Stadt- und Regionalsoziologie
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Item Anpassen und Bewahren(2022) Lehn, Katrin; Frank, Susanne; Ohlbrecht, HeikeDie institutionelle Kindertagesbetreuung befindet sich im Wandel. Die Veränderungsprozesse im Feld der Kitas lassen sich zusammenfassen mit den Schlagworten Professionalisierung und Ökonomisierung. Diese nachhaltigen und strukturverändernden Prozesse, die auch Auswirkungen auf die Berufsrollen im Feld haben, schlagen sich in den Einrichtungen vor Ort nieder. So zeigt sich seit einigen Jahren, dass Kitas bildungsspezifische Schwerpunkte entwickeln und Zertifikate erwerben, mit denen die Einrichtungen besondere Förderbereiche hervorheben. Diese Arbeit leistet einen soziologischen und empirischen Beitrag zum Forschungsfeld Wandel und Ökonomisierung des Elementarbereichs, wobei ein Fokus auf Schwerpunktbildung und Zertifizierung mit dem Zertifikat „Anerkannte Kindertageseinrichtung des Kneipp Bund e.V.“ gesetzt wird. Im Zentrum der Forschungsarbeit stehen drei Kitas in einer Stadt in NRW, die seit Jahren kneippzertifiziert sind bzw. sich im Zertifizierungsprozess befinden. Aus soziologischer Perspektive wird untersucht, (1) welches Gesundheitsverständnis und welcher Gesundheitsdiskurs über das Kneipp-Konzept an die Kitas herangetragen wird, (2) wie Kitas Anschluss finden an das Kneipp-Konzept und welche Auswirkungen das Kneipp-Zertifikat auf die Organisation und die pädagogische Praxis hat. Ziel der Forschungsarbeit ist es, das Phänomen der Kneipp-Kita im Kontext des sich wandelnden Betreuungsumfeldes zu verstehen sowie einen empirischen Betrag zu Aushandlungen und Sinnaufladungen der pädagogischen Praxis zu leisten.Item Homeoffice und Wohnstandortwahl in Großstädten: neue Perspektiven(2024-01) Gerwinat, Verena; Wismer, AnnikaItem Mobilising situated local knowledge for participatory urban planning through storytelling(2022-08-25) Seydel, Hanna; Huning, SandraParticipatory urban planning does not take place outside of social systems of privilege and discrimination; likewise, the negotiation of knowledge claims in planning processes is embedded in social relations defined by “gender,” “race,” and “class.” In this article, we argue that positionalities play out in the social construction of knowledge in participatory planning and that, consequently, a certain type of knowledge—typically represented by well-educated and resourceful residential groups—is privileged over other forms of everyday knowledge. We present storytelling as an inclusive approach to co-producing knowledge and reflecting on the extent to which the findings can be applied to participatory urban planning. This article is based on a three-year inter- and transdisciplinary research project based on real-world laboratories in two German neighbourhoods. Regarding feminist geographies, we first explore the role of power, positionality, and situated knowledge in shaping participatory planning, both theoretically and empirically. We outline the extent to which the methodological framework and the socio-spatial setting have an impact on the co-production of knowledge. We present insights from two storytelling interventions and reflect on the possibilities and limits of narrative knowledge production for participatory urban planning.Item Designing real-world laboratories for sustainable urban transformation: addressing ambiguous roles and expectations in transdisciplinary teams(2021-06-09) Huning, Sandra; Fuchs, Marisa; Räuchle, CharlotteThis paper reflects upon the potential of real-world laboratories (RWLs) to promote sustainable urban development. RWLs strive for knowledge production through collective action in experimental settings. Their implementation in urban studies faces two major challenges: (1) the ambiguity of roles university researchers need to fill, and (2) the variety of expectations among team members from different institutional backgrounds. Based on research in one trans-European and three German RWLs, we propose a stronger focus on team development to help researchers in RWLs address these challenges more systematically. In particular, this means support in terms of resources and infrastructure (time, space, and training). We argue that the improvement of RWL team performance has great impact on the potentials of RWLs in transformative urban studies. Thus, the article contributes to the ongoing debate on the city as a laboratory and site of experimentation in times of multiple crises.Item Rückkehr nach Rostock(2020-04-24) Schuster, NinaSteffen Mau gelingt es, eigene Erinnerungen und Erfahrungen in der DDR und zu Zeiten der Wende bis zur Aktualität so mit theoretischen und empirischen Erkenntnissen zu verflechten, dass vor dem inneren Auge der Leser*in konturierte Bilder entstehen: vom Alltag in der DDR-Großwohnsiedlung der 1970er und 80er Jahre, von den Umbrüchen in Ostdeutschland ab 1989 und den zahlreichen Problemen, mit denen sich die Menschen in Ostdeutschland durch die politische Transformation und den Anschluss der DDR an die BRD auseinandersetzen mussten und die bis heute Spuren in den individuellen wie sozialen Bezügen hinterlassen haben.Item Lebenschancen im Quartier(2019-08-30) Schuster, Nina; Volkmann, AnneUm Lebenschancen räumlich differenziert zu erfassen, stellt unser Beitrag in Anknüpfung an die Quartierseffekteforschung und den „capability approach“ einen Ansatz vor, der Lebenschancen als räumlich strukturierte Möglichkeiten und Wahlfreiheiten bei der Erfüllung von Bedürfnissen konzipiert. Individuelle Ressourcen entscheiden darüber, welche Möglichkeitsräume der Bedürfnisbefriedigung erschlossen werden können. Dies ist abhängig von der Lebenslage und verändert sich im Lebensverlauf, womit sich auch die Rolle des Quartiers für die Lebenschancen ändert. Anstatt von „benachteiligenden Quartieren“ zu sprechen, fokussieren wir auf benachteiligende Lebenslagen im Quartier.Item Zuhause auf Zeit?(2019) Tippel, Cornelia; Frank, Susanne; Becker, RuthDie Flexibilisierung der Arbeitsmärkte und die Organisation von Arbeit in Projekten sind für die Erwerbstätigen mit häufigen Arbeitgeberwechseln, steigenden räumlichen und beruflichen Mobilitätsanforderungen und neuen betrieblichen Subjektivierungs- und Mobilitätsregimen verbunden. Erwerbstätige ziehen immer häufiger lediglich für eine zeitlich befristete Arbeitsstelle oder ein Projekt in eine andere Stadt. Die vorliegende Arbeit untersucht vor diesem Hintergrund die Lebenswelten von berufsbedingt temporär Wandernden mit dem Ziel, das Wohnen und die sozial-räumliche Verortung unter einer begrenzten zeitlichen Perspektive und die an-gesichts von zunehmender berufsbedingter räumlicher Mobilität potenziell veränderte Bedeutung von Räumen verschiedener Skalen – von der Wohnung über das Quartier bis hin zur Stadt – für mobile Erwerbstätige zu untersuchen. Empirische Grundlage der Arbeit sind 23 teil-narrative Interviews mit berufsbedingt temporär Wandernden, die einer hochqualifizierten Tätigkeit nachgehen, für eine voraussichtlich begrenzte Zeit (jedoch mindestens ein Jahr) in der Region Frankfurt am Main selbständig oder angestellt arbeiten und aus diesem Grund für eine voraussichtlich begrenzte Zeit dorthin gezogen sind. Auf Basis der Interviews wurden die komplexen Erwerbs- und Mobilitätsarrangements der Subjekte rekonstruiert und anhand der Fragestellungen analysiert. In der vorliegenden Arbeit werden in diesem Kontext drei mögliche Dimensionen von Unsicherheitserfahrungen, mit denen die Subjekte konfrontiert sein können, identifiziert. Die beruflichen Unsicherheitserfahrungen werden ausgelöst durch ungewisse berufliche Perspektiven, dies betrifft den Berufsverlauf, die Anschlussstelle bzw. das -projekt sowie die Beschäftigungsfähigkeit im Allgemeinen. Sind diese Übergänge zwischen den Stellen und Projekten mit räumlicher Mobilität oder einer Aneinanderreihung von Ortswechseln verbunden, kann dies mit räumlichen Unsicherheitserfahrungen einhergehen. Der wiederkehrende Kreislauf aus An-kommen, Aneignen und Wiederverlassen(müssen) von Standorten stellt das zentrale Element räumlicher Unsicherheitserfahrungen im Kontext befristeter Beschäftigungsverhältnisse bzw. Projekte und damit verbundener unsicherer räumlicher Perspektiven dar. Die räumlichen Unsicherheitserfahrungen sind eng mit sozialen Unsicherheitserfahrungen, wie der Aufrechterhaltung und Pflege bestehender sozialer Beziehungen und Bindungen an vorherigen Standorten und zugleich der (Re-)Aktivierung sozialer Kontakte am neuen Standort verbunden. Als zentrales Ergebnis der Arbeit werden drei unterschiedliche Mobilitätsformen – die multilokale Lebensführung, die monolokale Lebensführung und deren Zwischenformen – identifiziert. Die multilokale Lebensführung stellt eine sozial-räumliche Erhaltungsstrategie dar, die primär auf die Erhaltung des ‚eigentlichen‘ Wohnorts gerichtet ist, während die ‚monolokale‘ Lebens-führung eine sozial-räumliche Erschließungsstrategie darstellt, die auf die Aneignung des Arbeitsstandorts gerichtet ist. Die Zwischenformen, die zwischen der multilokalen und der mono-lokalen Lebensführung angesiedelt sind, stellen sozial-räumliche Optionsstrategien dar, da sie auf die Erhaltung beruflicher und sozialer Optionen an unterschiedlichen Standorten gerichtet sind. Die drei identifizierten Mobilitätsformen sind in unterschiedlichem Maße auf die Erhaltung ‚alter‘ Standorte und die Erschließung des ‚neuen‘ Arbeitsstandorts gerichtet, sowohl, und auch getrennt voneinander, in sozialer und räumlicher Hinsicht. Zudem sind die Mobilitätsformen mit je spezifischen Stabilisierungselementen und zugleich Belastungen verbunden.Item Urban waterscapes as products, media and symbols of change – the re-invention of the Ruhr(emal, Eesti Maastikuarhitektide Liit, 2011) Huning, Sandra; Frank, SusanneUrban waterscapes are today a key element of revitalization strategies as locations for highscale office and housing estates as well as tourism and leisure amenities. Their renaissance is not only related to economic transformations; it also goes hand in hand with the re-establishment of urban waterscapes as important parts of the urban imagery and identity after years of neglect and ecologic devastation. We argue that new urban waterscapes have been and are being constructed as emblematic places for successful urban (re)development, and illustrate this argument with the case of the Ruhr Area in Germany. For several years, this old-industrial region has undertaken serious efforts to re-invent itself after having lost its former economic base and importance. The different dimensions of structural change are illustrated, possibly even explained by the new meaning and relevance of land- and waterscapes and by the way they are restored, re-interpreted and rebuilt. New waters can be considered as products of structural change, media of re-invention and symbols for regional advancement. Our five case studies show the range and variety of water- and landscape planning in the area. We aim to show that water was and still is part of the regional cultural landscape that is highly coined and designed according to its societal uses. Waterscapes are planned according to regional development and planning goals, not only for economic reasons, but also in recognition of attractive waters functioning as key carriers of regional identity.