Linguistik des Deutschen mit den Schwerpunkten Deutsch als Fremdsprache/Deutsch als Zweitsprache

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    Zum Metaphernverstehen von Deutsch-als-Zweitsprache-Schülerinnen und -Schülern in der Sekundarstufe I
    (2023) Sotkov, Mihail; Hoffmann, Ludger; Roll, Heike
    Die Studie untersucht, wie Schülerinnen und Schüler (SuS) der Sekundarstufe I (Sek I) Metaphern verstehen. Die Metaphern wurden aus Texten zum Themenkomplex Flucht und Migration in Schulbüchern der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer der Sek I gewonnen. Sie werden in zwei Gruppen eingeteilt: (i) lexikalisierte bzw. konventionalisierte sowie (ii) neue bzw. kreative Metaphern. 27 SuS werden im Diskurs (Forschungsinterview) zu ihrem Ausdrucksverstehen der jeweiligen Metapher, die in einem Textzusammenhang als Stimulus präsentiert wird, befragt. Neun SuS wurden monolingual deutschsprachig sozialisiert, neun SuS sprechen Deutsch als Zweitsprache und weitere neun SuS sind neu zugewandert und sollen in das deutsche Bildungssystem integriert werden. Die SuS sind in drei Altersgruppen eingeteilt: (i) Altersgruppe A (10-12 Jahre alte SuS), (ii) Altersgruppe B (13-15 Jahre alte SuS) und (iii) Altersgruppe C (16-17 Jahre alte SuS). Die Sprachstandsdiagnose zeigt, dass die neu zugewanderten SuS insgesamt die schwächste Gruppe bilden, während zwischen den Deutsch-als-Zweitsprache- und den Deutsch-als-Muttersprache-SuS nur geringe Unterschiede festzustellen sind. Die Ergebnisse der (Einzel-)Befragungen zum Metaphernverstehen fallen jedoch anders aus: Die SuS mit Erstsprache Deutsch schneiden wesentlich besser ab als ihre mehrsprachigen Peers, was v.a. auf den Umfang und die Tiefe ihres Wortschatzes zurückzuführen ist. Allerdings verstehen auch sie bei weitem nicht alles. Als konsequente Handlungstheorie der Sprache bildet die Funktionale Pragmatik mit ihren Analysekategorien das theoretische Fundament der Studie. Die im Befragungsdiskurs erhobenen Daten werden diskursanalytisch untersucht; die Methode wird handlungstheoretisch reflektiert. Zum Abschluss der Studie werden die wesentlichen Erkenntnisse dargestellt, didaktische Implikationen und Empfehlungen diskutiert sowie Desiderate formuliert.
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    Morphologieerwerb in den frühesten Phasen des Fremdsprachenerwerbs unter kontrollierten Unterrichtsbedingungen
    (2022) Hinz, Johanna; Schimke, Sarah; Dimroth, Christine
    Diese Dissertation befasst sich mit der Frage, wie die ersten Stunden des Erwerbs einer Fremdsprache beschrieben werden können: Wie extrahieren und verarbeiten Lernende Elemente aus dem Input, um sich ein neues morphosyntaktisches System anzueignen? Die Daten für die Dissertation wurden im Rahmen des europäischen Projektes VILLA (Varieties of Initial Learners in Language Acquisition) erhoben. Das Projekt untersucht die allerersten Phasen des Spracherwerbsprozesses. Der Fokus liegt dabei auf dem Vergleich von Wahrnehmungs-, Verständnis- und Produktionsprozessen beim Erwerb einer neuen Zielsprache (Polnisch) durch Erwachsene und Kinder mit unterschiedlichen Erstsprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch). Insgesamt wurden 14 Stunden Polnisch in einer kommunikativen Unterrichtssituation vermittelt. In der Dissertation wurden die Ergebnisse zweier Experimente analysiert: die Beurteilung der Grammatikalität (Erwerb der Verbalmorphologie) und die elizitierte Produktion (Erwerb der Nominalmorphologie). Die Studie umfasste die Daten von zwei Erwachsenengruppen (französische und deutsche Muttersprachler) sowie von zwei Altersgruppen (deutsche Erwachsene und Kinder). Die Ergebnisse stimmen mit Ergebnissen aus der Literatur überein: Erwachsene Lernende haben in der frühesten Phase des Spracherwerbs Vorteile gegenüber Lernenden im Kindesalter in Bezug auf den Erwerb morphologischer Strukturen der neuen Zielsprache. In Hinsicht auf den Einfluss der Erstsprache konnte bestätigt werden, dass eine komplexere Erstsprache (Flexion) den Erwerb komplexer Sprachstrukturen in der Zielsprache positiv beeinflusst.
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    Emergence of a consonant bias during the first year of life
    (2020-04-03) Von Holzen, Katie; Nazzi, Thierry
    Recent evidence suggests that during the first year of life, a preference for consonant information during lexical processing (consonant bias) emerges, at least for some languages like French. Our study investigated the factors involved in this emergence as well as the developmental consequences for variation in consonant bias emergence. In a series of experiments, we measured 5-, 8-, and 11-month-old French-learning infants orientation times to a consonant or vowel mispronunciation of their own name, which is one of the few word forms familiar to infants at this young age. Both 5- and 8-month-olds oriented longer to vowel mispronunciations, but 11-month-olds showed a different pattern, initially orienting longer to consonant mispronunciations. We interpret these results as further evidence of an initial vowel bias, with consonant bias emergence by 11 months. Neither acoustic-phonetic nor lexical factors predicted preferences in 8- and 11-month-olds. Finally, counter to our predictions, a vowel bias at the time of test for 11-month-olds was related to later productive vocabulary outcomes.