Neuere deutsche Literatur/Elementare Vermittlungs- und Aneignungsprozesse
Permanent URI for this collection
Browse
Recent Submissions
Item Kleinkinder und Medien in Deutschland(2019) Güneşli, Habib; Marci-Boehncke, Gudrun; Ekinci, YükselDieses Promotionsvorhaben zentriert die Frühe (Medien-)Bildung sowie die Forschungs- und Themengebiete Migration und Interkulturalität, die in der Kindheitsforschung generell und kulturvergleichenden Kindheitsforschung speziell bislang nicht hinreichend berücksichtigt wurden. Der Fokus der vorliegenden Qualifikationsarbeit, die im Rahmen des interventiv angelegten, in Dortmund angesiedelten, Forschungsprojekts KidSmart – Medienkompetent zum Schulübergang (2010-2012) entstanden ist (vgl. Marci-Boehncke/Rath 2013), liegt daher auf den jenseits quantitativer Nutzungsstudien (vgl. z.B. mpfs 2015; 2013) verhältnismäßig gering beachteten Lebens- und Medienwelten von Vorschulkindern in Abhängigkeit von ihrer familiär praktizierten Herkunftskultur bzw. einer mehrkulturellen (Medien-)Sozialisation. Mit dieser Qualifikationsarbeit wurde das Ziel verfolgt, unter kultursensitiver und intersektionaler Perspektive, in einem multiperspektivischen und multimethodischen Design sowohl empirisch-quantitative als auch empirisch-qualitative Daten zu erfassen und so die (Medien-)Sozialisationskontexte von unterschiedlich (herkunfts-)kulturell geprägten, speziell deutsch-türkischen und deutschen, vier und fünf Jahre alten Kindern, mit Bezug auf die sozialen Felder Familie und Kita, möglichst unverfälscht, also am gemeinten Sinn sozialen Handelns, zu (re-)konstruieren. Ziel ist es, bildungsbiographisch bedingte und als ungünstig verstandene Lebenslagen, Lebensphasen und Lebensweisen möglichst früh zu erkennen und auf diese im Verbund, im Sinne der Educational Governance (vgl. Marci-Boehncke/Rath 2013; Heimbach- Steins/Kruip 2011), zu reagieren, um Kindern in Sachen Bildungs- und Teilhabechancen generell und Mediennutzung und Medienkompetenzvermittlung speziell möglichst günstige „Ausgangsbedingungen zum Schuleintritt [...] zu ermöglichen“ (Marci- Boehncke/Weise 2007, 45) – und zwar über alle sozialen ungleichheitsdimensionellen Prägungen hinweg. Um bestehende Kenntnislücken und Spekulationen, die beim erzieherischen Personal nachweislich bestehen, schließen zu können, sollte ein Zugang zu den gegenwärtig konkreten lebens- und medienweltbezogenen Wirklichkeiten der untersuchten Kinder ermöglicht werden. Entsprechend erfolgte die Konzeption dieses (Teil-)Projekts vor dem Hintergrund der Habitus- und Kapitalsortentheorie von Bourdieu (1987; 1986; 1983). Als Methode der quantitativen Datengewinnung wurden halbstandardisierte Fragebögen gewählt, die den Eltern und Erzieher_innen zu Beginn und mit Abschluss der Projektdurchführung für die Bearbeitung zur Verfügung gestellt und mit Hilfe der Fragebogen-Software GrafStat erfasst und ausgewertet wurden. Das qualitative Datenmaterial, das während der Projektdurchführung mittels der Puppet-Interview- Methode (vgl. Weise 2008; Paus-Hasebrink 2005) gewonnen werden konnte, wurde vor dem Hintergrund der Grounded Theory und mittels der Daten- und Analysesoftware MaxQDA ausgewertet (vgl. Strübing 2011; Glaser/Strauss 2005). Auf der Grundlage der Heuristischen Sozialforschung (vgl. Kleining 1995) wurde auf Methoden- und Datenebene dieses Vorhabens ein komplexes, trianguliertes Forschungsdesign eingesetzt (vgl. Flick 2011).Item Medien- und Lesekompetenzförderung mit (digitalen) Medien in außerunterrichtlichen Angeboten der Offenen Ganztagsgrundschule(2015) Strehlow, Sarah Kristina; Marci-Boehncke, Gudrun; Bosse, IngoDie heutige Gesellschaft ist geprägt durch den Prozess der Mediatisierung (vgl. Krotz 2007), in dem sich Medien und Kommunikation fortlaufend verändern. Die aktuelle Kindergeneration wächst seit ihrer Geburt mit der Omnipräsenz der (digitalen) Medien sowie ihrer Nutzung auf. Da Medienkompetenz (vgl. u.a. Baacke 1996) ausschlaggebend für eine umfassende gesellschaftliche Teilhabe ist, wird diese als vierte Kulturtechnik bezeichnet. (vgl. u.a. Tulodziecki et al 2010) Diese ist im Sinne des erweiterten Textbegriffs (Kallmeyer et al 1974) mit der Lesekompetenz inhärent und sollte bereits in der frühen Kindheit familiär und institutionell gefördert werden. Die vorliegende Arbeit stellt das Forschungs- und Interventionsprojekt „KidSmart goes OGS – Medienkompetent zum Schulübergang“ vor, in dessen Rahmen medienintegrierende Projekte zur Förderung der Medien- und Lesekompetenz von Erstkläss-lerInnen in 28 Dortmunder Offenen Ganztagsgrundschulen durchgeführt wurden, welche von einer qualitativen, mehrperspektivischen (vgl. u.a. Flick 2005) und in der heuristischen Sozialforschung (vgl. u.a. Glaser/Strauss 1998) verorteten Studie begleitet wurden. Es ist die dritte und abschließende Projektphase, der zwei jeweils einjährige Projektphasen in Dortmunder Kindertagesstätten vorangehen. (vgl. u.a. Marci-Boehncke/Rath 2013) An dem vorzustellenden Projekt nahmen vorrangig Offene Ganztagsgrundschulen aus dem Umkreis dieser Kindertagesstätten teil, um dort möglichst viele Kinder anzutreffen, die bereits an mindestens einer Projektphase teilnahmen. Ziel der Studie ist eine Überprüfung der Nachhaltigkeit der Medien- und Lesekompetenzförderung in der frühen Bildung, bei der sowohl das kindliche als auch das familiäre Medienverhalten einbezogen wird. Ferner liegt ein weiterer Fokus auf dem Betreuungspersonal der teilnehmenden Offenen Ganztagsgrundschulen. So soll beispielsweise herausgefunden werden, über welche Medienkompetenzen die BetreuerInnen verfügen, wie ihr medialer Habitus (vgl. u.a. Kommer/Biermann 2012; Bourdieu 1970) ausgeprägt ist und wie sich dieser sowie ihre Kompetenzen durch die praktischen Projekterfahrungen einer handlungsorientierten Medienarbeit verändern.Item Bildungspartner Bibliothek(2015-07) Hellenschmidt, Anja; Marci-Boehncke, Gudrun; Schenk, KlausDie vorliegende Forschung dient als Instrument des Qualitätsmanagements der Verbesserung der Angebotskompetenz Öffentlicher Bibliotheken und ihrer Profilierung als innovative Lese- und Medienkompetenzzentren. Im Kontext der durch PISA verstärkten Debatte um Lesekompetenzförderung als wichtige gesamtgesellschaftliche und politische Aufgabe (vgl. Baer et al. 2006, 447) gelten Bibliotheken gerade im Hinblick auf die konstatierte Bildungsbenachteiligung und der Korrelation des sozialen Milieus und der Leseleistung als prominenter schulischer Bildungspartner (vgl. Baumert/Schümer 2001, 386ff). Trotz Forderung der Anerkennung ihres Bildungsauftrages durch gesetzliche Einbindung in die Bildungskonzepte der Länder - obgleich nicht nur wissenschaftlich anhand höherer Bibliotheksstandards der Siegerländer PISAs (vgl. Dankert 2008, 116), sondern auch politisch legitimiert durch die Empfehlungen der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ (vgl. Deutscher Bundestag 2007, 132) - stehen Bibliotheken heute vor der Herausforderung, sich ohne pädagogisch-didaktische Kompetenzen (vgl. Plassmann et al. 2011, 307) und mit knappen finanziellen Budgets (vgl. Steinhauer 2012, 257) um Kooperationen mit Bildungsinstitutionen bemühen zu müssen, um dem Auftrag nach gemeinsamer Bildungsverantwortung wie er jüngst auch im EU High Level Report of Experts on Literacy angemahnt wurde, gerecht zu werden (vgl. EU High Level Report of Experts on Literacy 2012, 90). Dabei zeigt die bibliothekarische Praxis, dass die Angebote meist eine „Heilung der Gesunden“ (Marci-Boehncke 2007a, 9) bleiben, die Bildungsbenachteiligte, wenig lesehabitualisierte Zielgruppen wegen hoher Buchorientierung und geringer Berücksichtigung medialer Interessen nicht erreichen (vgl. Marci-Boehncke/Rose 2012, 192). Hinzu kommt auf Seiten der Schulen, dass Bibliotheken - möglicherweise bedingt durch wenig Fokus auf moderne Marketingansätze (vgl. Georgy/Schade 2012a, 7) - nicht als kompetenter Partner für die (außer-)schulische Leseförderung betrachtet werden (vgl. Rose 2013, 440). Vor dem Hintergrund dieser Problemlagen widmet sich die Studie einem wissenschaftlich bislang noch wenig beachteten Bereich, der die Wirksamkeit von E-Learning zur Verbesserung von institutionellen Bildungskooperationen zur Lese- und Medienbildung auf BibliothekarInnen untersucht. Im Schnittfeld mehrerer Disziplinen, u.a. Lese-/ Medienforschung und -didaktik, empirischer Sozialforschung, Lehr-/ Lernforschung, E-Learning, Interventionsforschung sowie weiterer politisch-institutioneller wie wirtschaftlicher Fachdiskurse ist die Frage zentral, inwieweit über eine E-Learning-Weiterbildung mit Medien in einer Doppelfunktion als Lerngegenstand und Arbeitsmittel sowie als Evaluationsinstrument Einfluss auf die Kenntnisse, Medienkompetenz und Haltungen von BibliothekarInnen und folglich auf ihre Praxis genommen werden kann. Dazu wurde das entwickelte Blended-Learning- Konzept „Experten für das Lesen“ drei Mal durchgeführt und grounded-theory-orientiert mit einem mehrfach triangulierten, mehrmethodischen, grundsätzlich qualitativen aber auch empirisch-quantifizierend arbeitenden mehrstufigen Forschungsdesign mit insgesamt 459 Onlinebefragungen, Gruppendiskussionen, Live-Votings und Interviews an 28 Messzeitpunkten und 37 Teilnehmenden erforscht. Die Studie konnte zeigen, dass die Intervention durch den Einsatz von E-Learning trotz einer in der Ausbildung nicht verwurzelten Lese- und Medienkompetenzbildung positive Effekte sowohl auf die inhaltliche als auch die praktisch-mediale Kompetenz der BibliothekarInnen hat. Neben signifikanten inhaltlichen und technischen Kompetenzsteigerungen führt die Weiterbildung über metakognitive Lernfortschrittsreflexionen auch zu einer Erhöhung ihrer eigenen Selbstwirksamkeitswahrnehmung (vgl. Bandura 1977). Dabei werden jedoch auch kognitive Grenzen deutlich, sowohl in der zwar gestiegenen, über den gesamten Erhebungszeitraum jedoch insgesamt eher schwach ausfallenden Medienkompetenzeinschätzung als auch in der z.T. stabil bleibenden Buchorientierung der Teilnehmenden. Ebenso führen die zielgruppenorientierten Haltungen laut Teilnehmeraussagen zu keiner angebotsseitigen Änderung ihrer Praxis, so dass der Transfer auch nach sechsmonatiger Anwendungszeit auszubleiben scheint bzw. zumindest nicht bewusst ist. Im Hinblick auf Möglichkeiten und Grenzen von Forschung und dem Potenzial von Bibliotheken für moderne Lesekompetenzförderung zeigt die Studie, dass Haltungen und Überzeugungen besonders schwer veränderbar sind und ein Zusammenhang zwischen Lernerfolg, Innovationsbereitschaft und Bibliotheksgröße besteht. Vor dem Hintergrund der Habitus-/ Kapitalsortentheorie (Bourdieu 1977) bedeutet dies, dass Praxis nicht nur durch ökonomisches, sondern auch durch kulturelles Kapital verändert werden kann. Wichtige Faktoren neben Wissenszuwachs und unterstützter Selbstwirksamkeitswahrnehmung sind jedoch v.a. die (nur z.T. über Weiterbildung realisierbare) Stärkung des sozialen und symbolischen Kapitals. Nur durch Vernetzung der BibliothekarInnen im sozialen und politischen Zusammenhang, durch Anerkennung im Arbeitsverbund und systeminterne Gratifikation lässt sich die Praxis nachhaltig verbessern.Item Mediale Wertvermittlung in Daily Soaps(2010-12-10) Hubbuch, Sabrina; Marci-Boehncke, Gudrun; Rath, Matthias