Sebastian (Heiliger)

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Sebastian (* in Mailand oder Narbonne, † um 288 in Rom), war römischer Soldat und ein christlicher Märtyrer.

 "Heiliger Sebastian", Standflügel des Isenheimer Altars von Matthias Grünewald, um 1510
"Heiliger Sebastian", Standflügel des Isenheimer Altars von Matthias Grünewald, um 1510

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Leben [Bearbeiten]

Der Legende nach bekannte sich Sebastian, der Offizier der kaiserlichen Garde war, öffentlich zum Christentum, woraufhin Kaiser Diokletian ihn zum Tode verurteilte und von Bogenschützen erschießen ließ. In dem Glauben, er sei tot, ließ man ihn danach liegen. Sebastian war jedoch nicht tot und wurde von einer frommen Witwe mit dem Namen Irene, die ihn beerdigen wollte, als lebend erkannt und wieder gesund gepflegt. Nach seiner Genesung kehrte er zu Diokletian zurück und bekannte sich erneut zum Christentum. Diokletian befahl daraufhin, ihn mit Keulen im Circus zu erschlagen. Seinen Leichnam warf man daraufhin in die Cloaca Maxima, einen städtischen Abflussgraben in der Nähe des Tiber, woraus er von Christen geborgen und „ad catacumbas“ (deutsch: „in der Senke“) beerdigt wurde.

Schutzpatron [Bearbeiten]

Der heilige Sebastian war schon immer ein beliebter Heiliger. In der deutschen Kunst ist er häufig mit Pfeilen durchbohrt an einen Baum gebunden dargestellt, in Italien hingegen an eine Geißelsäule, obwohl dies nicht seine eigentliche Todesursache war.

Sebastian ist der Schutzheilige gegen die Pest, da man seiner Fürbitte das schnelle Erlöschen der Pest 680 in Rom zusprach. Sebastian ist Patron der Sterbenden, Eisenhändler, Töpfer, Gärtner, Gerber, Stadt-/Gemeindepolizisten (D) und (I), Schützenbruderschaften, Soldaten, Kriegsinvaliden und Brunnen.

Zusammen mit dem Hl. Fabian ist er der Schutzheilige der Stadt Selm in Westfalen.

Ikonographie [Bearbeiten]

Die Legende des hl. Sebastian wird in der bildenden Kunst bereits im 5. Jahrhundert dargestellt. Typisch ist eine Darstellung als Krieger in häufig zeitgenössischer Rüstung mit Schild und Schwert.

In deutschen und niederländischen Darstellung wird meist der von Wunden übersäte, magere Körper hervorgehoben. Häufig wird auch die gesamte Beschießungsszene gezeigt wie etwa bei Hans Memling. In solchen Darstellungen ist Sebastian meist an einen Baum gebunden. Darstellungen wie die von Matthias Grünewald auf dem Isenheimer Altar weichen davon bewusst ab, um damit eine besondere Bildaussage zu unterstreichen.

Herausstechend ist Georges de la Tours Darstellung des heiligen Sebastian in den Armen der ihn pflegenden Irene, die starke Anklänge an eine Pietadarstellung aufweist.

Gedenktag [Bearbeiten]

Wallfahrtsorte [Bearbeiten]

Weblinks [Bearbeiten]

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