Seminar für Kulturanthropologie des Textilen

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    Der Kongress der Dinge
    (2024) Watzlawik, Jan C.
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    Materielle Kultur und Migration
    (2022-06-29) Kneijnsberg, Kira; Mentges, Gabriele; Gaugele, Elke
    Die vorliegende Arbeit ist eine qualitative empirische Untersuchung zur Relevanz textiler Praktiken bei der Identitätsbildung jugendlicher Geflohener. Es wird beleuchtet, inwieweit Mode und textile Handlungen eine identitätsstiftende Funktion haben und auf welche Weise sich dies konkret in der vestimentären Praktik zeigt. Der Fokus lag auf dem Wandel, der sich in der neuen Lebenswelt mit Blick auf die Körper- und Kleidungsideale vollzieht. Die Untersuchung stützt sich auf Befragungen und Beobachtungen von Flüchtlingen. Es ging auch um die Frage, wie sich Migration in Deutschland zeigt. Der Begriff Postmigration beschreibt die politischen, kulturellen und sozialen Veränderungen in der Gesellschaft, die aus dem demografischen Wandel durch Einwanderung hervorgehen. Wir leben in einer postmigrantischen Gesellschaft, die von den Erfahrungen und Wirkungen des Kommens, Gehens und Bleibens geprägt ist. Die Untersuchung sollte die Gesellschaft auch aus der Perspektive der Migration zeigen, aus der Perspektive ihrer selbst geschaffenen Ränder. Dominante Bilder sollten gebrochen werden, denn eine kritische Migrationsforschung versucht die „unsichtbarsten Politiken des Alltags, des Widerstands wie des Entziehens und des Fliehens in eine neue Erzählung zu bringen und derartige Subjektpositionen, […] der Migration in multipositional situierte Sprecherinnenpositionen zu bringen“ (Römhild, 2014, S. 39). Migration bewegt und bildet Gesellschaft. In der Untersuchung wird von Versuchen der Selbsteingliederung, von organisierten und unorganisierten, spektakulären und unspektakulären alltäglichen Kämpfen und Niederlagen berichtet (Hess, 2014, S. 60). Die vorliegende Arbeit über (vestimentäre) Alltagspraxen bietet einen Einblick in Leiden und Freuden, in Taktiken und Strategien der jugendlichen Flüchtlinge, sich in Deutschland ein Leben zu organisieren.
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    Textilien der Nasca-Kultur aus archäologischen Grabungen des Nasca-Palpa Projekts in Süd-Peru
    (2021) Biermann, Daniela; Mentges, Gabriele; Reindel, Markus
    An der Südküste Perus, in der Zentralregion der Nasca-Kultur (200 v. Chr. – 650 n. Chr.) konnten im Rahmen des Nasca-Palpa Projekts, unter der Leitung von Prof. Dr. Markus Reindel und Dr. Johny Isla Cuadrado, an drei Fundorten Textilien geborgen werden: Innerhalb zweier Siedlungen, die durchgängig über einen langen Zeitraum bewohnt und in einzelnen Bereichen zeitenweise als Gräberfelder genutzt wurden; sowie an einer dritten Fundstelle, einem Kultgebäude im Bereich einer Geoglyphe. Sämtliche Textilfragmente wurden gleichwertig und bis ins kleinste Detail dokumentiert und auf der Basis der textiltechnischen Kriterien bearbeitet. Dabei können die Textilien mithilfe der archäologischen Feindaten verschiedenen Fundkontexten zugeordnet werden: Innerhalb der Siedlungen konnten Funde aus Grabzusammenhängen verschiedener Zeiten, Grabformen und Siedlungsbereichen gegenübergestellt werden; parallel dazu liegen erstmalig Textilfunde aus kompakten Siedlungsschichten sämtlicher Nasca-Phasen vor, die nun Rückschlüsse über den Alltag der Nasca-Bevölkerung zulassen. Die Textilfunde aus einem Kultgebäude am Fuß einer Geoglyphe werden als Opfergaben interpretiert, da diese Bodenzeichnungen im Rahmen zeremonieller Handlungen eine große Rolle spielten. Mit diesen Textilfunden können erstmalig textile Opfergaben in diesem Zusammenhang belegt werden. Für die Auswertung wurden die Textilfunde in unterschiedlichen Kombinationen der Fundkontexte zusammengefasst und gegenübergestellt. Dabei wird auch berücksichtigt, dass die Siedlungen in unterschiedlichen Zeiten verschiedene soziale Ausprägungen in Bezug auf ihre Größe, die Charakteristika einzelner Siedlungsbereiche und den Status der Siedlung innerhalb des Gesellschaftsgefüges innehatten.
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    Feldgrau im Ersten Weltkrieg
    (2021-01) Hüpel, Ricarda; König, Gudrun M.; Maier, Helmut
    Diazogelb, Rhodulinblau oder Plutoformschwarz 3GL – die Aufzählung an unterschiedlichen synthetischen Farbstoffen ließe sich noch weiterführen, denn die Historische Farbstoffsammlung der Hochschule Niederrhein umfasst mehr als 10.000 Farbstofffläschchen. Sie sind ein Spiegelbild des florierenden europäischen Weltmarktes für Teerfarben, der sich, ausgelöst durch die Entdeckung des ersten synthetischen Farbstoffes durch William Perkin im Jahre 1856, entwickelte und die chemische Industrie entstehen ließ. Um 1900 bot sich der Modeindustrie ein Universum an Farbstoffen und Farbmustern. Der Erste Weltkrieg bedeutete nicht nur in färberischer, sondern auch in materieller Hinsicht eine tiefgreifende Zäsur in der Bekleidungskultur. Die chemischen Gebinde als Sammlungsobjekte und Träger des historischen Gedächtnisses im Sinne der materiellen Kulturforschung, ermöglichen einen Blick auf diese Umbruchphase zu werfen. Von der Farb- und kulturwissenschaftlichen Forschung wurden weder die Auswirkungen der Farbenvielfalt noch ihr funktionaler und symbolischer Gehalt im Kriegskontext in einer objektanalytischen Studie untersucht. Daher richtet das Dissertationsprojekt erstmalig einen Blick auf die Historische Farbstoffsammlung, die durch das Konvolut an Farbmusterbüchern aus dem Museum Schloss Rheydt ergänzt wird. Es befragt die beiden Bestände vor dem Hintergrund der textilen Farbigkeit im Ersten Weltkrieg. Farbstoffe und Farbmuster liefern wichtige Hinweise auf historische Lebensrealitäten und zeigen den Umgang mit Farbe im Alltag. Gerade die kriegswirtschaftlichen Einschränkungen im Zuge des Rohstoffmangels machen Fragen nach den Auswirkungen auf die Produktion von Farbkarten und die textile Farbigkeit besonders relevant. Disziplinen- und sammlungsübergreifend werden die Wechselwirkungen zwischen industrieller Produktion und dem Einsatz von Farbigkeit im Ersten Weltkrieg erörtert, deren Beantwortung nur im Zusammenspiel von Hochschul- und Museumssammlung möglich ist. Sie bilden den Ausgangspunkt der Dissertation. Mit einem objektbasierten Forschungsansatz konnten aus beiden Beständen, die für den Untersuchungszeitraum relevanten Objekte ermittelt und datiert werden. Unter anderem zeigte sich im Erschließungsprozess der Erhalt eines Musterkartenverzeichnisses der Frankfurter Farbenfabrik Leopold Cassella & Co. GmbH, dem eine große Bedeutung zugeschrieben werden konnte. Die Auflistung ermöglichte eine Rekonstruktion der zwischen 1914 bis 1918 produzierten Farbkarten und ließ eine Dominanz von „feldgrauen“ Färbungen erkennen. Die feldgraue Farbigkeit hielt nicht nur Einzug in die militärische Ausrüstung, sondern gleichermaßen in den Alltag. Um sie etablierte sich ein Assoziationsgerüst. Der Terminus wurde schließlich zum symbolischen Ausdruck für Patriotismus, Einigkeit, Stolz und Stärke in der Kriegszeit. Feldgrau diente als Projektionsfläche des Zeitgeschehens und war omnipräsent. Der ursprüngliche funktionale Charakter von Feldgrau als Tarnfarbe erfuhr im Ersten Weltkrieg eine Bedeutungsaufladung. Feldgrau dominierte nicht nur die militärische Ausrüstung, sondern war in der Schaufenstergestaltung, in Bildpostkarten, Gedichten, Märchen aber auch in den Medien anzutreffen. Vor dem Hintergrund der strukturalistischen Semiotik Roland Barthes‘ auf der einen sowie der Kultursoziologie Hans-Georg Soeffners über die Kollektivsymbole auf der anderen Seite, konnten die Mechanismen um den Bedeutungswandel, die symbolische Aufladung sowie die Instrumentalisierung von Feldgrau herausgearbeitet werden.
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    Reduce, reuse, recycle: the kimono revival in Japan as a strategy of self-orientalization
    (2017) Firsching-Tovar, Oly Mayela; Mentges, Gabriele; Trede, Melanie
    The kimono revival in contemporary Japanese society seems to be pertinent and of high actuality given the multiple articles on the topic in the press and even books; however, it is far from being the first one. Therefore, the study starts with the reconstruction and comparison of previous revivals in Japanese history since the beginning of the Meiji period (1868–2010). In addressing political, social and economic aspects as well the author highlights the way in which nationalist tendencies and international conflicts equally provided impulses for the multifaceted phenomenon of kimono revivals at different moments in history. In the core of the study, based on ethnographic fashion research, Oly Mayela Firsching-Tovar sets out for the first time to analyze the multifaceted aspects of the contemporary kimono revival. Thus, in elucidating the connection between the beginning of the most recent trend and recycled kimono, she shows how in this revival kimono has become part of “casual wear,” as a commodity ready to be consumed in multiple ways. But the commoditization of the kimono was not itself enough to bring about the third kimono revival: this also required the commoditization of history by turning it into nostalgia—especially in the context of tourism in Japan, where historic sites and key events were re-created as stages for the performing of the dressed body in kimono, targeting female and male consumers alike.
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    MATERIAL/AN/SAMMLUNGEN
    (2019-06-06) Haibl, Michaela
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    Schuhpraktiken
    (2016) Stromberg, Katja; Mentges, Gabriele; König, Gudrun M.