Österreichischer Staatsbürger. 1930 wurde Ziesel Mitglied des NS-Studentenbundes, 1931 Mitglied der NSDAP. Volontär beim "Völkischen Beobachter", 1939 Mitarbeiter bei der NS-Publikation "Hakenkreuzbanner". Redakteur der "Westfälischen Landeszeitung".
Nach 1945 war Ziesel Autor im J.F. Lehmanns Verlag, der Zeitung "Nation Europa" (heute: Nation & Europa) und "National-Zeitung". 1960 Mitbegründer der "Gesellschaft für freie Publizistik" (GfP), 1966 Mitgründer der "Deutschland-Stiftung e.V." und Geschäftsführer seit deren Gründung. Ziesel ist auch für das Organ des Vereins verantwortlich, das "Deutschland-Magazin". Darin gab Kurt Ziesel 1996 Ausländern die Schuld an der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik. Der so genannten "Ziesel-Fraktion" innerhalb der "Deutschland-Stiftung" wurde wiederholt eine politische Nähe zur NPD und zu NS-Apologeten nachgesagt. Ziesel kämpfte gegen den "liberalen Zeitgeist" und gegen "die linke Medienmafia". Seine meist in schlechtem Deutsch geschriebenen Beiträge zeichneten sich weniger durch journalistische Qualität, als durch ihren polemischen Stil aus. Seine Mitstreiter waren neben CDU- und CSU-Leuten vom äußersten rechten Rand auch Deutschnationale und andere Rechte verschiedener Schattierungen, die bis ins rechtsextreme Spektrum reichten.
Kurt Ziesel ist als "Prozesshansl" bekannt. Alle Journalisten, die sich mit seiner nationalsozialistischen Vergangenheit befassten, wurden regelmäßig mit Prozessen überzogen. Ziesels Einfluss auf die Deutschland-Stiftung ist inzwischen aber ganz erheblich gesunken, die "Ziesel-Fraktion" hat sich weitgehend anderen rechten Splitterorganisationen zugewandt.
MC