Autor(en): Gui, Hao
Titel: Kontrolle und Kommerzialisierung
Sonstige Titel: Chinesische Medien in der Globalisierung
Sprache (ISO): de
Zusammenfassung: Das „China-Phänomen“ geht um die Welt. Es erntet zum einen Bewunderung wegen des schnellen Wirtschaftswachstums und der aktiven Beteiligung Chinas an der Wirtschaftsglobalisierung, löst aber zum anderen auch weltweite Empörung aus durch die Unterdrückung der Menschenrechte und der Einschränkung von Meinungs- und Pressefreiheiten. Die Annahme „Wandel durch Handel“, die in der westlichen Welt die Vorstellung impliziert, eine Volkswirtschaft würde mit zunehmendem Wohlstand konkrete, politische, demokratische Reformen einleiten, bleibt jedoch ein Wunschdenken. Selbst hinter den Schleiern der riesigen chinesischen Zensurapparate für Printmedien, Radio, Fernsehen und - vor allem - das Internet finden sich Spuren internationaler Konzerne, die von Profit getrieben sind. Die mit US-­-Beteiligung von chinesischen IT-­-Eliten entwickelten technischen Zensurmaßnahmen werden bis dato nur von ausländischen unabhängigen Organisationen in Bruchteilen vorgestellt. Auch die Strukturen und Funktionalitäten der immer noch auf administrativen Anweisungen basierten, mehrschichtigen Kontrolle werden mit viel Insider-­-Wissen beleuchtet. Während das chinesische System der Massenmedien strengen inhaltlichen Richtlinien unterliegt, wird die Kassenlage des wachsenden Mediensektors von der gesamtwirtschaftlichen Konjunktur beflügelt. Die staatlichen Medienunternehmen expandieren weltweit mit finanzieller Unterstützung der Regierung und dem klaren Auftrag, das Image Chinas aufzupolieren. Einige Versuche der Kapitalbeteiligung an renommierten ausländischen Medienhäusern sind zwar gescheitert, jedoch sind schon jetzt chinesische Unternehmen Besitzer von einzelnen Sendern außerhalb der Landesgrenze. Ausländische Anbieter werden dagegen daran gehindert, journalistische Inhalte nach China zu transportieren. Nur eine kontrollierte Öffentlichkeit, die die Regierung und Partei steuern können, lässt China zu. Die Medienkonsumenten haben die Täuschung längst erkannt und sind bei der Bildung politischer Meinungen auf unabhängige Informationen aus dem Ausland angewiesen.
The whole world is talking about China. On the one hand, there is a great deal of admiration for the country’s speedy economic growth and participation in economic globalisation. On the other hand, China is often criticized for its abuses of human rights and simple freedoms, like the freedom of speech and freedom of the press. But the western philosophy that trade will lead to change for the better (which implies that increasing prosperity will lead to concrete democratic political reforms) has yet to be proven true. Hiding behind the curtain of censorship-controlled printed media, radio, TV and especially internet are a number of profit crazed international companies. Private US companies use their technical knowhow to create programs for mass censorship, which are then sold to the Chinese government. Elites in the Chinese IT world employ these programs in the vast infrastructure of censorship. Administrative structures and responsibilities are allocated based on encompassing in-­-depth knowledge of and cooperation with the media. Though Chinese mass media are subject to strict regulations, the growing media sector is profiting greatly from China’s sweeping economic boom. Government controlled media are expanding and setting up shop around the world on assignments from Beijing to polish up China’s image. Though a number of Chinese endeavours to make financial investments in renowned foreign media companies have fallen through, Chinese companies have now become owners of a handful of radio and TV stations outside of China. Foreign journalistic stories are filtered out at China’s borders and do not reach the public. The government and the party control the masses by manipulating the information available to them. Chinese citizens who wish to be informed have realized this and rely on independent information from foreign countries to deliver objective, unbiased and unfiltered stories.
Schlagwörter: China
Globalisierung
Medien
Medienwirtschaft
Zensur
Schlagwörter (RSWK): China
Globalisierung
Massenmedien
Medienwirtschaft
Zensur
URI: http://hdl.handle.net/2003/28902
http://dx.doi.org/10.17877/DE290R-3223
Erscheinungsdatum: 2011-07-05
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