Authors: Rademacher, Annette
Title: Zum differentiellen Einfluss von hoch-intensivem Intervall- und moderat kontinuierlichem Ausdauertraining auf die kognitive Leistungsfähigkeit bei Personen mit Multiple Sklerose
Language (ISO): de
Abstract: Regelmäßiges körperliches Training kann bei vielen Multiple Sklerose (MS) spezifischen Symptomen positive Effekte hervorrufen. Einheitliche Evidenz zu den Effekten körperlichen Trainings auf die kognitive Leistungsfähigkeit existiert jedoch aufgrund verschiedener methodischer Limitationen und heterogenen Designs bestehender Untersuchungen nicht. Zugrundeliegende mechanistische Wirkweisen potentieller Verbesserungen bleiben ebenfalls weitestgehend ungeklärt. Neurofilament-Leichtketten-Proteine (NfL) als Biomarker für neurodegenerative Prozesse könnten möglicherweise zur Aufklärung mechanistischer Wirkweisen von körperlichem Training beitragen und als potentielles Bindeglied zwischen molekularen Mechanismen und neuropsychologischen Messverfahren der kognitiven Leistungsfähigkeit dienen. Die vorliegende Dissertation umfasst vier Publikationen. Ergebnisse der Publikationen 1-3 zeigen, dass der kognitive Status bei Studieneinschluss (eingeschränkte/ intakte kognitive Leistungsfähigkeit) ein Einflussfaktor für die Veränderung der kognitiven Leistungsfähigkeit in Folge einer dreiwöchigen Ausdauertrainingsintervention (hoch intensives Intervalltraining vs. Moderat kontinuierliches Training) zu sein scheint. Dabei profitierten Personen mit MS, die zu Studieneinschluss kognitive Einschränkungen aufwiesen signifikant stärker von der Trainingsintervention hinsichtlich einer Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit, als Personen, die keine Einschränkungen aufwiesen (Publikation 1 & 2). Bei Studieneinschluss wurde eine Assoziation zwischen pNfL und der kognitiven Leistungsfähigkeit erkannt. Insbesondere HIIT verglichen zu MCT induzierte eine Reduktion von pNfL-Konzentrationen nach einer akuten Trainingseinheit, welche ebenfalls drei Stunden nach Beendigung der Belastung messbar war. Nach der dreiwöchigen Trainingsintervention wurden hingegen keine Effekte auf die pNfL-Konzentration beobachtet (Publikation 3). Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit liefern relevante Erkenntnisse für die Gestaltung künftiger Studien, bei denen zur Untersuchung der Effekte körperlichen Trainings auf die kognitive Leistungsfähigkeit von MS-Betroffenen ausschließlich Personen eingeschlossen werden sollten, welche kognitive Einschränkungen aufweisen. Ob hoch-intensive Intervallbelastungen in der Tat moderater kontinuierlicher Belastung hinsichtlich der Effekte auf die kognitive Leistungsfähigkeit bei Personen mit MS überlegen sind, sollte in künftigen großangelegten randomisiert-kontrollierten Studien mit Kognition als primärem Endpunkt, einem längeren Interventionszeitraum und weiteren Interventionsgruppen sowie einer passiven Kontrollgruppe untersucht werden. Ferner bedarf es langfristiger Interventionsstudien zur Untersuchung chronischer Effekte auf die Veränderung der pNfLKonzentration und dessen potentielle Assoziationen zur kognitiven Leistungsfähigkeit. In künftigen Studien sollte außerdem der Frage nachgegangen werden, inwiefern ein regelmäßiges Training bei noch nicht eingeschränkten MS-Betroffenen das Auftreten der kognitiven Einschränkung womöglich im fortschreitenden Krankheitsverlauf zeitlich verzögert. Die Relevanz der kognitiven Funktion als Ziel der Bewegungstherapie wird letztlich in Publikation 4 der vorliegenden Arbeit fokussiert.
Subject Headings: Multiple Sklerose
Körperliches Training
Kognitive Leistungsfähigkeit
Subject Headings (RSWK): Multiple Sklerose
Sport
Kognitive Kompetenz
Leistung
Training
URI: http://hdl.handle.net/2003/40575
http://dx.doi.org/10.17877/DE290R-22444
Issue Date: 2021
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