Sonstige Veröffentlichungen (Hauswirtschaft)

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    Einfluss von Migration und Schulbildung der Mutter auf die Ernährung im privaten Haushalt
    (2021) Schwarzfischer, Christian; Remer, Thomas; Thole, Werner
    Menschen, die nach Deutschland einwandern, bringen die Ernährungsgewohnheiten des Heimatlandes mit. Sie kommen in den Kontakt mit in Deutschland üblichen Ernährungsgewohnheiten und erleben möglicherweise eine neue soziale Lage, da sie häufig in der unteren sozialen Schicht starten. Gleichzeitig findet ein monetärer Aufstieg statt. Dieser Einfluss hat unterschiedlich starke Rückwirkungen auf die Ernährungsgewohnheiten der Migranten. Durch die großen nationalen Verzehrsdokumentationsstudien für Kinder und Erwachsene ESKIMO I & II, NVS II wird deutlich, dass die Lebensmittel- und die Nährstoffzufuhr bei Menschen mit einem Migrationshintergrund sowie einem niedrigen Sozialstatus das Ernährungsverhalten ungünstig assoziiert wird. Wenige Informationen gibt es jedoch bisher darüber, ob es innerhalb der Migrationshaushalte einen Zusammenhang zwischen den Bildungsgraden der Haushalte und der Ernährung der Kinder gibt. Diese Lücke in der Datenbasis ergibt die Fragestellung der Arbeit, da es bisher keine Datenbasis für die Nährstoffzufuhr von Kindern mit Migrationshintergrund gibt, verfolgt die vorliegende Arbeit das Ziel, die Energie- und Nährstoffzufuhr sowie Mahlzeitenfrequenz bei Kindern und Müttern mit unterschiedlichen Migrationshintergründen und unterschiedlichem Bildungsniveau der Mutter zu erfassen. Deshalb soll die vorliegende Arbeit bei Kindern und Müttern mit Migrationshintergrund die Energie, Nährstoffzufuhr und Mahlzeitenfrequenz bestimmen und ergründen, ob es Unterschiede zwischen Haushalten mit niedriger bzw. hoher Schulbildung der Mutter gibt. Es wurden zwei kulturell unterschiedliche Migrationsgruppen betrachtet und die Ergebnisse den Forschungsergebnissen deutscher Haushalte der NVSII und den EsKiMo-Studien gegenübergestellt. Studienteilnehmer waren 20 türkisch- und 20 russischstämmige Familien mit Kindern. Auf der Grundlage der erarbeiteten Erkenntnisbasis kann die Vermutung, dass die Ernährung der Kinder in Migrationshaushalten besonders mit der Schulbildung der Mutter in Verbindung stehen könnte, bestätigt werden. Die untersuchten Kinder und Mütter mit niedriger Schulbildung führten mehr Energie und Vitamine und Mineralstoffe zu. Es ergeben sich ebenfalls Hinweise auf kulturell bedingte Unterschiede der Ernährungsgewohnheiten und der Nährstoffzufuhr zwischen den beiden Migrantengruppen, da türkische Kinder und Mütter mehr Energie (Fett & Kohlenhydrate) Vitamine und Mineralstoffe zuführen. Dies könnte wichtige Implikationen für die Konzeption und Evaluierung von Ernährungspräventionsmaßnamen für die verbreiteten Zivilisationskrankheiten wie Adipositas und Herzkreislauferkrankungen geben. So könnte es sinnvoll sein, spezielle Migrantengruppen individuell in den Blick zu nehmen und hierbei vor allem an bildungsfernere Schichten zu fokussieren.
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    Mobile Berufe – eine Untersuchung der Arbeitsbedingungen und der Ernährung im Hinblick auf die Gesundheit
    (2006-01-10T11:50:32Z) Nolle, Tanja; Eissing, Günter; Vogt, Joachim
    Die vorliegende Arbeit greift in zweierlei Hinsicht ein aktuelles Thema auf. Die untersuchten Berufe des Lkw-Fahrers und der Flugbegleiterin haben in den letzten 20 Jahren zum einen eine zunehmende gesellschaftliche Bedeutung erlangt, ohne dass die Arbeitswissenschaft dieser Veränderung eine ausreichende Beachtung geschenkt hätte. Zum anderen stellt die Betrachtung der Ernährung einen wichtigen Ansatz zur Prävention dar, der eine zunehmende Bedeutung im Hinblick auf die Verlängerung der Lebensarbeitszeit und der Lebenserwartung besitzt. Es werden die Arbeitssituation, die Gesundheitsförderlichkeit der Ernährung sowie weitere Aspekte des Gesundheitsverhaltens von zwei Berufsgruppen, die einen mobilen Arbeitsplatz bekleiden, untersucht. Dazu sind 73 Lkw-Fahrer und Lkw-Fahrerinnen im Fernverkehr und 67 Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen untersucht worden. Sie wurden im Hinblick auf ihre soziodemografischen Daten, Tätigkeitsstruktur, Belastungs- und Beanspruchungsbeurteilung, Beschwerden, Einstellung zu gesundheitsförderlicher Ernährung sowie Mahlzeitengestaltung und Ernährung (24-h-Recall) befragt. Als Untersuchungsmethode wurden Fragebögen eingesetzt. Die Lkw-Fahrer wurden während längerer Pausen, z. B. auf Raststätten, befragt. Ein Teil der Fragebögen für Flugbegleiterinnen wurde mithilfe des Umweltmedizinischen Instituts Wien gewonnen, weitere wurden in der Flugbegleiter-Lounge an den Flughäfen Frankfurt und Dortmund angesprochen. Aus der Auswertung wurden dann die Gesundheitsförderlichkeit der Ernährungssituation sowie die Probleme bei der Unterwegsgestaltung und -betreuung beurteilt und Ernährungsempfehlungen für die Personen an diesen mobilen Arbeitsplätzen und verschiedenen Einsatzorten entwickelt. Die befragten Lkw-Fahrer und Fahrerinnen waren durchschnittlich 13,3 Jahre (± 9,5) in diesem Beruf tätig. Der durchschnittliche BMI betrug 27,7 (± 3,9). Durchschnittlich wurden 3,1 Mahlzeiten pro Tag eingenommen. Der durchschnittliche Getränkekonsum lag bei 2,8 l/d. Der Energiebedarf wurde anhand verschiedener PAL-Werte (physical activity level) berechnet. Bei dem niedrigsten mittleren Bedarf von 2372 ± 302 kcal/24 h betrug die mittlere Energiezufuhr 2297 ± 884 kcal/24 h. Der Widerspruch zwischen dem Übergewicht und der negativen Energiebilanz wird diskutiert. Die befragten Flugbegleiter und -begleiterinnen waren durchschnittlich 9,6 Jahre (± 6,6) in ihrem Beruf tätig. Der BMI betrug 21,1 (± 2,1). Durchschnittlich wurden 3,6 Mahlzeiten eingenommen. Der durchschnittliche Getränkekonsum lag bei 2,4 l/d (± 0,9) Flüssigkeit. Der Energiebedarf konnte aufgrund fehlender Angaben nicht berechnet, sondern nur mit Hilfe von vergleichbaren Tätigkeiten und Beispielen für den durchschnittlichen täglichen Energieumsatz bei unterschiedlichen Berufs- und Freizeitaktivitäten von Erwachsenen geschätzt werden. Bei einem mittleren Bedarf von 2442 ± 125 kcal/24h für die weiblichen Probanden und 3101 ± 167 kcal für die Männer betrug die mittlere Energiezufuhr 1762 ± 507 kcal/24h. Die Zufuhr weicht in beiden Fällen stark vom Bedarf ab, auch wenn der Bedarf mit einem geschätzten PAL-Wert berechnet wurde. Diese Arbeit knüpft an eine im Jahr 2001 verfasste Staatsarbeit an, in der in einer Pilotstudie 33 Lkw-Fahrer befragt wurden (Nolle 2001). Bei einem mittleren Bedarf von 2409 ± 285 kcal/24 h betrug die mittlere Energiezufuhr 2072 ± 800 kcal/25h. Der Widerspruch zwischen den Aussagen aus der Energiebilanz und dem hohen BMI von 26,7 wurde diskutiert. In der vorliegenden Arbeit wurde die Thematik aufgegriffen. Die eingesetzten Interviewer, die die Lkw-Fahrer an Raststätten, Autohöfen etc. befragt haben, wurden für die Untersuchung geschult und gezielt auf die Probleme bei der Ernährungsanamnese (24-h-recall) hingewiesen. Im Vergleich zur Pilotstudie wurde eine um 225 kcal höhere Energiezufuhr gemessen. Die Lücke zwischen dem hohen Anteil der negativen Energiebilanzen und dem hohen BMI von durchschnittlich 27,7 kann derzeit jedoch nicht geschlossen werden. Die Ergebnisse der gemessenen Energiezufuhr zwischen den Lkw-Fahrern und den Flugbegleiterinnen deuten jedoch darauf hin, dass eine abschließende Nachbefragung zu besseren Ergebnissen führt. Rein schriftliche Instruktionen, wie sie bei den Flugbegleiterinnen gegeben wurden, reichen offenbar nicht aus, um zu verlässlichen Daten zu gelangen. So wird in dieser Arbeit neben den o. g. inhaltlichen auch ein methodisches Anliegen verfolgt: Aus einer Vielzahl von Methoden zur Erfassung von Ernährungsgewohnheiten wird in der vorliegenden Untersuchung eine retrospektive Methode (24-h-recall oder 24-Stunden-Erinnerungsprotokoll) eingesetzt. Die Vor- und Nachteile dieses Verfahrens werden diskutiert. Die Arbeit gliedert sich in drei größere Teile. Im ersten Teil werden die wissenschaftlichen Grundlagen und der derzeitige Forschungsstand im Hinblick auf das Anliegen der Studie dargestellt. Im zweiten Teil werden die Ergebnisse der Fragebogenerhebung von den Lkw-Fahrern dargestellt und diskutiert. Im Anschluss erfolgen die Darstellung der Ergebnisse der Fragebogenerhebung von den Flugbegleiterinnen und deren Diskussion.