Fakultät Sozialwissenschaften

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    Apotheke 4.0 – digitale Transformation der Vor-Ort-Apotheken
    (2025) Becker, Judith; Wilkesmann, Maximiliane
    Dieses Open-Access-Buch richtet den Fokus auf die digitale Transformation der Vor-Ort-Apotheken in Deutschland. Die Digitalisierung verändert das Gesundheitssystem grundlegend. Die Autorin beleuchtet die Perspektiven der Apothekenmitarbeiter*innen: Wie erleben sie den digitalen Wandel? Welche Faktoren beeinflussen die Akzeptanz neuer Technologien, z. B. die Einführung des E-Rezepts? Und wie unterscheiden sich die Einstellungen zwischen Apotheker*innen, PTA und PKA? Im Zentrum der Untersuchung steht das eigens entwickelte Digitalisierungsakzeptanzmodell (DiTAM), welches professionssoziologische Ansätze mit der Technikakzeptanzforschung verbindet. Auf Basis eines Mixed-Methods-Designs mit Interviews und einer quantitativen Vollerhebung in einer deutschen Großstadt zeigt die Studie: Digitale Tools, die zur Professionalisierung beitragen, stoßen auf hohe Zustimmung – insbesondere bei Apotheker*innen. Maßnahmen hingegen, die als Einschränkung professioneller Autonomie wahrgenommen werden, finden deutlich weniger Akzeptanz. Die Ergebnisse liefern nicht nur wichtige Impulse für die sozialwissenschaftliche Forschung, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen für Politik, Berufsverbände und Apothekeninhaber*innen, um die digitale Transformation in der Praxis erfolgreich zu gestalten.
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    Suffizienzpolitik aus Perspektive sozialwissenschaftlicher Transformationsforschung
    (2025) Lage, Jonas; Sommer, Bernd; Eckardt, Frank
    Suffizienz hat das Potenzial soziale und ökologische Krisen gleichzeitig zu adressieren. Zudem wächst die Evidenz, dass Suffizienz unumgänglich für die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen ist. Zentrales Charakteristikum von Suffizienz ist, dass eine Begrenzung von Konsum- und Produktionsniveaus adressiert und damit sowohl Mangel als auch Überfluss reduziert werden. Da bei Suffizienz die Veränderung sozialer Praktiken im Fokus steht, beispielsweise die Verkleinerung der Wohnfläche oder die Reduktion des Pkw-Verkehrs, spielen politische Rahmenbedingungen eine zentrale Rolle. Suffizienzpolitik wird jedoch von ihren Gegner*innen häufig als Verbots- und Verzichtspolitik diskreditiert und gilt als herausfordernd und konfliktreich. Trotz ihrer Notwendigkeit, ihrer sozialen und ökologischen Potenziale und der potenziell konflikthaften Umsetzungsprozesse fehlt es an Wissen, wie Suffizienzpolitik umgesetzt werden kann. Diese Frage steht im Zentrum dieser Arbeit. Den konzeptionell-theoretischen Rahmen der Arbeit bilden Suffizienz- sowie sozialwissenschaftliche Transformationsforschung. Angesichts der hohen Komplexität der zugrundeliegenden Problemlage und um praxisrelevantes Wissen schaffen zu können, wurde ein inter- und transdisziplinärer Forschungsmodus gewählt. Die Hauptforschungsfrage wird schrittweise vertiefend in zwei Dimensionen auf Basis von insgesamt sieben Einzelartikeln beantwortet. In der ersten Dimension steht Suffizienzpolitik im wissenschaftlichen und im politischen Diskurs im Fokus. Als Ausgangspunkt, wurden in einem Literaturreview drei Typen unterschiedlicher Ansätze zur Umsetzung von Suffizienz identifiziert (Artikel 1). Entgegen der häufig geäußerten Vermutung eine grundlegende Ablehnung von Suffizienz durch Bürger*innen sei ursächlich für eine mangelnde Umsetzung, zeigt der zweite Artikel, dass Bürger*innenräte deutlich mehr Suffizienzpolitik fordern als Nationalstaaten planen (Artikel 2). Um narrative und politische Anknüpfungspunkte für die Umsetzung von Suffizienzpolitik zu identifizieren, wurden Dokumentationen von Beteiligungsveranstaltungen ausgewertet (Artikel 3). In der zweiten Dimension wurde umgesetzte Suffizienzpolitik evaluiert. Zunächst wurden Konflikte (Artikel 4) und Strategien der Umsetzung (Artikel 5) im Kontext kommunaler Suffizienzpolitik analysiert. Anschließend wurde der Wohnsektor, als ein besonders wenig adressierter Sektor vertiefend fokussiert. Es wurde das theoretische Wohnraumpotenzial durch eine Vermeidung von Unternutzung des Bestands in der EU berechnet (Artikel 6) sowie die Herstellung der Legitimität für die nach meinem Wissen europaweit einzige Maßnahme zur Regulierung der Wohnfläche pro Person im Bestand analysiert (Artikel 7). Zusammengenommen zeigen die Einzelarbeiten, dass eine breitere Anschlussfähigkeit von Suffizienzpolitik nicht per se ausgeschlossen ist, jedoch von spezifischen Kontextbedingungen abhängt und dementsprechend hergestellt werden kann und muss. Argumentiert wird, dass die Umsetzung von Suffizienzpolitik weniger – wie in der Suffizienzliteratur immer wieder diskutiert – eine Frage des „richtigen“ Instrumententyps ist, sondern eine Frage von Deprivilegierung und der Verschiebung von Machtverhältnissen. Eine dezidierte Analyse der Machtverhältnisse, die die Umsetzung von Suffizienzpolitik beeinflussen, wird als Leerstelle in der bisherigen Suffizienzpolitikforschung identifiziert. Abschließend werden entlang von sechs Thesen mögliche Ansatzpunkte für die Umsetzung von Suffizienzpolitik diskutiert.
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    »Making up misophonic people«
    (2023-11-07) Schubert, Cornelius; Zillien, Nicole
    Misophonie wird von Betroffenen als eine der ersten vollwertigen Krankheitsdiagnosen des Internetzeitalers beschrieben. In Foren und auf Plattformen versammeln sich Menschen, die einen unüberwindbaren Hass auf spezifische Geräusche verspüren. In diesem Beitrag betrachten wir die Herausbildung der Diagnose »Misophonie« als medizinische Kategorie in sozialen Medien. Wir untersuchen, wie Misophonie zu einer populären Diagnose wird, wie Expert*innen und Lai*innen wechselseitig aufeinander verweisen und mit welchen Widerständen sie in diesem Prozess konfrontiert werden. Wir verstehen die Herausbildung der medizinischen Kategorie als ein »making up people«: als Herausbildung einer Betroffenengruppe, die sich eng mit der Diagnose identifiziert und mit großem Nachdruck für die Anerkennung als Krankheit kämpft.
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    Designing postdigital futures: the case of hackathons
    (2023-09-14) Krämer, Hannes; Trischler, Ronja
    Used in the context of innovation-driven economies and civil society, hackathons are a good example of collaborative postdigital design processes and their focus on futures and the realization of new ideas. Hackathons are a widespread organizational form of designing the future in which digital solutions (such as apps, websites) are preferred. What becomes questionable in the process of designing, however, is the social form of the future. In our case study, we ask which futures are being designed and by whom. While empirically, these questions are often answered together, we disentangle them in our analysis of online announcements of hackathons. We show how a feasible, designable, and achievable future is imagined through practices of problematization and scaling. We demonstrate corresponding models of subjects that are preferred for designing the future. With our praxeological analysis, we aim to contribute to an understanding of the micropowers of designing postdigital futures. While in principle, ‘everyone’ is invited to participate in the design process at hackathons, the announcements already show that only certain participants are desired, and only certain kinds of futures are imaginable through hackathons.