Heft 2
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Editorial
Die Hochschuldidaktik eröffnet einen eigenen Zugang zur Qualität von Lehre und Studium. Sie nimmt den Zusammenhang von Lehren und Lernen an Hochschulen in den Blick, fragt nach den Bedingungen von Lernen und den Verhältnissen, unter denen Lernen zustande kommt - und nach den Möglichkeiten zur Verbesserung von Lernarrangements. Mit dieser Blickrichtung unterscheidet sich der hochschuldidaktische von anderen Zugängen, die den Qualitätsdiskurs an Hochschulen häufi g dominieren, und ergänzt sie. So werden etwa unter administrativen und betriebwirtschaftlichen Per spektiven einer Studienstrukturreform in erster Linie Organisierbarkeit der Lehre und eine effi ziente Ressourcenallokation in den Blick genommen; aus juristischer Sicht die Gerichtsfestigkeit von Verfahrensabläufen, während von soziologischer Warte aus etwa die Inklusivität oder Exklusivität von Bildungsbeteiligung und die Herstellung von Ungleichheit über Bildung refl ektiert wird.Im Routine-Alltag wie in der Reform von Lehre und Studium laufen diese Zugänge zusammen. Folglich wird auch Qualitätssicherung multiperspektivisch betrieben.
Wenn also die Universität Dortmund nun ein Qualitätsmanagement auch für Lehre und Studium aufbaut, ist dies Grund genug, den Stellenwert der Hochschuldidaktik in diesem Kontext zu verorten. Dazu leistet diese Ausgabe des "Journal Hochschuldidaktik" einen Beitrag.
Den Auftakt bildet ein Artikel des Planungsdezernenten der Universität, Herrn Dr. Stich, über die Konzeption und Strategie des Aufbaus eines Qualitätsmanagements an der Universität. Charakteristisch für den Dortmunder Ansatz ist die Verknüpfung unterschiedlicher Instrumente der Qualitätsentwicklung. Dabei werden die Stellen markiert, an denen das Qualitätsmanagement mit der Hochschuldidaktik gekoppelt werden kann.
Der zweite Beitrag von Sigrid Metz-Göckel und Johannes Wildt greift diesen Gedanken auf, konzeptualisiert ihn aber aus der Perspektive der Hochschuldidaktik. Die Anschlussstellen liegen auf den vier Ebenen: 1. Qualität der hochschuldidaktischen Leistungen in Weiterbildung und Beratung; 2. Kooperation mit Fakultäten und Einrichtungen in einzelnen Projekten, 3. Qualitätsprojekte, die sich auf zentrale Leitbilder der Hochschule beziehen; 4. Mitwirkung beim Aufbau des Qualitätsmanagements.
Dass im Blick auf Qualität von Studium und Lehre der Bedeutungszuwachs der Hochschuldidaktik nicht eine Dortmunder Spezialität ist, zeigt Johannes Wildt an der Aufnahme hochschuldidaktischer Argumentation in einem Paper aus dem Wissenschaftsrat von Ende Juni diesen Jahres zur Qualität der Lehre.
Praktische Konsequenzen der Hochschuldidaktik zeigen schließlich fünf Beiträge aus dem HDZ:
- im ersten Beitrag befasst sich Nicole Auferkorte-Michaelis unter hochschuldidaktischen Gesichtspunkten mit Problemen und Möglichkeiten studentischer Veranstaltungsbeurteilung, ein Problem, das auf der Agenda der Universität ganz oben steht
- der zweite Beitrag von Marion Kamphans schildert Ansatz und Erfahrung mit einer kooperativen Evaluation am Beispiel der Informatik
- Ralf Schneider skizziert im dritten Beitrag die Entwicklungsforschung zu dem sogenannten Theorie- Praxis-Modul in der Dortmunder Lehrerbildung
- Elke Möller charakterisiert viertens das Mentoring für ausländische Studierende
- Björn Fisseler stellt im fünften und letzten dieser Beiträge ein internetbasiertes Rückmeldungssystem und dessen Einsatz im Rahmen der Evaluation eines vorlesungbegleitenden Tutoriums vor.
Neben diesem Einblick in die Werkstatt des HDZ enthält auch die diessemestrige Ausgabe des Journals das Weiterbildungs- und Beratungangebot des HDZ. Die üblichen Informationen über die laufende Arbeit, Publikationen und Projekte fi nden Sie diesmal im Internet unter www.hdz.uni-dortmund.de
Die Herausgebergruppe
Björn Fisseler
Matthias Heiner
Prof. Dr. Dr. h.c. Johannes Wildt
News
Herausgeber
HDZ - Hochschuldidaktisches Zentrumder Technischen Universität Dortmund
Vogelpothsweg 78
D-44227 Dortmund
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