Heft 2

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Redaktion:

Ursula Ammon +49(0)231/8596-260
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HerausgeberInnen

Prof. Dr. Gerhard Bosch, Duisburg-Essen
Prof. Dr. Katrin Hansen, Gelsenkirchen
Prof. Dr. Arne Heise, Hamburg
Prof. Dr. Thomas Herrmann, Bochum
Prof. Dr. Jürgen Howaldt, Dortmund
Dr. habil. Heike Jacobsen, Dortmund
Prof. Dr. Hermann Kotthoff, Saarbrücken/Darmstadt
Prof. Dr. Heiner Minssen, Bochum
Prof. Dr. Hartmut Neuendorff, Dortmund
Prof. Dr. Angela Paul-Kohlhoff, Darmstadt
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  • Item
    Neue Verkehrsformen in Köln
    (Westdeutscher Verlag, 1993-06-15) Levold, Judith
  • Item
    Volvo am Scheideweg
    (Westdeutscher Verlag, 1993-06-15) Sandberg, Åke
    Das Volvo-Werk in Uddevalla gilt in bezug auf "Flexibilität, Einbeziehung der Kunden" und vor allem die Realisation "qualifizierter Teamarbeit" als "europäische Alternative zum japanischen Modell" der >lean production< in der Automobilindustrie, ja geradezu als Paradigma für die Möglichkeit einer "Versöhnung" von Rationalisierung und Humanisierung der Arbeit. Der Einfluß dieses Modells auf die europäische und selbst auf die japanische Industriekultur ist nicht gering einzuschätzen. Mit der Veröffentlichung des Beitrages von Åke Sandberg, dem Direktor am Schwedischen Zentrum zur Erforschung des Arbeitslebens (ALC), der in einer engagierten arbeitspolitischen Stellungnahme über die Gründe und Hintergründe sowie über mögliche Alternativen zu dem Stillegungsbeschluß berichtet, wollen wir unsere Leser zur Diskussion der wissenschaftlichen wie praktischen Konsequenzen der aktuellen Entwicklung auffordern. Weitere Beiträge zu diesem Thema sind geplant.
  • Item
    Arbeit - Geld - Arbeit
    (Westdeutscher Verlag, 1993-06-15) Kellermann, Paul
    Vier axiomatische Perspektiven richten sich auf ein Skandalon: Daß trotz zunehmender Probleme, Krisen, Katastrophen und Desaster, die ausschließlich durch organisierte Arbeit gemildert werden können, Millionen von Menschen aus organisierter Arbeit ausgeschlossen sind. Die Axiome sind: Alles, was Menschen zur Sicherung ihres Lebens brauchen, müssen sie sich erarbeiten; grundsätzlich haben Menschen Bedürfnisse und zugleich das Vermögen, sich die Mittel zur Stillung der Bedürfnisse zu erarbeiten; die Entsprechung von Bedürfnissen und Arbeitsvermögen ist durch Geld ideologisch gespalten; daß Millionen von Menschen in Not leben, ist hauptsächlich Folge der politischen Unfähigkeit, gesellschaftlich erforderliche Arbeit zu organisieren. Da jede gesellschaftliche Entwicklung von orientierendem Handeln bestimmt wird, kann angesichts zunehmender Not nur geschlossen werden: Die vorherrschenden Handlungsorientierungen von Personen und Institutionen, die - gewollt oder ungewollt - Lebenslagen von gesellschaftlichen Systemen bestimmen, sind einem not-wendigen Handeln gegenüber unangemessen. Insbesondere ist die politisch-ideologische Wahrnehmung der Funktionen von Geld als Mittel zur Organisation gesellschaftlich erforderlicher Arbeit zu Lasten steigender Bevölkerungskreise unterentwickelt. Statt die symbolische Bedeutung von Geld für Leistungsanspruch und Leistungsversprechen konsequent zur gesellschaftlichen Organisation von erforderlicher Arbeit zu nutzen, wird Geld als unmittelbare Leistung mißverstanden. Doch Geld stillt keine Lebensbedürfnisse - es läßt sich nicht essen; es heilt auch keine Wunden, weder in Gesellschaft, noch in Natur.
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    Was ist Wertanalyse - und was macht sie für die Industriesoziologie und gesellschaftstheoretisch so interessant?
    (Westdeutscher Verlag, 1993-06-15) Bender, Gerd
    In der Diskussion um "systemische Rationalisierung" wird als ein Charakteristikum dieses neuen Typs von Rationalisierung die Synchronisation bzw. Vernetzung der betrieblichen eilprozesse zum Zwecke der Effizienzsteigerung und der Verkürzung der Durchlaufzeiten des eingesetzten Kapitals bezeichnet. Eine soziologische Untersuchung der "Wertanalyse" kann interessante Hinweise auf die Voraussetzungen dieser Synchronisierungsprozesse und die Logik , die ihnen unterliegt, zutage fördern. Insbesondere die in den letzten ca. 15 Jahren entwickelten wertanalytischen Methoden verweisen auch auf Mechanismen, die von zentraler Bedeutung bei der Entwicklung von neuen Techniken in Unternehmen sind - und damit auch für eine industriesoziologische Analyse von Technikentwicklung. Nach einer Beschreibung der Grundlagen der wertanalytischen Methode(n) werden diese Thesen erläutert.
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    Technikentwicklung und Innovationsarbeit
    (Westdeutscher Verlag, 1993-06-15) Kowol, Uli
    Ziel dieses Beitrages ist es, den Anteil der Facharbeiter an der Technikentwicklung, ihre vielfältigen Kooperationen mit den Ingenieuren, Technikern und Konstrukteuren zu markieren, und hier - an der Schnittstelle zur Technikgeneseforschung - ein Defizit der industriesoziologischen Forschung zu thematisieren: Die Arbeitenden sind nicht nur Opfer einer blinden Mechanik ökonomischer Rationalität und/oder einer Herrschaftsdynamik industrieller Organisationen, sondern sie sind auch - in unterschiedlicher Weise - aktive Akteure im Prozeß der Generierung neuer Techniken. Vor diesem Hintergrund werden die in der Industriesoziologie entwickelten Konzepte von Innovationsarbeit überprüft und in einer eigenen Konzeption präzisiert. Anhand der Unterscheidungen von Produkt- und Prozeßinnovationen einerseits, von Einzel- und Serienfertigung andererseits, werden erste empirische Ergebnisse aus einem laufenden Forschungsprojekt exemplarisch dargestellt. Abschließend sollen Überlegungen zu möglichen Perspektiven der Innovationsarbeit bei flexibler Automatisierung vorgetragen werden.
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    "Genomanalyse" in der Arbeitswelt
    (Westdeutscher Verlag, 1993-06-15) Ammon, Ursula
    "Genomanalyse" in der Arbeitswelt ist bisher allenfalls ein randständiges Thema in der sozialwissenschaftlichen bzw. arbeitssoziologischen Diskussion. Soweit die Gentechnik als übergreifendes Thema behandelt wird, erfolgt dies vorrangig unter risikotheoretischen Aspekten, wobei sowohl die Subjektperspektive potentieller Betroffener und Nutzer als auch institutionelle und kulturelle Kontexte keine Rolle spielen. Mit dem Bemühen um eine realistische Abschätzung von Entwicklungs- und Anwendungsperspektiven der Gendiagnostik in der Arbeitsmedizin will der folgende Beitrag den Blick auf Handlungsbedarfe und -optionen lenken, die über eine deterministische, reaktive Strategie des (generellen) Verbots der Gendiagnostik hinausweisen.
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    Anforderungen an den Arbeitsschutz der Zukunft
    (Westdeutscher Verlag, 1993-06-15) Peter, Gerd
    Wer wolle es bestreiten - wir leben in einer Zeit des Überganges, der Transformationen von Gesellschaften in die Moderne sowie einer sprunghaften Erweiterung des realen Wirtschaftshandelns im Weltmaßstab. Daß derartige Übergänge oft als Krisen empfunden werden, ist eine Sache, daß sie auch Chancen bedeuten eine andere, bedarf aber der Überzeugungsarbeit. Was in einer solchen Epoche Zukunft nicht sein wird, ist eine einfache Verlängerung der Gegenwart (Volkholz 1992). Vielmehr tritt der offene Horizont Zukunft stärker hervor, damit aber auch die große Verantwortung für das, was wir gegenwärtig tun, welche Entscheidungen wir jetzt, in diesem Augenblick treffen. Auch der Arbeitsschutz in Deutschland ist von diesem Transformationsprozeß erfaßt und muß sich weiterentwickeln und behaupten. Dies gilt für die betriebliche wie außerbetriebliche Ebene gleichermaßen. Für die Entwicklung angemessener Bewältigungsstrategien nun ist es von nicht geringer Bedeutung, welches Bild man sich vom Arbeitsschutz macht, ob man also mehr das System Arbeitsschutz vor Augen hat, das unterschiedliche Funktionen durch verschiedene Leistungsbezüge erfüllt, oder ob man mehr die alltägliche Arbeitsschutzpraxis mit ihren vielen Einzelaktivitäten sieht, ob man mehr an Arbeitsschutz als Beruf, als professionelle Spezialistenaufgabe denkt oder mehr an das Gesundheitsbewußtsein der einzelnen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Um dieser Kompliziertheit und Vielschichtigkeit des Arbeitsschutzes konzeptionell Rechnung zu tragen, haben wir schon vor Jahren vorgeschlagen, Arbeitsschutz als Institution, als eine Institution der Arbeit zu fassen. Institutionen sind stabile soziale Einrichtungen und Strukturen, die zwischen systemischen Prozessen und der Vielheit alltäglichen Handelns angesiedelt sind, die diese verknüpfen, für die nötige Abstimmung sorgen, für Verhaltensstabilität und den nötigen Leistungstransfer. Rechtsvorschriften und Geldzahlungen, sicherheitstechnische Spezialisierung und Weiterentwicklung des Gesundheitsbewußtseins, vertrauter Umgang im Arbeitsalltag und konflikthafte Auseinandersetzungen in Ausschüssen und auf Tagungen, das alles macht Arbeitsschutzhandeln in diesem institutionellen Gefüge aus (Pröll 1991).