Bronnert, Hanna2025-09-152025-09-152024http://hdl.handle.net/2003/4395310.17877/DE290R-25721Elternarbeit kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Bildungsungleichheiten zu reduzieren, da sie die schulischen Leistungen von Schüler*innen fördern kann (Froiland et al., 2013). In Schulen in sozialräumlich deprivierter Lage (SsdL) ist sie jedoch besonders herausfordernd, da in diesen häufig eine defizitorientierte Schulkultur dominiert, wodurch die Schulen eher Distanz zum Umfeld aufbauen (Hillesheim, 2009). Zentral ist daher zu untersuchen, inwiefern Führung von Seiten der Schulleitung die Einstellungen von Lehrkräften und die Schulkultur so prägen kann, dass Elternarbeit aktiver gestaltet wird. Im Fokus der vorliegenden Studie stehen dabei zwei Führungsansätze: Transformationale Führung (Bass & Avolio, 1994) wirkt über Visionen und Werte und befähigt Lehrkräfte durch idealisierten Einfluss, inspirierende Motivation, intellektuelle Stimulierung und individuelle Unterstützung, diese zu teilen (Brown & Treviño, 2006). Fürsorgliche Führung (Louis et al., 2016) stärkt Beziehungen und kann ein respektvolles Klima schaffen (Klein & Bremm, 2019), das die Öffnung der Schule zum Umfeld begünstigt. Sie umfasst Standards für fürsorgliches Handeln, Partizipation, persönliche Beziehungen sowie Unterstützung und Umgang mit Fehlern. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Studie den Zusammenhang zwischen Führung, Schulkultur und Elternarbeit in SsdL. Sie folgt einem explanatory sequential mixed methods design (Creswell & Plano Clark, 2018) und umfasst eine Befragung von 945 Lehrkräften an 16 Gesamt- und Sekundarschulen in SsdL in Nordrhein-Westfalen sowie qualitative Interviews mit 31 schulischen Akteur*innen und Eltern aus drei der Schulen. Die quantitativen Ergebnisse verweisen auf starke Zusammenhänge zwischen intellektueller Stimulierung, offener Schulkultur und Elternarbeit, während sich für fürsorgliche Führung nur ein schwacher Zusammenhang zeigt. Die qualitativen Befunde verdeutlichen, dass Schulleitungen sich in ihren Fähigkeiten zur intellektuellen Stimulierung und in der Fürsorge für Eltern und Lehrkräfte unterscheiden. Zudem variieren in den Schulen die Motive zur Öffnung und Vernetzung. Diese Unterschiede prägen u.a., wie kultursensibel Elternarbeit gestaltet wird. Die Integration der quantitativen und qualitativen Befunde zeigt, dass intellektuelle Stimulierung nur wirksam ist, wenn Schulleitungen Lehrkräfte kulturresponsiv für Elternperspektiven sensibilisieren, klare und geteilte Ziele für die Elternarbeit verfolgen und eine starke Führung zeigen. Zudem fördern Offenheit und Vernetzung nur dann wirksam die Elternarbeit, wenn sie strukturell verankert und durch ressourcenorientierte Haltungen der Lehrkräfte, die mit einem kultursensiblen Verständnis des Umfelds und der Auseinandersetzung mit den Lebensrealitäten der Menschen einhergehen, getragen werden.deTranformationale FührungFürsorgliche FührungSchulen in sozialräumlich deprivierter LageSchulkulturElternarbeit370Führung, Schulkultur und ElternarbeitEine gemischtmethodische Analyse der ZusammenhängePhDThesisWeiterführende SchuleSchulleitungSozialer BrennpunktElternarbeitTransformationale FührungFührungsstil