Hölter, GerdDegener, Annette2013-07-162013-07-162013-07-16http://hdl.handle.net/2003/30421http://dx.doi.org/10.17877/DE290R-10664In der Arbeit wird - nach einer theoretischen Einführung – eine Studie zum Körperbild und Bewegungsverhalten von Patientinnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) vorgestellt. Die Probandinnen der Studie führten einen Bewegungsanalysetest durch und beantworteten Fragebögen. Die Daten von 62 Versuchspersonen und 30 Kontrollpersonen konnten ausgewertet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Patientinnen mit BPS ein negativeres Körperbild aufweisen als Probandinnen der Normalbevölkerung. Eine stark ausgeprägte Borderline-Symptomatik geht dabei mit einem negativeren Körperbild einher. Patientinnen mit selbstverletzendem Verhalten (SVV) weisen zudem ein negativeres Körperbild in den Skalen Selbstakzeptanz und Selbstaufwertung auf als Patientinnen ohne SVV. Die Ergebnisse des Bewegungstests zeigen keine direkten Unterschiede im Bewegungsverhalten der Kontroll- und Versuchsgruppe. Die Gesamtgruppe konnte durch eine Clusteranalyse in zwei Gruppen aufgeteilt werden. Die erste Gruppe zeigt ein Bewegungsmuster, von dem auf eine eher positive, integrierende Beziehung zum eigenen Körper geschlossen werden kann, die andere Gruppe zeigt ein Bewegungsverhalten, dass eher auf eine distanzierte Beziehung zum Körper hinweist. Kontroll- und Versuchsprobandinnen sind in beiden Gruppen vorhanden. Eine gesonderte Clusteranalyse mit den Bewegungsdaten der Patientinnen führte zu einer Differenzierung von drei unterschiedlichen Patientengruppen. Eine Gruppe mit eher ganzheitlichen, zentralen, rhythmisierten Bewegungen mit Gewichtsverlagerungen unter Einbeziehung des Unterkörpers, mit sichtbaren Polen in den Antrieben Raum und Zeit und mit der Nutzung einer großen Bewegungsfläche. Das Bewegungsverhalten dieser Gruppe ist gekoppelt mit regelmäßiger körperlicher Betätigung, einem hohen Bildungsniveau, weniger SVV, einer mittleren Erkrankungsschwere und einem verhältnismäßig gutem Körperbild. Eine weitere Gruppe zeigt eine Bewegungskombination aus isolierten, peripheren Bewegungen mit der Körperform Wand, vielen Gesten, wenig Einbeziehung des Unterkörpers, in einer kleinen Bewegungsfläche. Dieses Bewegungsmuster ist verbunden mit Übergewicht, wenig körperlicher Betätigung, einem niedrigen Bildungsniveau, häufigen Missbrauchserfahrungen, starker Borderlinesymptomatik, viel SVV und einem negativen Körperbild. Die dritte Gruppe zeigt ein Bewegungsverhalten, dass zwischen den Extremen der anderen beiden Gruppen eingeordnet werden kann. Diese Gruppe weist ein mittleres Bildungsniveau, eine geringe Borderline-Symptomatik, etwas körperliche Betätigung und ein negatives Körperbild auf. Die Ergebnisse bekräftigen die Notwendigkeit bewegungsanalytischer Erhebungsmethoden in Praxis und Forschung, zudem sprechen sie für bewegungs- und körpertherapeutische Interventionen in der Behandlung von Menschen mit BPS.deBewegungBewegungsanalyseBewegungsqualitätBewegungsverhaltenBorderlineKörperbildKörperbilddiagnostikKörpererlebenPersönlichkeitsstörungpsychiatrische ErkrankungenPTBS360370Bewegungsverhalten und Körperbild von Patientinnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung unter besonderer Berücksichtigung von selbstverletzendem VerhaltenTextBewegungsverhaltenBorderline-PersönlichkeitsstörungKörperbildPosttraumatisches StresssyndromSelbstbeschädigung