Rechenstörungen im Grundschulalter

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2025

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Entwicklungsdefizite und - verzögerungen, Risikoerkennung und Einflussfaktoren auf die diagnostische Einschätzung von Lehrkräften

Abstract

Kinder mit einer Rechenstörung sollten frühzeitig identifiziert und in ihren mathematikspezifischen Fertigkeiten gefördert werden, um einen persistierenden Entwicklungsverlauf zu verhindern. Die Hauptverantwortung für diese Aufgabe liegt in erster Linie bei den Bildungsinstitutionen, insbesondere der Schule und damit bei den Lehrkräften. Die kumulative Dissertation untersucht, wie Lehrkräfte Grundschulkinder mit Anzeichen einer Rechenstörung frühzeitig identifizieren können. Studie I untersuchte, ob die Defizite in den basisnumerischen Fertigkeiten von Kindern mit einer Rechenstörung eher auf eine Entwicklungsverzögerung oder auf eine rechenstörungsspezifische qualitative Abweichung hindeuten und, ob diese Defizite auf eine (selektive) Beeinträchtigung in einem der zentralen Kernsysteme der Zahlenverarbeitung zurückzuführen sind. Dazu wurden die basisnumerischen Fertigkeiten von N = 480 Kindern (n = 68 Kinder mit Rechenstörung, Klassenstufe zwei bis vier) untersucht. Die Ergebnisse der Multilevel-Analysen sprechen eher für eine Entwicklungsverzögerung infolge eines Defizits in der approximativen Mengenverarbeitung. Daran anschließend wurde in Studie II ein theoriebasierter Screeningfragebogen für Lehrkräfte vorgestellt und hinsichtlich seiner psychometrischen Eigenschaften untersucht. Hierfür wurden die Daten von N = 377 Schüler*innen (n = 45 Kinder mit Anzeichen für eine Rechenstörung) der Klassenstufe zwei bis vier und N = 33 Lehrkräften erfasst. Die Ergebnisse belegen, dass der Fragebogen über gute bis zufriedenstellende Screeningeigenschaften verfügt und Kinder mit testdiagnostischen Anzeichen für eine Rechenstörung ökonomisch, reliabel und valide identifiziert. Studie III (Datenbasis Studie II) untersuchte, welche mathematikspezifischen und -unspezifischen Schüler*innenmerkmale die Lehrkräfteeinschätzung im Screeningfragebogen beeinflussen und ob es Variationen zwischen den Lehrkräften gibt. Multilevel-Analysen zeigen, dass die Einschätzungen der Lehrkräfte im Screening vorrangig durch die mathematische Leistung der Schüler*innen bestimmt werden. Allerdings bestehen Unterschiede in der Urteilsstrenge zwischen den Lehrkräften. Insgesamt bieten die Ergebnisse dieser Dissertation praxis- und forschungsrelevante Implikationen, die die Früherkennung von Kindern mit einer Rechenstörung im schulischen Kontext unterstützen. Dennoch besteht weiterhin Optimierungsbedarf, um die frühzeitige Risikoidentifikation von Kindern mit einer Rechenstörung zu verbessern.

Description

Table of contents

Keywords

Rechenstörung, Ursachen, Symptome, Entwicklungsverlauf, Grundschule, Lehrkräfte, Früherkennung, Screening

Subjects based on RSWK

Grundschule, Rechenschwäche, Frühdiagnostik

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