Mobilitätsverhalten und -einstellungen als Determinanten oder Effekte der Raumstruktur am Wohnort

dc.contributor.advisorScheiner, Joachim
dc.contributor.advisorHeinen, Eva
dc.contributor.authorSchimohr, Katja
dc.contributor.refereeLanzendorf, Martin
dc.date.accepted2025-01-30
dc.date.accessioned2025-02-27T14:17:37Z
dc.date.available2025-02-27T14:17:37Z
dc.date.issued2024
dc.description.abstractIn der Verkehrsforschung wurde bereits hinreichend beobachtet, dass ein Zusammenhang zwischen Raumstruktur und Mobilitätsverhalten besteht. Bewohner*innen urbaner Quartiere nutzen häufiger aktive Modi und den ÖPNV, während Bewohner*innen suburbaner oder ländlicher Gebiete stärker auf den Pkw angewiesen sind. Doch nach wie vor stellt sich die Frage, inwiefern diese Unterschiede direkt auf die gebaute Umwelt oder auf einen Effekt residenzieller Selbstselektion zurückzuführen sind. Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit dieser Fragestellung anhand einer Panelerhebung unter umziehenden Haushalten in Deutschland, die vor sowie nach ihrem Umzug zu ihrem Quartier, Mobilitätseinstellungen und Mobilitätsverhalten befragt wurden. Die Analyse geht in drei Schritten vor und untersucht folgende Aspekte: 1. Die Bedeutung residenzieller Dissonanz bei der Motivierung von Umzugsentscheidungen, 2. Die Rolle von Wegedistanzen bei Wohnstandortentscheidungen, sowie 3. Der Einfluss von Mobilitätseinstellungen auf die Wohnstandortwahl und Änderungen in Mobilitätseinstellungen und -verhalten nach dem Umzug. Methodisch bedient sich die Arbeit Regressionsmodellen und Strukturgleichungsmodellen. Die Analyse deutet darauf hin, dass Zusammenhänge zwischen Mobilitätseinstellungen und Umzugs- sowie Wohnstandortentscheidungen vorhanden, aber schwach ausgeprägt sind: Residenzielle Dissonanz hat keinen nachweisbaren Einfluss auf die Entwicklung eines Umzugswunsches. Residenzielle Selbstselektion ist nur indirekt im Sinne einer Präferenz für urbane oder weniger urbane Wohnlagen zu beobachten. Während diese Präferenz in Verbindung mit Mobilitätseinstellungen steht, scheinen sich Mobilitätseinstellungen nicht direkt auf die Wohnstandortwahl auszuwirken. Der Zusammenhang zwischen urbanen Raumstrukturen und einer höheren Nutzung von aktiven Modi, auch indirekt über kürzere Wegedistanzen vermittelt, bestätigt sich auch in dieser Untersuchung bei der Betrachtung von Mobilitätsänderungen nach dem Umzug. Umgekehrt steigen nach Umzügen in weniger urbane Wohnlagen die ÖPNV und die Pkw-Nutzung. Mobilitätseinstellungen stellen sich als auffallend stabil dar und werden durch die Veränderung der Raumstruktur nach einem Umzug nur eingeschränkt im Sinne residenzieller Determination beeinflusst. So sind keine systematischen Änderungen in den Einstellungen gegenüber dem Pkw, ÖPNV und Radverkehr zu beobachten. Die Einstellungen gegenüber dem Fußverkehr verbessern sich hingegen tendenziell nach Umzügen in urbanere Gebiete. Weiterhin werden der verwendete Datensatz sowie die Untersuchungsmethodik kritisch diskutiert. Aufbauend auf den Erkenntnissen sowie den Einschränkungen der Analyse werden Schlussfolgerungen für die Forschung und die Planungspraxis formuliert: Zur Förderung nachhaltiger Mobilität in urbanen Wohnorten sind einerseits Maßnahmen sinnvoll, die sich auf die Einstellungen dissonanter urbaner Bewohner*innen fokussieren und andererseits die Einschränkung der Rahmenbedingungen für die Pkw-Nutzung inklusive des Parkens. Eine weitere Handlungsempfehlung besteht in der Erschließung weniger urbaner Wohnlagen mit Infrastrukturen für Alternativen zum Pkw, insbesondere mit dem ÖPNV. Zusätzlich besteht aus verkehrsplanerischer Sicht ein verstärkter Bedarf an Wohnraum in urbanen Lagen. Weiterer Forschungsbedarf ergibt sich insbesondere in der Berücksichtigung zusätzlicher räumlicher Perspektiven: Einerseits ist die Bestimmung des relevanten Bezugsrahmens für residenzielle Selbstselektion essentiell für zukünftige Untersuchungen. Andererseits kann die Betrachtung von Regionen mit weniger angespannten Wohnungsmärkten die Ergebnisse dieser Untersuchung ergänzen. Auch die Durchführung von Befragungen mit mehreren Befragungswellen nach dem Umzug kann weiterführende Einblicke in die untersuchte Thematik liefern.de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/2003/43513
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.17877/DE290R-25346
dc.language.isode
dc.subjectMobilitätde
dc.subjectRaumstrukturde
dc.subjectWohnstandortwahlde
dc.subjectMobilitätseinstellungende
dc.subject.ddc710
dc.subject.rswkWohnstandortde
dc.subject.rswkWohnungswechselde
dc.subject.rswkRegionale Mobilitätde
dc.subject.rswkVerkehrsmittelwahlde
dc.titleMobilitätsverhalten und -einstellungen als Determinanten oder Effekte der Raumstruktur am Wohnortde
dc.title.alternativeEine quantitative Panelanalyse von Wohnstandortentscheidungen und Alltagsmobilitätde
dc.title.alternativeTravel behavior and attitudes - determinants or effects of the residential built environmenten
dc.title.alternativeA quantitative panel analysis of residential location decisions and daily mobilityen
dc.typeText
dc.type.publicationtypePhDThesis
dcterms.accessRightsopen access
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