Autor(en): Knoch, Peter
Titel: Vom Leitbild zum Argument
Sprache (ISO): de
Zusammenfassung: Die Arbeit untersucht das raumbezogene Planen in der Bundesrepublik in den Jahren von 1960 bis 1990 und seine Quellen. Sie bringt räumliche Planung auf den konzeptionell - instrumentellen, argumentgeprägten und leitbildkritischen Begriff. Dies geschieht einerseits in Rückschau auf wichtige Bedingungen raumbezogenen Denkens in der Bundesrepublik Deutschland 1960-1990 (Kapitel 1). Gründung und Geschichte des Instituts für Städtebau und Wohnungswesen (ISW) als erste außeruniversitäre nach 1945 gegründete berufsbegleitende Fortbildungsstätte für Planer werden vorgestellt (Kapitel 2). Die zentrale Fragestellung lautet sodann unter Einbeziehung der ISW-Tätigkeit Wie entwickeln sich Konzepte (Kapitel 3) und Instrumente (Kapitel 4) raumbezogenen Denkens im Betrachtungszeitraum, als Hauptkategorien konzeptionell-instrumenteller Planung? Der planungshistorische Rückblick geht andererseits weit vor das Jahr 1960. Das Wechselspiel zwischen vorrangig leitbildverhafteten und argumentativ - leitbildkritischen Vorgehensweisen der Planung (Kapitel 5), zeigt ideengeschichtlich, wie sich bei der Entwicklung von Konzepten, Anwendung von Instrumenten und ihrer wechselseitigen Koordinierung das argumentative Planungsmuster herausbildet. Dieses hat seinen praktischen Niederschlag im Abwägungsgebot des Planungsrechtes gefunden. Es hat nicht hinterfragbare Leitbildvorgaben abgelöst und ist Kern konzeptionell - instrumentellen Planens geworden. Planen wird gleichzeitig durch eine Verlagerung seiner Sachschwerpunkte von sozialen zu ökologischen Problemen und Konzepten geprägt. Als Datenbasis dienten die in den Literaturlisten der Arbeit erfaßten Publikationen, die Bundes- und Gemeindestatistik, sowie die Programme, Tagungs- und Referatethemen des ISW. Die erreichbaren Veröffentlichungen von Freier Deutscher Akademie des Städtebaus (1922-33), Deutscher Akademie für Städtebau, Reichs- und Landesplanung (1934-45) und Deutscher Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL), als der Trägerin des ISW, wurden herangezogen. Außerdem konnte ich die im Bundesarchiv in Koblenz und Potsdam verfügbaren Hinweise auf die Tätigkeit der Vorläuferin der DASL, der Akademie für Städtebau, Reichs- und Landesplanung, von 1933 - 1945 berücksichtigen. Die Kernergebnisse der Arbeit sind 1.) Räumliche Planung ist ein konzeptionell-instrumenteller Denkprozess. Sie beinhaltet ein aktives Moment (in erster Linie nicht als Ökonomie, Soziologie oder als Jurisprudenz, sondern) im Vorbereiten des Zugreifens - im Sinn von "Ermöglichen" und "Gestalten" von Nutzungen - seitens des die Planungshoheit ausübenden Planungsträgers und seiner Beauftragten auf bestimmte Flächen und Nutzungen sowie auf das Infrastrukturnetz zwischen Standorten und Nutzungen. 2.) Die in diesen Prozess involvierten Konzepte und Instrumente und ihre Entwicklung lassen sich für den Betrachtungszeitraum der Arbeit anhand des Themenmaterials der Veranstaltungen des ISW der DASL diskutieren. 3.) Den Planungsprozess kennzeichnet die Art der Vermittlung zwischen den verschiedenen Kategorien von Konzepten und Instrumenten bzw. innerhalb derselben und/oder zwischen den ihnen zugrunde liegenden verschiedenen Interessen; hier - unter Ablösung von Leitbild und Befehl - die Vermittlung durch Argument und Abwägung. 4.) Ideengeschichtlich ist Planung seit Ende des 18. Jahrhunderts Teil des anhaltenden Prozesses von Aufklärung und Gegenaufklärung. Dies verdeutlicht auch der biographische Anhang der Arbeit. 5.) Die hier skizzierte Sichtweise wurde - planungshistorisch gesehen - bisher so nicht erarbeitet.
Schlagwörter: Geschichte
Raumplanung
1960 - 1990
URI: http://hdl.handle.net/2003/2858
http://dx.doi.org/10.17877/DE290R-13061
Erscheinungsdatum: 2000-04-05
Provinienz: Universität Dortmund
Enthalten in den Sammlungen:Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung

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