Towards a new transaesthetics: rap music in Germany and the United States

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2018

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Diese Doktorarbeit vergleicht HipHop in Deutschland und in den Vereinigten Staaten und konzentriert sich dabei auf Interpret*innen, die mindestens auf zwei oder mehreren Sprachen rappen. Beginnend mit der Behauptung, dass zwei- oder mehrsprachige Rapmusik ein transkulturelles Phänomen sei, kehrt Kumpf zunächst zu der Theorie von Fernando Ortiz, kubanischer Anthropologe und Erfinder des Konzepts des Transkulturalismus, zurück, um zu klären, inwiefern dieser Begriff Ortiz relevant ist. Diese ersten Schritte sind insofern von hoher Wichtigkeit, als Akademiker*innen, die bisher HipHop als transkulturelles Phänomen betrachtet haben, nicht auf das Konzept von Ortiz rekurriert haben. Diese Doktorarbeit trägt das Denken von Ortiz klar und deutlich an HipHop-Studien heran. Basierend auf dem Verständnis, dass der Einsatz von und das Zusammenspiel zwischen Musik und Sprachen einen erheblichen Einfluss auf die Zuhörenden hat, erklärt Kumpf die ästhetischen Dimensionen von Songs, die nach bestimmten Themen organisiert sind. Um die musikalische und sprachliche Ästhetik zu verstehen, setzt Kumpf das Konzept „transaesthetics“ des französischen Philosophen Jean Baudrillard ein und fragt, inwiefern dieses hilfreich ist, um Rapmusik zu verstehen. Erstens argumentiert Kumpf, dass Baudrillards Begriff nutzbar ist und zweitens, dass es einer Erweiterung des Konzeptes bedarf. Kumpf versucht neue Inhalte und Bedeutungen von „transaesthetics“ zu implementieren und erläutern. Mit Winfried Flucks Idee von ästhetischer Erfahrung („aesthetic experience“) betrachtet Kumpf Rapmusik als Beispiel populärer Literatur. Kumpf argumentiert, dass die Songtexte von Rapliedern eine transkulturelle ästhetische Erfahrung („transcultural aesthetic experience“) der Zuhörenden bewirken, welche in der Folge zu einer Selbsterweiterung („self extension“) führen könnte: Bringen Songs Zuhörende mit mehreren Kulturen enger in Kontakt, so ermöglichen sie diesen, ihren Horizont zu erweitern. Das Ergebnis, so Kumpf, ist die Möglichkeit, sich selbst als transkulturelle Figur zu verstehen. Das könnte eine Auswirkung auf Identitäten, z.B. nationale, ethnische und andere politische sowie auf sexuelle und Geschlechtsidentitäten haben. Kumpf stützt diese Behauptung mit Theorien von Stuart Hall („new ethnicities“), Floya Anthias („translocational positionality“) und Irina Schmitt (Jugendliche als ein „transcultural avant-garde“). Diese Wirkung jedoch nur theoretisch erklärt, nicht jedoch mit soziologistischen Methoden überprüft. Am Ende seiner Dissertation schlägt Kumpf vor, welche weitere Forschung durchgeführt werden könnte, hauptsächlich soziologische Forschung wie die der US-Amerikanerin Lucila Vargas, um herauszufinden, wie Zuhörende diese Lieder rezipieren. Die Dissertation entfaltet sich über sechs Kapital, von denen und jedes nach bestimmten Themen organisiert ist, um eine sensible Vergleichsstudie zu ermöglichen. Kapitel 1 behandelt relevante kulturelle Theorien und den Stand der Forschung in Deutschland und in den Vereinigten Staaten. Kapitel 2 untersucht den Ursprung von zwei- und mehrsprachiger Rapmusik in beiden Ländern. In Kapitel 3 geht es um das Thema Migration und Aktivismus. In dem vierten Kapitel werden Sexualität und Gender diskutiert. Kapitel 5 beschäftigt sich mit Geistigkeit (Befreiung und Erhabenheit). Das letzte Kapitel diskutiert den Holocaust und Antifaschismus. Das Fazit thematisiert erstens die Wichtigkeit, Rapmusik als Form von populärer Musik und Literatur zu verstehen und zweitens, was man darunter in Deutschland und in den USA versteht. Diese Dissertation gilt als erste Vergleichsstudie von Rapmusik in Deutschland und der USA in englischer Sprache. Nach der Begutachtung und der erfolgreichen Verteidigung könnte diese Doktorarbeit ein Loch in dem Forschungsstand beider Länder füllen.

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Table of contents

Keywords

Hip-hop, Transculturation, Bilingualism, Multilingualism, Aesthetic experience, Transatlantic and transnational American studies

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