Selbstregulation beim Lernen junger Lernender: Einflussfaktoren und Herausforderungen bei der Erfassung

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2025

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Selbstregulation beim Lernen (SRL) bezeichnet die Fähigkeit von Lernenden, ihre Lernprozesse gezielt zu überwachen und anzupassen. SRL umfasst kognitive, metakognitive, motivationale, emotionsregulierende und ressourcenorientierte Strategien und wird als dynamischer Prozess in mehreren Phasen verstanden. Die bisherige Forschung weist darauf hin, dass Lernende mit hohen SRL-Kompetenzen bessere schulische Leistungen und höhere Lernmotivation zeigen. SRL gilt somit als eine wichtige Grundlage für das lebenslange Lernen. Bisher existiert jedoch nur wenig Forschung zu den Einflussfaktoren auf die selbstregulativen Kompetenzen von Lernenden. Die Erfassung von SRL erfolgt über Online-Methoden (situativ und prozessbegleitend) und Offline-Methoden (dispositional und stabil) die jeweils unterschiedliche Aspekte abbilden. Besonders bei jüngeren Lernenden ist die valide Erfassung von SRL herausfordernd, weshalb multimethodische Ansätze empfohlen werden. Ausgehend von diesen Herausforderungen in der SRL-Forschung verfolgte diese Dissertation zwei Ziele: (1) die Entwicklung und Erprobung von Erfassungsmethoden für SRL bei jungen Lernenden der 2. Bis 5. Klasse und (2) die Untersuchung potenzieller Einflussfaktoren auf SRL-Kompetenzen. Beitrag I der kumulativen Dissertation stellt die digitale Train Track Task (TTT) vor, ein innovatives Instrument, das Log-Daten und Laut-Denken-Protokolle kombiniert, um metakognitive Prozesse zu erfassen. Die TTT erwies sich als vielversprechend für Forschung und Praxis und zeigte je nach Aufgabenkomplexität Unterschiede in der Häufigkeit und Dauer von metakognitiven Prozessen. Beitrag II untersucht SRL-Kompetenzen im Kontext von drei Risikobereichen: sozioökonomische, migrationsbezogene und entwicklungsbedingte Faktoren. In dem Beitrag konnten Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Risikofaktoren und der multimethodisch erfassten SRL-Strategienutzug gezeigt werden. Es zeigte sich kein signifikanter Zusammengang zwischen dem metakognitiven Wissen und den verschiedenen Risikofaktoren. Beitrag III befasst sich mit der Emotionsregulation (ER) beim Lernen als Bestandteil von SRL. Auch hier wurde ER multimethodisch erfasst. Am häufigsten zeigte sich die Nutzung von Situationsmodifikation und Aufmerksamkeitsumlenkung durch junge Lernende zur ER, die Nutzung von kognitive Umbewertung wurde hingegen selten berichtet. Erwartungs- und Wertüberzeugungen hinsichtlich ER-Strategien standen zudem im Zusammenhang mit der ER-Nutzung der Lernenden. In der Gesamtdiskussion der Dissertation werden methodische Unterschiede und Komplementaritäten von Online- und Offline-Methoden herausgestellt. Die Dissertation liefert (a) innovative SRL-Messinstrumente, (b) empirische Evidenz zu Einflussfaktoren auf SRL-Kompetenzen wie Alter, Geschlecht, sozioökonomischem Status und motivationalen Überzeugungen und (c) systematische Übersichten zu Erfassungsmethoden und Einflussfaktoren. Die Ergebnisse bieten Ansatzpunkte für gezielte Förderung von SRL in der schulischen Praxis und verdeutlichen den Wert multimethodischer Zugänge.

Description

Table of contents

Keywords

Selbstregulation beim Lernen, Metakognition, junge Lernende, Emotionsregulation

Subjects based on RSWK

Selbstregulation, Emotionsregulation, Metakognition

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