Konzeption und Konstruktion des Klosterplans von St. Gallen im Karolingischen Reichenauer Skriptorium

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2017

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Diese Dissertation unternimmt es, ganz im Sinne Droysens, den Klosterplan ‚aus seiner Zeit‘, d. h. dem frühen neunten Jahrhundert, und ‚aus sich selbst‘, d. h. seiner materiellen Überlieferung heraus zu verstehen. Das Nachzeichnen des Kultur- und Wis- senshorizonts in den karolingischen Klöstern zu jener Zeit führte im Wesentlichen zu den Ergebnissen, daß der Klosterplan ohne Hilfsgitter entstanden ist, er weder religiö- se Reformvorstellungen (Aniane) noch benediktinische Klosterregeln (RB) oder deren Kommentare und auch keine antiken ‚Fachschriftsteller‘ (Vitruv, Archimedes) zeichne- risch reflektiert, noch daß er allgemein städtebauliche oder wasserwirtschaftliche Bezüge aufweist, daß er erst nach der Beschriftung auf seiner Rückseite gefaltet – und die Vorderseite schon gar nicht maßstäblich gezeichnet wurde! Auf der anderen Seite enthält sie eine mit modernen Computerprogrammen akribisch durchgeführte technische Analyse des Klosterplanpergaments (als Digitalisat), welche dazu verhalf, die konzeptionellen und konstruktiven Grundlagen der Planzeichnung zu enthüllen und, darauf aufbauend, die komplette Zeichnung nach rein geometrischen Methoden am PC lückenlos simulieren zu können. Darüber hinaus gelang es, den Klosterplan in einen sich über Jahrhunderte hinweg erstreckenden kulturgeschichtlichen Entwicklungs-prozeß einzuordnen, in ihm ein missing link zu sehen, ihm eine gattungsstiftende Bedeutung in der mittelalterlichen Schrift-Bildbeziehung zuzuweisen und, last not least, eindeutig darzulegen, daß alle Vorstellungen einer altersbedingten Schrumpfung jeder Grundlage entbehren. Der Klosterplan dürfte seine Entstehung (um 829/830) dem kurzen Dukat Alemannien des späteren Kaisers Karl (des Kahlen) verdanken. (Die Seiten 622 bis 625 der Dissertation enthalten ein ausführlicheres Abstract).

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Klosterplan, Kulturwissenschaften

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