Autor(en): Knaack, Nicole
Titel: Chancen und Grenzen der Bonifizierung von Gesundheitsverhalten in der Gesetzlichen Krankenversicherung
Sonstige Titel: eine theoretische und empirische Analyse
Sprache (ISO): de
Zusammenfassung: Die Bonifizierung von Präventionsleistungen der Krankenkassen im deutschen Gesundheitswesen ist mit dem Ziel verbunden, die Teilnahmequote zu erhöhen. Indem mehr Menschen als bisher, die Angebote zur Prävention wahrnehmen, soll sich langfristig die Fallzahl der Krankheiten, deren Entstehung auf eine ungesunde Lebensweise zurückzuführen ist, reduzieren. Mit diesem Vorgehen verspricht sich der deutsche Gesetzgeber eine Kostenreduktion im Gesundheitssystem, die vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung in Deutschland und anderen Industrienationen immer dringlicher wird. Bonifizierung dient als Verstärkung erwünschten Verhaltens. In Deutschland wird diese Methode mehr und mehr im Marketing von Betrieben eingesetzt. Dies wurde möglich, nachdem bis dahin bestehende gesetzliche Beschränkungen bei der Vergabe von Rabatten aufgehoben wurden. Der Trend, mit Rabatten und Sachprämien Menschen emotional zu beeinflussen und als Kunden an ein Unternehmen zu binden, wurde weitgehend wissenschaftlich unreflektiert auf die Beeinflussung von Gesundheitsverhalten übertragen. In dieser Arbeit wird die Methode Bonifizierung auf seine Anwendbarkeit in der Prävention und Gesundheitsförderung überprüft. Zunächst aus der Perspektive der Wettbewerbsorientierung und schließlich vor gesundheits- und motivationspsychologischen Hintergrund wird die Methode theoretisch analysiert. Es konnte gezeigt werden, dass sich die Erfahrungen aus der Wirtschaft nicht eins zu eins auf die Anwendung in der Gesundheitspsychologie übertragen lassen. Die Befragung der Teilnehmer eines Gesundheitskurses bei einer Krankenkasse zeigt, dass tendenziell Zielgruppen erreicht werden, die eines solchen Anreizes zur Verhaltensänderung nicht bedürfen. In der Arbeit wurden Erkenntnisse aus der Motivationspsychologie auf die Belohnung der Teilnahme an Gesundheitskursen übertragen und als zu überprüfende Thesen formuliert.
In the German health care system, incentives offered by health insurance carriers for health promotion efforts are intended to increase the participation rate. Because people increasingly are taking advantage of such offers, eventually there should be a reduction in the number of illnesses related to an unhealthful lifestyle. With this approach, German lawmakers hope to see a reduction in health care costs which, in light of demographic developments in Germany and other industrialized nations, is becoming increasingly urgent. Incentives serve to reinforce desired behavior. German businesses increasingly use this method in marketing. This became possible once legal restrictions on the issuance of rebates were lifted. The trend of using rebates and rewards to influence people emotionally and to tie customers to a company was applied, without scientific verification, to influence health-related behavior. In this paper, the use of incentives in wellness care and the promotion of good health is examined. This method is analyzed theoretically first from the perspective of competition and then against a psychological background as it relates to health and motivation. It was evident that the experiences from business cannot be applied equivalently in the context of health psychology. Questioning participants in a wellness class at a health insurer revealed a tendency to reach a target audience that does not need incentives in order to change behavior. In this paper, concepts from motivational psychology were applied to the rewarding of the participants in health classes and formulated as theses to be tested.
Schlagwörter: Gesundheitsförderung
Motivation
Bonus
Belohnung
Krankenkasse
Prävention
Herz-Kreislauf-Training
URI: http://hdl.handle.net/2003/24984
http://dx.doi.org/10.17877/DE290R-15864
Erscheinungsdatum: 2008-02-06T12:11:18Z
Enthalten in den Sammlungen:Organisationspsychologie

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