Autor(en): Schuster, Heide G.
Titel: Tageslichtsysteme im Spiegel der Nutzer
Sonstige Titel: Zur Nutzerakzeptanz von Sonnenschutz- und Lichtlenksystemen in Büroräumen
Sprache (ISO): de
Zusammenfassung: Die Evolution auf der Erde geschah unter Einfluss des Sonnenlichtes. So ist der Mensch in seinen visuellen und körperlichen Funktionen auf Tageslicht angewiesen, um dem Körper einen ungehinderten Funktionsablauf zu ermöglichen. Heutzutage jedoch verbringen wir einen Großteil des Tages in geschlossenen Räumen. Die Arbeitswissenschaft beschäftigt sich seit langem mit der Gesundheit am Arbeitsplatz. So waren in früheren Arbeitsstättenrichtlinien der Bezug zum Außenraum und damit letztlich auch eine Tageslichtversorgung gesetzlich verankert. In Büroräumen jedoch herrschen oft andere Bedingungen. Der Einfluss von Tageslicht in Großraumbüros ist kaum vorhanden, die Bedingungen unter Kunstlicht führen häufig zu Müdigkeit und Leistungsabfall, der eingesetzte Sonnenschutz führt zu vermehrtem Einsatz von Kunstlicht und zur Verringerung der Aussicht. In den letzten Jahren sind vermehrt Tageslichtsysteme entstanden, die zumindest zum Teil die natürlichen Ressourcen nutzen und so den Raum mit natürlichem Licht versorgen. Dennoch bleibt der Widerspruch zwischen dem Ausblick nach draußen, einer Grundbedingung für die Nutzerzufriedenheit, und der Notwendigkeit nach Sonnenschutz gegen Blendung und Überhitzung im Innenraum. Zahlreiche Untersuchungen wurden zum Thema Kunstlicht am Arbeitspatz durchgeführt, nur wenige unter Tageslichtbedingungen und keine, die unterschiedliche Systeme im Vergleich hinsichtlich der Akzeptanz bei aktivem, also geschlossenem Sonnenschutz betrachten. Diese Arbeit schließt die Lücke zwischen den in den Regelwerken genannten Rahmenbedingungen und der gewünschten Lichtumgebung der Nutzer. Dabei wird die Komplexität der Wahrnehmung genutzt, um Aufschluss über die Einsetzbarkeit moderner Fassadensysteme für die Planungspraxis zu bekommen. Die Zielgruppe besteht dabei nicht etwa aus nur einer Disziplin, sondern vielmehr aus allen an der Planung eines Bürogebäudes beteiligten Planern. Neben den Architekten sind insbesondere auch Ingenieure und Lichtplaner angesprochen, die sich meist für Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit verantwortlich zeichnen. Aber auch für Bauherren und Investoren, die dem Anspruch an die Kosteneffizienz von Immobilien gerecht werden müssen, werden hinsichtlich der Produktivität und Zufriedenheit von Mitarbeitern und damit auch der Wirtschaftlichkeit einige Anregungen zu finden sein. Im Rahmen des Verbundforschungsprojektes „Licht in Büroräumen“ am Lehrstuhl für Klimagerechte Architektur der Universität Dortmund in Zusammenarbeit mit dem Solar-Institut Jülich konnten beginnend im Jahr 2001 die notwendigen Bedingungen für lichttechnische Messungen an insgesamt neun unterschiedlichen Tageslichtsystemen geschaffen werden. Die Befragungen für diese Dissertation wurden innerhalb des Projektes am Standort Dortmund an sechs Systemen durchgeführt. Über das Projekt hinausgehend bildet die hier vorgelegte Arbeit die Schnittstelle zwischen der rein lichttechnischen Erfassung von Messdaten, der Wahrnehmung der Nutzer und der resultierenden architektonischen Qualität. Um dem Anspruch an eine interdisziplinäre Lesergruppe zu erfüllen, wird daher im Einführungsteil grundlegendes über Licht, dessen Wechselwirkung mit dem gebauten Umfeld und dessen Auswirkungen auf den Menschen erläutert. Darüber hinaus werden geltende Regelwerke und die Anforderungen und Bewertungsmaßstäbe an die Beleuchtung in Büroräumen dargestellt. In einem zweiten Teil wird die vorhandene Literatur hinsichtlich der Nutzerakzeptanz unterschiedlicher Lichtumgebungen analysiert. Die Definition der Aufgabe findet sich in Teil 3. Im Anschluss daran folgt ein praktischer Teil mit der Beschreibung des Versuchsaufbaus, den Ergebnissen aus Messungen und Befragungen sowie übergreifenden Analysen, die gemessene Werte mit subjektiven Bewertungen verknüpfen. Dazu wird eine neue, auf komplexe Tageslichtsysteme anwendbare Bewertungsmatrix für den Einsatz in der Praxis erarbeitet. Die Diskussion der Ergebnisse sowie eine Zusammenfassung runden die Arbeit ab.
The evolution on the earth was developed under sunlight. The visual and circadian functions of the human body therefore depend on light to fulfil their tasks. Nowadays we spend the larger part of the day in enclosed spaces. The field of ergonomic and work science started working on the issues of health at the working space long time ago. In former regulations on the settings in offices the use of daylight and the contact to the outside was integrated. But in office spaces often we find deviating circumstances. The influence of daylight in offices more often is missing, artificial lighting systems can result in tiredness and less concentration as well as less performance, the shading devices result in more artificial lighting and restrict the view out. In the last decades more and more daylighting systems have been developed using the upper part of the window to make use of the natural light. Nevertheless the conflicting issues between the view out – which represents one key issue for high acceptance - and the necessity for solar protection against glare and overheating still exists. Many investigations have been carried out in the field of artificial lighting devices at working places, much less under daylit conditions and none representing the acceptance of different systems under sunny conditions and closed systems. This study therefore closes the gap between the framework of regulations and the preferred lighting conditions of the user. The complexity of perception has been used to get information on the acceptance and the potential of complex façade systems for the planning reality. The task group does not only include one discipline but integrates the aspects of all participants in the architectural planning process. Beyond the architects especially lighting designers and engineers are addressed who often are responsible for the energy efficiency and economy of buildings. But also investors and building owners, taking into account the cost efficiency of the building process and the maintenance costs, will find some hints regarding the productivity and acceptance of employees and therefore the economy as well. Within the framework of the joint project „Light in Office Buildings“ at the Department of Environmental Architecture at the University of Dortmund, Germany, and in co-operation with the Solar-Institut Jülich it was possible to set up test facilities for lighting measurements with, in total, nine different shading and light directing devices. The user acceptance studies for this PhD thesis have been carried out in Dortmund with six different systems. Extending the research project this study establishes the interface between the objective lighting monitoring program, the perception of the user and the resulting architectural quality. To fulfil the task of an interdisciplinary reader group the introduction therefore includes basic information on lighting issues, its interaction with the built environment and the effect on the human being. Furthermore current regulations and the assessment criteria for offices will be explained. The second part includes the analysis of existing studies on user acceptance in different lighting environments. The definition of this study’s task can be found in part three followed by the practical experiments with the description of the settings, the results of measurements and questionnaires and the complex analysing steps to statistically link objective data with the subjective perception. Furthermore part seven includes the development of an evaluation method for the planning reality. A discussion and the summary of results can be found at the end of the work.
Schlagwörter: Tageslicht
Sonnenschutz
Arbeitsplatz
Lichtlenkung
Büroarchitektur
Nutzerakzeptanz
Befragung
Lichttechnik
Kunstlicht
URI: http://hdl.handle.net/2003/22857
http://dx.doi.org/10.17877/DE290R-867
Erscheinungsdatum: 2006-08-28T17:28:42Z
Enthalten in den Sammlungen:Lehrstuhl Klimagerechte Architektur

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