Reicher, ChristaMecklenbrauck, Ilka2015-09-092015-09-092015http://hdl.handle.net/2003/34222http://dx.doi.org/10.17877/DE290R-16301In der theoretischen Planungsdiskussion wie in praktischen Konzeptionen und Entwicklungsstrategien von Städten und Regionen ist das Themenfeld ‚Wissen und Raum’ aktuell sehr präsent. Bildung und Forschung, Innovation und Wissen sind Schlüsselressourcen der ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklung im nationalen wie internationalen Wettbewerb der Städte und Regionen. Bildungseinrichtungen, insbesondere Universitäten und Hochschulen, kommt dabei als ‚Institutionen des Wissens’ eine entscheidende Rolle als Standortfaktor zu. Als Orte informationeller und sozialer Austauschprozesse tragen sie dazu bei, wissensintensive Akteure und Institutionen anzuziehen, vor Ort zu binden und halten die Städte „forever young“ (Spinnen 2011: 139). Kurzum: Universitäten spielen für Städte und Regionen eine herausragende Rolle bei der Bewältigung des Strukturwandels von der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft. Bereits eingehend behandelt ist die Gewichtung des Faktors Wissen als strategischer Wettbewerbsfaktor für Unternehmen, Städte und Regionen im nationalen und internationalen Wettbewerb um Hochqualifizierte. Städte agieren zeitgleich als Knotenpunkte und Produktionsstandorte von Wissen und stellen somit privilegierte Orte des Wissensaustausches, der Wissensvermittlung und der Wissensgenerierung dar. Forschungsmotivation und Ausgangspunkt der Arbeit sind Konzepte und Strategien in der Stadtentwicklung, die die baulich-räumliche Weiterentwicklung von Hochschulstandorten zum Ziel haben. Der identifizierte Forschungsbedarf besteht darin zu überprüfen, welche räumlichen Anforderungen im Zuge der Weiterentwicklung berücksichtigt werden müssen, um die Standorte entsprechend zu qualifizieren. Diese Maßnahmen werden mit den Anforderungen der Wissensgesellschaft begründet, die - so wird vorausgesetzt - damit andere sind als diejenigen Ansprüche, die in den 1960er und 1970er Jahren an die Standorte gestellt wurden. Worauf diese Begründung der Maßnahmen fußt und wie sie sich theoretisch ableiten, bleibt in den Konzepten offen - und identifiziert eine Forschungslücke, derer im Rahmen dieser Arbeit nachgegangen werden soll. Ziel der Arbeit ist, einen Beitrag zur Ergänzung der Wissensbasis zu leisten, wie Universitätsstandorte der 1960er und 1970er Jahre den Anforderungen der Wissensgesellschaft entsprechend weiterentwickelt werden sollten. Es geht dabei nicht um die Entwicklung praktischer Planungsbausteine, sondern um die Ableitung allgemeiner Erkenntnisse durch die Rückkopplung von Erkenntnissen aus der empirischen Fallstudienuntersuchung mit theoretischen Erkenntnissen sowie der Ableitung daraus resultierenden Handlungsbedarfs. Untersuchungsgegenstand im Rahmen dieser Arbeit sind Campusuniversitäten der 1960er und 1970er Jahre - ein Universitätstyp, der aufgrund seiner spezifischen baulichen und räumlichen Eigenschaften, aktuellen Modernisierungsbedarfen und seiner peripheren Lage am Stadtrand besondere Problemlagen offenbart. Als Fallstudien dienen die Universitätsstandorte Bochum, Bielefeld und Siegen. Die Universitäten wurden in den 1960er und 1970er Jahren gegründet und erbaut und besitzen die typischen Eigenschaften von Campusuniversitäten aus dieser Zeit. Um die räumlichen Rahmenbedingungen zu erheben und sie in einem zweiten Schritt den Anforderungen der Wissensgesellschaft gegenüberzustellen, werden Raumanalysen durchgeführt. Zur Emittlung strategischer Komponenten im Sinne einer ‚Wissensbasierten Stadtentwicklung‘ werden Interviews mit Akteuren der Stadt- und Universitätsentwicklung durchgeführt. Die Erkenntnisse des Quervergleichs der Fallstudien sowie der Synthese mit den theoretischen Erkenntnissen lassen sich Rahmenbedingungen und Spezifika an den Standorten ableiten. Diese geben Aufschluss darüber, wie die Anforderungen der heutigen Wissensgesellschaft an den Standorten erfüllt werden. Weiterhin lässt sich Handlungsbedarf für Weiterentwicklungen innerhalb spezifischer Handlungsfelder ermitteln.deCampusuniversitätenWissensgesellschaftStädtebauliche QualifizierungStädtebau der ModerneUniversitätsentwicklung710Universitätsstandorte der 1960er und 1970er JahreEine empirische Analyse von Rahmenbedingungen und Herausforderungen in der WissensgesellschaftTextDeutschland / Wissensgesellschaft / Stadtplanung / Hochschule / Standort