Employability und Geschäftsprozessorientierung

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2012-09-28

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In dieser Dissertation wird die Wirkung des Ausbildungskonzeptes eines Oberstufenzentrums in Berlin mit Geschäftsprozessorientierung auf die Employability der Auszubildenden zum/zur Bürokaufmann/-frau betrachtet. Sie umfasst drei Teile, in denen die Wirkungsanalyse dieser geschäftsprozessorientierten Lernumgebung auf die Employability der Auszubildenden durchgeführt wird. Im ersten Teil der Arbeit werden die theoretischen Grundlagen zum Begriff der Employability sowie, aufbauend auf ein bestehendes Modell der Employability nach Dacre Pool und Sewell, das sogenannte erweiterte Modell der Employability für Auszubildende zum/zur Bürokaufmann/-frau erarbeitet. Es werden dazu die Basiselemente aus dem Ursprungs-Modell von Dacre Pool und Sewell einzeln analysiert und integriert, modifiziert bzw. erweitert. Besonders betrachtet werden hierbei die Fähigkeiten zum selbstregulierten Lernen. Mit Hilfe des Drei-Schichten Modells nach Boekaerts wird das Element „Experience – Work and Life“ zum Element „lebenslanges Lernen“ weiterentwickelt und durch die Aspekte selbstreguliertes Lernen und Motivation in Lernprozessen konkretisiert. Im Rahmen der Modifikation des Ursprungselements der Generic Skills wird der Kompetenzbegriff betrachtet und dieser zu Qualifikationen und Schlüsselqualifikationen abgegrenzt. Die nationale Diskussion zum Thema „Qualifikationen, Schlüsselqualifikationen und Kompetenzen“ wird dabei aufgegriffen und in Bezug zu den in der vorliegenden Dissertation erarbeiteten Erkenntnissen gesetzt. Den Übergang von der theoretischen Ausarbeitung in den Kapiteln 1 bis 3 zu den beiden empirischen Ausarbeitungen bildet Kapitel 4. Hier wird die Bedeutung von ERP-Systemen als Lernmittel zur Umsetzung der Geschäftsprozessorientierung, die Ziele und Risiken des Einsatzes von ERP-Systemen sowie abschließend die für die empirische Erhebung zugrundeliegende Lernumgebung dargestellt. Basierend auf dem erweiterten Modell der Employability wählt die Verfasserin Elemente dieses Modells aus, die durch die geschäftsprozessorientierte Lernumgebung beeinflusst werden könnten. Dabei werden zum einen die Fähigkeiten zum selbstregulierten Lernen und zum anderen die Problemlösefähigkeit als Aspekt der beruflichen Kompetenz der Auszubildenden identifiziert. Diese beiden Elemente bilden die Grundlage für die anschließenden Kapitel der vorliegenden Arbeit, in der die empirischen Untersuchungen zu den beiden Aspekten durchgeführt werden. Dadurch soll die Fragestellung untersucht werden, ob eine geschäftsprozessorientierte Lernumgebung Einfluss auf die Employability der Auszubildenden hat. Die Stichprobe umfasst zum einen die Lernenden des erwähnten Oberstufenzentrums in einer geschäftsprozessorientierten Lernumgebung, zum anderen - als Referenzgruppen - Auszubildende einer dualen und einer vollzeitschulischen Ausbildung zum/zur Bürokaufmann/-frau ohne geschäftsprozessorientierte Lernumgebung. Die empirischen Untersuchungen zu den Fähigkeiten zum selbstregulieren Lernen und zur Problemlösefähigkeit bestehen jeweils aus der Beschreibung des Forschungsdesigns, der Hypothesenentwicklung, der Darstellung der Deskriptiven Statistik sowie der Hypothesentestung. Die Überprüfung der Hypothesen wird über eine mehrfaktorielle Darstellung der entsprechenden Konstrukte und anschließende Regressionsanalysen (schrittweise und einschließend) durchgeführt. Neben bereits evaluierten Instrumenten zur Erhebung der Fähigkeiten zum selbstregulierten Lernen und der analytischen Problemlösefähigkeit wurden neue Messverfahren zur Messung der Problemlösefähigkeit erarbeitet, bei denen die Geschäftsprozessorientierung Berücksichtigung findet. Zur Auswertung dieses eigenständig entwickelten Messverfahrens wurde ein Programm zur Transkription des Handelns in ERP-Systemen verwendet, das zusätzlich auch die Betrachtung der Komplexität des Handelns als einen neuen Aspekt innerhalb der Messung von Problemlösefähigkeit ermöglicht hat. Durch die empirische Untersuchung konnte herausgearbeitet werden, dass durch die Integration einer geschäftsprozessorientierten Lernumgebung die Ausprägung von ausgewählten Teilaspekten positiv beeinflusst werden kann. Wodurch auch ein positiver Einfluss auf die Employability der Lernenden nachgewiesen werden konnte, wenn man die anderen Elemente als konstant betrachtet. Zu den positiv beeinflussbaren Teilaspekten zählen zum einen die identifzierte Regulation (Grad des selbstbestimmten Lernens als Aspekt der Motivation in Lernprozessen), die Ausbildungszufriedenheit, die Einschätzung des Kompetenzaufbaus, der Wunsch nach der beruflichen Umorientierung und die Konnektivität im Kontext der Fähigkeiten zum selbstregulierten Lernen. Im Rahmen der Untersuchungen zur Problemlösefähigkeit konnten zum Teilaspekt der analytischen Problemlösefähigkeit signifikante Unterschiede nachgewiesen werden. Weiterhin konnten auch zu Teilelementen der theoretisch-betrieblichen sowie betrieblich-dynamischen Problemlösefähigkeit positive Einflüsse aufgezeigt werden.

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Table of contents

Keywords

Einsatz von ERP-Systemen in der kfm. Ausbildung, Employability, Geschäftsprozessorientierung, Problemlösefähigkeit

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