Teilnahmeverhalten bei Unternehmensbefragungen

Abstract

Die Zuverlässigkeit von Ergebnissen aus Zufallsstichproben hängt von Art und Umfang der Antwortausfälle ab. Speziell bei Unternehmensbefragungen muß damit gerechnet werden, daß die Ausfälle aufgrund der besonderen Befragungssituation nicht zufällig sind. Der vorliegende Beitrag will nun die Unterschiede zwischen Befragungen von Akteuren als Repräsentanten von Unternehmen und Interviews in anderen Kontexten herausarbeiten. Im Anschluß daran wird der Verhaltensprozeß modelliert, der bei Betriebsbefragungen zu der Entscheidung für oder gegen eine Teilnahme führt. Dieses Vorgehen soll Forschern dabei helfen, Unterschiede im Verhalten von Teilnehmern und Verweigerern zu erklären und diejenigen Elemente zu identifizieren, die sie selbst in einer Befragungssituation beeinflussen können.

Reliable conclusions from random samples require that nonresponses are relatively few and non-systematical. In particular, establishment surveys have a higher risk of bias in nonresponse than the more common surveys of individual interviewees. This article argues that this is caused by the special features of the interview situation in establishment surveys: When replying to researchers' questions, individuals as representatives of organisations act under very different sets of constraints compared to individuals as 'representatives of themselves'. This leads to differences in decision-making about survey participation. These differences will be explored with special attention to a theoretical explanation of nonresponse and to aspects of the interview situation which researchers might be able to influence in favour of higher response probabilities.