Die Forschungsstelle für das Volkstum im Ruhrgebiet (1935-1941)
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Date
1984
Authors
Journal Title
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Volume Title
Publisher
Soziale Welt
Alternative Title(s)
Ein Beispiel für Soziologie im Faschismus
Abstract
Ziel des Aufsatzes ist es, einen Beitrag zur Rekonstruktion der Soziologiegeschichte zu leisten, indem am Beispiel eines soziologischen Forschungsinstituts demonstriert wird, wie soziologische Arbeit im Faschismus praktisch stattfand, welchen ideologischen und politischen Prämissen diese folgte und in welcher Weise sie in den politischen Herrschaftsapparat eingebunden war. Bei diesem Forschungsinstitut handelt es sich um die von 1935 bis ca. 1941 existierende und von Wilhelm Brepohl geleitete "Forschungsstelle für das Volkstum im Ruhrgebiet". Zunächst werden Entstehung und Konzeption der Forschungsstelle im Überblick beschrieben. In den folgenden drei Kapiteln werden das theoretische Programm, die methodischen Grundlagen sowie das wissenschafts- und gesellschaftspolitische Programm der industriellen Volkskunde beschrieben und interpretiert. In der abschließenden Diskussion des Schlußkapitels wird festgehalten, daß in der Forschungsstelle eine (Sozial-)Wissenschaft betrieben wurde, die von ihrer Programmatik und ihren Intentionen her vollkommen auf die Bedürfnisse der billige Arbeitskräfte suchenden Wirtschaft einerseits, auf die faschistische Rassen-, Betriebs-, und Expansionspolitik andererseits zugeschnitten war. Der Beitrag endet mit einem Ausblick auf die Zeit nach 1945, in der die Forschungsstelle in der 1946 gegründeten Sozialforschungsstelle Dortmund aufging.
Description
Table of contents
Keywords
Soziologie, Drittes Reich, Nationalsozialismus, Ruhrgebiet, Volkskunde, Industriearbeiter, historische Entwicklung