Authors: Fischer, Heike
Peters, Björn
Title: Blockveranstaltungen - Lehrformat für eine heterogene Studierendenschaft?
Language (ISO): de
Abstract: Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Studierendenschaft an deutschen Universitäten zunehmend von heterogenen Merkmalen gekennzeichnet ist (Wilkesmann et al. 2012; Kerres/Hanft/Wilkesmann 2010). Das Bild der Studierenden entspricht immer weniger den Eigenschaften des so genannten Normalstudierenden, des Vollzeitstudierenden im Modus Erststudium vor der Berufstätigkeit (Hanft 2008). Dieser Studierendentypus steht nicht in der Notwendigkeit, sein Studium durch eine Berufstätigkeit selbst finanzieren zu müssen oder ist in andere zeitaufwendige private Verpflichtungen wie Kinderbetreuung oder Versorgung von Angehörigen eingebunden und kann daher in Vollzeit studieren. Der Studienbeginn schließt sich unmittelbar nach Ende der Schullaufbahn an, und der Hochschulzugang erfolgt über den regulären Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife. Studierende mit gegenteiligen Charakteristika werden in der Literatur häufig als nichttraditionell Studierende (NTS) bezeichnet (Teichler/Wolter 2004). Das zunehmend diversifizierte Bild der Studierendenschaft hin zu mehr Heterogenität legt die Anpassung der Studienbedingungen an Universitäten nahe. Studierende mit erheblichen parallelen außeruniversitären Verpflichtungen haben weniger zeitliche Kapazitäten und sind weniger flexibel als sogenannte Normalstudierende. Universitäten sind jedoch weiterhin in ihren Angeboten stark auf diesen Normalstudierenden ausgerichtet. Dass die Studienrealität jedoch nicht mehr diesem Bild entspricht, hat bisher in der Ausrichtung der Hochschulen und ihrer Angebotsformate keine Berücksichtigung gefunden. Universitäten sehen momentan keine Notwendigkeit für Änderungen. Derzeit herrscht an den Universitäten in Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern ein großer Andrang an Studierenden, z.B. bedingt durch den Wegfall von Studiengebühren in NRW oder den Wegfall der Wehrpflicht. Dieser Andrang wird durch die zu erwartenden doppelten Abiturjahrgänge 2013 noch weiter steigen. Die hohe Auslastung lässt auf der Fakultätsebene der Hochschulen wenig Kapazitäten für Reformen zu, und auch auf der Ebene der Hochschulleitungen tritt die Notwendigkeit, Änderungen herbeizuführen, hinter anderen Prioritäten zurück. Momentan sind die Universitäten voll ausgelastet (für die TU Dortmund dazu Fischer 2012). Dieser Zustand wird jedoch langfristig nicht andauern. Bereits mittelfristig sind demographisch bedingte rückläufige Studierendenzahlen zu erwarten. Dieser Trend ist schon jetzt in die Ausrichtung von Universitäten und ihres Angebots einzubeziehen. Spätestens dann, wenn Hochschulen keine ausreichende Auslastungsquote mehr erreichen, müssen sie sich der Frage nach neuen Angebotsformaten stellen, um neue Studierendengruppen zu gewinnen, die zum Beispiel mehr Eigenschaften der NTS mitbringen. Die Planung diesbezüglich muss bereits im Vorfeld erfolgen, um bei Bedarf zeitnah neue Studierendengruppen ansprechen zu können. Der Ausbau alternativer Lehrformate kann eine Möglichkeit sein, das Angebot von Universitäten an eine sich wandelnde Zielgruppe anzupassen. In diesem Artikel werden wir die Ergebnisse einer Studie darstellen, die das Format des Blockunterrichts als eine Möglichkeit der Anpassung von Studienstrukturen an die sich bereits jetzt wandelnde Studierendenschaft und die prognostizierten Entwicklungen untersucht.
Subject Headings: Blockerveranstaltung
heterogene Studierendenschaft
Lehrformat
URI: http://hdl.handle.net/2003/29387
http://dx.doi.org/10.17877/DE290R-15841
Issue Date: 2012-03-13
Appears in Collections:Discussion Papers

Files in This Item:
File Description SizeFormat 
paper 01-2012.pdfDNB227.92 kBAdobe PDFView/Open


This item is protected by original copyright



This item is protected by original copyright rightsstatements.org