Institut für Musik und Musikwissenschaft
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Item Taking stock of a discourse: an integrative content analysis of musical structures and cultural stereotypes in top-10 German Schlager songs from 2009 to 2019(2024-04-18) Thiesen, Felix ChristianGerman Schlager's simple and static musical form is considered by many authors as an immutable key factor in the genre's overall success. However, the introduction of break routines and pop drops to the genre seem to refute this point of view. Cultural references and musical clichés are also integral parts of Schlager's staging. This paper presents an integrative content analysis of 548 songs from 2009 to 2019 with the aim of observing trends in musical form and the use of both cultural references and musical clichés in contemporary Schlager. Overall, the corpus shows more variability than expected, featuring a growing number of structural parts. Contrary to strong claims, the genre is undergoing a change in musical structure. However, whether this also applies to the reproduction of certain stereotypes in song lyrics remains to be seen: about a quarter of the songs contain cultural references, outnumbering musical clichés by a factor of three.Item Klang- und Bewegungsvorstellungen(2024) Herbst, Sebastian; Rötter, Günther; Krettenauer, ThomasJedes Musizieren ist sinnvollerweise von Klang- und Bewegungsvorstellungen geleitet. Entsprechend ist die Bildung dieser Vorstellungen in unterschiedlichen Sinnesmodalitäten und deren assoziative Verbindung zu klangorientierten Musizierbewegungsvorstellungen Ziel des Musizierenlernens. Die Vermittlung von Klang- und Bewegungsvorstellungen gehört damit zu den zentralen Aufgaben für Lehrende im Unterricht. Zur systematischen Beschreibung des Lehr-Lern-Prozesses wird ein Handlungsphasenmodell aus ideomotorischer Perspektive theoretisch entwickelt, in dem sich die zwei zentralen und im musizierpädagogischen Diskurs besonders beachteten Strategien zur Vermittlung von Klang- und Bewegungsvorstellungen – das Sprechen und Modelllehren – verorten und inhaltlich differenzieren lassen. Davon ausgehend wird im Rahmen eines qualitativen Experiments als Videostudie untersucht, welche Funktionen und Grenzen für verbalsprachliche und musizierende Modellierungen im Lehr-Lern-Prozess ausgemacht werden können und mit welchen Kompensationsstrategien Grenzen überwunden werden. Die Ergebnisse leisten einen Beitrag zur bewussten Gestaltung und Reflexion von stets individuellen und situationsgeprägten Prozessen des Musizierenlehrens und -lernens.Item Praktiken des Komponierens mit Loops und Samples(2022) Duve, Jan; Kranefeld, Ulrike; Voit, JohannesItem Zeitgemäße Musikvermittlung für Erwachsene(2021) Günster, Lisa Marie; Stegemann, Michael; Noltze, HolgerDiese Dissertation mit dem Titel Zeitgemäße Musikvermittlung für Erwachsene. Eine Disziplin zwischen Praxis und Wissenschaft untersucht Konzertformate für Erwachsene, die von ausgewählten Ensembles und Chören in der Saison 2018/2019 in Deutschland angeboten worden sind. Unter Einbezug eines Quellenkorpus aus den Disziplinen der Kultur- und Musikwissenschaft und unter Anwendung der Methode der Diskursanalyse nach Michel Foucault zielt die Dissertation auf einen Erkenntnisgewinn zur Situation der Musikvermittlung für Erwachsene in Deutschland, und soll helfen, die Diskussion über diese spezialisierte Form der Musikvermittlung voranzutreiben. Mit der Frage nach zeitgemäßer Musikvermittlung für Erwachsene ist die Überzeugung verbunden, dass diese Zielgruppe relevant ist für den Fortbestand der so genannten klassischen Musik in Deutschland. Das Erkenntnisinteresse ist auch der Tatsache geschuldet, dass die Bedeutsamkeit der Musikvermittlung für Erwachsene nicht mit der Prominenz und der Präsenz des Ursprungsbegriffs gewachsen ist: Es herrscht eine Forschungslücke zu dieser speziellen Ausprägung der Musikvermittlung und ihren Zielgruppen, und zu der Notwendigkeit einer eingehenden wissenschaftlichen Beschäftigung soll diese Arbeit beitragen.Item Der Diskurs um Unterrichtsqualität in der Musikdidaktik zwischen generischen und fachspezifischen Dimensionen(2021-06-08) Kranefeld, UlrikeDer Artikel gibt Einblick in die Diskussion um Unterrichtsqualität in der Musikdidaktik. Dazu werden sowohl theoretische als auch empirische Beiträge gesichtet und begründet, warum aufgrund der Pluralität der Konzeptionen und Ansätze in der Musikdidaktik bislang kein verbindliches oder breit geteiltes Modell zur Unterrichtsqualität vorliegt. Am Beispiel der Zielperspektive einer „ästhetischen Musikpraxis“ wird gezeigt, wie theoretische Zugänge vor allem die Fachspezifik von Unterrichtsqualität herausarbeiten. Empirische Beiträge und hier besonders qualitative Videostudien stellen dagegen expliziten Bezug auch zu generischen Dimensionen von Unterrichtsqualität her, bemühen sich dabei aber um eine fachspezifische Modifikation. Vor dem Hintergrund des aktuellen musikdidaktischen Diskurses erfolgt abschließend ein Ausblick auf mögliche Kandidaten für weitere fachspezifische Ergänzungen und Ausdifferenzierungen für das Syntheseframework von Praetorius et al. (2020). Hier wird insbesondere die Ergänzung durch eine Dimension einer „ästhetischen Aktivierung“ angeregt und auf die Berücksichtigung der materialen Dimension eines sinnvollen Umgangs mit Artefakten im Unterricht verwiesen.Item Musikgeschichte ohne Markennamen(2019-06-04) Döhl, FrédéricItem Musikalische Praxis als Lebensform(2018-03-29) Houben, Eva-MariaItem und/oder - 1 Sammlung(2016) Houben, Eva-Maria; Zelenka, IstvànItem Sprache im Instrumentalunterricht(2014-08-28) Herbst, SebastianItem Musik am Hofe zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg(2014-05-13) Beulertz, Johannes; Geck, Martin; Rötter, GüntherItem Lampenfieber und Scham – eine musikpsychologische Betrachtung(2013-11-07) Reinhardt, Jan; Rötter, GüntherItem Das 1. Streichquartett von Leoš Janáček(2013-02-27) Streibl, Mirijam Dagmar; Stegemann, Michael; Noltze, HolgerIm Mittelpunkt meiner Dissertation steht das 1. Streichquartett des tschechischen Komponisten Leoš Janáček (1854–1928). Ein Werk, das im Oktober 1923 entsteht. Die inhaltliche Anregung für die Komposition, so hält es der Komponist am Titelblatt des Autografs fest, ist eine Erzählung des russischen Schriftstellers Lew Tolstoj: Die Kreutzersonate. Das Wissen um die Inspirationsquelle führt in der Fachwelt zu unterschiedlichen Positionen. So wird das 1. Streichquartett entweder als programmmusikalisches oder als absolut-musikalisches Werk untersucht. Die semantischen Spekulationen fußen jedoch nicht auf den musikalischen Begebenheiten, Form- oder Strukturanalysen wiederum lassen die literarische Inspirationsquelle des Quartetts außer Acht. Meiner Meinung nach kann weder die Inspirationsquelle unberücksichtigt bleiben, noch ein Programm dem Werk zugesprochen werden. Damit bewege ich mich mit meiner Arbeit in einer Grauzone zwischen den beiden Fronten. Viel spannender erschien mir heraus finden, warum Janáček die Quelle seiner Anregung preisgibt und welche Rolle diese für das 1. Streichquartett spielt. Deshalb folge ich in meiner Arbeit der Spur der Inspirationen bei Janáček. Anhand relevanter theoretischer und musikliterarischer Schriften des Komponisten konnte ich zusätzlich die Meinung Janáčeks zur Inspiration erarbeiten. „Einfall ist jener Augenblick, in dem die Sterne vom Himmel zu fallen scheinen“, so der Komponist. Doch wie manifestieren sich diese vom Himmel gefallenen Sterne im Werk? Um diese Frage zu beantworten betrachte ich in meiner Arbeit den Weg vom ersten Impuls hin zum konkreten Werk. Um den Einfluss der Inspiration auf die Komposition greifbar zu machen, versuche ich den Schaffensprozess nachzuzeichnen. Ich ziehe Janáček selbst zu Rate, indem ich seine theoretischen und musikliterarischen Texte zum chaffensprozess auswerte und seine Meinung an der Rekonstruktion des Werdens des 1. Streichquartetts exemplifiziere. Dieser besondere Kontext Inspiration und Schaffensprozess erlaubt es neue Facetten am 1. Streichquartett zu entdecken. Janáček aufgrund der Auseinandersetzung mit seinen theoretischen und musikliterarischen Texten als Musikforscher zu nähern ist wie eine Reise in wissenschaftliches Neuland. Eröffnet wird einem eine neue Dimension des Verstehens der Komponistenpersönlichkeit und seines Werks. Das war Ziel meiner Arbeit: einen neuen Blickwinkel zu erarbeiten und musikbegeisterten Schülern, Liebhabern, Musikern und Forschern einen besonderen Werkzugang zu ermöglichen. Neben der musikwissenschaftlichen Auseinandersetzung sind alle vorhandenen Quellen des 1. Streichquartetts im Anhang der Arbeit verzeichnet und die Janáčekschen Anmerkungen in seiner Buchausgabe der tolstojschen Kreutzersonate, die er als nspirationsquelle nennt, erstmals ediert.Item Das Opernpublikum heute - eine empirische Untersuchung(2012-12-04) Möckel, SilkeItem Der Personalstil des Schlagzeugers Mike Portnoy(2012-10-26) Minte, Till-GöranItem Eine empirische Untersuchung zur Analyse durch akustische oder musikalische Darbietungen(2012-09-21) Sickinger, Eva; Rötter, GüntherItem Die musikalischen Präferenzen von LKW-Fahrern(2012-02-23) Rothe, Siegfried; Rötter, GüntherItem Die Modifikation von Musikpräferenzen unter Alkoholeinfluss(2011-10-10) Reinhardt, Jan; Rötter, Günther; Noltze, HolgerAlltagsempirische Beobachtungen legen die Vermutung nahe, dass Alkoholkonsum zu einer Modifikation der situativen Musikpräferenzen führt. Die multiplen Einflussfaktoren der rezeptionskontextuellen Umstände bergen jedoch die Möglichkeit anderweitiger Modifikationsursachen. Das besondere Untersuchungsziel der vorliegenden Studie liegt in dem Nachweis, dass die akute und häufig progrediente Alkoholintoxikation die Ursache einer Präferenzmodifikation in diesen Situationen darstellt. Darüber hinaus soll dokumentiert werden, inwiefern sich eine Musikpräferenzmodifikation unter Alkoholeinfluss ausprägt und möglicherweise mit den einschlägigen alkoholassoziierten psychophysiologischen Wirkungen einhergeht. Vermutet wird eine den Symptomausprägungen des Alkohols folgende Modifikation präferenzspezifischer Determinanten der gewählten Musikstücke. Zur Messung der situativen Musikpräferenzen unter Alkoholeinfluss wurden im Besonderen die Lautstärke, das Tempo sowie das Genre herangezogen. Im ersten Experiment, dem Feldversuch, wurden 21 Rezipienten teilnehmend beobachtet. Die Versuchspersonen sollten in einer möglichst authentischen Umgebung selbstständig die zu rezipierende Musik auswählen sowie eine Alkoholisierung nach eigenem Ermessen durchführen. Ausgehend vom nüchternen Zustand wurde im Verlauf des Versuchszeitraumes ein signifikanter Anstieg der Blutalkoholkonzentration auf ca. 1,4‰ bei den Probanden beobachtet. Daneben wurden ausgedehnte Anpassungen präferenzrelevanter Charakteristika der zu rezipierenden Musikstücke vorgenommen. Im Verlauf des Versuchs kam es zu einem enormen Anstieg der präferierten Lautstärke, des Tempos sowie einer starken Änderung der Häufigkeitsverteilung der Genres der gewählten Musikstücke. Während zu Beginn vorwiegend Stücke aus den Genres Rock und Pop vorgezogen wurden, kam es zum Abschluss des Versuchs vermehrt zu Wahlen von Stücken aus den Genres Electro und Schlager. Im zweiten Experiment, dem Laborversuch, wurden 42 Probanden untersucht. Aufgeteilt in Experimental- und Kontrollgruppe, wurden 22 Versuchspersonen zu einer progredienten Alkoholintoxikation nach exaktem Muster angehalten. Dabei wurde zu vier Messzeitpunkten, ausgehend vom nüchternen Zustand, die Erlangung psychologisch relevanter Blutalkoholkonzentrationen angestrebt. Die 20 Mitglieder der Kontrollgruppe nahmen keine Alkoholisierung vor. Während bei der Kontrollgruppe über den gesamten Messzeitraum weitgehend konstante Musikpräferenzen festgestellt wurden, kam es bei der alkoholisierten Experimentalgruppe zu umfangreichen Modifikationen. Diese entsprachen nahezu den Ergebnissen des Feldversuchs. Auch hier kam es zu einem erheblichen Anstieg der präferierten Lautstärke, des bevorzugten Tempos sowie zu einer Verlagerung der gewählten Genres weg von Rock und Pop hin zu den Genres Electro und Schlager. Aufgrund der Konformität der Ergebnisse des Feldversuch mit denen der Experimentalgruppe des Laborversuchs ist davon auszugehen, dass auch unter den nahezu realen Bedingungen des Feldversuchs die manifestierten Präferenzmodifikationen auf den Umstand der Alkoholisierung zurückzuführen sind. Basierend auf den ermittelten Resultaten wird ein Modell der Modifikation von Musikpräferenzen unter Alkoholeinfluss vorgeschlagen. Dieses geht davon aus, dass den alkoholbedingten Einbußen des hedonistischen Potenzials der Musik durch die Adap-tion hin zu stärker aktivierenden Parametern der zunehmend sedierenden Wirkung des Alkohols entgegengewirkt werden soll, um den ursprünglichen Genuss der Musikrezeption zu erhalten. Es konnte nicht festgestellt werden, dass Musikrezeption unter Alkoholeinfluss trotz des exorbitant höher präferierten Erregungspotenzials zu stärkeren psychophysiologischen und emotionalen Reaktionen führt, sofern diese durch die erhobenen physiologischen Indikatoren erfasst werden konnten.Item Musikalische Struktur und ästhetisches Wohlgefallen(2009-01-06T09:41:35Z) Marks, Johannes; Geck, Martin; Houben, Eva-MariaItem Die Chorwerke von Moritz Hauptmann (1792 - 1868)(2006-06-14T10:34:16Z) Kruse, Hermann; Gundlach, W.; Abegg, WernerMoritz Hauptmann (1792 – 1868) wirkte in Leipzig als Thomaskantor, hat aber auch als Komponist u.a. eine beachtliche Anzahl an Chorwerken hinterlassen. Seine Präsenz in den Geschichtsbüchern ist bis heute äußerst dürftig, allenfalls sein Theoriebegriff wird gelegentlich erwähnt. So möchte die vorliegende Arbeit eine musikgeschichtliche Lücke füllen und hat das besondere Forschungsziel, eine Zusammenstellung, Analyse und Einordnung der Chorwerke Moritz Hauptmanns in die Musik des 19. Jahrhunderts vorzunehmen. Es zeigt sich, dass Hauptmann der klassizistisch-romantischen Tonsprache verhaftet war und dieser Richtung bis zu seinem Tode treu blieb, wohl wissend, sich selbst überlebt zu haben. Seine Kompositionen stellen ihn auf die Seite des Mendelssohn´schen Klassizismus, in deutlichem und öffentlich ausgetragenem Gegensatz zur Liszt- Wagner´schen Strömung der fortschrittlichen Romantik. Im Einzelnen kristallisieren sich als Charakteristika seiner Musik heraus: Sanglichkeit der Melodie, Gleichwertigkeit aller Stimmen, Vorliebe für kleinere Formen zum Zwecke eines unmittelbaren Verständnisses, eng begrenzter harmonischer Rahmen, seltener Einsatz kontrapunktischer Satztechniken und überwiegend langsame Tempi. Hauptmanns Tonsprache verknüpfte stets die Gegenwart mit der Vergangenheit – Ausdruck des Respekts vor den Werken seiner von ihm geschätzten klassischen Vorgänger wie Bach oder Mozart. So kann er als Endpunkt der klassizistisch-romantischen Strömung des frühen 19. Jahrhunderts angesehen werden. Geprägt sind Hauptmanns Kompositionen aber auch von seiner großen Liebe zur Schöpfung, einer zuversichtlichen und friedvollen Stimmung und der Verkündigung seiner christlichen Überzeugung. Genau hierin liegt bis heute das Wertvolle an seinen Chorwerken.Item Unterrichtsalltag im Fach Musik(Universität Dortmund, 2003-11-12) Nemecek, Beate; Geck, Martin; Schoenebeck, M.Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine deskriptive Feldstudie zur Unterrichtswirklichkeit im Fach Musik an allgemein bildenden Schulen in der Sekundarstufe I. Es wurde untersucht, wie sich die gegenwärtige Unterrichtspraxis innerhalb eines problembelasteten Bedingungsgefüges im Fach Musik in der Se-kundarstufe I am Beispiel einer Großstadtregion in Nordrhein-Westfalen (Dort-mund) im Vergleich mit den geltenden Lehrplänen darstellt, um empirisch fundierte Anhaltspunkte zur Unterrichtsevaluation für das Fach Musik zu gewinnen. Neben den thematisierten Inhalten und den praktizierten Methoden des Musikunterrichts ist ein besonderes Augenmerk auf den Aspekt des Sprechens über Musik gelegt worden, da dies ein wesentliches Moment bei der unterrichtlichen Auseinander-setzung mit Musik darstellt und das �Sprechen über Musik� unabhängig von der Schulform zu den grundlegenden Forderungen der gültigen Lehrpläne aller vier Schulformen der Sekundarstufe I gehört. In methodischer Hinsicht sind dabei As-pekte der qualitativen Sozialforschung (teilnehmende Beobachtung, hermeneuti-sche Analyse von authentischem Datenmaterial) mit einigen grundlegenden Me-thoden der deskriptiven Statistik kombiniert worden. In engerem Sinn ist insbe-sondere an den Forschungsansatz der systematischen Beobachtung angeknüpft worden, indem die Analysekategorien aus den beobachteten und per Tonband konservierten Unterrichtsstunden heraus entwickelt worden sind. Zudem ist das Problem der Faktorenkomplexität von Unterricht dahingehend berücksichtigt wor-den, dass mehrere Einflussvariablen wie Schulform, Jahrgangsstufe, Lerngrup-penstruktur, Inhalt und Methodik bei der Auswertung einbezogen wurden. Folgen-de Fragen standen bei der Beobachtung im Vordergrund: ? Wie viel Musikunterricht soll planmäßig erteilt werden?? Wie häufig wird der Musikunterricht von einer fachfremden Lehrperson, d.h. ohne fachliche Lehrbefähigung durchgeführt?? Wie sieht die Lerngruppenstruktur insbesondere im Hinblick auf den Anteil der Lernenden ohne Deutsch als Muttersprache sowie der Lernenden, die ein In-strument spielen können, aus?? Welche Inhalte, Methoden, Arbeits- und Sozialformen werden im Musikunter-richt bevorzugt? ? Wie hoch ist der Anteil der nicht-themenbezogenen Unterrichtsphasen wie Or-ganisation oder Störung?? Welche Arbeitsmittel und Medien werden am häufigsten verwendet?? Wie stellt sich die Gesprächsstruktur zwischen Lehrperson und Lernenden dar?? Gibt es hinsichtlich der oben genannten Aspekte tendenzielle Unterschiede in Abhängigkeit von Schulform und Jahrgangsstufe?? Inwieweit wird die Unterrichtspraxis im Fach Musik den jeweils gültigen Lehr-plänen gerecht? ? Inwieweit hängen Differenzen zwischen Unterrichtspraxis und Lehrplanvorga-ben mit den Einflussvariablen Schulform und Jahrgangsstufe zusammen?Hinsichtlich der verbalen Musikreflexion sind folgende Aspekte in den Blick ge-nommen worden: ? Welchen Raum nimmt die verbale Musikreflexion im Musikunterricht der ein-zelnen Schulformen und Jahrgangsstufen ein?? In welchen Unterrichtssituationen setzen Kommunikationsprozesse über Musik ein und wodurch zeichnen sie sich aus?? Welche Beschreibungsmuster ziehen Lernende bei ihren unterrichtsbezogenen Äußerungen über Musik heran?Das Ziel der Arbeit bestand darin, eine Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Unterrichtswirklichkeit im Fach Musik am Beispiel einer Großstadtregion (Dort-mund) in Nordrhein-Westfalen zu leisten und die Ergebnisse daraus mit den Vor-gaben der jeweils gültigen Lehrpläne zu vergleichen. Dabei wurden tendenzielle Zusammenhänge zwischen den ermittelten Differenzen von Soll- und Ist-Zustand und den Einflussvariablen Schulform und Jahrgangsstufe ermittelt, die als Grundlage für eine weiterführende Hypothesengenerierung dienten. Damit soll ein Beitrag dazu geliefert werden, die Kluft zwischen didaktischer Theorie und alltägli-cher Unterrichtspraxis im Fach Musik zu überwinden und Tendenzen im gegen-wärtigen Musikunterricht aufzuzeigen.