Conrad, Kerstin2023-09-192023-09-192023http://hdl.handle.net/2003/4210010.17877/DE290R-23933Die vorliegende Arbeit liefert einen detaillierten Blick der Auswirkungen demographischer Alterung auf die Alltagsmobilität und ihrer Ausgestaltung im urbanen Raum vor dem Hintergrund räumlicher und klimatischer Umwelt. Es wurde die übergeordnete Frage gestellt, welche personen- und um-weltbezogenen Aspekte für die Förderung und Sicherung der Alltagsmobilität im höheren Lebensalter von Bedeutung sind, um ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Im Kontext theoretischer Überlegungen aus der (geographischen) Mobilitätsforschung und der ökologischen Gerontopsychologie wurde ein konzeptioneller Rahmen aufgespannt, dem das Verständnis zugrunde liegt, Individuen immer im Kontext ihrer Umwelt zu betrachten. Dabei bilden personen- (P) und umweltbezogene (U) Ressourcen sowie Person-Umwelt-Austauschvariablen (P x U) die Determinanten der Alltagsmobilität. Im Rahmen der Arbeit wird Mobilität als Resultat eines gelungenen Person-Umwelt-Austauschs angesehen. Zur differenzierten Abbildung objektiv gemessener Umwelt existieren bislang kaum Messinstrumente, die zielgruppenspezifische Bedarfe berücksichtigen. Auf dieses Forschungsdesiderat reagiert die vorliegende Arbeit im Rahmen des ersten methodischen Bausteins mit der Entwicklung und Bereitstellung eines Instruments zur Abbildung altersgerechter fußläufiger Erreichbarkeit (AFES+). Zudem wurde im zweiten methodischen Baustein eine inhaltlich umfangreiche empirische Studie konzipiert und in der Landeshauptstadt Stuttgart als Untersuchungsgebiet umgesetzt. Diese bietet einen detaillierten Einblick in die Alltagsmobilität älterer Menschen (65+). Zusammenfassend lässt sich aus den Ergebnissen schließen, dass viele vorliegende Befunde bestehende Erkenntnisse zur Alltagsmobilität älterer Menschen bekräftigen: Das Zufußgehen ist von enormer Relevanz für eine selbstbestimmte Mobilität im Alter. Auf einen ersten Blick scheinen Wegehäufigkeiten vorrangig allein davon determiniert zu sein, zu welchen Verkehrsmitteln ein Zugang besteht. Aber auch die altersgerechte fußläufige Erreichbarkeit (AFES+) sowie eine Präferenz zum Zufußgehen stehen mit der Alltagsmobilität älterer Menschen im Zusammenhang. Größere zurückgelegte Distanzen gehen erwartungsgemäß mit der Nutzung eines Pkws einher, was unabhängig davon ist, ob der Wohnstandort eine verdichtete oder dispersere Siedlungsstruktur aufweist. Darüber hinaus betont die vorliegende Arbeit die Rolle klimatischer Aspekte für die Alltagsmobilität im Alter, um ihr in der aktuellen Forschung und Praxis ein stärkeres Gewicht zu verleihen. Abschließend bietet die Arbeit zudem Anhaltspunkte und zukunftsweisende Anregungen für weitere Forschung und planungsrelevantes Handeln, um Mobilität im Alter aufrechtzuerhalten, zu fördern oder wieder herzustellen. Um das zu gewährleisten, bedarf es einer interdisziplinären Betrachtung der Mobilität im höheren Lebensalter, für die die vorliegende Arbeit einen Ausgangspunkt bildet.deMobilitätMobilitätsverhaltenÄltere MenschenAlterKlimaUmweltErreichbarkeitFußverkehrKlimaanpassungWalkabilityPerson-Umwelt-Modell710Alltagsmobilität älterer Menschen im Kontext räumlicher und klimatischer UmweltPhDThesisÄlterer MenschMobilitätFußgängerverkehr