Bedeutung unterschiedlicher Formen des Commitments und der Kooperation von Lehrkräften für schulische Entwicklungsprozesse – empirische Analysen an Schulen in herausfordernden Lagen

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2023

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Insbesondere Schulen in herausfordernden Lagen, die oftmals mit schulexternen und -internen Schwierigkeiten konfrontiert sind, sind auf eine ausgeprägte Schulentwicklungskapazität u. a. in Verbindung mit einem hohen Engagement und einer elaborierten Kooperation von Lehrkräften angewiesen, um die Belastungen bewältigen zu können. Bislang ist jedoch offen, welche Formen des Commitments und der Kooperation von Lehrkräften schulische Entwicklungsprozesse an Schulen in herausfordernden Lagen fördern. Vor diesem Hintergrund werden in der Arbeit in drei Beiträgen basierend auf einer differenzierten Betrachtung unterschiedlicher Commitment- und Kooperationsformen von Lehrkräften die spezifischen lehrkräfte- und schulbezogenen Bedingungen und die differenziellen Effekte auf Prozesse der Schulentwicklung an Schulen in herausfordernden Lagen analysiert. Alle Beiträge entstanden im Kontext des integrierten Schulforschungs- und Schulentwicklungsprojekts „Potenziale entwickeln – Schulen stärken“. Aus der Arbeit geht hervor, dass zusätzlich zur Lehrkräftekooperation auch das Commitment von Lehrpersonen als multidimensionales Konstrukt empirisch abgebildet werden kann. Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem das affektive Commitment gegenüber der Schule und dem Kollegium sowie die kokonstruktive Zusammenarbeit von Lehrkräften schulische Entwicklungsprozesse positiv beeinflussen. Das affektive Commitment von Lehrpersonen kann zudem als Gesundheitsressource fungieren, wohingegen ihr kalkulatorisches Commitment für sie eher einen Stressor bzw. Vulnerabilitätsfaktor darstellen kann. Die Befunde verdeutlichen darüber hinaus, dass entwicklungsförderliche Commitment- und Kooperationsformen von Lehrkräften nicht nur durch individuelle Merkmale der Lehrkräfte selbst, wie z.B. die Selbstwirksamkeitserwartung gefördert werden, sondern auch durch organisationale Merkmale der Schulkultur, wie beispielsweise durch ein positives Arbeitsklima und ein partizipativ-kooperatives Schulleitungshandeln begünstigt werden. Auf die kokonstruktive Zusammenarbeit wirken sich zusätzlich dazu schulstrukturelle Merkmale, wie z.B. institutionalisierte Teamformen und vereinbarte Kooperationszeiten günstig aus. Auf dieser Grundlage werden Perspektiven für weitere Forschungsarbeiten aufgezeigt sowie praktische Implikationen für das berufliche Handeln schulischer Akteurinnen und Akteure, die Gestaltung der Schulorganisation und die Konzeption schulischer Unterstützungssysteme mit Blick auf Schulen in herausfordernden Lagen diskutiert.

Description

Table of contents

Keywords

Commitment, Motivation, Kooperation, Unterrichtsentwicklung, Schulentwicklung, Innovation, Schulen in herausfordernden Lagen

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