Life, liberty, and the pursuit of pastness: a cultural analysis of nostalgic architecture in post-suburbia, USA

dc.contributor.advisorGunzenhäuser, Randi
dc.contributor.authorBerkemeier, Moritz Wilhelm
dc.contributor.refereeBuchenau, Barbara
dc.date.accepted2018-06-07
dc.date.accessioned2018-07-12T11:27:28Z
dc.date.available2018-07-12T11:27:28Z
dc.date.issued2018
dc.description.abstractDiese Arbeit untersucht nostalgische Architektur in den post-suburbanen Siedungsräumen der USA unter kulturwissenschaftlichen Gesichtspunkten, um zentrale offene Fragen, die dieses Phänomen aufwirft, beantworten zu können: warum ist diese Architektur in den USA vor allem in neuen Baugebieten populär? Wann hat neohistorische Architektur begonnen den optimistischen Modernismus der Nachkriegsjahre zu verdrängen? Wer strebt warum in Post-Suburbia nach einer idealisierten Vergangenheit? Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive wird im ersten Kapitel argumentiert, dass die Nostalgie in den amerikanischen Vorstädten einen Kleinstadt-Mythos sowohl widerspiegelt also auch propagiert. Kern dieses Mythos ist das Ideal der weißen, patriarchischen Nuklearfamilie. Diese und andere Formen von Nostalgie in den USA stellen eine weiße Reaktion auf weitreichende Veränderungen und Entwicklungen in der Gesellschaft dar. Ausgehend von der Beobachtung und detaillierten Beschreibung nostalgischer Architektur in verschiedenen post-suburbanen Räumen im ganzen Land (Kapitel 2) wird diese Architektur als kultureller Text verstanden, welcher als solcher analysiert und kontextualisiert werden muss, um seine Bedeutungen zu erfassen. Diese Kontextualisierung des Phänomens erfolgt in den drei folgenden Kapiteln, in denen zunächst der Mythos der amerikanischen Kleinstadt untersucht wird (Kapitel 3). Nach einem geschichtlichen Überblick über die materielle Kleinstadt wird die für das Phänomen nostalgischer Architektur in zeitgenössischen Vorstädten wichtigere dominante Kleinstadt thematisiert. Bei dieser handelt es sich um ein Produkt der Populärkultur und nicht um tatsächlich bewohnten Raum. Unterschiedliche Texte – wie Filme, Serien und auch Freizeitparks – haben über Jahrzehnte hinweg ein Kleinstadt-Narrativ („jeder kennt jeden,“ Absenz von Verbrechen, Armut und Unvorhersehbarkeiten, Dominanz weißer Patriarchen, intakte Familien) vor der Kulisse immer wiederkehrender Kleinstadt-Architektur (wie beispielsweise weißer Gartenzäune, Veranden, viktorianischer Fassaden) produziert. Es sind diese architektonischen Versatzstücke der dominanten Kleinstadt, welche heute in ganz Post-Suburbia anzutreffen sind und welche das Kleinstadt-Narrativ dort potenziellen Hauskäufern kommunizieren sollen. In Kapitel 4 wird untersucht, warum trotz der kollektiven Präferenz für das amerikanische Kleinstadt-Ideal ein post-suburbaner Siedlungsraum entstanden ist, welcher nicht mit der Idealvorstellung des Lebens in einer kompakten Kleinstadt korrespondiert. Hierzu wird erst ein geschichtlicher Überblick über die Vorstadt in den USA geliefert bevor argumentiert wird, dass Suburbia in den Nachkriegsjahren Teil eines Mythos des amerikanischen Fortschritts war. Dieser Mythos wird in unterschiedlichen populärkulturellen Texten mit einem Schwerpunkt auf Disney untersucht. In diesen Texten wird modernistische Architektur ideologisiert und gezielt eingesetzt um die unaufhaltsame technologische und geopolitische Entwicklung der USA und die des weißen Amerikaners vom Cowboy zum Astronauten darzustellen. Das modernistische, massenproduzierte Einfamilienhaus voller neuer Konsumgüter in endlosen Vorstädten wird in diesen Texten als Vorstufe zum Leben im Weltraum stilisiert, wobei traditionelle Geschlechterrollen und soziale Hierarchien stets beibehalten und nicht hinterfragt werden. Kapitel 5 widmet sich der Frage, warum bei all dem selbstbewussten Optimismus der Nachkriegsjahre und dem damit verbundenen modernistischen Baustil heute Nostalgie die amerikanischen Vorstädte dominiert. Zur Beantwortung dieser Frage wird das Konzept Nostalgie zuerst theoretisiert. Sie wird als Flucht vor Fortschritt und eine Reaktion auf Veränderungen, Verlust, Krisen und resultierender Sehnsucht definiert. Im Anschluss wird untersucht, welche Ereignisse den optimistischen Zukunftsglauben weißer Amerikaner aufgelöst haben – also Nostalgie hervorgerufen haben – und wie diese Ereignisse in populärkulturellen Texten diskutiert werden. Es zeigt sich, dass Ereignisse wie die Bürgerrechtsbewegung, die Frauenrechtsbewegung, der Vietnamkrieg, die Ermordung von Kennedy, die Ölkrise oder die Watergate-Affäre Angriffe auf die weiße, patriarchische, und kapitalistische Gesellschaftsordnung und der Nuklearfamilie als Kern dieser Gesellschaft darstellen. Modernistische Architektur wird in diesem Zusammenhang von der Populärkultur dazu genutzt, Krisen, den Verfall und die Hybris der USA darzustellen. Auf der anderen Seite wird die idealisierte Kleinstadt als einziger Raum statischer aber bedrohter Harmonie und der noch funktionierenden patriarchischen Nuklearfamilie inszeniert. Nostalgische Architektur in Post-Suburbia stellt also eine Sehnsucht für eine vermeintlich einfachere Zeit in einem von weißen Patriarchen dominierten Amerika dar. Abschließend wird bemerkt, dass es genau diese weiße Nostalgie war, an welche Donald Trump erfolgreich in seinem Wahlkampf anknüpfen konnte.de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/2003/36991
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.17877/DE290R-18988
dc.language.isoende
dc.subjectNostalgiaen
dc.subjectSuburbiaen
dc.subjectArchitectureen
dc.subject.ddc810
dc.subject.ddc820
dc.subject.ddc420
dc.subject.rswkNostalgiede
dc.subject.rswkVorstadtde
dc.subject.rswkBebauungsplande
dc.subject.rswkKleinstadtde
dc.subject.rswkVolkskulturde
dc.titleLife, liberty, and the pursuit of pastness: a cultural analysis of nostalgic architecture in post-suburbia, USAen
dc.typeTextde
dc.type.publicationtypedoctoralThesisde
dcterms.accessRightsopen access
eldorado.secondarypublicationfalsede

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