Konversion militärischer Liegenschaften als Chance der Stadtentwicklung
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2020
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Im Gegensatz zu früheren Dekaden der Stadtentwicklung, in der Städte sich durch weitgehend konstante Anstiege der Bevölkerungszahl und Wirtschaftskraft auszeichneten, unterliegen viele Kommunen heute Stagnations- oder sogar Schrumpfungsprozessen. Wachstum wie auch Schrumpfung stellen die Stadtentwicklung vor erhebliche Herausforderungen. Für viele Kommunen bestehen diese Aufgaben auch in der Bewältigung der Folgewirkungen des Truppenabbaus. Im Ausgangspunkt der Arbeit besteht die Annahme, dass der Herausforderung des Konversionsprozesses immer auch eine Chance zur positiven Ergebnisgestaltung inhärent ist.
Eine der Grundvoraussetzungen zur Nutzung der Chance des Konversionsprozesses ist eine kooperative und zielgerichtete Zusammenarbeit aller am Prozess beteiligten Akteure. Eine hohe Zahl unterschiedlicher Beteiligter bedeutet nicht selten eine ebenso differente Zahl von Erwartungen, Zielvorstellungen und zu berücksichtigenden Belangen. Vor diesem Hintergrund sind alle Akteurinteressen im Prozess zur Findung und Etablierung einer konsensgestützten Nachnutzung zu akquirieren und zielführend zu lenken. Um diesem Vorhaben gerecht werden zu können ist die analytische Governance-Perspektive in Verbindung mit dem Konzept des akteurzentrierten Institutionalismus als kombinierter Steuerungsansatz heranzuziehen.
Vor diesem Hintergrund konzentriert sich die Forschungsleistung auf das definierte Ziel der Beantwortung zweier Forschungsfragen zur grundsätzlichen Chance der Konversion für die Entwicklung in Mittelstädten und der Rolle der in den Prozess involvierten Akteure.
Die Beantwortung der Forschungsfragen bedarf der Anwendung einer geeigneten Methodik aus dem Bereich der qualitativen Forschung. Der gewählte Forschungsansatz erfordert dazu einen primär deskriptiven Zugang über die Heranziehung von Konversionsbeispielen als qualitative Fallstudien. Die Wahl der Studien konzentriert sich weitergehend auf die nordrhein-westfälischen Mittelstädte Coesfeld, Gütersloh, Soest und Düren. Der explizite Typus der Mittelstädte steht wiederum im Zentrum der Betrachtung, da es sich bei diesen um die durch militärische Abzüge am meisten betroffene Stadtform handelt.
Den Abschluss dieser Arbeit bildet die dezidierte Beantwortung der zielleitenden Forschungsfragen. Ergänzend gehen aus den Ergebnissen akteurspezifische Handlungsempfehlungen im Konversionsprozess unter Berücksichtigung von Urban Governance und akteurzentriertem Institutionalismus hervor. Abgeschlossen wird die Arbeit zuletzt durch eine Benennung weiterer Forschungsbedarfe im Themenfeld der Urban Governance und des akteurzentrierten Institutionalismus in Verbindung mit den auch zukünftig bestehenden Herausforderungen von Konversions- und weiteren Umwandlungsprozessen von freiwerdenden Liegenschaften.
Description
Table of contents
Keywords
Konversion, Akteurzentrierter Institutionalismus, Mittelstädte