Heft 2

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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser des Journals Hochschuldidaktik, unausgebildete und untrainierte Sherpas im Hochgebirge würden Lebensgefahr bedeuten. Daher ist zu Recht nicht jeder Himalaya-Bewohner automatisch als Sherpa einsetzbar.
Sollen Tutor/inn/en wichtige Stützen für das Lehren und Lernen an Hochschulen sein (vgl. den Text von Heike Kröpke in diesem Journal), können nicht einfach die Teilnehmer/innen der jeweils vorhergehenden Veranstaltung dazu herangezogen werden. Die Aufgabe von Tutor/inn/en ist zwar nicht lebensgefährlich, aber dennoch komplexer, als es den Anschein hat. Deshalb müssen sie für die kompetente und effiziente Unterstützung in Hochschul-Lehrveranstaltungen sowohl fachlich qualifiziert, als auch für das Lehren ausgebildet und trainiert werden.
Das vorliegende Journal Hochschuldidaktik des Hochschuldidaktischen Zentrums der TU Dortmund beschreibt unter dem Titel "Studierende in Lehrfunktionen - Tutoring - Mentoring - Peer Consulting" Möglichkeiten und Wege, Studierende qualifiziert in die Lehre an der Hochschule einzubinden. Tutor/inn/en sind dabei näher an der Studiersituation als die Lehrenden. Sie vertiefen bei der Vermittlung von Wissen in Lerngruppen aber auch ihre eigenen Kenntnisse des Inhalts und werden zu einem sehr frühen Zeitpunkt in die Aufgabe der Darstellung, Präsentation und Vermittlung des von ihnen erarbeiteten Wissens eingeführt.
Im Artikel "Erfahrungsbericht über eine ungewöhnliche hochschuldidaktische Kooperation - Tutorenqualifizierung in der Fakultät Informatik" (Petra Selent) werden die Erfahrungen und Erkenntnisse bei der Durchführung von Tutor/inn/enworkshops in der Fakultät Informatik der TU Dortmund beschrieben und reflektiert.
Reflektieren lernen über die eigene Lehrtätigkeit wird im Artikel "Reflektieren lernen - Hochschuldidaktische Praxisbegleitung von Tutor/inn/en" (Susanne Gotzen) als wesentlicher Bestandteil der praxisbegleitenden Tutor/inn/enqualifi zierung am Beispiel der Lehramtsstudiengänge an der TU Dortmund dargestellt. "Wer lehrt, der lernt" Studentische Lernprozesse in einem Multiplikatorenprojekt" (Reis, Szczyrba) beschreibt ein vierstufiges Qualifizierungsprogramm für Lehramtsstudierende, die ihre Vermittlungskompetenz im Rahmen hochschulischen Lehrens und Lernens entwickeln wollen.
"Tutorier" mich Baby! Ein Beratungsspiel zur Erprobung einer ernstzunehmenden Situation" (Bröring, Skolik) stellt ein von Studierenden im Rahmen der Weiterbildung zu Multiplikator/inn/ en entwickeltes Spiel vor, bei dem Tutorinnen und Tutoren sich in kreativer Form mit Lösungen für schwierige studentische Situationen beschäftigen.
"Train the Tutors - Hochschuldidaktische Qualifizierung für studentische Tutor/inn/en" (Weihofen, Ladwig und Auferkorte-Michaelis), sowie "Tutorinnen und Tutoren - Stützen der Hochschullehre" (Heike Kröpke) beschreiben die Qualifizierungskonzepte der Universität Duisburg-Essen und der Hochschule Niederrhein.
Das Pilotprojekt zum Dropout der Studierenden an der TU Dortmund (Zimmermann, Möller, Zupanic und Heusgen) erkundet Möglichkeiten, aus der Studierenden- und Prüfungsdatenverwaltung zuverlässige Informationen über Dropoutquoten und deren Ursachen abzuleiten und Maßnahmen zur Verringerung des allmählichen "Verschwindens" Studierender gezielter planen zu können. Tutoring, Mentoring und Peer Consulting können solche Maßnahmen sein.
Alle Beiträge verdeutlichen, dass die Tätigkeit als Tutor/in sowohl die fachliche Motivation und die Sozialkompetenz der Tutor/inn/en verstärken und darüber hinaus die Effektivität der Lehre und des Lernens für die Studierenden steigern können - ein wirksamer Weg zur Reduzierung von Studienabbrüchen.
Wir freuen uns, dass unsere Juniorprofessorin Isa Jahnke, die seit April das Team des HDZ verstärkt, sich und ihre Arbeitsbereiche vorstellt.
Außerdem finden Sie in diesem Heft wie immer unser hochschuldidaktisches Weiterbildungsangebot für Lehrende, das Lehrangebot zu den softskills für Studierende und zur Qualifi zierung von Tutor/inn/en sowie nützliche Informationen, u.a. einen Überblick über die letzten Publikationen aus dem HDZ.
Johannes Wildt

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HDZ - Hochschuldidaktisches Zentrum
der Technischen Universität Dortmund
Vogelpothsweg 78
D-44227 Dortmund
Tel.: 0231/755-5526
E-Mail: hd.zhb@tu-dortmund.de
Internet: https://hd.zhb.tu-dortmund.de

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