Autor(en): Kraemer, Dorothe
Titel: Idiopathischer Bauchschmerz im Kindesalter: Identifikation ätiologischer Einflüsse und Entwicklung einer Intervention
Sprache (ISO): de
Zusammenfassung: Im Rahmen des Dissertationsvorhabens wurden idiopathische Bauchschmerzen (IBS) im Kindesalter untersucht. Psychische und soziale Faktoren, die bei der Ätiologie und Aufrechterhaltung der Erkrankung eine Rolle spielen, wurden identifiziert und in ihren Interaktionen analysiert. Die Stichprobe wurde über die Kinderklinik und die Kinderchirurgie der Städtischen Kliniken Dortmund sowie über einige nieder-gelassene Pädiater aus dem Raum Dortmund gewonnen. Die Kinder der Stichprobe (n = 68) wurden in drei Gruppen eingeteilt: Kinder, die in der Chirurgie wegen Oberarmfrakturen behandelt werden (Kon-trollgruppe) (n1.= 16), Kinder mit somatisch erklärbarer Bauchschmerzsymptomatik (n2 = 20) und Kinder, für deren Bauchschmerzen keine organischen Gründe gefunden werden und die deshalb als idiopathische Bauchschmerzen bezeichnet werden (n3 = 32). Nachdem von Februar bis April 1999 Anamnesebögen zur systematischen Erfassung von idiopathischen Bauchschmerzen (IBS) bei Kindern, getrennt für Kinder und deren Eltern, entwickelt wurden, fanden von Mai 1999 bis Mai 2000 Anamnesegespräche mit Eltern und Kindern in der Kinder-klinik statt. Auf Basis der statistischen Auswertung der Anamnesebögen mit dem H-Test von Kruskall und Wallis, dem Mann-Whitney-U-Test und dem Chi-Quadrat-Test wurden unter anderem Hypothesen für die Entstehung von IBS zu folgenden Bereichen generiert: Wenig ausgeprägte soziale Kompetenzen, ungünstige Stress- und Schmerzbewältigung; sozialkognitive Verarbeitungsdefizite; Somatisierungsten-denzen; Schmerzmodelle innerhalb der Familie und operante Verstärkungsprozesse. Weiter wurde im Rahmen der Dissertation ein kognitiv-behaviorales Patientenschulungsprogramm für Kinder mit IBS mit dem Namen: „Die Bauchschmerzwerkstatt“ entwickelt und von April bis Oktober 2000 mit 15 IBS-Kindern im Alter von sieben bis 13 Jahren in den Räumen der Kinderklinik durchgeführt. Es fanden wöchentliche Treffen in Kindergruppen mit bis zu drei Teilnehmern statt. Die Schulung umfasst insgesamt sechs Sitzungen, wobei jedes Treffen etwa 90 Minuten umfasst. Vor der ersten und nach der letzten Sitzung wurde jeweils eine neunzigminütige Elternberatung durchgeführt. Eltern und Kinder füllten zu drei Kontrollmesszeitpunkten vor und zu zwei Messzeitpunkten nach der Patientenschulung einen Fragebogen aus. Für mehrere Parameter wurde untersucht, ob Veränderungen während der Intervention signifikant größer sind als Veränderungen während des Kontrollzeitraums. Die statistische Auswertung der Fragebögen über den Friedman-Test (Rangvarianzanalyse) und den Vorzei-chenrangtest von Wilcoxon gibt Hinweise darauf, dass folgende Hypothesen angenommen bzw. bedingt angenommen werden können: • Durch die Patientenschulungsmaßnahme nehmen Bauchschmerzfrequenz und –intensität während des Interventionszeitraums stärker ab als während des Kontrollzeitraums. • Durch die Patientenschulungsmaßnahme nehmen positive Bewältigungsstrategien bei Bauch-schmerzen und bei Stress während des Interventionszeitraums stärker zu als während des Kon-trollzeitraums. • Durch die Patientenschulungsmaßnahme nehmen negative Stressbewältigungsstrategien während des Interventionszeitraums stärker ab als während des Kontrollzeitraums.
Schlagwörter: Bauchschmerz
Kind
Verhaltensmedizin
Schmerztherapie
URI: http://hdl.handle.net/2003/20031
http://dx.doi.org/10.17877/DE290R-14102
Erscheinungsdatum: 2005-01-27
Provinienz: Universität Dortmund
Enthalten in den Sammlungen:Rehabilitation und Pädagogik bei psychischen Störungen und Verhaltensstörungen

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