Autor(en): Finke, Roland
Titel: Biotopverbundplanung mit Least-Cost-Analysen
Sonstige Titel: Modellierung der Biotopverbundfunktion Regionaler Grünzüge der Metropole Ruhr
Sprache (ISO): de
Zusammenfassung: Im Rahmen dieser Arbeit wird die Landschaftskonnektivität innerhalb der Metropole Ruhr mit Hilfe von Least-Cost-Analysen modelliert. Die Modellergebnisse sind als naturschutzfachliche Grundlage zur Fortentwicklung des Systems der Regionalen Grünzüge im Rahmen des künftigen Regionalplanes Metropole Ruhr geeignet. Zentrale Ergebnisse der Least-Cost-Analysen sind: - Günstigste Korridore für einen den strukturellen Verbund zusammenhängender Freiflächen repräsentierenden künstlichen Anspruchstyp „Segers vulgaris“ - Günstigste Korridore für ein Spektrum von 15 unterschiedlichen ökologischen Anspruchstypen, welche die naturschutzfachliche Zielsetzung eines funktionalen Biotopverbundes reflektieren Während die ermittelten Korridore strukturell zusammenhängender Freiflächen den bestehenden Regionalen Grünzügen entsprechen, weichen die funktionalen Biotopverbundkorridore erheblich von den Regionalen Grünzügen ab. Abweichungen bestehen dort, wo Habitatansprüche eher in der angrenzenden Bebauung als innerhalb des Regionalen Grünzuges erfüllt werden. Die günstigsten Korridore aller ökologischen Anspruchstypen verlassen die Regionalen Grünzüge in Bereichen großflächiger Ackernutzung. Neben der Ableitung von entsprechenden Planungshinweisen werden im Rahmen von Sensitivitätsanalysen auch methodische Aspekte des Einsatzes von Least-Cost-Analysen zur Modellierung von Landschaftskonnektivität untersucht. Auf diese Weise werden räumlich differenzierte Aussagen in Bezug auf den Einfluss der Kalibrierung der Kostensets auf die Ergebnisse bzw. in Bezug auf der Modellierung innewohnende Unsicherheiten getroffen. Anhand einer abschließenden Evaluation wird diskutiert, in welchem Maß das Modell die Anforderungen erfüllt, welche sich aus dem vorgesehenen Einsatz zur Berücksichtigung der Erfordernisse der strukturellen und der funktionalen Landschaftskonnektivität im Rahmen des künftiges Regionalplanes Metropole Ruhr ergeben. Seit Oktober 2009 hat der Regionalverband Ruhr wieder die Aufgabe, einen einheitlichen Regionalplan für sein Verbandsgebiet aufzustellen. Der künftige Regionalplan Metropole Ruhr wird gleichzeitig die Funktion eines Landschaftsrahmenplanes haben. Die Weiterentwicklung des Systems der Regionalen Grünzüge wird eine Hauptaufgabe sein. Die historische Funktion des Systems der Regionalen Grünzüge bestand in der Überwindung von negativen städtebaulichen und gesundheitlichen Folgen der Industrialisierung. Heute strukturieren sie den Agglomerationsraum und dienen als regionales Freiraumverbundsystem der Erholung der Bevölkerung. Darüber hinaus stellen sie ein regionales Biotopverbundsystem dar, welches die landesweiten Verbundkorridore entlang des Ruhrtals und der Lippeaue durch den Ballungsraum hindurch miteinander verknüpfen soll. Biotopverbundsysteme wie das der Regionalen Grünzüge bilden den konzeptionellen Kern des Wandels von einem auf den Gebietsschutz beschränkten Naturschutz hin zu einer flächendeckenden Strategie. Hierbei steht die Landschaftskonnektivität im Fokus. Sie beschreibt die ökologischen Beziehungen zwischen durch anthropogene Landnutzung voneinander getrennten Lebensräumen. Bisher erfolgt Biotopverbundplanung in Nordrhein- Westfalen jedoch nicht auf Basis einer Analyse der Landschaftskonnektivität, sondern nahezu ausschließlich anhand des naturschutzfachlichen Wertes einzelner Flächen.
Schlagwörter: Biotopverbund
Least-Cost-Analysen
Modellierung
Metropole Ruhr
URI: http://hdl.handle.net/2003/27391
http://dx.doi.org/10.17877/DE290R-15645
Erscheinungsdatum: 2010-09-10
Enthalten in den Sammlungen:Landschaftsökologie und Landschaftsplanung

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