS), 112.8 (vinyl. CH2), 124.2 (vinyl. CH), 127.5 (arom. CH), 129.5 (arom. CH), 133.8 (arom. quart.), 135.6 (arom. CH), 137.1 (C-2), 143.8 (C-1) . HRMS (EI, 70 eV): ber. für C24H29OSi [M-tBu]+: 361.1987, gef.: 361.1973 m/z (rel. Int. %): 361 (11) [M-tBu]+, 283 (11), 241 (4), 227 (10), 199 (100), 183 (10). C28H38OSi, 418.69 g/mol. (S)-6-(3-Hydroxypropyl)-6-methyl-1-vinyl-cyclohexen (84) Zu einer Lösung von 3.1 g (7.42 mmol) TBDPS-Ether 83 in 150 ml THF werden 8.9 ml (8.9 mmol) einer 1 M Lösung von TBAF in THF gegeben und 13 h bei RT gerührt. Die Lösung wird mit 10 ml ges. NH4Cl-Lösung sowie 50 ml Wasser versetzt und dreimal mit je 50 ml Diethylether extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Magnesiumsulfat getrocknet, das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit n-Hexan/Essigester = 5/1 (v/v) chromatographiert. Ausbeute: 1.25 g (6.94 mmol, 94%), farbloses Harz. Rf = 0.14 (n-Hexan/Essigester = 5/1 (v/v)). [] = 19.5 (c = 1.05, CHClD20 3). 1H-NMR (500 MHz, CDCl3): = 1.06 (s, 3H, CH3), 1.25-1.67 (m, 8H, CH2), 1.95-2.1 (m, 2H, CH2CH), 3.58 (t, J = 6 Hz, 2H, CH2OTBDPS), 4.9 (dd, 2J = 2 Hz, 3J = 11 Hz, 1H, CH:CH2cis), 5.27 (dd, 2J = 2 Hz, 3J = 19 Hz, 1H, CH:CH2trans), 5.85 (t, J = 4 Hz, 1H, CH2CH), 6.27 (dd, Jcis = 11 Hz, Jtrans = 18 Hz, 1H, CH:CH2). 13C-NMR (125 MHz, CDCl3): = 19.0 (CH2), 26.1 (CH2), 26.9 (CH3), 27.5 (CH2), 35.0 (CH2), 36.0 (CCH3), 36.4 (CH2), 63.7 (CH2OH), 112.9 (vinyl. CH2), 124.6 (vinyl. CH), 137.1 (C-2), 143.5 (C-1) . IR (KBr): (cm-1) = 3340 (br, OH). HRMS (EI, 70 eV): ber. für C12H20O [M]+: 180.1514, gef.: 180.1521 m/z (rel. Int. %): 180 (12) [M]+, 165 (7), 151 (5), 135 (8), 121 (100), 105(11), 93 (27). C12H20O, 180.29 g/mol. 6. Experimenteller Teil 97 (S)-6-(3-Iodpropyl)-6-methyl-1-vinyl-cyclohexen (85) Zu einer Lösung von 2.42 g (35.6 mmol) Imidazol und 4.66 g (17.8 mmol) Triphenyl- phosphin in 300 ml trockenem Diethylether/Acetonitril = 3/1 (v/v) werden bei Raumtemperatur unter Argon 4.23 g (16.7 mmol) gepulvertes Iod in kleinen Portionen unter starkem Rühren gegeben. Nach 1 h werden zu der gelben Suspension 2 g (11.1 mmol) Alkohol 84 gelöst in 80 ml Diethylether/Acetonitril = 3/1 (v/v) langsam getropft. Das Gemisch wird nach 1 h mit 10 ml Ethanol versetzt und mit 500 ml n-Pentan extrahiert. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand mit n-Hexan an Kieselgel chromatographiert. Ausbeute: 2.9 g (10 mmol, 90%), farbloses Öl. Rf = 0.42 (n-Hexan). [] = 17.28 (c = 1.0, EtOH). D20 1H-NMR (500 MHz, CDCl3): = 1.06 (s, 3H, CH3), 1.32-1.43 (m, 2H, CH2), 1.53-1.63 (m, 4H, CH2), 1.65-1.73 (m, 1H, CH2a), 1.73-1.83 (m, 1H, CH2b), 1.97-2.09 (m, 2H, CH2), 3.1 (dt, J = 2 Hz, J = 7 Hz, 2H, CH2I), 4.92 (dd, 2J = 2 Hz, 3J = 12 Hz, 1H, CH:CH2cis), 5.27 (dd, 2J = 2 Hz, 3J = 18 Hz, 1H, CH:CH2trans), 5.85 (t, J = 4 Hz, 1H, CH2CH), 6.27 (dd, Jcis = 12 Hz, Jtrans = 18 Hz, 1H, CH:CH2). 13C-NMR (125 MHz, CDCl3): = 7.98 (CH2I), 18.9 (CH2), 26.0 (CH2), 26.9 (CH3), 28.6 (CH2), 35.1 (CH2), 36.0 (CCH3), 41.4 (CH2), 113.1 (vinyl. CH2), 124.8 (vinyl. CH), 137.8 (C-2), 143.1 (C-1) . HRMS (EI, 70 eV): ber. für C12H19I [M]+: 290.0530, gef.: 290.0557 m/z (rel. Int. %): 290 (23) [M]+, 163 (15), 121 (100), 93 (25), 79 (20). C12H19I, 290.18 g/mol. 3-(2-Benzyloxy-ethyl)-hex-5-enol (86) Zu einer Lösung von 500 mg (3.47 mmol) Diol 65 in 15 ml trockenem DMF unter Argon werden 167 mg (60% Dispersion in Mineralöl, 4.18 mmol) Natriumhydrid bei 0°C unter Rühren gegeben. Nach 1 h werden 594 mg (3.47 mmol) Benzylbromid bei 0°C zugegeben und 12 h bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird mit 10 ml Wasser versetzt und 6. Experimenteller Teil 98 das Gemisch dreimal mit je 15 ml Essigester extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden mit ges. NaCl-Lösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand mit n-Hexan/Essigester = 5/1 (v/v) an Kieselgel chromatographiert. Ausbeute: 475 mg (2.03 mmol, 58%), farbloses Öl. Rf = 0.09 (Cyclohexan/Essigester = 5/1 (v/v)). 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 1.38-1.59 (m, 4H, CH2CHCH2), 1.62-1.73m, 1H, 3-H), 1.99 (t, J = 8 Hz, 2H, 4-H), 3.4-3.5 (m, 2H, 2’-H), 3.51-3.63 (m, 2H, 1-H), 4.42 (s, 2H, benzyl. CH2), 4.93 (d, J = 12 Hz, 2H, 6-H), 5.62-5.73 (m, 1H, 5-H), 7.18-7.31 (m, 5H, arom. CH). 13C-NMR (100 MHz, CDCl3): = 31.4 (C-3), 33.2 (C-1’), 36.1 (C-2), 38.5 (C-4), 60.7 (C- 1), 68.4 (C-2’), 72.9 (benzyl. CH2), 116.4 (C-6), 127.5 (arom. CH), 127.6 (arom. CH), 128.3 (arom. CH), 136.5 (quart. arom.), 138.3 (C-5). GCMS, m/z (rel. Int. %): 234 (0.9) [M]+, 187 (1), 143 (7), 133 (4), 125 (8), 107 (72), 91 (100), 81 (34), 65 (27). C15H22O2, 234.33 g/mol. 3-(2-Benzyloxy-ethyl)-hex-5-enal (87)120 Zu einer Lösung von 450 mg (1.9 mmol) Alkohol 86 und 1 g Molsieb 4Å in 15 ml Dichlormethan unter Argon werden 55 mg (0.16 mmol) Tetrapropylammoniumperruthenat und 340 mg (2.9 mmol) N-Methyl-morpholinoxid gegeben. Nach 30 min Rühren bei Raumtemperatur wird durch 3 cm Kieselgel filtriert, der Filterkuchen mehrmals mit Dichlormethan gewaschen und das Filtrat unter vermindertem Druck eingeengt. Ausbeute: 370 mg (1.6 mmol, 83%), farbloses Öl. Rf = 0.32 (Cyclohexan/Essigester = 5/1 (v/v)) 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 1.46-1.57 (m, 1H, 1’-Ha), 1.59-1.68 (m, 1H, 1’-Hb), 1.92-2.02 (m, 1H, 2-Ha), 2.04-2.13 (m, 1H, 2-Hb), 2.15-2.27 (m, 1H, 3-H), 2.31 (d, J = 6 Hz, 2H, 4-H), 3.42 (t, J = 8 Hz, 2H, 2’-H), 4.39 (s, 2H, benzyl. CH2), 4.92-5.0 (m, 2H, 6- H), 5.58-5.71 (m, 1H, 5-H), 7.18-7.29 (m, 5H, arom. CH), 9.65 (s, 1H, CHO). 6. Experimenteller Teil 99 13C-NMR (100 MHz, CDCl3): = 30.4 (C-3), 34.3 (C-1’), 39.1 (C-4), 48.3 (C-2), 68.3 (C- 2’), 73.3 (benzyl. CH2), 117.7 (C-6), 128.0 (arom. CH), 128.1 (arom. CH), 128.8 (arom. CH), 136.3 (C-5), 138.8 (quart. arom.), 203.0 (CHO). GCMS, m/z (rel. Int. %): 232 (1) [M]+, 191 (3), 159 (3), 141 (8), 123 (11), 107 (62), 91 (100), 79 (42), 65 (42). C15H20O2, 232.32 g/mol. [3-Allyl-6-methyl-9-(1-methyl-2-vinyl-cyclohex-2-enyl)-non-5-enyl]-benzylether (88) Zu einer Suspension von 1.35 g (3.2 mmol) Ethyltriphenylphosphoniumiodid in 50 ml THF wird bei Raumtemperatur unter Argon eine 2.5 M Lösung von n-Butyllithium in Hexan getropft (ca. 1.3 ml, 3.2 mmol), bis sich der Feststoff gelöst hat. Zu der klaren roten Lösung wird dann eine Lösung von 928 mg (3.2 mmol) Alkyliodid 85 in 5 ml THF gegeben. Nach 15 h Rühren bei Raumtemperatur werden zu der hellgelben Suspension 1.3 ml einer 2.5 M Lösung von n-Butyllithium in Hexan bei 0°C getropft. Anschließend werden 246 mg (1.06 mmol) Aldehyd 87 in 5 ml THF zu der dunkelroten Lösung gegeben. Das Gemisch wird 1 h bei 0°C gerührt, dann mit 10 ml Methanol und 100 ml Wasser versetzt und dreimal mit je 30 ml Diethylether extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden mit ges. NaCl-Lösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand mit Cyclo- hexan/Essigester = 100/1 (v/v) an Kieselgel chromatographiert. Ausbeute: 386 mg (0.95 mmol, 90%), farbloses Öl. Rf = 0.22 (Cyclohexan/Essigester = 100/1 (v/v)). 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 0.95 (s, 3H, 6-CH3), 1.11-1.42 (m, 6H, 3*CH2), 1.45- 1.62 (m, 9H, 3*CH2, CH3), 1.84, 2.05 (m, 7H, CH, 3*CH2), 3.42-3.48 (m, 2H, 1-H), 4.41 (s, 2H, benzyl. CH2), 4.83 (d, J = Hz, 1H, vinyl. CH2cis), 4.93 (d, J = Hz, 2H, allyl. CH2), 5.03 (t, J = Hz, 1H, 5-H), 5.19 (d, J = Hz, 1H, vinyl. CH2trans), 5.64-5.75 (m, 1H, allyl. CH), 5.75 (t, J = Hz, 1H, 3’-H), 6.18 (dd, J = Hz, J = Hz, vinyl. CH), 7.18-7.31 (m, 5H, arom. CH). 6. Experimenteller Teil 100 HRMS (EI, 70 eV): ber. für C29H42O [M]+: 406.3236, gef.: 406.3242 m/z (rel. Int. %): 406 (0.5) [M]+, 365 (0.7), 315 (13), 215 (2), 189 (4), 161 (11), 147 (8), 133 (10), 123 (32), 107 (17), 91 (100), 79 (26). C29H42O, 406.64 g/mol. (S)-6-Methyl-6-(4-methyl-pent-4-enyl)-1-vinyl-cyclohexen (ent-11)54c,d,f,55 und (2- Cyclopent-3-enyl-ethyl)-benzylether (89) Eine Lösung von 120 mg (0.296 mmol) Tetraen 88 und 24 mg (0.29 mmol) Benzyliden- bis-tricyclohexylphosphin-ruthenium-dichlorid (Grubbs Katalysator) in 10 ml trockenem Dichlormethan wird unter Argon 12 h bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand mit Cyclohexan/ Essigester = 30/1 (v/v) an Kieselgel chromatographiert. Ausbeute: 49 mg (0.24 mmol, 81 %) ent-11, farbloses Öl. Rf = 0.56 (Cyclohexan/Essigester = 100/1 (v/v)). [] = 16.2 (c = 1.0, EtOH). D20 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 1.03 (s, 3H, 6-CH3), 1.22-1.5 (m, 6H, 3*CH2), 1.5-1.68 (m, 5H, 2.5*CH2), 1.68 (s, 3H, 4’-CH3), 1.92-2.07 (m, 3H, 1.5*CH2), 4.65 (s, 1H, 5’- CH2a), 4.68 (s, 1H, 5’-CH2b), 4.88 (d, J = 11 Hz, 1H, vinyl. CH2cis), 5.26 (d, J = 14 Hz, 1H, vinyl. CH2trans), 5.82 (t, J = 4 Hz, 1H, 2-H), 6.25 (dd, J = 11 Hz, J = 14 Hz, vinyl. CH). 13C-NMR (100 MHz, CDCl3): = 19.0 (CH2), 21.9 (CH2), 22.3 (CH2), 26.1 (CH2), 26.9 (CH3), 35.0 (CH2), 36.2 (C-6), 38.5 (CH2), 40.0 (CH2), 109.7 (C-5’), 112.7 (vinyl. CH2), 124.1 (C-2), 137.1 (vinyl. CH), 143.9 (C-1), 146.1 (C-4’). GCMS, m/z (rel. Int. %): 204 (8) [M]+, 189 (39), 175 (4), 161 (29), 148 (12), 133 (18), 121 (100), 105 (34), 93 (91), 79 (53). C15H24O, 204.35 g/mol. Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.55 Ausbeute: 59 mg (0.292 mmol, 99 %) 89, farbloses Öl. Rf = 0.14 (Cyclohexan/Essigester = 100/1 (v/v)). 6. Experimenteller Teil 101 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 1.66 (q, J = 7 Hz, 2H, 2-H), 1.87-1.98 (m, 2H, 2’-H), 2.26-2.37 (m, 1H, 1’-H), 2.38-2.46 (m, 2H, 5’-H), 3.43 (t, J = 7 Hz, 2H, 1-H), 4.44 (s, 2H, benzyl. CH2), 5.59 (s, 2H, vinyl. CH), 7.19-7.29 (m, 5H, arom. CH). 13C-NMR (100 MHz, CDCl3): = 34.4 (C-1’), 36.3 (C-2), 38.9 (C-2’), 69.5 (C-1), 72.9 (benzyl. CH2), 127.5 (vinyl. CH), 127.6 (arom. CH), 128.3 (arom. CH), 129.8 (arom. CH), 138.6 (arom. quart.). GCMS, m/z (rel. Int. %): 202 (1) [M]+, 184 (4), 169 (1), 156 (2), 143 (1), 129 (1), 111 (74), 91 (100), 77 (58), 67 (69). C14H18O, 202.29 g/mol. 6.3 Versuche zu Kapitel 4.3 1,2,5,5-Tetramethyl-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro-naphthalin-1-carbaldehyd (9)54d,55 Eine Lösung von 300 mg (2.21 mmol) Dien 8 und 375 mg (4.44 mmol) Tiglinaldehyd (10) in 10 ml wasserfreiem Dichlormethan wird bei –100°C unter Argon mit 48 mg (0.22 mmol) Trimethylsilyltrifluormethansulfonat versetzt und 1 h bei dieser Temperatur gerührt. Anschließend wird 1 ml ges. NH4Cl-Lösung zugegeben, mit Wasser verdünnt und das Gemisch zweimal mit je 20 ml Dichlormethan extrahiert. Die organische Phase wird über Magnesiumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand wird mit Cyclohexan/Essigester = 20/1 (v/v) an Kieselgel chromatographiert. Ausbeute: 413 mg (1.88 mmol, 85%), farbloses Öl. Diastereomerenverhältnis: 96:4 (bestimmt durch 1H-NMR). Rf = 0.38 (Hexan/Essigester = 20/1 (v/v)). 1H-NMR (250 MHz, CDCl3): = 0.86 (d, J = 6.5 Hz, 3H, 2-CH3), 0.96 (s, 3H, 1-CH3), 1.04 (s, 3H, 5-CH3a), 1.08 (s, 3H, 5-CH3b), 1.13-1.40 (m, 2H, CH2), 1.42-1.53 (m, 1H, 0.5*CH2), 1.54-1.67 (m, 2H, CH2), 1.67-1.80 (m, 2H, CH2), 2.01-2.28 (m, 3H, 2*CH, CH2), 5.38-5.42 (m, 1H, 4-H), 9.69 (s, 1H, CHO). 6. Experimenteller Teil 102 13C-NMR (100.5 MHz, CDCl3): = 14.4 (1-CH3), 16.0 (2-CH3), 22.6 (CH2), 25.9 (5- CH3a), 28.9 (C-2), 29.5 (5-CH3b), 30.3 (CH2), 36.7 (C-5), 41.9 (CH2), 42.5 (C-8a), 50.2 (C- 1), 115.0 (C-4), 145.2 (C-4a), 209.8 (CHO). IR (KBr): (cm-1) = 1726 (s, C=O), 1662 (w, C=C). HRMS (EI, 70 eV): ber. für C15H24O [M]+: 220.1827, gef.: 220.1818 m/z (rel. Int. %): 220 (61) [M]+, 205 (11), 191 (100), 177 (65), 163 (15), 149 (18), 136 (30), 121 (48), 109 (33). C15H24O, 220.35 g/mol. Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.54d,55 5-(2-Methoxy-vinyl)-1,1,5,6-tetramethyl-1,2,3,4,4a,5,6,7,-octahydro-naphthalin (92) Zu einer Lösung von 15 mg (0.09 mmol) Hexamethyldisilazan (HMDS) in 20 ml THF werden bei Raumtemperatur unter Argon 791 mg (1.82 mmol) einer äquimolaren Mischung aus Methoxymethyltriphenylphosphoniumbromid und Natriumamid gegeben. Nach 20 min Rühren wird eine Lösung von 200 mg (0.91 mmol) Aldehyd 9 in 2 ml THF zu der roten Suspension getropft. Das Gemisch wird nach 1 h mit 20 ml Wasser versetzt und zweimal mit je 20 ml Pentan extrahiert. Die organische Phase wird mit ges. NaCl- Lösung gewaschen und über MgSO4 getrocknet. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt und der Rückstand mit n-Hexan an Kieselgel chromatographiert. Ausbeute: 200 mg (0.81 mmol, 89%), farbloses Öl. Gemisch des E- und Z-Enolethers im Verhältnis 1:1 (bestimmt durch 1H-NMR). E-Enolether Rf = 0.28 (n-Hexan). 1H-NMR (500 MHz, CDCl3): = 0.78 (d, J = 7 Hz, 3H, 6-CH3), 0.89 (s, 3H, 5-CH3), 1.0 (s, 3H, 1-CH3a), 1.04 (s, 3H, 1-CH3b), 1.05-1.24 (m, 2H, CH2), 1.4-1.45 (m, 1H, 0.5*CH2), 1.53-1.62 (m, 2H, CH2), 1.65-1.72 (m, 1H, 0.5*CH2), 1.81-1.89 (m, 2H, CH2), 2.1-2.18 (m, 2H, 2*CH), 3.52 (s, 3H, OCH3), 4.83 (d, J = 13 Hz, CHCHOMe), 5.32 (t, J = 4 Hz, 8-H), 6.19 (d, J = 13 Hz, CHCHOMe). 6. Experimenteller Teil 103 13C-NMR (125 MHz, CDCl3): = 16.1 (5-CH3), 18.2 (6-CH3), 22.9 (CH2), 26.2 (1-CH3a), 29.5 (1-CH3b), 30.5 (CH2), 31.6 (CH2), 33.6 (C-6), 36.7 (C-5), 37.9 (C-1), 42.3 (CH2), 45.7 (C-4a), 56.1 (OMe), 112.8 (CHCHOMe), 114.2 (C-8), 145.3 (CHCHOMe), 146.9 (C-8a). Z-Enolether Rf = 0.44 (n-Hexan). 1H-NMR (500 MHz, CDCl3): = 0.82 (d, J = 7 Hz, 3H, 6-CH3), 1.02 (s, 3H, 5-CH3), 1.04 (s, 3H, 1-CH3a), 1.07 (s, 3H, 1-CH3b), 1.09-1.23 (m, 2H, CH2), 1.41-1.46 (m, 1H, 0.5*CH2), 1.55-1.61 (m, 2H, CH2), 1.61-1.69 (m, 1H, 0.5*CH2), 1.75-1.85 (m, 1H, 0.5*CH2), 1.86-1.91 (m, 1H, 0.5*CH2), 2.04-2.15 (m, 2H, 2*CH), 3.51 (s, 3H, OCH3), 4.15 (d, J = 7 Hz, CHCHOMe), 5.29 (t, J = 3.5 Hz, 8-H), 5.76 (d, J = 7 Hz, CHCHOMe). 13C-NMR (125 MHz, CDCl3): = 16.0 (5-CH3), 19.9 (6-CH3), 23.1 (CH2), 26.5 (1-CH3a), 29.5 (1-CH3b), 30.4 (CH2), 31.6 (CH2), 32.2 (C-6), 36.7 (C-5), 39.9 (C-1), 42.4 (CH2), 43.7 (C-4a), 59.5 (OMe), 113.6 (CHCHOMe), 114.2 (C-8), 145.3 (CHCHOMe), 146.7 (C-8a). IR (KBr): (cm-1) = 1658 (w, C=COMe). HRMS (EI, 70 eV): ber. für C17H28O [M]+: 248.2140, gef.: 248.2149 m/z (rel. Int. %): 248 (5) [M]+, 206 (1), 112 (100), 97 (6), 58 (3), 43 (8). C17H28O, 248.40 g/mol. (1,2,5,5-Tetramethyl-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro-naphthalin-1-yl)-acetaldehyd (93) Eine Lösung von 192 mg (0.77 mmol) Enolether 92 und 387 mg (1.54 mmol) Pyridinium- p-toluolsulfonat in 11 ml THF/Wasser = 10/1 (v/v) wird 18 h unter Rückfluss erhitzt. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wird mit 20 ml Wasser versetzt und zweimal mit je 20 ml Diethylether extrahiert. Die organischen Phasen werden mit ges. NaCl-Lösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand mit n-Hexan/Essigester = 100/1 (v/v) an Kieselgel chromato- graphiert. Ausbeute: 165 mg (0.7 mmol, 91%), farbloses Öl. Rf = 0.15 (n-Hexan/Essigester = 100/1 (v/v)). 6. Experimenteller Teil 104 1H-NMR (500 MHz, CDCl3): = 0.84 (d, J = 7 Hz, 3H, 2-CH3), 1.02 (s, 3H, 1-CH3), 1.06 (s, 6H, 5-CH3), 1.08-1.23 (m, 2H, CH2), 1.42-1.49 (m, 1H, 0.5*CH2), 1.53-1.67 (m, 2H, CH2), 1.67-1.81 (m, 2H, CH2), 2.03-2.13 (m, 2H, CH, CH2), 2.29 (dd, J = 2.5 Hz, J = 16 Hz, 1H, CH2aCHO), 2.37 (dd, J = 2.5 Hz, J = 16 Hz, 1H, CH2bCHO), 5.33-5.37 (m, 1H, 4- H), 9.95 (t, J = 3 Hz, 1H, CHO). 13C-NMR (125 MHz, CDCl3): = 15.1 (2-CH3), 20.0 (2-CH3), 22.8 (CH2), 26.3 (5-CH3a), 29.4 (5-CH3b), 29.7 (CH2), 31.1 (CH2), 32.4 (C-2), 36.7 (C-1), 37.7 (C-5), 42.0 (CH2), 43.2 (C-8a), 51.1 (CH2), 114.5 (C-4), 146.2 (C-4a), 204.6 (CHO). IR (KBr): (cm-1) = 2729 (w, CHO), 1719 (s, C=O). HRMS (EI, 70 eV): ber. für C16H26O [M]+: 234.1984, gef.: 234.1995 m/z (rel. Int. %): 234 (99) [M]+, 219 (54), 201 (47), 190 (81), 175 (64), 147 (25), 136 (79), 119 (100), 105 (56), 80 (97). C16H26O, 234.38 g/mol. 1-Furan-3-yl-2-(1,2,5,5-Tetramethyl-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro-naphthalin-1-yl)- ethanol (95) Zu einer Lösung von 292 mg (2 mmol) 3-Bromfuran (94) in 10 ml THF werden bei –78°C unter Argon 0.8 ml (2 mmol) einer 2.5 M Lösung von n-Butyllithium in Hexan getropft. Nach 30 min Rühren wird eine auf –78°C gekühlte Lösung von 152 mg (0.65 mmol) Aldehyd 93 in 5 ml THF zugegeben und das Gemisch 90 min bei –78°C gerührt. Anschließend wird mit 5 ml ges. NH4Cl-Lösung versetzt, mit 20 ml Wasser verdünnt und dreimal mit je 20 ml Diethylether extrahiert. Die organischen Phasen werden mit ges. NaCl-Lösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand mit n-Hexan/Essigester = 10/1 (v/v) an Kieselgel chromatographiert. Ausbeute: 184 mg (0.61 mmol, 94%), farbloses Öl. Rf = 0.17 (n-Hexan/Essigester = 10/1 (v/v)). 1H-NMR (250 MHz, CDCl3): = 0.82 (d, J = 7 Hz, 3H, 2’-CH3), 0.92 (s, 3H, 1’-CH3), 1.05 (s, 6H, 5’-CH3), 1.06-1.3 (m, 2H, CH2), 1.4-1.52 (m, 1H, 0.5*CH2), 1.53-1.82 (m, 6H, 6. Experimenteller Teil 105 CH2), 1.83-1.97 (m, 1H, CH), 1.98-2.2 (m, 2H, CH, 0.5*CH2), 4.83-4.92 (m, 1H, CHOH), 5.27-5.35 (m, 1H, 4’-H), 6.45 (s, 1H, furyl. CH), 7.39 (s, 2H, furyl. CH). IR (KBr): (cm-1) = 3371 (br, OH). HRMS (EI, 70 eV): ber. für C20H30O2 [M]+: 302.2246, gef.: 302.2234 m/z (rel. Int. %): 302 (0.4) [M]+, 284 (1), 190 (1), 148 (0.5), 136 (0.7), 119 (1), 97 (0.8), 74 (74), 59 (100), 45 (56). C20H30O2, 302.45 g/mol. 6-epi-15,15-Dimethyl-dysidiolid (97) Eine Lösung von 46 mg (0.15 mmol) Furan 95, 196 mg (1.5 mmol) DIPEA und 4 mg Bengal Rosa Bistriethylammoniumsalz in 20 ml Dichlormethan wird bei –78°C unter Sauerstoff 70 min mit einer 300 W Wolfram-Lampe bestrahlt. Anschließend wird auf Raumtemperatur erwärmt, 2 ml ges. Oxalsäure-Lösung zugegeben und 2 h gerührt. Das Gemisch wird mit 30 ml 1 N HCl versetzt und zweimal mit je 50 ml Dichlormethan/ Methanol = 3/1 extrahiert. Die organischen Phasen werden mit ges. NaCl-Lösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermin- dertem Druck entfernt und der Rückstand mit n-Hexan/Essigester = 5/4 (v/v) an Kieselgel chromatographiert. Ausbeute: 37 mg (0.11 mmol, 73%), rosaroter harzartiger Feststoff. Rf = 0.25 (n-Hexan/Essigester = 5/4 (v/v)). 1H-NMR (500 MHz, DMSO): = 0.73-0.89 (m, 3H, 7-CH3), 0.88-0.92 (m, 3H, 6-CH3), 0.98-1.03 (m, 6H, 2*15-CH3), 1.06-1.19 (m, 2H, CH2), 1.37-1.82 (m, 8H, CH2), 2.0-2.16 (m, 2H, CH2), 4.38-4.62 (m, 1H, 4-H), 5.21-5.27 (m, 1H, 9-H), 5.28-5.32 (m, 1H, 4-OH), 5.95-6.05 (m, 1H, 2-H), 6.05-6.15 (m, 1H, 20-H), 7.78-7.92 (m, 1H, 20-OH). IR (KBr): (cm-1) = 3371 (br, OH), 1748 (s, C=O). HRMS (EI, 70 eV): ber. für C20H30O4 [M]+: 334.2144, gef.: 334.2167 m/z (rel. Int. %): 334 (0.03) [M]+, 316 (2) [M-H2O]+, 192 (0.7), 166 (0.5), 136 (2), 74 (56), 59 (100), 45 (48). C20H30O4, 334.45 g/mol. 6. Experimenteller Teil 106 6.4 Versuche zu Kapitel 4.4 [3-(2-Hydroxyethyl)-hex-5-enyloxymethyl]-polystyrol (98) (Vorschrift A) Zu einer Lösung von 179 mg (1.24 mmol) Diol 65 in 5 ml trockenem DMF werden bei 0°C unter Argon 50 mg (1.25 mmol) Natriumhydrid (60% Dispersion in Mineralöl) gegeben. Nach 2 h Rühren bei 0°C werden 200 mg Chlormethylpolystyrol-Harz (0.25 mmol, cB = 1.24 mmol/g) und 9 mg (24 µmol) Tetrabutylammoniumiodid zugegeben. Das Gemisch wird 37 h bei Raumtemperatur geschüttelt, dann mit 10 ml Wasser versetzt und filtriert. Das Harz wird dreimal mit DMF/Wasser = 1/1, zweimal mit DMF sowie fünfmal mit THF gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 233 mg (0.135 mmol, 53%), cremefarbenes Harz. cB = 0.58 mmol/g. Die Beladung wurde durch die Fmoc-Methode (s. unten) bestimmt. Die Ausbeute wurde aus der Beladung berechnet. IR (SiC): (cm-1) = 3433 (br, OH), 1639 (w, C=C). Bestimmung der Beladung von Alkohol-Harzen (Fmoc-Methode):90 Zu einer Suspension von 30 mg (15-30 µmol) Alkohol-Harz in 5 ml Dichlormethan werden 55 mg (0.21 mmol) Fmoc-Cl und 17 mg (0.22 mmol) Pyridin gegeben. Das Gemisch wird 5 h bei Raumtemperatur geschüttelt und anschließend filtriert. Das Harz wird fünfmal mit Dichlormethan gewaschen und im Vakuum getrocknet. IR (SiC): (cm-1) = 1750 (s, C=O), 1639 (w, C=C). Eine Suspension von 10 mg des oben hergestellten Fluorenyl-Harzes wird in 6 ml DMF/Piperidin = 4/1 30 min geschüttelt. Anschließend wird von der überstehenden Lösung die UV-Absorption A bei 290 nm in einer 1 mm Quarz-Küvette gemessen. Die Beladung cB des Harzes mit Fluorenyl-Gruppen ergibt sich dann aus folgender Formel: 6. Experimenteller Teil 107 Lambert-Beer: A = cV d cV = n/V (Konz.), d = Küvettenlänge, = Extinktionsfaktor Beladung: cB = n/m A = m V-1 cB d cB = V m-1 d-1 -1 A V = 6 ml, m = 10 mg, d = 1 mm, (290 nm) = 4950 cm2 cB(Fmoc) = A / 0.825 [mmol/g] Aus diesem Wert läßt sich die Beladung des Harzes mit freien Alkohol-Gruppen vor der Umsetzung mit Fmoc-Cl berechnen, wobei die Änderung der Beladung bei der Reaktion mit Fmoc-Cl durch die Gewichtszunahme des Harzes berücksichtigt werden muß. Bei der Reaktion von Alkohol-Harzen mit Fmoc-Cl erhöht sich das Molekulargewicht um 222.2 mg/mmol. Daraus ergibt sich folgende Formel: cB(OH) = cB(Fmoc) / (1 – 0.2222 cB(Fmoc)) cB(OH) = A / (0.825 – 0.2222 A) [mmol/g] 3-(2-Triethylsilyloxy-ethyl)-hex-5-en-1-ol (101a) Zu einer Lösung von 500 mg (3.47 mmol) Diol 65 und 260 mg (3.82 mmol) Imidazol in 10 ml Dichlormethan werden bei 0°C 523 mg (3.47 mmol) Chlortriethylsilan gegeben. Das Gemisch wird 16 h bei Raumtemperatur gerührt und anschließend durch 2 cm Kieselgel filtriert. Der Filterkuchen wird mit Dichlormethan gewaschen, das Filtrat im Vakuum eingeengt und der Rückstand mit n-Hexan/Essigester = 5/1 (v/v) an Kieselgel chromato- graphiert. Ausbeute: 382 mg (1.48 mmol, 43%), farbloses Öl. Rf = 0.21 (n-Hexan/Essigester = 5/1 (v/v)). 1H-NMR (250 MHz, CDCl3): = 0.61 (q, J = 8 Hz, 6H, SiCH2), 0.96 (t, J = 8 Hz, 9H, CH3), 1.48-1.62 (m, 4H, 2-H, 1’-H), 1.68-1.81 (m, 1H, 3-H), 1.9 (br, 2H, OH), 2.1 (t, J = 8 6. Experimenteller Teil 108 Hz, 2H, 4-H), 3.59-3.78 (m, 4H, 1-H, 2’-H), 5.0 (d, J = 11 Hz, 1H, 6-Hcis), 5.02 (d, J = 13 Hz, 1H, 6-Htrans), 5.68-5.88 (m, 1H, 5-H). GCMS m/z (rel. Int. %): 259 (0.3) [M+H]+, 229 (3), 199 (6), 169 (2), 141 (4), 129 (10), 117 (16), 109 (99), 105 (100). C14H30O2Si, 258.47 g/mol. 3-[2-(tert-Butyl-diphenyl-silyloxy)-ethyl]-hex-5-en-1-ol (101b) Zu einer Lösung von 720 mg (5 mmol) Diol 65, 61 mg (0.5 mmol) DMAP und 607 mg (6 mmol) Triethylamin in 20 ml Dichlormethan werden bei 0°C 1.374 g (5 mmol) tert-Butyl- chlor-diphenylsilan gegeben. Das Gemisch wird 20 h bei Raumtemperatur gerührt, mit 30 ml Diethylether verdünnt und anschließend durch 3 cm Kieselgel filtriert. Der Filterkuchen wird mit Diethylether gewaschen, das Filtrat im Vakkum eingeengt und der Rückstand mit n-Hexan/Essigester = 10/1 (v/v) an Kieselgel chromatographiert. Ausbeute: 750 mg (1.96 mmol, 39%), farbloses Öl. Rf = 0.09 (n-Hexan/Essigester = 10/1 (v/v)). 1H-NMR (250 MHz, CDCl3): = 1.06 (s, 9H, 3*CH3), 1.40-1.62 (m, 4H, 2-H, 1’-H), 1.68- 1.82 (m, 1H, 3-H), 2.04 (t, J = 8 Hz, 2H, 4-H), 3.6-3.78 (m, 4H, 1-H, 2’-H), 4.98 (d, J = 13 Hz, 1H, 6-Htrans), 4.99 (d, J = 11 Hz, 1H, 6-Hcis), 5.63-5.81 (m, 1H, 5-H), 7.35-7.48 (m, 6H, arom. CH), 7.15-7.21 (m, 4H, arom. CH). GCMS m/z (rel. Int. %): 383 (0.01) [M]+, 325 (7), 295 (4), 247 (5), 229 (26), 211 (16), 199 (100), 181 (32), 139 (33). C24H34O2Si, 382.61 g/mol. 3-[2-(Tetrahydro-pyran-2-yloxy)-ethyl]-hex-5-en-1-ol (103) Zu einer Lösung von 576 mg (4 mmol) Diol 65 in 20 ml Toluol werden 1 ml 3,4- Dihydropyran und 800 mg Dowex 50WX2 gegeben. Das Gemisch wird 3 h bei Raumtemperatur gerührt und anschließend filtriert. Das Lösungsmittel wird unter 6. Experimenteller Teil 109 vermindertem Druck entfernt und der Rückstand mit Cyclohexan/Essigester = 5/1 (v/v) an Kieselgel chromatographiert. Ausbeute: 960 mg (4.21 mmol, 95%), farbloses Öl. Rf = 0.09 (Cyclohexan/Essigester = 4/1 (v/v)). 1H-NMR (250 MHz, CDCl3): = 1.45 (m, 11H, 2-H, 3-H, 1’-H, 3’’-H, 4’’-H, 5’’-H), 2.1 (t, J = 8 Hz, 2H, 4-H), 3.39-3.58 (m, 2H, 6’’-H), 3.63-3.93 (m, 4H, 1-H, 2’-H), 4.55-4.61 (m, 1H, 2’’-H), 5.01 (d, J = 13 Hz, 1H, 6-Hcis), 5.02 (d, J = 11 Hz, 1H, 6-Htrans), 5.69-5.88 (m, 1H, 5-H). IR (KBr): (cm-1) = 3310 (br, OH), 1639 (w, CH=CH2). HRMS (EI, 70 eV): ber. für C13H24O3 [M]+: 228.1725, gef.: 228.1732. m/z (rel. Int. %): 228 (0.1) [M]+, 210 (0.1), 183 (0.5), 169 (0.2), 155 (2), 143 (2), 127 (24), 109 (35), 101 (23), 85 (100), 67 (54). C13H24O3, 228.23 g/mol. {3-[2-(Tetrahydro-pyran-2-yloxy)-ethyl]-hex-5-en-1-yloxymethyl}-polystyrol (104) Zu einer Lösung von 5.2 g (22.8 mmol) Alkohol 103 in 50 ml trockenem DMF werden bei 0°C unter Argon 912 mg (22.8 mmol) Natriumhydrid (60% Dispersion in Mineralöl) gegeben. Nach 2 h Rühren bei 0°C werden 5.51 g Chlormethylpolystyrol-Harz (6.06 mmol, cB = 1.1 mmol/g) und 215 mg (0.61 mmol) Tetrabutylammoniumiodid zugegeben. Das Gemisch wird 20 h bei Raumtemperatur geschüttelt, dann mit 20 ml Wasser versetzt und filtriert. Das Harz wird je dreimal mit Wasser, DMF/Wasser = 1/1, DMF, THF sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 6.79 g (6.06 mmol, quant.), cremefarbenes Harz. cB = 0.91 mmol/g. Die Ausbeute und Beladung wurden aus aus der Massendifferenz berechnet. IR (SiC): (cm-1) = 1639 (w, C=C). 6. Experimenteller Teil 110 [3-(2-Hydroxyethyl)-hex-5-enyloxymethyl]-polystyrol (98) (Vorschrift B) Eine Suspension von 6.72 g (6.05 mmol) THP-Harz 104 und 3.04 mg (12.1 mmol) Pyridinium-p-toluolsulfonat in 60 ml 1,2-Dichlorethan/Ethanol = 1/1 wird 20 h unter Rückfluss erhitzt. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wird das Harz filtriert, je dreimal mit THF sowie DCM gewaschen und im Vakkum getrocknet. Ausbeute: 6.21 g (6.05 mmol, quant.), cremefarbenes Harz. cB = 0.98 mmol/g. Die Ausbeute und Beladung wurden aus aus der Massendifferenz berechnet. IR (SiC): (cm-1) = 3459 (br, OH), 1639 (w, C=C). [3-(2-Oxoethyl)-hex-5-enyloxymethyl]-polystyrol (64) Zu einer Suspension von 5.6 g (5.5 mmol) Alkohol-Harz 98 in 40 ml THF wird bei Raumtemperatur eine Lösung von 7.7 g (27.5 mmol) IBX in 40 ml DMSO gegeben. Das Gemisch wird 8 h geschüttelt und anschließend filtriert. Das Harz wird je dreimal mit DMSO/THF = 1/1 (v/v), THF sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 5.6 g (5.08 mmol, 92%), cremefarbenes Harz. cB = 0.91 mmol/g. Die Beladung wurde durch die DNP-Methode (s. unten) bestimmt. Die Ausbeute wurde aus der Beladung berechnet. IR (SiC): (cm-1) = 2718 (w, CHO), 1724 (s, C=O), 1639 (w, C=C). Bestimmung der Beladung von Aldehyd-Harzen (DNP-Methode): Für die Bestimmung werden 100 ml einer Maßlösung aus 100 mg 2,4-Dinitrophenyl- hydrazin (DNPH, 106) und THF hergestellt. 1 ml dieser Maßlösung wird mit THF auf 10 ml verdünnt und die UV-Absoption A0 der Lösung mit der Konzentration c0 in einer 1 mm Quarz-Küvette bei 350 nm gemessen. 6. Experimenteller Teil 111 Anschließend werden 10 ml der Maßlösung mit genau 20 mg Aldehyd-Harz und 5 Tropfen TFA bei Raumtemperatur 2 h geschüttelt. Von der überstehenden Lösung wird 1 ml entnommen und wie zuvor mit THF auf 10 ml verdünnt. Die UV-Absorption A1 dieser Lösung bei 350 nm führt über folgende Berechnung zur Aldehyd-Beladung cB des Harzes: Lambert-Beer: A0 = c0 d bzw. A1 = c1 d A0 / A1 = c0 / c1 oder c1 = c0 A1 / A0 Die Menge n der umgesetzten DNP-Moleküle ist: n = n0 – n1 = V c0 – V c1 = V (c0 - c1); c = n / V Beladung cB = n / m  cB = V (c0 - c1) / m = V (c0 - c0 A1 / A0) / m  cB = V c0 (1 - A1 / A0) / m V = 10 . 10 ml, m = 0.02 g, c0 = 5.047 . 10-4 mmol/ml cB = 2.524 (1 - A1 / A0) [3-Allyl-6-methyl-9-(1-methyl-2-vinyl-cyclohex-2-enyl)-non-5-enyloxymethyl]- polystyrol (62) Zu einer Suspension von 6.692 g (16 mmol) Ethyltriphenylphosphoniumiodid in 120 ml THF wird bei 0°C unter Argon eine 2.5 M Lösung von n-Butyllithium in Hexan getropft (6.4 ml, 16 mmol), bis sich der Feststoff gelöst hat. Zu der klaren roten Lösung wird dann eine Lösung von 4.64 g (16 mmol) Alkyliodid 85 in 30 ml THF gegeben. Nach 20 h Rühren bei Raumtemperatur wird zu der gelben Suspension bei 0°C 6.4 ml einer 2.5 M Lösung von n-Butyllithium in Hexan getropft und anschließend 5.58 g (5.06 mmol) Aldehyd-Harz 64 zugegeben. Das Gemisch wird 2 h bei 0°C langsam gerührt und dann filtriert. Das Harz wird je dreimal mit Methanol, DMF, THF und DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 6.38 g (4.6 mmol, 91%), cremefarbenes Harz. cB = 0.72 mmol/g. Die Ausbeute und Beladung wurden aus aus der Massendifferenz berechnet. IR (SiC): (cm-1) = 1639 (w, C=C). 6. Experimenteller Teil 112 Allgemeine Arbeitsvorschrift zur Abspaltung von der festen Phase durch Olefin- Metathese (AV1): Eine Suspension von Harz und 0.1 Äq Benzyliden-bis-(tricyclohexylphosphin)-ruthenium- dichlorid (Grubbs-Katalysator) in trockenem Dichlormethan wird 8 h bei Raumtemperatur geschüttelt. Dann werden weitere 0.1 Äq Grubbs-Katalysator zugegeben und nochmals 8 h geschüttelt. Anschließend wird filtriert und das Harz dreimal mit Dichlormethan gewaschen. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel chromatographiert. (S)-6-Methyl-6-(4-methyl-pent-4-enyl)-1-vinyl-cyclohexen (ent-11) Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 werden 100 mg Dien-Harz 62 umgesetzt. Der Rückstand wird an Kieselgel mit Cyclohexan chromatographiert. Ausbeute: 8.4 mg (41 µmol, 49%, 5 Stufen), farbloses Öl. Rf = 0.56 (Cyclohexan/Essigester = 100/1) [] = 16.2 (c = 1.1, EtOH). D20 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 1.03 (s, 3H, 6-CH3), 1.22-1.5 (m, 6H, 3*CH2), 1.5-1.68 (m, 5H, 2.5*CH2), 1.68 (s, 3H, 4’-CH3), 1.92-2.07 (m, 3H, 1.5*CH2), 4.66 (d, J = 10 Hz, 2H, 5’-CH2), 4.88 (d, J = 11 Hz, 1H, vinyl. CH2cis), 5.26 (d, J = 14 Hz, 1H, vinyl. CH2trans), 5.82 (t, J = 4 Hz, 1H, 2-H), 6.25 (dd, J = 11 Hz, J = 14 Hz, vinyl. CH). GCMS, m/z (rel. Int. %): 204 (8) [M]+, 189 (39), 175 (4), 161 (29), 148 (12), 133 (18), 121 (100), 105 (34), 93 (91), 79 (53). C15H24O, 204.35 g/mol. Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.55 [3-Allyl-9-(5-formyl-1,5,6-trimethyl-1,2,3,4,4a,5,6,7-octahydro-naphthalin-1-yl)-6- methyl-non-5-enyloxymethyl]-polystyrol (108) Zu einer Suspension von 6.282 g (4.52 mmol) Dien-Harz (62) und 3.78 g (45 mmol) Tiglinaldehyd in 120 ml trockenem Dichlormethan werden bei –30°C unter Argon 1 g (45 6. Experimenteller Teil 113 mmol) Trimethylsilyltrifluormethansulfonat getropft. Das Gemisch wird 1 h bei –30°C gerührt und anschließend filtriert. Das Harz wird je dreimal mit Methanol, DMF, THF sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 6.63 g, gelbliches Harz. IR (SiC): (cm-1) = 2718 (w, CHO), 1725 (s, C=O), 1639 (w, C=C). 1,2,5-Trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro-naphthalin-1- carbaldehyd (X)54d,f,55 Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 werden 280 mg Aldehyd-Harz 108 umgesetzt. Der Rückstand wird an Kieselgel mit Cyclohexan/Essigester = 30/1 (v/v) chromatographiert. Ausbeute: 23 mg (80 µmol, 36%, 6 Stufen), gelbliches Öl. Diastereomeren-Verhältnis: 67:16:16:1 (bestimmt durch 1H-NMR). Rf = 0.33 (Cyclohexan/Essigester = 30/1 (v/v)). 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 0.83-0.90 (m, 3H, 2-CH3), 0.92-1.02 (m, 6H, 1-CH3, 5- CH3), 1.02-2.2 (m, 16H, 2*CH, 7*CH2), 1.68-1.7 (m, 3H, 4’-CH3), 4.64 (s, 1H, 5’-CH2a), 4.68 (s, 1H, 5’-CH2b), 5.24-5.38 (m, 1H, 4-H), 9.65-9.75 (m, 1H, CHO). GCMS, m/z (rel. Int. %): 288 (11) [M]+, 259 (93), 206 (44), 187 (18), 177 (100), 161 (19), 147 (17), 135 (15), 121 (32), 105 (33). C20H32O, 288.48 g/mol. Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.54d,f,55 (4R,6R)-4,6-Dimethyl-2-(1-methyl-propenyl)-[1,3]dioxan (110) Eine Lösung von 2 g (23.8 mmol) Tiglinaldehyd (10), 1g (9.62 mmol) (R,R)-2,4- Pentandiol (109), 17 mg (0.1 mmol) p-Toluolsulfonsäure und 1 g Molsieb 4Å in 20 ml Diethylether wird 4 Tage bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird mit 1 ml Triethylamin versetzt, das Gemisch durch 2 cm Kieselgel filtriert und mit Diethylether 6. Experimenteller Teil 114 gewaschen. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand mit Cyclohexan/Essigester = 10/1 (v/v) an Kieselgel chromatographiert. Ausbeute: 620 mg (3.64 mmol, 38%), farbloses Öl. Rf = 0.37 (Cyclohexan/Essigester = 10/1 (v/v)). 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 1.21 (d, J = 6 Hz, 3H, 4-CH3), 1.30-1.35 (m, 1H, 5-Ha), 1.38 (d, J = 7 Hz, 3H, 6-CH3), 1.62 (d, J = 7 Hz, 3H, 2’-CH3), 1.67 (s, 3H, 1’-CH3), 1.80- 1.89 (m, 1H, 5-Hb), 3.97-4.06 (m, 1H, 4-H), 4.29-4.37 (m, 1H, 6-H), 5.12 (s, 1H, 1-H), 5.65-5.72 (q, J = 3 Hz, 1H, 2’-H). GCMS, m/z (rel. Int. %): 170 (15) [M]+, 155 (100), 115 (17), 85 (58), 69 (73). C10H18O2, 170.25 g/mol. {3-Allyl-9-[5-(4,6-dimethyl-[1,3]dioxan-2-yl)-1,5,6-trimethyl-1,2,3,4,4a,5,6,7- octahydro-naphthalin-1-yl]-6-methyl-non-5-enyloxymethyl}-polystyrol (111) Zu einer Suspension von 1 g (0.47 mmol) Dien-Harz 62 und 550 mg (3.23 mmol) Acetal 110 in 15 ml trockenem Dichlormethan werden bei –78°C unter Argon 104 mg (0.47 mmol) Trimethylsilyl-trifluormethansulfonat getropft. Das Gemisch wird 7 h bei –78°C gerührt und anschließend filtriert. Das Harz wird je dreimal mit Methanol, DMF, THF sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 1.071 g, gelbliches Harz. IR (SiC): (cm-1) = 1639 (w, C=C). 4,6-Dimethyl-2-[1,2,5-trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro- naphthalin-1-yl]-[1,3]dioxan Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 werden 110 mg Acetal-Harz 111 umgesetzt. Der Rückstand wird an Kieselgel mit Cyclohexan/Essigester = 100/1 (v/v) chromato- graphiert. 6. Experimenteller Teil 115 Ausbeute: 11 mg (29 µmol, 36%, 6 Stufen), gelbliches Öl. Rf = 0.16 (Cyclohexan/Essigester = 100/1 (v/v)). 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 0.73 (s, 3H, 1-CH3), 0.81 (s, 3H, 2-CH3), 0.93 (s, 3H, 5- CH3), 1.06-2.02 (m, 18H, 2*CH, 8*CH2), 1.15 (d, J = 6 Hz, 3H, 4-CH3), 1.33 (d, J = 7 Hz, 3H, 6-CH3), 1.68 (s, 3H, 4’’-CH3), 3.73-3.82 (m, 1H, 4-H), 4.28-4.37 (m, 1H, 6-H), 4.61 (s, 1H, 1-H), 4.63 (s, 1H, 5’’-CH2a), 4.67 (s, 1H, 5’’-CH2b), 5.19-5.22 (m, 1H, 4-H). GCMS, m/z (rel. Int. %): 374 (8) [M]+, 359 (1), 291 (1), 259 (2), 230 (15), 169 (62), 147 (19), 115 (100), 69 (50). C25H42O2, 374.60 g/mol. [3-Allyl-9-(5-formyl-1,5,6-trimethyl-1,2,3,4,4a,5,6,7-octahydro-naphthalin-1-yl)-6- methyl-non-5-enyloxymethyl]-polystyrol (108) Eine Suspension von 1.05 g (0.41 mmol) Acetal-Harz 111 und 93 mg (0.54 mmol) p-Toluolsulfonsäure wird in Aceton/DCE/Wasser = 20/10/1 (v/v/v) 18 h unter Rückfluss erhitzt. Anschließend wird das Harz filtriert und je dreimal mit THF sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 1.02 g, cremefarbenes Harz. IR (SiC): (cm-1) = 2718 (w, CHO), 1725 (s, C=O), 1639 (w, C=C). 1,2,5-Trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro-naphthalin-1- carbaldehyd54d,f,55 Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 werden 20 mg Aldehyd-Harz 108 umgesetzt. Der Rückstand wird an Kieselgel mit Cyclohexan/Essigester = 30/1 (v/v) chromato- graphiert. Ausbeute: 1.5 mg (5.6 µmol, 33%, 7 Stufen), gelbliches Öl. Diastereomeren-Verhältnis: 87:4:8.9:0.1 (bestimmt durch 1H-NMR). Rf = 0.33 (Cyclohexan/Essigester = 30/1 (v/v)). 6. Experimenteller Teil 116 1H-NMR (500 MHz, CDCl3): = 0.84 (d, J = 5 Hz, 3H, 2-CH3), 0.94 (s, 3H, 1-CH3), 0.98 (s, 3H, 5-CH3), 1.02-2.2 (m, 16H, 2*CH, 7*CH2), 1.68 (s, 3H, 4’-CH3), 4.63 (s, 1H, 5’- CH2a), 4.66 (s, 1H, 5’-CH2b), 5.34-5.38 (m, 1H, 4-H), 9.66 (s, 1H, CHO). GCMS, m/z (rel. Int. %): 288 (11) [M]+, 259 (93), 206 (44), 187 (18), 177 (100), 161 (19), 147 (17), 135 (15), 121 (32), 105 (33). C20H32O, 288.48 g/mol. Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.54d,f,55 {3-Allyl-9-[5-(2-methoxy-vinyl)-1,5,6-trimethyl-1,2,3,4,4a,5,6,7-octahydro-naphthalin- 1-yl]-6-methyl-non-5-enyloxymethyl}-polystyrol (112) Eine Suspension von 1.37 g (4 mmol) Methoxymethyltriphenylphosphoniumchlorid und 449 mg (4 mmol) Kalium-tert-butylat wird in 20 ml trockenem THF 30 min unter Argon gerührt und dann zu einer Suspension von 1 g (0.4 mmol) Aldehyd-Harz 108 in 10 ml THF gegeben. Das Gemisch wird bei Raumtemperatur 4 h unter Argon geschüttelt und anschließend filtriert. Das Harz wird je dreimal mit Wasser, DMF/Wasser = 1/1 (v/v), THF sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 1.01 g, cremefarbenes Harz. IR (SiC): (cm-1) = 1651 (s, C=COMe). 5-(2-Methoxy-vinyl)-1,5,6-trimethyl-1-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,4,4a,5,6,7- octahydro-naphthalin Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 werden 100 mg Enolether-Harz 112 umgesetzt. Der Rückstand wird an Kieselgel mit Cyclohexan chromatographiert. Ausbeute: 6.5 mg, (21 µmol, 27%, 8 Stufen), gelbliches Öl. 6. Experimenteller Teil 117 E-Enolether Rf = 0.19 (Cyclohexan). 1H-NMR (500 MHz, CDCl3): = 0.78 (d, J = 7 Hz, 3H, 6-CH3), 0.89 (s, 3H, 5-CH3), 1.0 (s, 3H, 1-CH3), 1.05-2.2 (m, 16H, 2*CH, 7*CH2), 1.7 (s, 3H, 4’-CH3), 3.52 (s, 3H, OCH3), 4.63 (s, 1H, 5’-CH2a), 4.66 (s, 1H, 5’-CH2b), 4.75 (d, J = 13 Hz, CHCHOMe), 5.26-5.28 (m, 1H, 8-H), 6.2 (d, J = 13 Hz, CHCHOMe). Z-Enolether Rf = 0.35 (Cyclohexan). 1H-NMR (500 MHz, CDCl3): = 0.82 (d, J = 7 Hz, 3H, 6-CH3), 0.98 (s, 3H, 5-CH3), 1.05 (s, 3H, 1-CH3), 1.09-2.2 (m, 16H, 2*CH, 7*CH2), 1.68 (s, 3H, 4’-CH3), 3.52 (s, 3H, OCH3), 4.12 (d, J = 7 Hz, CHCHOMe), 4.65 (s, 1H, 5’-CH2a), 4.68 (s, 1H, 5’-CH2b), 5.23- 5.26 (m, 1H, 8-H), 5.78 (d, J = 7 Hz, CHCHOMe). GCMS, m/z (rel. Int. %): 316 (0.4) [M]+, 274 (0.4), 233 (0.8), 201 (2), 175 (2), 159 (2), 145 (2), 131 (2), 119 (3), 112 (100), 97 (12). C22H36O, 316.52 g/mol. {3-Allyl-6-methyl-9-[1,5,6-trimethyl-5-(2-oxo-ethyl)-1,2,3,4,4a,5,6,7-octahydro- naphthalin-1-yl]-non-5-enyloxymethyl}-polystyrol (61) Eine Suspension von 920 mg Enolether-Harz 112 und 502 mg (2 mmol) Pyridinium-p- toluolsulfonat in 20 ml Dioxan/THF/Wasser = 50/50/1 (v/v/v) wird 9 h unter Rückfluss erhitzt. Anschließend wird das Harz filtriert und je dreimal mit THF sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 911 mg, gelbliches Harz. IR (SiC): (cm-1) = 2728 (w, CHO), 1718 (s, C=O), 1639 (w, C=C). 6. Experimenteller Teil 118 [1,2,5-Trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro-naphthalin-1- yl]-acetaldehyd54f Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 werden 100 mg Enolether-Harz 61 umge- setzt. Der Rückstand wird an Kieselgel mit Cyclohexan/Essigester = 10/1 (v/v) chromato- graphiert. Ausbeute: 4.9 mg (16.3 µmol, 21%, 9 Stufen), gelbliches Öl. Rf = 0.53 (Cyclohexan/Essigester = 10/1, (v/v)). 1H-NMR (500 MHz, CDCl3): = 0.81 (d, J = 7 Hz, 3H, 2-CH3), 0.96 (s, 3H, 1-CH3), 0.98 (s, 3H, 5-CH3), 1.06-2.2 (m, 16H, 2*CH, 7*CH2), 2.2-2.4 (m, 2H, CH2CHO), 1.68 (s, 3H, 4’-CH3), 4.63 (s, 1H, 5’-CH2a), 4.67 (s, 1H, 5’-CH2b), 5.34-5.38 (m, 1H, 4-H), 9.93 (t, J = 3Hz, 1H, CHO). GCMS, m/z (rel. Int. %): 302 (0.5) [M]+, 287 (4), 219 (100), 201 (83), 175 (78), 159 (32), 145 (20), 133 (19), 119 (56), 105 (25). C21H34O, 302.49 g/mol. {3-Allyl-9-[5-(2-furan-3-yl-2-hydroxy-ethyl)-1,5,6-trimethyl-1,2,3,4,4a,5,6,7- octahydro-naphthalin-1-yl]-6-methyl-non-5-enyloxymethyl}-polystyrol (115) Zu einer Lösung von 662 mg (4.5 mmol) 3-Bromfuran in 4 ml THF werden bei –78°C unter Argon 1.6 ml (4 mmol) einer 2.5 M Lösung von n-Butyllithium in Hexan getropft. Nach 30 min Rühren wird die Lösung zu einer Suspension von 911 mg Aldehyd-Harz 61 in 10 ml THF bei –78°C gegeben und das Gemisch 5 h bei dieser Temperatur langsam gerührt. Anschließend wird mit 5 ml Methanol und Wasser versetzt, das Harz filtriert und je dreimal mit Wasser, DMF/Wasser = 1/1 (v/v), THF sowie DCM gewaschen und im Vakkum getrocknet. Das erhaltene Harz wird nochmals auf die gleiche Weise umgesetzt. Ausbeute: 931 mg, gelb-braunes Harz. IR (SiC): (cm-1) = 3444 (br, OH), 1639 (w, C=C). 6. Experimenteller Teil 119 1-Furan-3-yl-2-[1,2,5-trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro- naphthalin-1-yl]-ethanol54f Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 werden 100 mg Furanyl-Harz 115 umgesetzt. Der Rückstand wird an Kieselgel mit Cyclohexan/Essigester = 10/1 (v/v) chromato- graphiert. Ausbeute: 4.6 mg (12.5 µmol, 17%, 10 Stufen), bräunliches Öl. Rf = 0.3 (Cyclohexan/Essigester = 10/1, (v/v)). 1H-NMR (500 MHz, CDCl3): = 0.81 (d, J = 7 Hz, 3H, 2’-CH3), 0.94 (s, 3H, 1’-CH3), 0.97 (s, 3H, 5’-CH3), 1.05-2.1 (m, 18H, 2*CH, 8*CH2), 1.69 (s, 3H, 4’’-CH3), 4.62-4.71 (m, 2H, 5’’-CH2), 4.83-4.91 (m, 1H, 1-H), 5.23-5.31 (m, 1H, 4-H), 6.44 (s, 1H, furyl. CH), 7.38 (s, 2H, furyl. CH). GCMS, m/z (rel. Int. %): 370 (20) [M]+, 352 (15), 269 (87), 257 (21), 213 (27), 189 (28), 176 (100), 161 (48), 148 (34), 133 (41), 119 (75). C25H38O2, 370.57 g/mol. (3-Allyl-9-{5-[2-hydroxy-2-(2-hydroxy-5-oxo-2,5-dihydro-furan-3-yl)-ethyl]-1,5,6- trimethyl-1,2,3,4,4a,5,6,7-octahydro-naphthalin-1-yl}-6-methyl-non-5- enyloxymethyl)-polystyrol (60) Eine Suspension von 300 mg Furanyl-Harz 115, 1 ml Diisopropylethylamin (DIPEA) und 3 mg Bengal Rosa Bistriethylammoniumsalz in 15 ml Dichlormethan wird bei –78°C unter Durchleitung von Sauerstoff 4 h mit einer 300 W Wolfram-Lampe bestrahlt. Anschließend wird auf Raumtemperatur erwärmt, das Harz filtriert, je fünfmal mit THF, MeOH sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 310 mg, hellrosanes Harz. IR (SiC): (cm-1) = 3380 (br, OH), 1765 (s, C=O), 1638 (w, C=C). 6. Experimenteller Teil 120 6-epi-Dysidiolid (59)54f Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 werden 294 mg Hydroxybutenolid-Harz 60 umgesetzt. Das Rohprodukt wird an Kieselgel mit Cyclohexan/Essigester = 100/1 bis 2/1 (v/v) chromatographiert. Die weitere Aufreinigung erfolgt durch Filtration durch eine C18- RP Kartusche (Eluens: Acetonitril). Ausbeute: 12 mg (0.03 mmol, 14%, 11 Stufen), farbloser harzartiger Feststoff. Rf = 0.16 (Cyclohexan/Essigester = 2/1, (v/v)). Durch semipräparative HPLC wurde das Diastereomerengemisch in fünf Fraktionen aufgeteilt (Macherey Nagel 250/10 Nucleosil 100-5, 2% iPrOH, 98% n-Hexan, 10 ml/min). Hauptfraktion: tR = 24-28 min, Durch das äquilibrierende Stereozentrum des Hydroxybutenolids (C-25) sind die 1H-NMR- Signale teilweise verdoppelt. 1H-NMR (500 MHz, DMSO): = 0.8 (d, J = 7 Hz, 3H, 7-CH3), 0.97 (s, 3H, 6-CH3), 1.0 (s, 3H, 15-CH3), 1.0-1.1 (m, 2H, CH2), 1.12-1.21 (m, 2H, CH2), 1.22-1.32 (m, 2H, CH2), 1.51-1.68 (m, 6H, CH2), 1.69 (s, 3H, 19-CH3), 1.7-1.9 (m, 2H, CH2), 1.93-2.14 (m, 2H, CH2), 4.46 + 4.56 (t, J = 5 Hz, 1H, 4-H), 4.67 (s, 1H, 20-Ha), 4.71 (s, 1H, 20-Hb), 5.24 (s, 1H, 9-H), 5.27 + 5.34 (d, J = 5 Hz, 1H, 4-OH), 6.0 + 6.15 (s, 1H, 2-H), 6.28 (d, J = 5 Hz, 1H, 25-H), 7.88 + 7.95 (d, J = 5 Hz, 1H, 25-OH). IR (KBr): (cm-1) = 3381 (br, OH), 1748 (s, C=O), 1649 (w, C=C). HRMS (EI, 70 eV): ber. für C25H38O4 [M]+: 402.2770, gef.: 402.2770 m/z (rel. Int. %): 402 (6) [M]+, 384 (46), 318 (18), 301 (18), 259 (30), 217 (66), 176 (100), 159 (80), 147 (49). C25H38O4, 402.57 g/mol. Glyoxal-bis-(2,4,6-trimethylphenyl)-imin (121)121 Eine Lösung von 13.5 g (100 mmol) 2,4,6-Trimethylanilin und 7.26 g (50 mmol) Glyoxal (40% in Wasser) in 100 ml Methanol wird 24 h bei Raumtemperatur gerührt. Der gelbe Niederschlag wird abfiltriert, mit 20 ml Methanol gewaschen und getrocknet. 6. Experimenteller Teil 121 Ausbeute: 12.3 g (42.2 mmol, 84%), gelber, kristalliner Feststoff. Smp.: 157°C 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 2.17 (s, 12H, 4*CH3), 2.29 (s, 6H, 2*CH3), 6.92 (s, 4H, arom. CH), 8.11 (s, 2H, CHN). 13C-NMR (100 MHz, CDCl3): = 18.4 (CH3), 21.0 (CH3), 126.7 (arom. quart.), 129.0 (arom. CH), 134.4 (arom. quart.), 147.3 (arom. quart.), 163.5 (CHN). C20H24N2, 292.42 g/mol Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.121 N,N’-Bis-(2,4,6-trimethylphenyl)-ethan-1,2-diamin (122)121 Zu einer Suspension von 1.56 g (41 mmol) Lithiumaluminiumhydrid in 100 ml trockenem THF werden bei 0°C unter Argon 12 g (41 mmol) Diimin 121 in kleinen Portionen gegeben. Nach vollständiger Zugabe wird 40 min bei Raumtemperatur gerührt und anschließend mit 10 ml THF/Wasser = 5/1 vorsichtig hydrolysiert. Das Gemisch wird mit 30 ml konz. Kalilauge versetzt und dreimal mit je 30 ml Diethylether extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden zweimal mit je 20 ml ges. NaCl-Lösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Ausbeute: 11.4 g (38.5 mmol, 94%), farbloses Öl. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 2.29 (s, 6H, 2*CH3), 2.34 (s, 12H, 4*CH3), 3.24 (s, 4H, 2*CH2), 3.24 (br, 2H, NH), 6.88 (s, 4H, arom. CH). 13C-NMR (100 MHz, CDCl3): = 18.4 (CH3), 20.5 (CH3), 49.1 (CH2), 129.5 (arom. CH), 129.7 (arom. quart.), 131.4 (arom. quart.), 143.4 (arom. quart.). GCMS, m/z (rel. Int. %): 296 (50) [M]+, 149 (100), 134 (20), 119 (23), 105 (7), 91 (23). C20H28N2, 296.45 g/mol Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.121 6. Experimenteller Teil 122 1,3-Dimesityl-4,5-dihydro-1H-imidazolium-tetrafluoroborat (123)77e Eine Lösung von 6 g (20.2 mmol) Diamin 122 und 2.12 g (20.2 mmol) Ammoniumtetra- fluoroborat in 50 ml Triethylorthoformiat wird 2 h auf 120°C erhitzt. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wird filtriert und der Kristallbrei mit Diethylether gewaschen. Das Rohprodukt wird aus Acetonitril/Diethylether umkristallisiert und anschließend im Vakkum getrocknet. Ausbeute: 4.97 g (12.6 mmol, 62%), farblose Kristalle. Smp.: 295°C 1H-NMR (400 MHz, DMSO): = 2.28 (s, 6H, 2*CH3), 2.33 (s, 12H, 4*CH3), 4.43 (s, 4H, 2*CH2), 7.08 (s, 4H, arom. CH), 8.97 (s, 1H, NCHN). 13C-NMR (100 MHz, CDCl3): = 17.6 (CH3), 21.1 (CH3), 37.0 (NCHN), 51.3 (CH2), 129.8 (arom. CH), 131.3 (arom. quart.), 135.8 (arom. quart.), 140.2 (arom. quart.). C21H27BF4N2, 394.26 g/mol Benzyliden-(1,3-dimesityl-4,5-dihydroimidazol-2-yliden)-(tricyclohexylphosphin)- ruthenium-dichlorid (119)77e Zu einer Suspension von 670 mg (1.7 mmol) Imidazolium-Salz 123 in 20 ml trockenem THF wird bei Raumtemperatur unter Argon eine Lösung von 208 mg (1.7 mmol) Kalium- tert-butylat in 40 ml THF langsam getropft. Die milchig-gelbe Lösung wird 1 h bei Raum- temperatur gerührt und anschließend zu einer Lösung von 1 g (1.22 mmol) Grubbs Katalysator 41 in 80 ml Benzol unter Argon überführt. Das Gemisch wird 30 min bei 80°C gerührt, das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand mit Methanol gewaschen. Ausbeute: 180 mg (21.2 mmol, 17 %), ziegelroter Feststoff. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 0.7-2.9 (m, 51H, Cy), 3.97 (br, 4H, 2*CH2), 6.7-7.4 (m, 9H, arom. CH), 19.1 (s, 1H, RuCH). 31P-NMR (202 MHz, CDCl3): = 30.21 (s, PCy3) 6. Experimenteller Teil 123 C45H65Cl2N2PRu, 848.33 g/mol Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.77e (6-{3-[2-(tert-Butyl-diphenyl-silanyloxy)-ethyl]-hex-5-enyloxy}-tetrahydro-pyran-2- ylmethoxymethyl)-polystyrol Eine Suspension von 1.176 g (1.12 mmol) DHP-Harz 125, 1.15 g (3 mmol) Alkohol 101b und 416 mg (1.65 mmol) Pyridinium-p-toluolsulfonat in 30 ml DCE wird bei 80°C 20 h langsam gerührt. Anschließend wird das Harz abfiltriert, sechsmal mit DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 1.643 g, gelbliches Harz. IR (SiC): (cm-1) = 1638 (s, C=C). {6-[3-(2-Hydroxy-ethyl)-hex-5-enyloxy]-tetrahydro-pyran-2-ylmethoxymethyl}- polystyrol Eine Suspension von 1.615 g (1.2 mmol) des oben hergestellten TBDPS-Harzes in 30 ml THF wird mit 2 ml einer 1 M Lösung von Tetrabutylammoniumfluorid in THF versetzt und 19 h bei Raumtemperatur geschüttelt. Anschließend wird das Harz abfiltriert, je viermal mit THF sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 1.406 g, gelbliches Harz. IR (SiC): (cm-1) = 3483 (br, OH), 1638 (s, C=C). {6-[3-(2-Oxo-ethyl)-hex-5-enyloxy]-tetrahydro-pyran-2-ylmethoxymethyl}-polystyrol (126) Zu einer Suspension von 1.381 g des oben hergestellten Alkohol-Harzes in 15 ml THF wird bei Raumtemperatur eine Lösung von 1.232 g (4.4 mmol) IBX in 15 ml DMSO 6. Experimenteller Teil 124 gegeben. Das Gemisch wird 12 h geschüttelt und anschließend filtriert. Das Harz wird je dreimal mit DMSO/THF = 1/1 (v/v), THF sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 1.312 g, cremefarbenes Harz. IR (SiC): (cm-1) = 2717 (m, CHO), 1719 (s, C=O), 1638 (s, C=C). {6-[3-Allyl-6-methyl-9-(1-methyl-2-vinyl-cyclohex-2-enyl)-non-5-enyloxy]-tetrahydro- pyran-2-ylmethoxymethyl}-polystyrol (127) Zu einer Suspension von 1.506 g (3.6 mmol) Ethyltriphenylphosphoniumiodid in 30 ml THF wird bei 0°C unter Argon eine 2.5 M Lösung von n-Butyllithium in Hexan getropft (1.44 ml, 3.6 mmol), bis sich der Feststoff gelöst hat. Zu der klaren roten Lösung wird dann eine Lösung von 1.044 g (3.6 mmol) Alkyliodid 85 in 3 ml THF gegeben. Nach 12 h Rühren bei Raumtemperatur wird zu der hellgelben Lösung bei 0°C 1.44 ml (3.6 mmol) einer 2.5 M Lösung von n-Butyllithium in Hexan getropft und anschließend 1.277 g Aldehyd-Harz 126 zugegeben. Das Gemisch wird 2 h bei 0°C gerührt und dann filtriert. Das Harz wird je dreimal mit Methanol, DMF, THF und DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 1.488 g, cremefarbenes Harz. IR (SiC): (cm-1) = 1638 (s, C=C). 3-Allyl-6-methyl-9-(1-methyl-2-vinyl-cyclohex-2-enyl)-non-5-en-1-ol (128) Eine Suspension von 403 mg Tetraen-Harz 127 und 273 mg (1.08 mmol) Pyridinium-p- toluolsulfonat in 30 ml DCE/EtOH = 1/1 (v/v) wird 18 h bei 80°C langsam gerührt. Anschließend wird das Harz filtriert und fünfmal mit DCM gewaschen. Das Filtrat wird im Vakuum eingeengt und der Rückstand in 30 ml EE gelöst. Die Lösung wird mit je 30 ml 1 N HCl, ges. NaHCO3-Lösung sowie ges. NaCl-Lösung gewaschen und über Magnesium- 6. Experimenteller Teil 125 sulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit Cyclohexan/Essigester = 30/1 bis 10/1 (v/v) chromatographiert. Ausbeute: 86 mg (0.27 mmol, 92%), gelbliches Öl. Rf = 0.45 (Cyclohexan/Essigester = 2/1, (v/v)). 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 1.01 (s, 3H, 1’-CH3), 1.11-1.45 (m, 6H, 3*CH2), 1.45- 1.72 (m, 9H, 3*CH2, CH3), 1.9- 2.11 (m, 7H, CH, 3*CH2), 3.65-3.72 (m, 2H, 1-H), 4.88 (d, J = Hz, 1H, vinyl. CH2cis), 5.00 (d, J = Hz, 1H, allyl. CH2a), 5.01 (d, J = Hz, 1H, allyl. CH2b), 5.10 (t, J = Hz, 1H, 5-H), 5.25 (d, J = Hz, 1H, vinyl. CH2trans), 5.7-5.85 (m, 1H, allyl. CH), 5.81 (t, J = Hz, 1H, 3’-H), 6.24 (dd, J = Hz, J = Hz, vinyl. CH). HRMS (EI, 70 eV): ber. für C22H36O [M]+: 316.2766, gef.: 316.2775 m/z (rel. Int. %): 316 (2) [M]+, 301 (3), 287 (2), 275 (3), 231 (2), 215 (5), 189 (13), 175 (5), 161 (23), 133 (18), 121 (97), 105 (35), 93 (100). C22H36O, 316.52 g/mol. [6-(2-Cyclopent-3-enyl-ethoxy)-tetrahydro-pyran-2-ylmethoxymethyl]-polystyrol (129) und (S)-6-Methyl-6-(4-methyl-pent-4-enyl)-1-vinyl-cyclohexen (ent-11) Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 wird 1 g Tetraen-Harz 127 umgesetzt. Das Harz wird im Vakuum getrocknet und das Filtrat an Kieselgel mit Cyclohexan chromato- graphiert. Ausbeute: 885 mg 129, braunschwarzes Harz. IR (SiC): (cm-1) = 1638 (w, C=C). Ausbeute: 112 mg (0.55 mmol, 82 %) ent-11, farbloses Öl. Rf = 0.5 (Cyclohexan) [] = 16.2 (c = 1.0, EtOH). D20 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 1.03 (s, 3H, 6-CH3), 1.22-1.5 (m, 6H, 3*CH2), 1.5-1.68 (m, 5H, 2.5*CH2), 1.68 (s, 3H, 4’-CH3), 1.92-2.07 (m, 3H, 1.5*CH2), 4.66 (d, J = 10 Hz, 2H, 5’-CH2), 4.88 (d, J = 11 Hz, 1H, vinyl. CH2cis), 5.26 (d, J = 14 Hz, 1H, vinyl. CH2trans), 5.82 (t, J = 4 Hz, 1H, 2-H), 6.25 (dd, J = 11 Hz, J = 14 Hz, vinyl. CH). 6. Experimenteller Teil 126 GCMS, m/z (rel. Int. %): 204 (8) [M], 189 (39), 175 (4), 161 (29), 148 (12), 133 (18), 121 (100), 105 (34), 93 (91), 79 (53). C15H24O, 204.35 g/mol. 2-Cyclopent-3-enyl-ethanol (130)122 Eine Suspension von 861 mg Cyclopenten-Harz 129 und 351 mg (1.4 mmol) Pyridinium- p-toluolsulfonat in 30 ml DCE/EtOH = 1/1 (v/v) wird 20 h bei 80°C langsam gerührt. Anschließend wird das Harz filtriert und fünfmal mit DCM gewaschen. Das Filtrat wird im Vakuum eingeengt und der Rückstand in 30 ml Essigester gelöst. Die Lösung wird mit je 30 ml 1 N HCl, ges. NaHCO3-Lösung sowie ges. NaCl-Lösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit Cyclohexan/Essigester = 30/1 bis 10/1 (v/v) chromato- graphiert. Ausbeute: 51 mg (0.46 mmol, 84%), farbloses Öl. Rf = 0.3 (Cyclohexan/Essigester = 2/1 (v/v)). 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 1.68 (q, J = 7 Hz, 2H, 2-H), 1.99 (dd, J = 7 Hz, 2H, 2’- H), 2.28-2.39 (m, 1H, 1’-H), 2.46-2.52 (dd, J = 7 Hz, 2H, 5’-H), 3.67 (t, J = 7 Hz, 2H, 1- H), 5.66 (s, 2H, vinyl. CH). GCMS, m/z (rel. Int. %): 112 (1) [M], 94 (65), 91 (12), 79 (96), 77 (41), 66 (100). C7H12O, 112.17 g/mol. 6.5 Versuche zu Kapitel 4.5 {3-Allyl-9-[5-(furan-3-yl-hydroxy-methyl)-1,5,6-trimethyl-1,2,3,4,4a,5,6,7-octahydro- naphthalin-1-yl]-6-methyl-non-5-enyloxymethyl}-polystyrol (131) Zu einer Lösung von 485 mg (3.3 mmol) 3-Bromfuran in 5 ml THF werden bei –78°C unter Argon 1.2 ml (3 mmol) einer 2.5 M Lösung von n-Butyllithium in Hexan getropft. Nach 30 min Rühren wird die Lösung zu einer Suspension von 500 mg Aldehyd-Harz 108 6. Experimenteller Teil 127 in 10 ml THF bei –78°C gegeben und das Gemisch 3 h bei dieser Temperatur gerührt. Anschließend wird mit 5 ml Methanol und Wasser versetzt, das Harz filtriert und je dreimal mit Wasser, DMF/Wasser = 1/1, THF sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 521 mg, gelbliches Harz. IR (SiC): (cm-1) = 3564 (br, OH), 1638 (w, C=C). Furan-3-yl-2-[1,2,5-trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro- naphthalin-1-yl]-methanol Zur GCMS-Analyse werden die Reaktionsprodukte von 10 mg Furanyl-Harz 131 nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 abgespalten. Rf = 0.39 (Cyclohexan/Essigester = 10/1, (v/v)). GCMS, m/z (rel. Int. %): 356 (24) [M]+, 338 (5), 274 (6), 259 (27), 232 (11), 203 (13), 189 (21), 177 (100), 151 (51), 95 (62). C24H36O2, 356.54 g/mol. (3-Allyl-9-{5-[hydroxy-2-(2-hydroxy-5-oxo-2,5-dihydro-furan-3-yl)-methyl]-1,5,6- trimethyl-1,2,3,4,4a,5,6,7-octahydro-naphthalin-1-yl}-6-methyl-non-5- enyloxymethyl)-polystyrol Eine Suspension von 444 mg Furanyl-Harz 131, 1 ml DIPEA und 5 mg Bengal Rosa Bistriethylammoniumsalz in 15 ml Dichlormethan wird bei –78°C unter Durchleitung von Sauerstoff 4 h mit einer 200 W Wolfram-Lampe bestrahlt. Anschließend wird auf Raumtemperatur erwärmt, das Harz filtriert, je fünfmal mit THF, MeOH sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 440 mg, hellrosanes Harz. IR (SiC): (cm-1) = 3378 (br, OH), 1763 (s, C=O), 1638 (w, C=C). 6. Experimenteller Teil 128 5-Hydroxy-4-{hydroxy-[1,2,5-trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a- octahydro-naphthalin-1-yl]-methyl}-5H-furan-2-on (132) Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 werden 384 mg des oben hergestellten Hydroxybutenolid-Harzes umgesetzt. Das Rohprodukt wird an Kieselgel mit Cyclohexan/ Essigester = 100/1 bis 5/1 (v/v) chromatographiert. Die weitere Aufreinigung erfolgt durch Filtration durch eine C18-RP Kartusche (Eluens: Acetonitril). Ausbeute: 28 mg (72 µmol, 26%, 8 Stufen), farbloser harzartiger Feststoff. Rf = 0.2 (Cyclohexan/Essigester = 2/1, (v/v)). 1H-NMR (500 MHz, DMSO): = 0.7-0.92 (m, 9H, 3*CH3), 0.93-2.2 (m, 16H, 7*CH2, 2*CH), 1.61-1.68 (m, 3H, CH3), 4.19-4.37 (m, 1H, 4-H), 4.57-4.7 (m, 2H, vinyl. CH2), 5.1- 5.34 (m, 1H, 4-OH), 5.16-5.25 (m, 1H, 8-H), 5.97-6.18 (m, 2H, 2-H, 24-H), 7.8-8.15 (m, 1H, 24-OH). IR (KBr): (cm-1) = 3400 (br, OH), 1744 (s, C=O), 1648 (w, C=C). HRMS (EI, 70 eV): ber. für C24H34O3 [M-H2O]+: 370.2508, gef.: 370.2509 m/z (rel. Int. %): 388 (0.1) [M]+, 370 (26) [M-H2O]+, 306 (6), 287 (10), 259 (38), 214 (50), 177 (24), 133 (36). C24H36O4, 388.54 g/mol. {3-Allyl-9-[5-(2-furan-3-yl-2-oxo-ethyl)-1,5,6-trimethyl-1,2,3,4,4a,5,6,7-octahydro- naphthalin-1-yl]-6-methyl-non-5-enyloxymethyl}-polystyrol (116) Zu einer Suspension von 400 mg Alkohol-Harz 115 in 8 ml THF wird eine Lösung von 420 mg (1.5 mmol) o-Iodoxybenzoesäure (IBX) in 8 ml DMSO gegeben. Das Gemisch wird 10 h bei Raumtemperatur geschüttelt, anschließend das Harz filtriert, je dreimal mit DMSO/THF = 1/1, THF sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 402 mg, gelbliches Harz. IR (SiC): (cm-1) = 1682 (s, C=O), 1639 (w, C=C). 6. Experimenteller Teil 129 1-Furan-3-yl-2-[1,2,5-trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro- naphthalin-1-yl]-ethanon Zur GCMS-Analyse werden die Reaktionsprodukte von 10 mg Furanon-Harz 116 nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 abgespalten. Rf = 0.5 (Cyclohexan/Essigester = 10/1, (v/v)). GCMS, m/z (rel. Int. %): 368 (3) [M]+, 311 (2), 258 (30), 243 (16), 176 (100), 161 (18), 145 (9), 132 (22), 119(44), 105 (16), 95 (36). C25H36O2, 368.55 g/mol. 5-Hydroxy-4-{2-[1,2,5-trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro- naphthalin-1-yl]-acetyl}-5H-furan-2-on (134) Eine Lösung von 84 mg (0.3 mmol) o-Iodoxybenzoesäure (IBX) und 12 mg (30 µmol) 6-epi-Dysidiolid (59) in 5 ml DMSO wird 6 h bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend werden 20 ml Wasser zugegeben und dreimal mit je 15 ml Diethylether extrahiert. Die organische Phase wird über Magnesiumsulfat getrocknet, das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit Cyclohexan/Essigester = 30/1 bis 5/1 (v/v) chromatographiert. Ausbeute: 9 mg (23 µmol, 75%), farbloser Feststoff. Rf = 0.33 (Cyclohexan/Essigester = 2/1, (v/v)). 1H-NMR (500 MHz, CDCl3): = 0.84 (d, J = 7 Hz, 3H, 7-CH3), 0.95-1.03 (m, 6H, 6-CH3, 15-CH3), 1.05-2.05 (m, 16H, 2*CH, 7*CH2), 1.7 (s, 3H, 19-CH3), 2.76-2.96 (m, 2H, 5-H), 4.68 (s, 1H, 20-Ha), 4.72 (s, 1H, 20-Hb), 5.25-5.30 (m, 1H, 9-H), 6.43 (t, J = 9 Hz, 1H, 25- H), 7.07 (s, 1H, 2-H), 7.94 (t, J = 9 Hz, 1H, 25-H). IR (KBr): (cm-1) = 3338 (br, OH), 1768 (s, C=O), 1692 (m, C=O), 1648 (w, C=C). ESI-MS, m/z (neg. Ionisierung): 399.2 [M-], 799.1 [M2-]. C25H36O4, 400.55 g/mol. 6. Experimenteller Teil 130 5-Hydroxy-4-[1,2,5-trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro- naphthalin-1-carbonyl]-5H-furan-2-on (135) Eine Lösung von 73 mg (0.26 mmol) o-Iodoxybenzoesäure (IBX) und 10 mg (26 µmol) Hydroxybutenolid 132 in 4 ml DMSO wird 6 h bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend werden 20 ml Wasser zugegeben und dreimal mit je 10 ml Diethylether extrahiert. Die organische Phase wird mit ges. NaCl-Lösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit Cyclohexan/Essigester = 30/1 bis 5/1 (v/v) chromatographiert. Ausbeute: 8 mg (21 µmol, 80%), farbloser Feststoff. Rf = 0.47 (Cyclohexan/Essigester = 2/1, (v/v)). 1H-NMR (500 MHz, CDCl3): = 0.75-0.86 (m, 3H, 6-CH3), 1.01 (s, 6H, 5-CH3, 14-CH3), 1.02-2.35 (m, 16H, 2*CH, 7*CH2), 1.72 (s, 3H, 18-CH3), 4.69 (s, 1H, 19-Ha), 4.73 (s, 1H, 19-Hb), 5.28-5.36 (m, 1H, 8-H), 6.42-6.49 (m, 1H, 24-H), 6.66 (s, 1H, 2-H), 8.11-8.20 (m, 1H, 24-H). HRMS (EI, 70 eV): ber. für C24H34O4 [M]+: 386.2457, gef.: 386.2451. m/z (rel. Int. %): 386 (1) [M]+, 368 (5), 285 (10), 249 (15), 231 (100), 203 (49), 149 (51). C24H34O4, 386.52 g/mol. Furan-3-yl-methanol (137)123 Zu einer Suspension von 4.2 g (111 mmol) Lithiumaluminiumhydrid in 80 ml THF wird bei 0°C eine Lösung von 10 g (89.2 mmol) 3-Furancarbonsäure in 120 ml THF langsam getropft. Das Gemisch wird 9 h bei Raumtemperatur gerührt und anschließend tropfen- weise mit 10 ml Methanol versetzt. Dann wird Wasser zugegeben und mit 10% Schwefel- säure angesäuert. Die Lösung wird dreimal mit je 50 ml Diethylether extrahiert, die organische Phase mit ges. NaCl-Lösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit Cyclohexan/Essigester = 1/1 (v/v) chromatographiert. 6. Experimenteller Teil 131 Ausbeute: 7.79 g (79.4 mmol, 89%), farbloses Öl. Rf = 0.45 (Cyclohexan/Essigester = 1/1, (v/v)). 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 1.9 (s, 1H, OH), 4.5 (s, 2H, CH2), 6.42 (s, 1H, 4-H), 7.38 (s, 1H, 2-H), 7.4 (s, 1H, 5-H). GCMS, m/z (rel. Int. %): 98 (100) [M]+, 81 (31), 69 (46), 53 (25), 41 (52). C5H6O2, 98.10 g/mol. Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.123 3-Bromomethyl-furan (138)105 Zu einer Lösung von 3 g (30.6 mmol) Furan-3-yl-methanol (137) in 15 ml trockenem THF werden bei 0°C unter Argon 1.5 ml (15.7 mmol) Phosphortribromid und 2.5 ml (31.4 mmol) Pyridin gegeben. Die Lösung wird 2 h bei 0°C gerührt, anschließend mit Wasser versetzt und dreimal mit je 30 ml Diethylether extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden mit 1 N HCl, ges. NaHCO3-Lösung sowie ges. NaCl-Lösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit Cyclohexan/Essigester = 100/1 (v/v) chromatographiert. Ausbeute: 410 mg (2.55 mmol, 8%), farbloses Öl. Rf = 0.12 (Cyclohexan/Essigester = 100/1, (v/v)). 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 4.37 (s, 2H, CH2), 6.44 (s, 1H, 4-H), 7.39 (s, 1H, 2-H), 7.47 (s, 1H, 5-H). GCMS, m/z (rel. Int. %): 162 (16) [M]+, 160 (16), 131 (0.4), 117 (0.1), 105 (0.3), 93 (0.2), 81 (100), 66 (0.3), 53 (34). Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.105 C5H5BrO, 161.00 g/mol. 6. Experimenteller Teil 132 Furan-3-ylmethyl-triphenyl-phosphoniumbromid (131)104 Eine Lösung von 1.61 g (10 mmol) 3-Bromomethylfuran 138 und 3.14 g (12 mmol), Triphenylphosphin in 50 ml Benzol wird 10 h auf 65 °C erhitzt. Anschließend wird der Niederschlag abfiltriert, mit Benzol gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 2.93 g (6.93 mmol, 69%), farbloser Feststoff. Smp.: 275-280°C Lit.:104 280°C 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 5.09 (d, 2JH,P = 15 Hz, 2H, CH2), 5.90 (s, 1H, furanyl. CH), 7.40 (s, 1H, furanyl. CH), 7.62 (s, 1H, furanyl. CH), 7.72 (m, 12H, arom. CH), 7.88- 7.97 (m, 3H, arom. CH). C23H20BrOP, 423.28 g/mol. Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.104 {3-Allyl-9-[5-(2-furan-3-yl-vinyl)-1,5,6-trimethyl-1,2,3,4,4a,5,6,7-octahydro- naphthalin-1-yl]-6-methyl-non-5-enyloxymethyl}-polystyrol (140) Eine Suspension von 761 mg (1.8 mmol) Phosphoniumbromid 139 und 202 mg (1.8 mmol) Kalium-tert-butylat in 15 ml trockenem THF wird unter Argon 30 min bei Raumtempera- tur gerührt. Zu der ziegelroten Lösung werden 300 mg Aldehyd-Harz 108 gegeben und das Gemisch 30 h bei 60 °C gerührt. Anschließend wird mit Wasser versetzt, das Harz abfiltriert und je dreimal mit DMF/Wasser = 1/1 (v/v), DMF, THF sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 318 mg, gelb-braunes Harz. IR (SiC): (cm-1) = 1639 (w, C=C). 6. Experimenteller Teil 133 3-{2-[1,2,5-Trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro-naphthalin- 1-yl]-vinyl}-furan Zur GCMS-Analyse werden die Reaktionsprodukte von 10 mg Furanyl-Harz 140 nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 abgespalten. Rf = 0.46 (Cyclohexan/Essigester = 100/1, (v/v)). GCMS, m/z (rel. Int. %): 352 (3) [M]+, 310 (1), 269 (2), 257 (3), 217 (4), 173 (5), 148 (100), 133 (17), 119 (34), 205 (10). C25H36O, 352.55 g/mol. (3-Allyl-9-{5-[2-(2-hydroxy-5-oxo-2,5-dihydro-furan-3-yl)-vinyl]-1,5,6-trimethyl- 1,2,3,4,4a,5,6,7-octahydro-naphthalin-1-yl}-6-methyl-non-5-enyloxymethyl)- polystyrol Eine Suspension von 235 mg Furanyl-Harz 140, 1 ml DIPEA und 5 mg Bengal Rosa Bistriethylammoniumsalz in 15 ml Dichlormethan wird bei –78°C unter Durchleitung von Sauerstoff 4.5 h mit einer 200 W Wolfram-Lampe bestrahlt. Anschließend wird auf Raumtemperatur erwärmt, das Harz filtriert, je fünfmal mit THF, MeOH sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 247 mg, hellrosanes Harz. IR (SiC): (cm-1) = 3272 (br, OH), 1771 (s, C=O), 1640 (w, C=C). 5-Hydroxy-4-{2-[1,2,5-trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro- naphthalin-1-yl]-vinyl}-5H-furan-2-on (141) Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 werden 247 mg des oben hergestellten Hydroxybutenolid-Harzes umgesetzt. Das Rohprodukt wird an Kieselgel mit Cyclohexan/ Essigester = 100/1 bis 5/1 (v/v) chromatographiert. Die weitere Aufreinigung erfolgt durch Filtration durch eine C18-RP Kartusche (Eluens: Acetonitril). 6. Experimenteller Teil 134 Ausbeute: 12.5 mg (34 µmol, 18 %, 8 Stufen), farbloser harzartiger Feststoff. Rf = 0.38 (Cyclohexan/Essigester = 2/1, (v/v)). 1H-NMR (500 MHz, DMSO): = 0.76-0.90 (m, 3H, 7-CH3), 0.95-1.05 (m, 6H, 6-CH3, 15-CH3), 1.05-2.2 (m, 16H, 7*CH2, 2*CH), 1.65-1.72 (m, 3H, CH3), 4.68 (s, 1H, 19-Ha), 4.72 (s, 1H, 19-Hb), 5.27-5.36 (m, 1H, 9-H), 5.82-6.6 (m, 4H, 2-H, 4-H, 5-H, 25-H), 7.75- 8.05 (m, 1H, 25-OH). IR (KBr): (cm-1) = 3380 (br, OH), 1749 (s, C=O), 1648 (w, C=C). HRMS (EI, 70 eV): ber. für C25H36O3 [M]+: 384.2665, gef.: 384.2661 m/z (rel. Int. %): 384 (24) [M]+, 342 (6), 301 (22), 283 (11), 232 (23), 217 (99), 189 (51), 162 (55), 121 (100). C25H36O3, 384.55 g/mol. {3-Allyl-9-[5-(3-furan-3-yl-allyl)-1,5,6-trimethyl-1,2,3,4,4a,5,6,7-octahydro- naphthalin-1-yl]-6-methyl-non-5-enyloxymethyl}-polystyrol Eine Suspension von 761 mg (1.8 mmol) Phosphoniumbromid 139 und 202 mg (1.8 mmol) Kalium-tert-butylat in 15 ml trockenem THF wird unter Argon 30 min bei Raumtempera- tur gerührt. Zu der ziegelroten Lösung werden 300 mg Aldehyd-Harz 61 gegeben und das Gemisch 30 h bei 60 °C gerührt. Anschließend wird mit Wasser versetzt, das Harz abfiltriert und je dreimal mit DMF/Wasser = 1/1, DMF, THF sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 325 mg, gelbliches Harz. IR (SiC): (cm-1) = 1638 (w, C=C). 3-{3-[1,2,5-Trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro-naphthalin- 1-yl]-propenyl}-furan Zur GCMS-Analyse werden die Reaktionsprodukte von 10 mg des oben hergestellten Furanyl-Harzes nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 abgespalten. 6. Experimenteller Teil 135 Rf = 0.5 (Cyclohexan/Essigester = 100/1, (v/v)). GCMS, m/z (rel. Int. %): 366 (29) [M]+, 283 (100), 259 (16), 227 (4), 213 (5), 201 (16), 189 (24), 177 (58), 161 (26), 147 (43), 133 (33), 119 (62). C26H38O, 366.58 g/mol. (3-Allyl-9-{5-[3-(2-hydroxy-5-oxo-2,5-dihydro-furan-3-yl)-allyl]-1,5,6-trimethyl- 1,2,3,4,4a,5,6,7-octahydro-naphthalin-1-yl}-6-methyl-non-5-enyloxymethyl)- polystyrol Eine Suspension von 234 mg des oben hergestellten Furanyl-Harzes, 1 ml DIPEA und 5 mg Bengal Rosa Bistriethylammoniumsalz in 20 ml Dichlormethan wird bei –78°C unter Durchleitung von Sauerstoff 5 h mit einer 200 W Wolfram-Lampe bestrahlt. Anschließend wird auf Raumtemperatur erwärmt, das Harz filtriert, je fünfmal mit THF, MeOH sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 253 mg, hellrosanes Harz. IR (SiC): (cm-1) = 3270 (br, OH), 1768 (s, C=O), 1643 (w, C=C). 5-Hydroxy-4-{3-[1,2,5-trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro- naphthalin-1-yl]-propenyl}-5H-furan-2-on (142) Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 werden 240 mg des oben hergestellten Hydroxybutenolid-Harzes umgesetzt. Das Rohprodukt wird an Kieselgel mit Cyclohexan/ Essigester = 100/1 bis 5/1 (v/v) chromatographiert. Die weitere Aufreinigung erfolgt durch Filtration durch eine C18-RP Kartusche (Eluens: Acetonitril). Ausbeute: 18.8 mg (47 µmol, 27 %, 10 Stufen), farbloser harzartiger Feststoff. Rf = 0.35 (Cyclohexan/Essigester = 2/1, (v/v)). 1H-NMR (500 MHz, DMSO): = 0.78-0.88 (m, 3H, 8-CH3), 0.99-1.04 (m, 6H, 7-CH3, 16-CH3), 1.05-2.15 (m, 16H, 7*CH2, 2*CH), 1.68-1.73 (m, 3H, CH3), 2.16-2.45 (m, 2H, 6- 6. Experimenteller Teil 136 H), 4.66-4.75 (m, 2H, 20-H), 5.28-5.32 (m, 1H, 10-H), 6.07-6.63 (m, 4H, 2-H, 4-H, 5-H, 26-H), 7.75-8.05 (m, 1H, 26-OH). IR (KBr): (cm-1) = 3388 (br, OH), 1750 (s, C=O), 1649 (w, C=C). HRMS (EI, 70 eV): ber. für C26H38O3 [M]+: 398.2821, gef.: 398.2820 m/z (rel. Int. %): 398 (34) [M]+, 374 (13), 315 (100), 297 (34), 259 (36), 189 (31), 175 (47), 121 (72). C26H38O3, 398.58 g/mol. {3-Allyl-9-[5-(2-furan-3-yl-1-hydroxy-ethyl)-1,5,6-trimethyl-1,2,3,4,4a,5,6,7- octahydro-naphthalin-1-yl]-6-methyl-non-5-enyloxymethyl}-polystyrol (144) Unter Argon werden 50 mg (2 mmol) Magnesiumspäne, die zuvor in einem Mörser gerieben wurden, mit 5 mg Iod erhitzt. Anschließend wird kurz unter Vakuum erhitzt und nach Abkühlung auf Raumtemperatur das aktivierte Magnesium mit 3 ml THF über- schichtet. Dann werden 150 mg (0.93 mmol) 3-Bromomethylfuran 138 gelöst in 1 ml THF zugetropft und das Gemisch kurz bis zum Starten der Reaktion auf Rückfluss erhitzt. Die Suspension wird 1h bei Raumtemperatur gerührt und dann 10 min auf Rückfluss erhitzt. Die erhaltene braune Grignard-Lösung wird bei 0°C unter Argon zu einer Suspension von 150 mg Aldehyd-Harz 108 in 3 ml THF getropft. Das Gemisch wird 22 h bei Raumtemperatur geschüttelt und 1 h auf 40°C erwärmt. Anschließend wird mit Methanol versetzt und mit 1 N HCl angesäuert. Das Harz wird filtriert, je dreimal mit THF/1 N HCl = 1/1 (v/v), THF sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 164 mg, hellbraunes Harz. IR (SiC): (cm-1) = 3397 (br, OH). 2-Furan-3-yl-1-[1,2,5-trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro- naphthalin-1-yl]-ethanol Zur GCMS-Analyse werden die Reaktionsprodukte von 10 mg Furanyl-Harz 144 nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 abgespalten. 6. Experimenteller Teil 137 Rf = 0.36 (Cyclohexan/Essigester = 10/1, (v/v)). GCMS, m/z (rel. Int. %): 370 (1) [M]+, 352 (20), 259 (17), 203 (7), 189 (13), 177 (83), 161 (13), 149 (21), 135 (17), 121 (25), 111 (100), 95 (26). C25H38O2, 370.57 g/mol. (3-Allyl-9-{5-[1-hydroxy-2-(2-hydroxy-5-oxo-2,5-dihydro-furan-3-yl)-ethyl]-1,5,6- trimethyl-1,2,3,4,4a,5,6,7-octahydro-naphthalin-1-yl}-6-methyl-non-5-enyloxy- methyl)-polystyrol Eine Suspension von 412 mg Furanyl-Harz 144, 1 ml DIPEA und 5 mg Bengal Rosa Bistriethylammoniumsalz in 20 ml Dichlormethan wird bei –78°C unter Durchleitung von Sauerstoff 4 h mit einer 200 W Wolfram-Lampe bestrahlt. Anschließend wird auf Raumtemperatur erwärmt, das Harz filtriert, je fünfmal mit THF, MeOH sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 430 mg, rosanes Harz. IR (SiC): (cm-1) = 3417 (br, OH), 1764 (s, C=O). 5-Hydroxy-4-{2-hydroxy-2-[1,2,5-trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a- octahydro-naphthalin-1-yl]-ethyl}-5H-furan-2-on (145) Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 werden 402 mg des oben hergestellten Hydroxybutenolid-Harzes umgesetzt. Das Rohprodukt wird an Kieselgel mit Cyclohexan/ Essigester = 100/1 bis 2/1 (v/v) chromatographiert. Die weitere Aufreinigung erfolgt durch Filtration durch eine C18-RP Kartusche (Eluens: Acetonitril). Ausbeute: 8 mg (20 µmol, 7 %, 8 Stufen), farbloser harzartiger Feststoff. Rf = 0.15 (Cyclohexan/Essigester = 2/1, (v/v)). 1H-NMR (500 MHz, DMSO): = 0.73-0.78 (m, 3H, 7-CH3), 0.96-1.06 (m, 6H, 6-CH3, 15-CH3), 1.06-2.35 (m, 18H, 8*CH2, 2*CH), 1.68-1.74 (m, 3H, 19-CH3), 4.0-4.08 (m, 1H, 6. Experimenteller Teil 138 5-H), 4.68-4.77 (m, 3H, 20-H, 5-OH), 5.23-5.32 (m, 1H, 9-H), 5.81-5.93 (m, 1H, 25-H), 7.02-7.18 (m, 1H, 25-OH). IR (KBr): (cm-1) = 3390 (br, OH), 1749 (s, C=O), 1648 (w, C=C). ESI-MS, m/z (neg. Ionisierung): 401.1 [M-], 803.0 [M2-]. C25H38O4, 402.57 g/mol. {3-Allyl-9-[5-(3-furan-3-yl-2-hydroxy-propyl)-1,5,6-trimethyl-1,2,3,4,4a,5,6,7- octahydro-naphthalen-1-yl]-6-methyl-non-5-enyloxymethyl}-polystyrol Unter Argon werden 50 mg (2 mmol) Magnesiumspäne, die zuvor in einem Mörser gerieben wurden, mit 5 mg Iod erhitzt. Anschließend wird kurz unter Vakuum erhitzt und nach Abkühlung auf Raumtemperatur das aktivierte Magnesium mit 3 ml THF über- schichtet. Dann werden 161 mg (1 mmol) 3-Bromomethylfuran 138 gelöst in 1 ml THF zugetropft und das Gemisch kurz bis zum Starten der Reaktion auf Rückfluss erhitzt. Die Suspension wird 1h bei Raumtemperatur gerührt und dann 10 min auf Rücklfluss erhitzt. Die erhaltene braune Grignard-Lösung wird bei 0°C unter Argon zu einer Suspension von 300 mg Aldehyd-Harz 61 in 3 ml THF getropft. Das Gemisch wird 22 h bei Raumtempera- tur geschüttelt und 1 h auf 40°C erwärmt. Anschließend wird mit Methanol versetzt und mit 1 N HCl angesäuert. Das Harz wird filtriert, je dreimal mit THF/1 N HCl = 1/1, THF sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 347 mg, gelb-braunes Harz. IR (SiC): (cm-1) = 3418 (br, OH). 1-Furan-3-yl-3-[1,2,5-trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro- naphthalen-1-yl]-propan-2-ol Zur GCMS-Analyse werden die Reaktionsprodukte von 10 mg des oben hergestellten Furanyl-Harzes nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 abgespalten. 6. Experimenteller Teil 139 Rf = 0.26 (Cyclohexan/Essigester = 10/1, (v/v)). GCMS, m/z (rel. Int. %): 384 (2) [M]+, 366 (7), 283 (11), 258 (9), 176 (70), 162 (26), 147 (24), 132 (27), 119 (27), 119 (37), 111 (100), 95 (23). C26H40O2, 384.59 g/mol. (3-Allyl-9-{5-[2-hydroxy-3-(2-hydroxy-5-oxo-2,5-dihydro-furan-3-yl)-propyl]-1,5,6- trimethyl-1,2,3,4,4a,5,6,7-octahydro-naphthalen-1-yl}-6-methyl-non-5-enyloxy- methyl)-polystyrol Eine Suspension von 280 mg des oben hergestellten Furanyl-Harzes, 1 ml DIPEA und 5 mg Bengal Rosa Bistriethylammoniumsalz in 20 ml Dichlormethan wird bei –78°C unter Durchleitung von Sauerstoff 4 h mit einer 200 W Wolfram-Lampe bestrahlt. Anschließend wird auf Raumtemperatur erwärmt, das Harz filtriert, je fünfmal mit THF, MeOH sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 276 mg, rosanes Harz. IR (SiC): (cm-1) = 3389 (br, OH), 1769 (s, C=O). 5-Hydroxy-4-{2-hydroxy-3-[1,2,5-trimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)-1,2,3,5,6,7,8,8a- octahydro-naphthalen-1-yl]-propyl}-5H-furan-2-one (146) Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 werden 256 mg des oben hergestellten Hydroxybutenolid-Harzes umgesetzt. Das Rohprodukt wird an Kieselgel mit Cyclohexan/ Essigester = 100/1 bis 2/1 (v/v) chromatographiert. Die weitere Aufreinigung erfolgt durch Filtration durch eine C18-RP Kartusche (Eluens: Acetonitril). Ausbeute: 4.6 mg (11 µmol, 6 %, 10 Stufen), farbloser harzartiger Feststoff. Rf = 0.19 (Cyclohexan/Essigester = 2/1, (v/v)). 1H-NMR (500 MHz, DMSO): = 0.78-0.85 (m, 3H, 8-CH3), 0.88-1.04 (m, 6H, 7-CH3, 16-CH3), 1.05-2.15 (m, 20H, 9*CH2, 2*CH), 1.68-1.74 (m, 3H, 20-CH3), 3.75-3.88 (m, 6. Experimenteller Teil 140 1H, 5-H), 4.68 (m, 1H, 21-Ha), 4.72 (m, 1H, 21-Hb), 4.7-4.8 (m, 1H, 5-OH), 5.21-5.30 (m, 1H, 10-H), 5.92-6.01 (m, 1H, 26-H), 7.31-7.48 (m, 1H, 26-OH). IR (KBr): (cm-1) = 3380 (br, OH), 1750 (s, C=O), 1648 (w, C=C). ESI-MS, m/z (neg. Ionisierung): 415.2 [M-], 831.1 [M2-]. C26H40O4, 416.59 g/mol. 1-Furan-3-yl-ethanol (149)124 Zu einer Lösung von 15.5 mmol Methylmagnesiumbromid in 40 ml THF wird bei 0°C unter Argon eine Lösung von 1 g (10.4 mmol) Furan-3-carbaldehyd (148) in 5 ml THF getropft. Das Gemisch wird 3 h bei Raumtemperatur gerührt, dann mit Methanol sowie ges. NH4Cl-Lösung versetzt und dreimal mit je 30 ml Diethylether extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden mit 1 N HCl, ges. NaHCO3-Lösung sowie ges. NaCl-Lösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit Cyclohexan/ Essigester = 2/1 (v/v) chromatographiert. Ausbeute: 931 mg ( 8.31 mmol, 80 %), farbloses Öl. Rf = 0.25 (Cyclohexan/Essigester = 2/1, (v/v)). 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 1.36 (d, J = 7 Hz, 3H, CH3), 2.45 (br, 1H, OH), 4.72 (q, J = 7 Hz, 1H, CHOH), 6.31 (s, 1H, furanyl. CH), 7.26 (s, 1H, furanyl. CH), 7.28 (s, 1H, furanyl. CH). GCMS, m/z (rel. Int. %): 112 (59) [M]+, 97 (100), 84 (5), 69 (49), 41 (36). C6H8O2, 112.13 g/mol. Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein.124 1-Furan-3-yl-ethanon (150) Zu einer Lösung von 910 mg (8.1 mmol) Alkohol 149 und 1.17 g (10 mmol) N-Methyl- morpholinoxid in 15 ml Dichlormethan werden 141 mg (0.4 mmol) Tetrapropyl- ammoniumperruthenat und 1 g Molsieb 4Å gegeben. Nach 6 h Rühren bei Raum- 6. Experimenteller Teil 141 temperatur wird durch 3 cm Kieselgel filtriert, der Filterkuchen mehrmals mit Dichlor- methan gewaschen und das Filtrat unter vermindertem Druck eingeengt. Der Rückstand wird in warmen Pentan gelöst, von Verunreinigungen abgetrennt und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Ausbeute: 310 mg (2.82 mmol, 35%). Rf = 0.29 (Cyclohexan/Essigester = 5/1, (v/v)). 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 2.41 (s, 3H, CH3), 6.74 (s, 1H, furanyl. CH), 7.42 (s, 1H, furanyl. CH), 8.00 (s, 1H, furanyl. CH). GCMS, m/z (rel. Int. %): 110 (92) [M]+, 95 (100), 81 (2), 67 (34), 50 (12). C6H6O2, 110.11 g/mol. 6.6 Versuche zu Kapitel 4.6 But-2-enyliden-cyclohexyl-amin (152)107 Eine Suspension von 14 g (0.2 mol) Crotonaldehyd (18), 19.8 g (0.2 mol) Cyclohexylamin und 24 g Magnesiumsulfat in 100 ml Dichlormethan wird 20 h bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird filtriert und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand wird bei 10 mbar fraktioniert destilliert (Badtemperatur 100- 130°C). Ausbeute: 21.0 g (139 mmol, 69%) Sdp.: 70°C (10 mbar) Lit.107: Sdp.: 75°C (5 mbar) 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 1.0-1.4 (m, 3H, CH2), 1.4-1.55 (m, 2H, CH2), 1.6-1.71 (m, 3H, CH2), 1.75-1.83 (m, 2H, CH2), 1.88 (d, J = 7 Hz, 3H, CH3), 2.9-3.0 (m, 1H, NCH), 6.1-6.28 (m, 2H, vinyl. CH), 7.87 (d, J = 9 Hz, 1H, N=CH). GCMS, m/z (rel. Int. %): 151 (31) [M]+, 150 (38), 136 (100), 122 (64), 108 (85), 94 (62), 80 (52), 68 (66), 55 (52). C10H17N, 151.25 g/mol. 6. Experimenteller Teil 142 tert-Butyl-(2-iodo-ethoxy)-diphenyl-silan (153) Zu einer Lösung von 1 g (5.81 mmol) 2-Iodethanol, 791 mg (11.6 mmol) Imidazol und 71 mg (0.58 mmol) DMAP in 30 ml Dichlormethan werden 1.76 g (6.4 mmol) tert- Butylchlorodiphenylsilan bei 0°C getropft. Nach 5 h Rühren bei Raumtemperatur wird zweimal mit je 20 ml 1 N HCl sowie ges. NaCl-Lösung gewaschen und über Magnesium- sulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit Cyclohexan chromatographiert. Ausbeute: 1.78 g (4.3 mmol, 75%), farbloses Öl. Rf = 0.26 (Cyclohexan). 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 1.1 (s, 9H, tBu), 3.25 (d, J = 7 Hz, 2H, CH2I), 3.89 (d, J = 7 Hz, 2H, CH2O), 7.4-7.48 (m, 6H, arom. CH), 7.7 (d, J = 8 Hz, 4H, arom. CH). GCMS, m/z (rel. Int. %): 353 (97) [M-tBu]+, 309 (100), 249 (40), 225 (10), 197 (45), 181 (46), 152 (12), 135 (7), 121 (12), 105 (22). C18H23IOSi, 410.36 g/mol. Die analytischen Daten stimmen mit der Literatur überein. 2-[2-(tert-Butyl-diphenyl-silanyloxy)-ethyl]-but-2-enal (154) Zu einer Lösung von 1.01 g (10 mmol) Diisopropylamin in 100 ml THF werden bei 0°C unter Argon 4 ml (10 mmol) einer 2.5 M Lösung von n-Butyllithium in Hexan getropft. Nach 30 min Rühren werden bei 0°C 1.28 g (10 mmmol) DMPU und 1.51 g (10 mmol) Imin 152 zugetropft. Nach 10 min Rühren wird auf –78°C abgekühlt und eine Lösung von 4.1 g Alkyliodid 153 in 10 ml THF zugetropft. Das Gemisch wird 2 h bei –78°C gerührt, dann auf Raumtemperatur erwärmt und mit einer Lösung von 2.51 g (10 mmol) PPTS in 10 ml Wasser versetzt. Nach 3 h Rühren bei Raumtemperatur werden 100 ml Wasser zugegeben und dreimal mit je 50 ml Diethylether extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden mit 1 N HCl, ges. NaHCO3-Lösung sowie ges. NaCl-Löung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand an Kieselgel mit Cyclohexan/Essigester = 50/1 chromato- graphiert. 6. Experimenteller Teil 143 Ausbeute: 1.29 g (3.66 mmol, 37%), farbloses Öl. Rf = 0.33 (Cyclohexan/Essigester = 10/1 (v/v)). 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 1.03 (s, 9H, CH3), 1.91 (d, J = 7 Hz, 3H, CH3), 2.55 (t, J = 7 Hz, 2H, CH2CH2O), 3.66 (t, J = 7 Hz, 2H, CH2CH2O), 6.61 (d, J = 7 Hz, 1H, CHCH3), 7.32-7.43 (m, 6H, arom. CH), 7.63 (d, J = 6 Hz, 4H, arom. CH), 9.31 (s, 1H, CHO). 13C-NMR (125 MHz, CDCl3): = 16.6 (CH3), 21.0 (quart., tBu), 28.3 (CH3, tBu), 28.6 (CH2), 63.6 (CH2), 129.1 (arom. CH), 131.1 (arom. CH), 135.2 (quart. arom.), 137.1 (arom. CH), 142.8 (C-2), 153.1 (CH), 196.2 (CHO). IR (KBr): (cm-1) = 1647 (m, C=C), 1686 (s, C=O), 2712 (m, CHO). GCMS, m/z (rel. Int. %): 295 (100) [M-tBu]+, 277 (7), 251 (55), 217 (10), 199 (68), 189 (82), 155 (34), 135 (26), 105 (20). C22H28O2Si, 352.54 g/mol. (3-Allyl-9-{5-[2-(tert-butyl-diphenyl-silanyloxy)-ethyl]-5-formyl-1,6-dimethyl- 1,2,3,4,4a,5,6,7-octahydro-naphthalin-1-yl}-6-methyl-non-5-enyloxymethyl) -polystyrol (155) Zu einer Suspension von 300 mg Dien-Harz 62 und 493 mg (1.4 mmol) Aldehyd 154 in 10 ml trockenem Dichlormethan werden bei –78°C unter Argon 31 mg (0.14 mmol) Trimethylsilyltrifluormethansulfonat getropft. Das Gemisch wird 5 h bei –78°C gerührt, anschließend mit 5 ml Methanol versetzt und filtriert. Das Harz wird je dreimal mit Methanol, DMF, THF sowie DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 342 mg, cremefarbenes Harz. IR (SiC): (cm-1) = 2720 (w, CHO), 1719 (s, C=O), 1638 (w, C=C). 6. Experimenteller Teil 144 1-[2-(tert-Butyl-diphenyl-silanyloxy)-ethyl]-2,5-dimethyl-5-(4-methyl-pent-4-enyl)- 1,2,3,5,6,7,8,8a-octahydro-naphthalin-1-carbaldehyd Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift AV1 werden 330 mg Harz 155 umgesetzt. Das Rohprodukt wird an Kieselgel mit Cyclohexan chromatographiert. Ausbeute: 32 mg (57.4 µmol, 27 %, 6 Stufen), farbloses Öl. Rf = 0.1 (Cyclohexan/Essigester = 100/1, (v/v)). 1H-NMR (500 MHz, DMSO): = 0.75-0.88 (m, 3H, 2-CH3), 0.96 (s, 3H, 1-CH3), 1. 01 (s, 3H, 5-CH3), 1.03 (s, 9H, tBu), 1.05-2.25 (m, 18H, 8*CH2, 2*CH), 1.64 (s, 3H, 4’’-CH3), 3.75 (t, J = 7 Hz, 2H, CH2O), 4.57-4.71 (m, 2H, 5’’-H), 5.29-5.51 (m, 1H, 4-H), 7.35-7.46 (m, 6H, arom. CH), 7.64-7.7 (m, 4H, arom. CH), 9.69 (s, 1H, CHO). IR (KBr): (cm-1) = 1726 (s, C=O), 1649 (w, CH=CH2). GCMS, m/z (rel. Int. %): 499 (67) [M-tBu]+, 321 (8), 295 (100), 255 (31), 217 (48), 199 (88), 189 (49), 159 (16), 135 (23). C37H52O2Si, 556.89 g/mol. 6.7 Versuche zu Kapitel 4.7 Cdc25C-Test110 In einer Mikrotiterplatte werden 5 µl einer Lösung von Dysidiolid-Derivaten in DMSO zu 0.2 µg rekombinanter Phosphatase Cdc25C in 85 µl Puffer (50 mM TRIS-HCl, pH 8.0, 100 mM NaCl, 1 mM DTT, 1 mM EDTA, 10% DMSO) gegeben. Nach Inkubation von 30 min bei 30°C wird das Substrat Fluorescein-diphosphat (FDP) zugegeben, so dass eine Konzentration von 1 µM erreicht wird. Nach 30 min Reaktionszeit wird die Mikrotiter- platte am Plattenphotometer bei 485 nm gegen 535 nm als Referenz gemessen. Als Referenzsubstanz wird Natrium-ortho-vanadat (IC50 = 0.1 µM) verwendet. 6. Experimenteller Teil 145 Zytotoxizitätstest A (MTT-Test)111 In einer 96-Loch Mikrotiterplatte (300µl, flacher Boden) werden Dickdarmtumorzellen SW480 mit einer Dichte von 104 Zellen/100 µl PBS mit Dysidiolid-Derivaten in Konzentrationen von 0-100 µM 48 h bei 37°C inkubiert (Die Testsubstanzen werden gelöst in DMSO zugegeben, Endkonzentratration DMSO in PBS: 0.5%). Anschließend werden je 20 µl MTT-Lösung (500 mg 3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid/ 100 ml PBS) zugegeben und die Zellen weitere 2 h bei 37°C inkubiert. Durch Zugabe von je 150 µL 0.04 N HCl in Isopropanol werden die Zellen lysiert und die Lösungen mit der Mehrkanalpipette gut durchmischt. Die Mikrotiterplatte wird 1 h geschüttelt und danach am Plattenphotometer bei 570 nm gegen 630 nm als Referenz gemessen. Zytotoxizitätstest B112 Der Test wurde mit dem CytoTox 96 Cytotoxicity Assay Kit von Promega Corporation, USA, durchgeführt. In einer 96-Loch Mikrotiterplatte mit flachem Boden werden 3000 Tumorzellen (HCT116, PC3, oder MDA-MB231) pro Loch mit Dysidiolid-Derivaten in Konzentrationen von 33 nM bis 10 µM 72 h bei 37°C inkubiert. Anschließend werden die Zellen lysiert und die zelluläre Dehydrogenase-Aktivität gemessen. 7.Literaturverzeichnis 146 7. Literaturverzeichnis 1. a) J. C. Venter et al, Science 2001, 291, 1304-1351; b) Y. Baba, Eur. J. Pharm. Sci. 2001, 13, 3-4. 2. a) L. A. Thompson, J. A. Ellman, Chem. Rev. 1996, 96, 5-600; b) K. Burgess, Solid- Phase Organic Synthesis, Wiley-Interscience, New York, 2000. 3. a) L. A. 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Anhang Verwendete Abkürzungen AIBN ,’-Azo-isobutyronitril APC Anaphase-Promoting-Komplex 9-BBN 9-Borabicyclo[3.3.1]nonan BINAL-H Binaphthylethoxyaluminiumhydrid CAK Cdk-aktivierende Kinase Cdk Cyclin-abhängige Kinase CKI Cdk-inhibierende Kinase CSA Campher-10-sulfonsäure Cy Cyclohexyl DBU 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en(1,5-5) DCC Dicyclohexylcarbodiimid DCE 1,2-Dichlorethan DCM Dichlormethan DHP 3,4-Dihydro-2H-pyran DIP-Cl B-Chlordiisopinocampheylboran (Ipc2BCl) DIPEA Diisopropylethylamin, Hünig´s Base DMAP N,N-Dimethylaminopyridin DMPU 1,3-Dimethyl-3,4,5,6-tetrahydro-2(1H)-pyrimidinon DMF N,N-Dimethylformamid DMSO Dimethylsulfoxid DNPH 2,4-Dinitrophenylhydrazin GCMS Gaschromatograph-Massenspektrometer EE Essigsäureethylester Fmoc 9-H-Fluoren-9-ylmethoxycarbonyl ges. gesättigt Hex Hexan HMDS 1,1,1,3,3,3-Hexamethyldisilazan HPLC Hochdruckflüssigkeitschromatographie IBX o-Iodoxybenzoesäure 8. Anhang 155 LAH Lithiumaluminiumhydrid LDA Lithiumdiisopropylamid Mes Mesityl; 2,4,6-Trimethylphenyl MPF Mitosis-Promoting-Factor NMO N-Methylmorpholin-N-oxid PCC Pyridiniumchlorochromat PDC Pyridiniumdichromat PPTS Pyridinium-p-toluolsulfonat pRb Retinoblastoma-Protein PSP Protein-Serin/Threonin-Phosphatase PTP Protein-Tyrosin-Phosphatase PTSA p-Toluolsulfonsäure quant. quantitativ Rf Retentionsfaktor RT Raumtemperatur TBAF Tetrabutylammoniumfluorid TBAI Tetrabutylammoniumiodid TBDPS t-Butyldiphenylsilyl TES Triethylsilyl TFA Trifluoressigsäure THF Tetrahydrofuran THP Tetrahydropyranyl TIPS Triisopropylsilyl TMS Trimethylsilyl TMSOTf Trimethylsilyltrifluormethansulfonat TPAP Tetrapropylammoniumperruthenat 8. Anhang 156 Spektren Der Anhang enthält 1H-NMR-Spektren einiger ausgewählter Verbindungen, die im Rahmen der vorliegenden Arbeit synthetisiert wurden. Außerdem sind die 1H-NMR- Spektren von natürlichem und synthetischem Dysidiolid abgebildet. 8. Anhang 157 8. Anhang 158 8. Anhang 159 8. Anhang 160 8. Anhang 161 8. Anhang 162 8. Anhang 163 Danksagung Herrn Prof. Dr. H. Waldmann danke ich für die interessante Themenstellung, die Unterstützung meiner Arbeit und für seine stete Diskussionsbereitschaft. Den Mitgliedern des Arbeitskreises danke ich für die freundliche Arbeitsatmosphäre. Mein besonderer Dank gilt Frau Dipl.-Chem. Jantje Gerdes, Frau Dipl.-Chem. Ines Heinemann, Herrn Dipl.-Chem. Reinhard Reents und Herrn Dipl.-Chem. Lars Wittenberg für die Durchsicht des Manuskripts. Frau Sasikala Thavam danke ich für die tatkräftige Unterstützung im Labor. Den analytischen Abteilungen des Instituts für Organische Chemie der Universität Fridericiana zu Karlsruhe (TH), des Fachbereichs Chemie der Universität Dortmund und des Max-Planck-Instituts für Molekulare Physiologie Dortmund danke ich für die Durchführung der Analysen und die Aufnahme von Spektren. Besonders danke ich Herrn Dr. Oliver Müller und Frau Anette Langerak vom Max-Planck-Institut für Molekulare Physiologie Dortmund für die Unterstützung bei der Durchführung der Cytotoxizitäts- Tests. Dem Land Baden-Württemberg danke ich für die finanzielle Unterstützung meiner Promotion durch ein Stipendium. Der Firma Bayer AG danke ich für die Unterstützung meiner Arbeit im Rahmen einer Kooperation. Besonders danke ich Herrn Dr. Volker Lieb für seine stete Hilfsbereitschaft, Frau Dr. Susanne Metzger und Herrn Dr. Ajay Bhargava für die Messung biologischer Daten, sowie Herrn Dr. Gerhard Heßler für die Durchführung von Molecular Modelling- Studien. Von ganzem Herzen danke ich meiner Frau Gigi für ihre große Geduld, Rücksichtnahme und Unterstützung. 8. Anhang 164 Lebenslauf Name Dirk Brohm Geburtsdatum/-ort 20.09.1971 in Pforzheim Staatsangehörigkeit deutsch Familienstand verheiratet mit Gertrud Brohm-Raab, 20.10.2000 Schulbildung 1978-1982 Nordstadtschule III, Pforzheim 1982-1991 Theodor-Heuss-Gymnasium, Pforzheim 11.06.1991 Allgemeine Hochschulreife Zivildienst 09.1991 - 10.1992 Arbeiter-Samariter-Bund, Pforzheim Hochschulbildung 10.1992 - 03.1997 Studium der Chemie (Diplom) an der Universität Fridericiana zu Karlsruhe (TH) 03.1997 - 09.1997 Diplomarbeit unter der Betreuung von Prof. Dr. H. Waldmann: „Synthese der Grundstruktur des Protein- Phosphatase- Inhibitors Dysidiolid“ 17.09.1997 Diplom Promotion 11.1997 - 12.2000 Doktorarbeit am Institut für Organische Chemie der Universität Fridericiana zu Karlsruhe (TH) und am Fachbereich Chemie der Universität Dortmund unter der Betreuung von Prof. Dr. H. Waldmann: „Asymmetrische Festphasensynthese von Derivaten des Protein-Phosphatase-Inhibitors Dysidiolid“ Berufserfahrung seit 01.2001 Anstellung als Medizinischer Chemiker bei Semaia Pharmaceuticals GmbH & Co. KG, Dortmund