Hat der MBA Signalfunktion?

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2007-03-13T13:59:17Z

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Weiterbildung erhält seit einiger Zeit verstärkte öffentliche Aufmerksamkeit in der bildungspolitischen Diskussion. Insbesondere mit dem Schlagwort des „lebenslangen Lernens“ wird auf die Notwendigkeit verwiesen, Bildungsprozesse zu einem kontinuierlichen Bestandteil im Lebensverlauf und Arbeitsprozess zu integrieren (Willich/ Minks/ Schaeper 2002: 3). Speziell die wissenschaftliche Weiterbildung hat aufgrund des Bologna-Prozesses und den damit verbundenen Verknüpfungen zwischen Erstausbildung und Weiterbildung eine neue Bedeutung erlangt. Mit der Etablierung der Masterprogramme wird die „Rückkehr an die Hochschulen zur Weiterbildung nach einer zwischenzeitlichen Berufstätigkeit“ zunehmend selbstverständlich (DGWF 2005: 2). Die hierbei auftauchende Frage ist allerdings, inwiefern berufsbegleitende Weiterbildung einen Mehrwert mit sich bringt. Die Arbeitgeberseite bezweckt allgemein gesprochen die Erhöhung der Unternehmensgewinne durch produktivere Arbeitnehmer. Von individueller Teilnehmerseite aus besteht das Ziel grundsätzlich darin, die eigene Beschäftigung zu sichern, die Berufsposition zu verbessern sowie Lohnzuwächse zu erzielen. Die Intention von Teilnehmenden an berufsbegleitender Weiterbildung kann dabei zum einen in der Erhöhung des eigenen Wissens und der Fähigkeiten liegen, wobei sie sich aufgrund dieser Bildungsinvestition auf dem Arbeitsmarkt in einer besseren Position platzieren können. Zum anderen bietet neben dem reinen Wissenserwerb die Absolvierung eines universitären Studienganges für die Teilnehmenden den Vorteil, ein Abschlusszeugnis als zusätzlich auf dem Arbeitsmarkt einsetzbares Signal verwerten zu können. In der Theorie werden Bildungsabschlüssen auf dem Arbeitsmarkt zwei verschiedene Funktionen zugesprochen: die Humankapitaltheorie stellt einen direkten positiven Zusammenhang zwischen Bildung und Produktivität her, wohingegen in signaltheoretischen Ansätzen Bildung positiv mit produktiven Eigenschaften des Arbeitnehmers korreliert, die nicht direkt durch den Arbeitgeber beobachtbar sind (Chatterji/ Seaman/ Singell 2003: 191). Somit ist der Bildungsstand eines Arbeitnehmers entweder als direkter oder indirekter Indikator für seine Produktivität zu verstehen. Wir gehen davon aus, dass eben dieses Verständnis von Bildungsabschlüssen eine wichtige Rolle spielt bei der Frage, ob ein Abschluss für die Einstellung, Beförderung und Vergütung von Mitarbeitern relevant ist. Ziel des Artikels ist die Bedeutung von wissenschaftlicher Weiterbildung, speziell von MBA-Studiengängen für Unternehmen bei der Einschätzung ihrer (potenziellen) Arbeitnehmer zu untersuchen. Neben der Frage, wie Unternehmen den Bedarf an berufsbegleitend erworbenen Abschlüssen einschätzen, befassen wir uns auch mit unternehmerischen Anforderungen an die inhaltliche und formale Ausgestaltung berufsbegleitender Studiengänge.

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Keywords

Bildungsökonomie, Humankapitaltheorie, Wissenschaftliche Weiterbildung

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