Materielle Kultur und Migration
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Date
2022-06-29
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Abstract
Die vorliegende Arbeit ist eine qualitative empirische Untersuchung zur Relevanz textiler Praktiken bei der Identitätsbildung jugendlicher Geflohener. Es wird beleuchtet, inwieweit Mode und textile Handlungen eine identitätsstiftende Funktion haben und auf welche Weise sich dies konkret in der vestimentären Praktik zeigt. Der Fokus lag auf dem Wandel, der sich in der neuen Lebenswelt mit Blick auf die Körper- und Kleidungsideale vollzieht. Die Untersuchung stützt sich auf Befragungen und Beobachtungen von Flüchtlingen.
Es ging auch um die Frage, wie sich Migration in Deutschland zeigt. Der Begriff Postmigration beschreibt die politischen, kulturellen und sozialen Veränderungen in der Gesellschaft, die aus dem demografischen Wandel durch Einwanderung hervorgehen. Wir leben in einer postmigrantischen Gesellschaft, die von den Erfahrungen und Wirkungen des Kommens, Gehens und Bleibens geprägt ist. Die Untersuchung sollte die Gesellschaft auch aus der Perspektive der Migration zeigen, aus der Perspektive ihrer selbst geschaffenen Ränder. Dominante Bilder sollten gebrochen werden, denn eine kritische Migrationsforschung versucht die „unsichtbarsten Politiken des Alltags, des Widerstands wie des Entziehens und des Fliehens in eine neue Erzählung zu bringen und derartige Subjektpositionen, […] der Migration in multipositional situierte Sprecherinnenpositionen zu bringen“ (Römhild, 2014, S. 39).
Migration bewegt und bildet Gesellschaft. In der Untersuchung wird von Versuchen der Selbsteingliederung, von organisierten und unorganisierten, spektakulären und unspektakulären alltäglichen Kämpfen und Niederlagen berichtet (Hess, 2014, S. 60). Die vorliegende Arbeit über (vestimentäre) Alltagspraxen bietet einen Einblick in Leiden und Freuden, in Taktiken und Strategien der jugendlichen Flüchtlinge, sich in Deutschland ein Leben zu organisieren.
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Table of contents
Keywords
Flüchtlinge, Kulturwissenschaften, Mode, Vestimentäre Strategien