Heft 1

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Editorial

Was kann und was sollte eine Hochschule über sich wissen, und wie kommt sie zu diesem Wissen? Dies sind übergreifende Fragen für die am Hochschuldidaktischen Zentrum (HDZ) praktizierte innerinstitutionelle Hochschulforschung. Innerinstitutionelle Forschung will das Handeln, die Strukturen und Prozesse in der Hochschule transparent machen, und dieses Wissen der institutionellen Selbstaufklärung, pragmatischer gewendet dem Selbstmonitoring und der Qualitätssicherung zur Verfügung stellen. Konzipiert ist sie als eine Form der Selbstanalyse, die ein Reflexionswissen über die eigene Hochschule bereitstellt.
Mit dieser Ausgabe des Journals Hochschuldidaktik wollen wir Anstöße geben für ein Nachdenken über innerinstitutionelle Selbstbeobachtung, denn das Reflexionspotenzial innerinstitutioneller Forschung ist trotz allgemein zunehmender Selbsterforschungs- und Evaluationsaktivitäten in den Hochschulen seit den 1990er Jahren bisher kaum entdeckt.
Im HDZ ist innerinstitutionelle Forschung eng mit der Forschung zur Studiengangs- und Personalentwicklung, Lehrkompetenz und Qualitätssicherung der Ausbildung verknüpft, und dementsprechend mit hochschuldidaktischen Fragen. In dieser Ausgabe des Hochschuldidaktik Journals stehen dafür drei von vier Beiträgen: Sigrid Dany lässt 10 Jahre "Start in die Lehre" Revue passieren, ein hochschuldidaktisches Angebot des HDZ, das sich in erster Linie an wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen richtet, die ihre Lehrtätigkeit an der Universität Dortmund neu aufnehmen.
Ilse Kamski, Sigrid Metz-Göckel und Petra Selent stellen eine Ist-Analyse der Situation von Promovierenden in den Fachbereichen/Fakultäten 12 bis 16 als eine der Grundlagen dar, ein Graduiertennetzwerk für diese Doktorand/innen einzurichten. Gerade diese zu 80 % extern Promovierenden sind für die Lehrerbildung sehr wichtig, und die Qualitätsverbesserung des postgradualen Studiums in Übereinstimmung dem Bologna-Prozess diesen Fachbereichen/Fakultäten ein Anliegen. Der Studienstandort Dortmund ist für internationale Studierende attraktiver geworden. Über eine Befragung internationaler Studierender im 3. Semester berichten Annette Klein, Nicole Auferkorte-Michaelis und Sigrid Metz-Göckel.
Mit der Organisation des Studienverlaufs von Informatikstudierenden im Grundstudium der Universität Dortmund befassen sich Isa Jahnke, Volker Mattick und Thomas Herrmann. Am Beispiel von inpud (INformatik-Portal der Universität Dortmund) zeichnen sie den schrittweisen Entwicklungsprozess einer studentischen "Wissensaustausch-Community" nach. Deutlich wird, dass in die Prozessentwicklung immer auch die Nutzer und Nutzerinnen von Internetportalen mit einbezogen sein müssen, damit theoretische Wissensmanagement-Konzepte in einer Praxis aufgehen, die als Erfolg versprechend gelten kann. Diesen Beitrag im Journal Hochschuldidaktik aufzunehmen, war uns besonders wichtig. Denn er zeigt exemplarisch, dass innerinstitutionelle Forschung an vielen Stellen der Hochschule und fortlaufend stattfindet. Wie dieses "träge" Wissen über sich selbst als Reflexionspotenzial zu nutzen und zu institutionalisieren wäre, ist allerdings die entscheidende Frage. Genau an der Stelle setzt innerinstitutionelle Forschung an. Sie beobachtet von innen heraus und generiert Wissen, das in der Hochschule praxisnah kommuniziert werden kann.
Die in diesem Journal Hochschuldidaktik versammelten Beiträge liefern einen Einblick in die innerinstitutionelle Forschungspraxis. Sie zeigen auf, wo die Ausgangspunkte für Projekte innerinstitutioneller Forschung liegen - nämlich in aller Regel bei konkreten Fragen, die Studierende, Lehrende, die Fakultäts- oder Hochschulleitung formulieren.
Solche Ist-Analysen sind ein erster Schritt zur Herstellung von mehr Transparenz durch innerinstitutionelle Forschung und Selbstbeobachtung, ein zweiter ist die Eruierung und Prüfung des Einflusses externer und interner Steuer- und Einflussgrößen als Wirkungsanalysen, die schließlich in ein längerfristiges Forschungsprogramm münden. Auf diese Weise würde das in innerinstitutionellen Forschungsprozessen produzierte und kommunizierte Wissen als ein Reflexionswissen auf Dauer gestellt.
Ihr Redaktionsteam:
Sigrid Metz-Göckel,
Nicole Auferkorte-Michaelis,
Karin Zimmermann

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HDZ - Hochschuldidaktisches Zentrum
der Technischen Universität Dortmund
Vogelpothsweg 78
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Tel.: 0231/755-5526
E-Mail: hd.zhb@tu-dortmund.de
Internet: https://hd.zhb.tu-dortmund.de

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