Studie zum Projekt: schwul und katholisch in der Gemeinde Maria Hilf
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Date
2013-01-16
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Eine Kurzfassung der Dissertationsarbeit von Dr. Gregor Schorberger zur Studie zum
Projekt: schwul und katholisch in der Gemeinde Maria Hilf. Eine christliche
sonntägliche Gottesdienstgemeinschaft von und für Lesben, Schwule und ihre
FreundInnen von 1991 bis 2006 in Frankfurt am Main (PSK). Sie ist in Deutschland
die erste katholische schwule Gemeinschaft, die seit über zwanzig Jahren kontinuierlich
einen Gottesdienst in einer römisch katholischen Kirche feiert.
Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel fallstudienartig, das vom zuständigen Bistum
Limburg kirchenrechtlich abgesicherte Projekt zu analysieren und zu bewerten. Die
sonntägliche Form der Gottesdienstfeier nach römisch-katholischen Ritus, die Öffentlichkeit
des Gottesdienstes, die ökumenische Gastfreundschaft, die basiskirchliche
Orientierung und die zugrundeliegende schwule Befreiungstheologie sind fünf
Merkmale der Gottesdienstgemeinschaft. Dementsprechend verteidigt der Verfasser
in dieser Arbeit die These, dass Schwul-Sein und Katholisch-Sein kein Widerspruch
ist, sondern homosexuelle Gläubige im Raum der katholischen Kirche einen anerkannten
Ort haben.
Besonderer Augenmerk liegt bei der Untersuchung aller Fakten auf die Sichtweise
der GottesdienstteilnehmerInnen und der mit der Gemeinschaft eng verbundenen
Personen (u.a. mit den ModeratorInnen, mit den zelebrierenden Priestern, GottesdienstleiterInnen,
Sprechern- und ehrenamtlich tätigen PSK-Mitgliedern wie auch
ReferentInnen und Gästen). Dazu hat der Verfasser mit ehemaligen und aktuellen
Gemeindemitgliedern sowie mit Referenten und Gästen 23 Interviews geführt, um
somit Einblick in das Leben der schwulen katholischen Gemeinde “von innen“ und
„von außen“ zu geben. Diese Interviews sind vom Verfasser transkribiert worden.
Wörtliche Passagen daraus hat er in seine Darstellung eingeflochten. Sie geben ein
breites Spektrum von Lebenserfahrungen, Kritiken, Ansichten, Fragen und Hoffnungen
in Bezug auf das Projekt wieder.
Die Verantwortlichen des Projekts: schwul und katholisch in der Gemeinde Maria Hilf
sind sich des fragmentarischen Charakters des PSK bewusst, d.h. eine in der Zeit
pilgernde Gemeinschaft zu sein. Für den Verfasser gibt es an der Ernsthaftigkeit der
Fragen und der Suche schwuler und lesbischer Katholiken nach einem christlichen
Leben in Solidarität mit allen aus dem Glauben heraus, trotz aller moralischen
Anfeindungen und Zurückweisungen aufgrund ihrer sexuellen Identität, keinen
Zweifel. Er ist überzeugt, dass der „gute Samen“, der von den Lesbischwulen Gottesdienstgemeinschaften
auf Grundlage einer basiskirchlichen Orientierung, schwuler
Befreiungstheologien und der Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils ausgestreut
ist, nicht nur in PSK-Mitgliedern, sondern auch in vielen Katholiken (u.a.
Bischöfen) hinsichtlich eines gerechteren, solidarischeren Miteinanders
entsprechend der Frohen Botschaft Jesu Christi längst aufgegangen ist. Es geht, wie
Hans-Joachim Sander schreibt, um die Macht des Lebens aus und in Gott und dem
Glauben, dass das Reich Gottes kommt und das Heil des ganzen Menschengeschlechts
wieder hergestellt wird (GS 45).
Description
Table of contents
Keywords
Basiskirchliche Gemeinde, Eucharistiefeier, LesBiSchwule Gottesdienst-Gemeinschaften, Ökumenische Gastfreundschaft, Projekt: schwul und katholisch, Schwule Befreiungstheologie
Subjects based on RSWK
Eucharistiefeier, Homosexualität, Offene Kirche, Theologie der Befreiung