Phosphorhaltige Säuren und Ihre Zinnderivate: Synthesen und Strukturen
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Date
2017
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Abstract
Diese Dissertationschrift besteht aus drei Kapiteln. Im ersten Kapitel wird die
Verbindungsklasse der Organophosphonsäuren untersucht. Weil viele von ihnen vor
der Entdeckung der Prinzipien der NMR-Spektroskopie und Einkristallröntgenstrahlenstrukturanalyse
synthetisiert worden sind, wurden ihre Strukturen im Festkörper und in
Lösung nicht untersucht. Diese Lücken der Analytik wurden für sieben
Phosphonsäuren geschlossen. Die Molekülstrukturen dieser Verbindungen wurden
zusätzlich unter Anwendung der Graphensatzanalyse untersucht.
Das Thema des zweiten Kapitels sind α-Aminophosphinsäuren. Diese weisen sehr
gute Eigenschaften als Herbizide, Bakterizide und Antibiotika auf. Auf dem Gebiet der
Synthese und Folgechemie wurde bisher nur Pionierarbeit geleistet, wobei die
Ergebnisse teilweise lückenhaft dokumentiert sind. Die Phosphinsäureesterfunktion
der hier vorgestellten Verbindungen erweist sich als chemisch erstaunlich stabil
gegenüber Mineralsäuren, Zinn(II)chlorid und Trimethylhalogensilanen. Gegenüber
Mineralsäuren zeigt sich die Esterfunktion unter den gewählten
Reaktionsbedingungen inert, die Reaktionen mit Elementsalzen erfordern lange
Reaktionszeiten. Bei Verwendung von Trimethylhalogensilanen ist sehr gut die bereits
bekannte Reaktivitätsabstufung Cl<Br<I zu sehen. Diese wurde im Fall von
Trimethylchlorsilan und Trimethylbromsilan durch zeitaufgelöst NMR-Spektroskopie
gezeigt. Die Kristalle des Produkts der Umsetzung mit Trimethyliodsilan ergeben die
erste Molekülstruktur einer disilylierten Phosphinsäure. Die Reaktivität der letzteren
gegenüber Methanol und Zinn(II)fluorid wurde untersucht.
Im dritten Kapitel wird die Synthese des ersten Liganden vorgestellt, der sowohl die
Alkohol- als auch die Phosphinsäure-Funktion trägt. Dieser wurde zu seinen Zinn-
Derivaten umgesetzt, welche in Lösung und im Festkörper untersucht worden sind.
Durch Hydrolyse eines Zinn-Derivates entsteht an der Grenzfläche zwischen
Dichlormethan und Wasser ein unerwartetes Produkt. Dieses ist das Produkt der
formalen Insertion von „n-Butylhydroxidozinnoxid“ und liegt in der Molekülstruktur als
Leiterstruktur vor.
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Table of contents
Keywords
Graphensatz, Phosphorsäuren, Phosphinsäuren, Zinn