Internet-Benutzerarbeitsplätze in der UB Dortmund

Ein Erfahrungsbericht

(Vortrag auf dem Bibliothekskongreß in Dortmund 1997)

(http://www.ub.uni-dortmund.de/Internet-PC/) von
Kurt Schröder, UB Dortmund

kurt.schroeder@ub.uni-dortmund.de

Übersicht:
  1. "Entwicklungsgeschichte"
  2. Konfiguration
    • Rechner
    • Software
    • DFÜ-Anbindung
    • Startmenü
    • Mail
    • Probleme
  3. Nutzungsmodalitäten
  4. Benutzung - Benutzerschulung
  5. Ausblick

  1. "Entwicklungsgeschichte"

    Seit März 1994 beschäftigen wir uns auf breiter Ebene, d. h. nun auch neben den EDV-Spezialisten die Bibliothekare mit eingeschlossen, mit dem Internet. Initialisierend wirkte dabei der Artikel von A. Osswald u. T. Koch: Internet und Bibliotheken - Ein einführender Überblick, in ZfBB 41 (1994), S. 1 ff. Über die vielfältigen Aktivitäten wurde bereits an anderer Stelle ausführlich berichtet1. Entwicklung und Einführung der Benutzerarbeitsplätze stellen sich in folgendem zeitlichen Ablauf dar:
    • April 1994 nimmt die AG Internet ihre Arbeit in der UB Dortmund auf.
    • September 1995 Einrichtung der Ad-hoc-Arbeitsgruppe "Internet-Benutzerarbeitsplatz". Dieser Gruppe gehörten ursprünglich 9 Kolleginnen und Kollegen an:
      • 2 Fachreferenten (Chemie/Physik),
      • 1 Dipl.-Bibliothekar (zuständig für Bibliographier- u. Signierdienst),
      • 1 Dipl.-Bibliothekarin (Leiterin der Info-Abteilung),
      • 1 Dipl.-Bibliothekarin (Katalogisierung),
      • 1 Dipl.-Bibliothekarin (Info-Abteilung),
      • 1 Kollegin, mittl. Dienst (Bereichsbibliothek).
      Beraten wurde die Gruppe durch Informatiker und Programmierer der Netz-Gruppe (zuständig für die CD-ROM-Netzverwaltung). Ein Fachreferent war zugleich als Berichterstatter Mitglied in der übergeordneten Internet-AG.
    • Mitte Februar 1996 Aufstellung von 2 Internet-Benutzerarbeitsplätzen (IBAs) nach Vorgaben der Ad-Hoc-Gruppe im Lesesaal der UB Dortmund (Anlaß: 1. INETBIB-Tagung, 1996).
    • April 1997 werden Internet-Beauftragte (gehobener/höherer Dienst) nach einer hausinternen Ausschreibung bestellt. Internet-AG und Ad-hoc-Arbeitsgruppen lösen sich auf. Die weitere Betreuung der Arbeitsplätze (hier insbesondere Erweiterung und Pflege der "Startoberfläche") wird von 4 Kollegen und Kolleginnen der Ad-Hoc-Gruppe fortgesetzt. Für technische Weiterentwicklungen und "Erste Hilfe" bei technischen Problemen ist weiterhin die Netz-Gruppe zuständig.

  2. Konfiguration

    Die Hard- und Software-Ausstattung wurde so ausgewählt, daß keine besonderen, zeitaufwendigen Beschaffungen erforderlich waren. Es wurden also Rechner aus der "laufenden Produktion" gewählt, die ebensogut auch an anderer Stelle im CD-ROM-Netz eingesetzt werden können, was möglichen Wartungsaufwand reduziert und leichte Austauschbarkeit fördert. Auch bei der Software wurde auf leicht verfügbare, weit verbreitete (auch an den Arbeitsplätzen der UB) Internet-Tools zurückgegriffen. Im einzelnen handelt es sich um die folgenden Komponenten:
    • Rechner

      • AST Bravo MS P/75 (75 Mhz), Pentium
      • RAM: 8 MB
      • Festplatte: 520 MB
      • Monitor (color, 15 ''), Maus, keine Soundkarte, kein Drucker (damit keine Druckausgabe fr Benutzer, auch nicht im CD-ROM-Netz)

    • Software

      • MS Windows 3.11
      • Browser: Netscape 3.0 (engl.)
      • Hilfsprogramme ("Viewer"): Lview 3.1, VMPEG 1.2a, WinECJ 1.2, JPEG File Viewer 1.0, Ed Win 1.0 (kann auch große Dateien lesen), DVI Driver Windows 2.9 /16, Acrobat Reader 2.1, Ghost Script 2.6.1 mit Ghost View 1.0. Damit können alle wichtigen Dateitypen (*.JPG, *.PS, *.PDF, *.DVI) direkt am Bildschirm gelesen werden.
      • Win32s 1.30a (wird z.B. fr VMPEG benötigt).

    • DFÜ-Anbindung

      TCP/IP (Trumpet Winsock 2.1f mit "winpkt.com" aus Vers. 2.0b) via Bibliotheksnetz über Router an das Uni-Backbonenetz (uniinterner Verkehr). Die Internet-PCs haben keine festen IP-Adressen, sie "fragen" beim Server freie IP-Adressen (dynamisches BOOTP) ab. Ein weiterer Router verbindet dann mit dem Breitband-Wissenschaftsnetz (2 Mbit, HRZ-WIN-Netz).

    • Startmenü

      Wir bieten unseren Benutzerinnen und Benutzern eine Startseite an, die einen auf der obersten Ebene strukturierten Einstieg in das Internet erlaubt. An dieser Stelle sollen stichpunktartig die "Links", die sich hinter den einzelnen Menüpunkten verbergen, erläutert werden:
      • Hilfe: Dieser Link enthält Hinweise zur Benutzung (Netiquette, FAQ mit Antworten und Tips, Skript-Texte unserer Internet-Schulung "Internet WWWie geht das?"
      • Startseiten: Hier findet man als ersten Einstieg die Seiten der Universität Dortmund und der Universitätsbibliothek Dortmund.
      • Suchdienste: Über verschiedene Untermenüs wird man zur geographischen, alphabetischen, thematischen Suche geleitet. Eine Auswahl der wichtigsten Suchmaschinen mit kurzen Erläuterungen wird geboten, ebenso eine große Auswahl CUSI. Bekannte Einstiege zur E-Mail-Adressensuche dürfen nicht fehlen.
      • Newsgroups: Der integrierte Newsreader stellt Newsgroups, die der News-Server des hiesigen Hochschulrechenzentrums bereithält, zur Verfügung. Zur Volltextsuche in Newsgroups wird hier noch ein Link zu http://www.dejanews.com hergestellt.
      • FTP: Neben einer sogenannten "Monster-List" aller FTP-Server, die anonymen Zugriff erlauben, werden hier Links zu Archie-Servern und Shareware-Suchsystemen "gelegt".
      • Bibliotheken, Bibliothekskataloge, Buchhandel: Hier bieten sich folgende Adressen an: Verbundkatalog NRW, Deutsche Bibliotheken online, Verbundsysteme, Nationalkataloge, Dokumentliefersysteme (z.B. DBI-Link, Projekt WEBIS), UBOK-Katalog der UB Dortmund (demnächst unser neuer SISIS-SIAS-OPAC), VLB - Verzeichnis lieferbarer Bücher und KVK - Karlsruher virtueller Katalog.
      • Interessantes:Ein Menüpunkt führt hier zu einem "virtuellen Zeitschriften-Lesesaal" für Zeitungen, Zeitschriften, Magazine. Außerdem findet man hier eine Studienplatz-Tauschbörse, eine elektronische Mitfahrzentrale und Informationen zum Reisewetter.
      • Fachinformationen:Dieses Untermenü wird von der Fachbereichsstruktur der Universität Dortmund geprägt. Erste mehr oder weniger umfangreiche Ansätze sind fr ausgewählte Fächer (z.B. Elektrotechnik, Erziehung und Bildung, ...) zu sehen.
      • IBIS-(Internet Basiertes Informations System): Über diesen Menüpunkt stellen wir schon auf der Startmenü-Ebene eine Verbindung zur IBIS-Leitseite her.
      • Stellenmarkt, Firmeninformationen: Inzwischen haben sich in diesem Internet-Segment interessante WWW-Angebote herauskristallisiert, z.B. Arbeitsamt ..., ABIW - Absolvent/-innen - Bewerbungen im Internet, u.a.

    • Mail:

      Die Benutzer und Benutzerinnen können lediglich Mails versenden. Antworten, die an die Mail-Adresse der IBAs gerichtet sind, werden vom "Postmaster" gelöscht. Eine Vergabe und Verwaltung von Mail-Adressen durch die UB ist nicht geplant. Es steht den Benutzern frei, Antwort-Mails an ihre private Mail-Adresse - sofern vorhanden - zu leiten.

    Nach gut einem Jahr Praxis-Erfahrung zeichnen sich folgende Probleme ab:

    • Es werden Programme via FTP geladen, entpackt, in Unterverzeichnissen "versteckt" und in einigen Fällen auch "verdeckt" installiert. Solange die Platte nicht "überläuft" und der PC beim Neustart seinen Dienst nicht verweigert, wird es stillschweigend geduldet.
    • Beim Neustart werden Dateien, die in der vorherigen Sitzung vom System auf C:\ angelegt wurden,

      • C:\...\NETSCAPE\cookies.txt,
      • C:\...\mail\*.*,
      • C:\...\cache\*.*,
      • C:\...\address.htm,
      • C:\...\netscape.hst,
      • C:\...\netscape.ini,
      • C:\...\bookmark.htm

    automatisch gelöscht.

  3. Auf mutwillige Beschädigungen oder "Fummeleien" gibt es bisher keine eindeutigen Hinweise. Die Rechnerkonfiguration wird - bisher ist das 3mal vorgekommen - vom Streamerband wiederhergestellt. Der Zeitaufwand beträgt hierfür etwa 30 Min. (inkl. Auf- und Abbau der Rechner).
  4. Mails enthalten als Absender, was den Benutzern in vielen Fällen aber nicht unmittelbar klar ist, die Angabe:
    "From: vorname name <nobody@ub.uni-dortmund.de>, Organization:
    Universitaetsbibliothek Dortmund - Public Internet Access".
    Antwort-Mails können natürlich nicht zugestellt werden und produzieren Fehlermeldungen "user unknown at this site ..." Unsere Netz-Gruppe hat sich für diesen Fall ein kleines Skript geschrieben, was diese Mails nach 4 Tagen löscht, wodurch genannte Fehlermeldung unterdrückt wird.
  5. Sommer- bzw. Winterzeit wird aufgrund oben beschriebener Netzanbindung nicht automatisch mit unserer lokalen Netzzeit synchronisiert (Zeile in autoexec.bat: SET TZ=CET-...).
  6. Dateien > 1,44 MB, wenn sie denn auf C:\temp\*.* geladen sind, bereiten unseren Benutzern manchmal Kopfzerbrechen. Wir bieten als "legales" Tool MS-BACKUP an.
  7. Bei jedem Neustart läuft ein umfangreicher Virencheck (F-Prot, McAfee-Scan) ab (Festplatte und Benutzer-Diskette). Dann erscheint hoffentlich nicht die Meldung: "Virenverdacht!!! Bitte informieren Sie die Auskunft!!"

  8. Nutzungsmodalitäten

    Wir haben auf den Entwurf einer Benutzungsordnung eigens für die Benutzerarbeitsplätze verzichtet. Berechtigt ist jede Benutzerin/jeder Benutzer über 18 Jahre, mit Benutzungsausweis der UB oder Reisepaß bzw. Personalausweis. Für unter 18jährige kann die Leitung der Benutzungsabteilung Ausnahmen genehmigen (vgl. Benutzungsordnung der UB). Es existiert lediglich ein Merkblatt "Hinweise zu den Internet-Benutzerarbeitsplätzen der UB Dortmund", in dem auf allgemeine Verhaltensregeln (z.B. Netiquette) hingewiesen wird.

    • Zeitliche Beschränkung:

      Wegen der großen Nachfrage mußte die Benutzung der Internet-Arbeitsplätze pro Person auf 2 Stunden/Woche reduziert werden. Die Reservierung der PCs erfolgt über die bei der Lesesaalauskunft ausliegenden Belegungspläne. Sie weisen die Termine für die laufende und die folgende Woche aus. Telefonische Reservierungen sind möglich. Insider nutzen diese Möglichkeit, so daß oft schon am Montag alle Termine für die jeweils nächste Woche ausgebucht sind.

    • Startdiskette:

      Bei der ersten Benutzung des Internet-Arbeitsplatzes bringt der Benutzer/die Benutzerin eine leere, formatierte 3,5''-Diskette mit, die am Dienst-PC der Lesesaalauskunft nach einem Virencheck mit Startdateien und Benutzernamen versehen wird. Diese Startdiskette, die dann anschließend mit einem besonderen Aufkleber markiert wird, hat den Zweck,
      1. Nach dem Einschalten einen definierten Startzustand (des IBA) zu erzeugen,
      2. benutzerbezogene Einstellungen für Netscape zu laden,
      3. benutzerbezogene Bookmarks, Mails und abonnierte Newsgroups automatisch abzuspeichern.
      Die Startdiskette kann bei jeder folgenden Sitzung wieder verwendet werden.

    • Starten und Beenden:

      Die Startdiskette wird eingelegt, PC und Monitor werden eingeschaltet. Nach Virencheck und Eingabe eines Passworts erscheint die Netscape-Oberfläche mit Homepage: http://www.ub.uni-dortmund.de/Internet-PC/ Am Ende der Sitzung werden Netscape und Windows geschlossen, Rechner und Monitor ausgeschaltet. Die Prozedur beginnt beim in der Regel schon wartenden nächsten Benutzer von neuem.

    • An- und Abmelden:

      Der/die Benutzer/in muß sich bei jeder Benutzung bei der Lesesaalauskunft an- und abmelden. Name, Datum, Beginn und Ende der Internet-Sitzung werden von der Lesesaalauskunft in einem "Log-Buch" festgehalten und vom Benutzer/ von der Benutzerin durch Unterschrift bestätigt.

    Diese Verwaltungsarbeiten haben sich, was Sicherheit der Stationen und mögliche Reproduzierbarkeit "schädlicher" Aktionen anlangt, im großen und ganzen bewährt. Sie sind jedoch sehr zeitaufwendig und bei einem größeren Internet-Pool in diesem Umfang sicher nicht mehr zu leisten.

  9. Benutzung - Benutzerschulung

    Die Arbeitsplätze sind während der Öffnungszeiten der Zentralbibliothek (Rechner-Zeiten: Mo-Do, 9.00-19.45 Uhr bzw. Fr 9.00-17.45 Uhr) i.d. Regel ausgebucht. Nach unseren Untersuchungen kommen überwiegend Studenten bzw. Studentinnen (90 %) an die Arbeitsplätze.
    Davon wiederum die Mehrzahl aus den Bereichen Ingenieurwissenschaften und WISO (70 %)
    Die Bereiche Geisteswissenschaften bzw. Naturwissenschaften sind mit 20 % bzw. 10 % in der Minderheit. In einer Fragebogen-Stichprobe geben die Benutzer und Benutzerinnen an, das Internet an diesen Arbeitsplätzen zu 60 % fr Studium, Forschung und Lehre zu nutzen.
    Die Möglichkeiten, Dateien zu übertragen und E-Mails (insbesondere von ausländischen Studentinnen und Studenten geschätzt) zu versenden, werden nur von einem kleineren Teil (<=10 %) genutzt.

    Eine Analyse der von den Benutzern aus- bzw. angewählten URLs, hat dagegen folgendes etwas differenzierteres Bild ergeben (die Beispiele enthalten keinerlei Wichtung oder gar Hinweise auf deren Häufigkeit, sondern dienen lediglich der Erläuterung der Gruppeneinteilung):

    1. Gruppe: Computer, PC, Hard-, Software: 18 %
      (z.B.: Atelco, Borland, Microsoft, SUN, Vobis, ...)
    2. Gruppe: WWW, Netscape: 17 %
      (z.B.: Chat, Cityweb, Cybercom, Internet-cafe-xy, Netscape, Webhits, ...)
    3. Gruppe: Forschung, Lehre, Studium: 17 %
      (z.B.: Medizin, Informatik, Philosophie, Umweltschutz, Uni-URLs, Wiso, ...)
    4. Gruppe: Unterhaltung: 15 %
      (z.B.: BVB, Disney-World, Kinderüberraschungseier, Topmodelle, Gewinnspiele, ...)
    5. Gruppe: Suchen, Suchmaschinen: 11 %
      (z.B.: Altavista, Dino, Excite, Lycos, Yahoo, ...)
    6. Gruppe: Wirtschafts-, Firmen-Info: 9 %
      (z.B.: Banken, Börsenkurs, Branchen, Immobilien, Messen, Versicherungen, ...)
    7. Gruppe: Stellenangebote, Jobs: 5 %
      (z.B.: Aboutwork.co, Arbeitsamt, Aupair, Job.de, Jobware.de, ...)
    8. Gruppe: Zeitschriften, Zeitungen: 5 %
      (z.B.: Bild-Online, Computer-Zss, El Mundo, El Pais, Focus, Spiegel, Stern, ...)
    9. Gruppe: Sonstiges: 3 %
      (z.B.: FBI, Flughäfen, Horoskop, Reisen, ...)

    Diese Übersicht zeigt ganz deutlich, daß das Internet die Informationsbedürfnisse der Benutzerinnen und Benutzer in unseren Bibliotheken in andere, neue Richtungen lenkt, die eben nicht - wie oben angegeben - in erster Linie Forschung, Lehre und Studium dienen.
    Schriftliche Anleitungen/Unterlagen wurden von nur 44 % der Benutzer gewünscht:
    "How to do"-Kurzbeschreibungen, Informationen zu E-Mail, Telnet, Netscape, Effiziente Suche im Internet, Suchstrategien, ...
    Hingegen wünschten 65 % der Befragten Einführungsverstaltungen der UB mit praktischen Übungen zum Thema Internet.
    Wir haben inzwischen reagiert und bieten erläuternde Texte und Einführungsveranstaltungen für unsere Benutzerinnen und Benutzer an.
    Seit April '97 werden Internet-Schulungen für Anfänger "Internet WWWie geht das?" in der UB Dortmund durchgeführt. In diesen Schulungen mit max. 8 Teilnehmern, die wöchentlich mittwochs oder freitags im Wechsel zweistündig stattfinden, werden Grundkenntnisse im Umgang mit Netscape, grundlegende Suchstrategien im Internet, Abspeicherung und Weiterverarbeitung von Rechercheergebnissen und Einblick in die Möglichkeiten, das Internet auf dem Campus zu nutzen, vermittelt. Die Teilnehmer erhalten ein 13seitiges Skript über die wichtigsten Inhalte dieser Veranstaltung. Die Anmeldung erfolgt bei der Auskunft im Erdgeschoß. Schon jetzt sind alle Termine bis weit in den Juni ausgebucht (73 gemeldete Teilnehm., 10 Termine). Interessanterweise zeigt sich hier, was den Schulungsbedarf nach Fachzugehörigkeit angeht, eine von obiger Gewichtung abweichende Verteilung. Die Geisteswissenschaften führen hier mit 50 %, gefolgt von WISO mit 23 %, den Ingenieurwissenschaften mit 17 % und den Naturwissenschaften (inkl. Mathemaitk und Statistik) mit 7 %.

  10. Ausblick

    Zwei Internet-Arbeitsplätze reichen bei weitem nicht aus, die rege Nachfrage nach leistungsstarken und leicht zugänglichen Rechnern dieser Qualität auf dem Uni-Campus zu befriedigen.
    Zumal das übrige Angebot an öffentlich zugänglichen Internet-PCs eher bescheiden ist2.
    Inzwischen existiert sogar schon eine "Unterschriftensammlung zur Schaffung weiterer Internet-Arbeitsplätze".
    In dieser Sammlung dominieren Ingenieurwissenschaften und WISO (50 % bzw. 26 %). Geistes- und Naturwissenschaften machen zusammen nur 24 % (15 % + 9 %) aus.
    Noch für dieses Jahr ist die Einrichtung eines aus 15 PCs bestehenden Internet-Pools geplant. Möglicherweise werden dann die jetzt noch sehr zeitintensiven Verwaltungsarbeiten zugunsten eines vereinfachten Verfahrens aufgegeben, in dem dann Benutzername und -nummer via Lesepistole vom Ausweis in eine "Log-Datei" eingelesen werden. Diese Prozedur befindet sich aber derzeit noch im Entwicklungsstadium.
    Eine weitere wichtige Erweiterung wird die Druckausgabe für Benutzer sein. Die technische Realisierung wird momentan geprüft.

    Angesichts des obigen Ergebnisses stellt sich für uns die Frage, welchen Stellenwert sollen wir dem Dienstleistungs-Bereich "Internet fr Benutzer" einräumen?
    Die primären Aufgaben unserer Bibliothek dürfen natürlich nicht vernachlässigt werden. Bibliothekskataloge (eigene und externe), Online-Datenbanken und die mit hohem finanziellen Aufwand allerorten installierten CD-ROM-Netze liefern doch wohl den Hauptanteil an Hinweisen auf wissenschaftliche Literatur (nahezu 90 %)3
    Unsere Hauptanstrengungen sollten daher auf Benutzerberatung und -schulung in diesen Bereichen ausgerichtet sein.
    Betrachten wir das Internet im jetzigen chaotischen Zustand lediglich als komplementäre Informationsquelle für wissenschaftliche Informationen.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

1 Man vergleiche etwa: Jedwabski, Barbara: Internet für Bibliotheksmitarbeiter. In: Bibliotheksdienst 29 (1995), S. 1138 ff. und: Nagelsmeier-Linke, Marlene: Am Beispiel der UB Dortmund: Wir starten ins Internet. In: Weiter auf dem Weg zur virtuellen Bibliothek - Bibliotheken nutzen das Internet. Erste InetBib-Tagung in der Universitätsbibliothek Dortmund, vom 11.-13. März 1996, 2. Aufl., Dortmund 1996, S. 117 ff.
2 (Studentenzahlen WS 1996/97: 25.012, davon: Geisteswissenschaften 10.477 (42 %), Ingenieurwissenschaften 8.205 (33 %), Naturwissenschaften (inkl. Mathematik, Statistik) 3.537 (14 %), WISO 2.793 (11 %). Unser elektronisches Ausleihsystem verzeichnet ca. 13.000 aktive Benutzerinnen und Benutzer).
3 Vgl. z.B. die Auswertung von Alexander Lebedev, Moscow State University, Version: February 11,1997. <http://www.chem.msu.su/eng/comparison.html>, latest version: "... I think that the number of documents is the primary parameter when you're looking for scientific information. My estimates show that the number of documents which can be found in the Net is less than 10 % of the number that can be found using a good scientific database like INSPEC or CAS. ..."