Institut für Musik und Musikwissenschaft

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Ehemals Institut für Musik und ihre Didaktik

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Recent Submissions

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    Klang- und Bewegungsvorstellungen
    (2024) Herbst, Sebastian; Rötter, Günther; Krettenauer, Thomas
    Jedes Musizieren ist sinnvollerweise von Klang- und Bewegungsvorstellungen geleitet. Entsprechend ist die Bildung dieser Vorstellungen in unterschiedlichen Sinnesmodalitäten und deren assoziative Verbindung zu klangorientierten Musizierbewegungsvorstellungen Ziel des Musizierenlernens. Die Vermittlung von Klang- und Bewegungsvorstellungen gehört damit zu den zentralen Aufgaben für Lehrende im Unterricht. Zur systematischen Beschreibung des Lehr-Lern-Prozesses wird ein Handlungsphasenmodell aus ideomotorischer Perspektive theoretisch entwickelt, in dem sich die zwei zentralen und im musizierpädagogischen Diskurs besonders beachteten Strategien zur Vermittlung von Klang- und Bewegungsvorstellungen – das Sprechen und Modelllehren – verorten und inhaltlich differenzieren lassen. Davon ausgehend wird im Rahmen eines qualitativen Experiments als Videostudie untersucht, welche Funktionen und Grenzen für verbalsprachliche und musizierende Modellierungen im Lehr-Lern-Prozess ausgemacht werden können und mit welchen Kompensationsstrategien Grenzen überwunden werden. Die Ergebnisse leisten einen Beitrag zur bewussten Gestaltung und Reflexion von stets individuellen und situationsgeprägten Prozessen des Musizierenlehrens und -lernens.
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    Praktiken des Komponierens mit Loops und Samples
    (2022) Duve, Jan; Kranefeld, Ulrike; Voit, Johannes
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    Zeitgemäße Musikvermittlung für Erwachsene
    (2021) Günster, Lisa Marie; Stegemann, Michael; Noltze, Holger
    Diese Dissertation mit dem Titel Zeitgemäße Musikvermittlung für Erwachsene. Eine Disziplin zwischen Praxis und Wissenschaft untersucht Konzertformate für Erwachsene, die von ausgewählten Ensembles und Chören in der Saison 2018/2019 in Deutschland angeboten worden sind. Unter Einbezug eines Quellenkorpus aus den Disziplinen der Kultur- und Musikwissenschaft und unter Anwendung der Methode der Diskursanalyse nach Michel Foucault zielt die Dissertation auf einen Erkenntnisgewinn zur Situation der Musikvermittlung für Erwachsene in Deutschland, und soll helfen, die Diskussion über diese spezialisierte Form der Musikvermittlung voranzutreiben. Mit der Frage nach zeitgemäßer Musikvermittlung für Erwachsene ist die Überzeugung verbunden, dass diese Zielgruppe relevant ist für den Fortbestand der so genannten klassischen Musik in Deutschland. Das Erkenntnisinteresse ist auch der Tatsache geschuldet, dass die Bedeutsamkeit der Musikvermittlung für Erwachsene nicht mit der Prominenz und der Präsenz des Ursprungsbegriffs gewachsen ist: Es herrscht eine Forschungslücke zu dieser speziellen Ausprägung der Musikvermittlung und ihren Zielgruppen, und zu der Notwendigkeit einer eingehenden wissenschaftlichen Beschäftigung soll diese Arbeit beitragen.
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    Der Diskurs um Unterrichtsqualität in der Musikdidaktik zwischen generischen und fachspezifischen Dimensionen
    (2021-06-08) Kranefeld, Ulrike
    Der Artikel gibt Einblick in die Diskussion um Unterrichtsqualität in der Musikdidaktik. Dazu werden sowohl theoretische als auch empirische Beiträge gesichtet und begründet, warum aufgrund der Pluralität der Konzeptionen und Ansätze in der Musikdidaktik bislang kein verbindliches oder breit geteiltes Modell zur Unterrichtsqualität vorliegt. Am Beispiel der Zielperspektive einer „ästhetischen Musikpraxis“ wird gezeigt, wie theoretische Zugänge vor allem die Fachspezifik von Unterrichtsqualität herausarbeiten. Empirische Beiträge und hier besonders qualitative Videostudien stellen dagegen expliziten Bezug auch zu generischen Dimensionen von Unterrichtsqualität her, bemühen sich dabei aber um eine fachspezifische Modifikation. Vor dem Hintergrund des aktuellen musikdidaktischen Diskurses erfolgt abschließend ein Ausblick auf mögliche Kandidaten für weitere fachspezifische Ergänzungen und Ausdifferenzierungen für das Syntheseframework von Praetorius et al. (2020). Hier wird insbesondere die Ergänzung durch eine Dimension einer „ästhetischen Aktivierung“ angeregt und auf die Berücksichtigung der materialen Dimension eines sinnvollen Umgangs mit Artefakten im Unterricht verwiesen.
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    Musikgeschichte ohne Markennamen
    (2019-06-04) Döhl, Frédéric
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    Musikalische Praxis als Lebensform
    (2018-03-29) Houben, Eva-Maria
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    und/oder - 1 Sammlung
    (2016) Houben, Eva-Maria; Zelenka, Istvàn
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    Sprache im Instrumentalunterricht
    (2014-08-28) Herbst, Sebastian
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    Musik am Hofe zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg
    (2014-05-13) Beulertz, Johannes; Geck, Martin; Rötter, Günther
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    Lampenfieber und Scham – eine musikpsychologische Betrachtung
    (2013-11-07) Reinhardt, Jan; Rötter, Günther
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    Das 1. Streichquartett von Leoš Janáček
    (2013-02-27) Streibl, Mirijam Dagmar; Stegemann, Michael; Noltze, Holger
    Im Mittelpunkt meiner Dissertation steht das 1. Streichquartett des tschechischen Komponisten Leoš Janáček (1854–1928). Ein Werk, das im Oktober 1923 entsteht. Die inhaltliche Anregung für die Komposition, so hält es der Komponist am Titelblatt des Autografs fest, ist eine Erzählung des russischen Schriftstellers Lew Tolstoj: Die Kreutzersonate. Das Wissen um die Inspirationsquelle führt in der Fachwelt zu unterschiedlichen Positionen. So wird das 1. Streichquartett entweder als programmmusikalisches oder als absolut-musikalisches Werk untersucht. Die semantischen Spekulationen fußen jedoch nicht auf den musikalischen Begebenheiten, Form- oder Strukturanalysen wiederum lassen die literarische Inspirationsquelle des Quartetts außer Acht. Meiner Meinung nach kann weder die Inspirationsquelle unberücksichtigt bleiben, noch ein Programm dem Werk zugesprochen werden. Damit bewege ich mich mit meiner Arbeit in einer Grauzone zwischen den beiden Fronten. Viel spannender erschien mir heraus finden, warum Janáček die Quelle seiner Anregung preisgibt und welche Rolle diese für das 1. Streichquartett spielt. Deshalb folge ich in meiner Arbeit der Spur der Inspirationen bei Janáček. Anhand relevanter theoretischer und musikliterarischer Schriften des Komponisten konnte ich zusätzlich die Meinung Janáčeks zur Inspiration erarbeiten. „Einfall ist jener Augenblick, in dem die Sterne vom Himmel zu fallen scheinen“, so der Komponist. Doch wie manifestieren sich diese vom Himmel gefallenen Sterne im Werk? Um diese Frage zu beantworten betrachte ich in meiner Arbeit den Weg vom ersten Impuls hin zum konkreten Werk. Um den Einfluss der Inspiration auf die Komposition greifbar zu machen, versuche ich den Schaffensprozess nachzuzeichnen. Ich ziehe Janáček selbst zu Rate, indem ich seine theoretischen und musikliterarischen Texte zum chaffensprozess auswerte und seine Meinung an der Rekonstruktion des Werdens des 1. Streichquartetts exemplifiziere. Dieser besondere Kontext Inspiration und Schaffensprozess erlaubt es neue Facetten am 1. Streichquartett zu entdecken. Janáček aufgrund der Auseinandersetzung mit seinen theoretischen und musikliterarischen Texten als Musikforscher zu nähern ist wie eine Reise in wissenschaftliches Neuland. Eröffnet wird einem eine neue Dimension des Verstehens der Komponistenpersönlichkeit und seines Werks. Das war Ziel meiner Arbeit: einen neuen Blickwinkel zu erarbeiten und musikbegeisterten Schülern, Liebhabern, Musikern und Forschern einen besonderen Werkzugang zu ermöglichen. Neben der musikwissenschaftlichen Auseinandersetzung sind alle vorhandenen Quellen des 1. Streichquartetts im Anhang der Arbeit verzeichnet und die Janáčekschen Anmerkungen in seiner Buchausgabe der tolstojschen Kreutzersonate, die er als nspirationsquelle nennt, erstmals ediert.
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    Der Personalstil des Schlagzeugers Mike Portnoy
    (2012-10-26) Minte, Till-Göran
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    Die musikalischen Präferenzen von LKW-­Fahrern
    (2012-02-23) Rothe, Siegfried; Rötter, Günther
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    Die Modifikation von Musikpräferenzen unter Alkoholeinfluss
    (2011-10-10) Reinhardt, Jan; Rötter, Günther; Noltze, Holger
    Alltagsempirische Beobachtungen legen die Vermutung nahe, dass Alkoholkonsum zu einer Modifikation der situativen Musikpräferenzen führt. Die multiplen Einflussfaktoren der rezeptionskontextuellen Umstände bergen jedoch die Möglichkeit anderweitiger Modifikationsursachen. Das besondere Untersuchungsziel der vorliegenden Studie liegt in dem Nachweis, dass die akute und häufig progrediente Alkoholintoxikation die Ursache einer Präferenzmodifikation in diesen Situationen darstellt. Darüber hinaus soll dokumentiert werden, inwiefern sich eine Musikpräferenzmodifikation unter Alkoholeinfluss ausprägt und möglicherweise mit den einschlägigen alkoholassoziierten psychophysiologischen Wirkungen einhergeht. Vermutet wird eine den Symptomausprägungen des Alkohols folgende Modifikation präferenzspezifischer Determinanten der gewählten Musikstücke. Zur Messung der situativen Musikpräferenzen unter Alkoholeinfluss wurden im Besonderen die Lautstärke, das Tempo sowie das Genre herangezogen. Im ersten Experiment, dem Feldversuch, wurden 21 Rezipienten teilnehmend beobachtet. Die Versuchspersonen sollten in einer möglichst authentischen Umgebung selbstständig die zu rezipierende Musik auswählen sowie eine Alkoholisierung nach eigenem Ermessen durchführen. Ausgehend vom nüchternen Zustand wurde im Verlauf des Versuchszeitraumes ein signifikanter Anstieg der Blutalkoholkonzentration auf ca. 1,4‰ bei den Probanden beobachtet. Daneben wurden ausgedehnte Anpassungen präferenzrelevanter Charakteristika der zu rezipierenden Musikstücke vorgenommen. Im Verlauf des Versuchs kam es zu einem enormen Anstieg der präferierten Lautstärke, des Tempos sowie einer starken Änderung der Häufigkeitsverteilung der Genres der gewählten Musikstücke. Während zu Beginn vorwiegend Stücke aus den Genres Rock und Pop vorgezogen wurden, kam es zum Abschluss des Versuchs vermehrt zu Wahlen von Stücken aus den Genres Electro und Schlager. Im zweiten Experiment, dem Laborversuch, wurden 42 Probanden untersucht. Aufgeteilt in Experimental- und Kontrollgruppe, wurden 22 Versuchspersonen zu einer progredienten Alkoholintoxikation nach exaktem Muster angehalten. Dabei wurde zu vier Messzeitpunkten, ausgehend vom nüchternen Zustand, die Erlangung psychologisch relevanter Blutalkoholkonzentrationen angestrebt. Die 20 Mitglieder der Kontrollgruppe nahmen keine Alkoholisierung vor. Während bei der Kontrollgruppe über den gesamten Messzeitraum weitgehend konstante Musikpräferenzen festgestellt wurden, kam es bei der alkoholisierten Experimentalgruppe zu umfangreichen Modifikationen. Diese entsprachen nahezu den Ergebnissen des Feldversuchs. Auch hier kam es zu einem erheblichen Anstieg der präferierten Lautstärke, des bevorzugten Tempos sowie zu einer Verlagerung der gewählten Genres weg von Rock und Pop hin zu den Genres Electro und Schlager. Aufgrund der Konformität der Ergebnisse des Feldversuch mit denen der Experimentalgruppe des Laborversuchs ist davon auszugehen, dass auch unter den nahezu realen Bedingungen des Feldversuchs die manifestierten Präferenzmodifikationen auf den Umstand der Alkoholisierung zurückzuführen sind. Basierend auf den ermittelten Resultaten wird ein Modell der Modifikation von Musikpräferenzen unter Alkoholeinfluss vorgeschlagen. Dieses geht davon aus, dass den alkoholbedingten Einbußen des hedonistischen Potenzials der Musik durch die Adap-tion hin zu stärker aktivierenden Parametern der zunehmend sedierenden Wirkung des Alkohols entgegengewirkt werden soll, um den ursprünglichen Genuss der Musikrezeption zu erhalten. Es konnte nicht festgestellt werden, dass Musikrezeption unter Alkoholeinfluss trotz des exorbitant höher präferierten Erregungspotenzials zu stärkeren psychophysiologischen und emotionalen Reaktionen führt, sofern diese durch die erhobenen physiologischen Indikatoren erfasst werden konnten.
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    Musikalische Struktur und ästhetisches Wohlgefallen
    (2009-01-06T09:41:35Z) Marks, Johannes; Geck, Martin; Houben, Eva-Maria
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    Die Chorwerke von Moritz Hauptmann (1792 - 1868)
    (2006-06-14T10:34:16Z) Kruse, Hermann; Gundlach, W.; Abegg, Werner
    Moritz Hauptmann (1792 – 1868) wirkte in Leipzig als Thomaskantor, hat aber auch als Komponist u.a. eine beachtliche Anzahl an Chorwerken hinterlassen. Seine Präsenz in den Geschichtsbüchern ist bis heute äußerst dürftig, allenfalls sein Theoriebegriff wird gelegentlich erwähnt. So möchte die vorliegende Arbeit eine musikgeschichtliche Lücke füllen und hat das besondere Forschungsziel, eine Zusammenstellung, Analyse und Einordnung der Chorwerke Moritz Hauptmanns in die Musik des 19. Jahrhunderts vorzunehmen. Es zeigt sich, dass Hauptmann der klassizistisch-romantischen Tonsprache verhaftet war und dieser Richtung bis zu seinem Tode treu blieb, wohl wissend, sich selbst überlebt zu haben. Seine Kompositionen stellen ihn auf die Seite des Mendelssohn´schen Klassizismus, in deutlichem und öffentlich ausgetragenem Gegensatz zur Liszt- Wagner´schen Strömung der fortschrittlichen Romantik. Im Einzelnen kristallisieren sich als Charakteristika seiner Musik heraus: Sanglichkeit der Melodie, Gleichwertigkeit aller Stimmen, Vorliebe für kleinere Formen zum Zwecke eines unmittelbaren Verständnisses, eng begrenzter harmonischer Rahmen, seltener Einsatz kontrapunktischer Satztechniken und überwiegend langsame Tempi. Hauptmanns Tonsprache verknüpfte stets die Gegenwart mit der Vergangenheit – Ausdruck des Respekts vor den Werken seiner von ihm geschätzten klassischen Vorgänger wie Bach oder Mozart. So kann er als Endpunkt der klassizistisch-romantischen Strömung des frühen 19. Jahrhunderts angesehen werden. Geprägt sind Hauptmanns Kompositionen aber auch von seiner großen Liebe zur Schöpfung, einer zuversichtlichen und friedvollen Stimmung und der Verkündigung seiner christlichen Überzeugung. Genau hierin liegt bis heute das Wertvolle an seinen Chorwerken.
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    Unterrichtsalltag im Fach Musik
    (Universität Dortmund, 2003-11-12) Nemecek, Beate; Geck, Martin; Schoenebeck, M.
    Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine deskriptive Feldstudie zur Unterrichtswirklichkeit im Fach Musik an allgemein bildenden Schulen in der Sekundarstufe I. Es wurde untersucht, wie sich die gegenwärtige Unterrichtspraxis innerhalb eines problembelasteten Bedingungsgefüges im Fach Musik in der Se-kundarstufe I am Beispiel einer Großstadtregion in Nordrhein-Westfalen (Dort-mund) im Vergleich mit den geltenden Lehrplänen darstellt, um empirisch fundierte Anhaltspunkte zur Unterrichtsevaluation für das Fach Musik zu gewinnen. Neben den thematisierten Inhalten und den praktizierten Methoden des Musikunterrichts ist ein besonderes Augenmerk auf den Aspekt des Sprechens über Musik gelegt worden, da dies ein wesentliches Moment bei der unterrichtlichen Auseinander-setzung mit Musik darstellt und das �Sprechen über Musik� unabhängig von der Schulform zu den grundlegenden Forderungen der gültigen Lehrpläne aller vier Schulformen der Sekundarstufe I gehört. In methodischer Hinsicht sind dabei As-pekte der qualitativen Sozialforschung (teilnehmende Beobachtung, hermeneuti-sche Analyse von authentischem Datenmaterial) mit einigen grundlegenden Me-thoden der deskriptiven Statistik kombiniert worden. In engerem Sinn ist insbe-sondere an den Forschungsansatz der systematischen Beobachtung angeknüpft worden, indem die Analysekategorien aus den beobachteten und per Tonband konservierten Unterrichtsstunden heraus entwickelt worden sind. Zudem ist das Problem der Faktorenkomplexität von Unterricht dahingehend berücksichtigt wor-den, dass mehrere Einflussvariablen wie Schulform, Jahrgangsstufe, Lerngrup-penstruktur, Inhalt und Methodik bei der Auswertung einbezogen wurden. Folgen-de Fragen standen bei der Beobachtung im Vordergrund: ? Wie viel Musikunterricht soll planmäßig erteilt werden?? Wie häufig wird der Musikunterricht von einer fachfremden Lehrperson, d.h. ohne fachliche Lehrbefähigung durchgeführt?? Wie sieht die Lerngruppenstruktur insbesondere im Hinblick auf den Anteil der Lernenden ohne Deutsch als Muttersprache sowie der Lernenden, die ein In-strument spielen können, aus?? Welche Inhalte, Methoden, Arbeits- und Sozialformen werden im Musikunter-richt bevorzugt? ? Wie hoch ist der Anteil der nicht-themenbezogenen Unterrichtsphasen wie Or-ganisation oder Störung?? Welche Arbeitsmittel und Medien werden am häufigsten verwendet?? Wie stellt sich die Gesprächsstruktur zwischen Lehrperson und Lernenden dar?? Gibt es hinsichtlich der oben genannten Aspekte tendenzielle Unterschiede in Abhängigkeit von Schulform und Jahrgangsstufe?? Inwieweit wird die Unterrichtspraxis im Fach Musik den jeweils gültigen Lehr-plänen gerecht? ? Inwieweit hängen Differenzen zwischen Unterrichtspraxis und Lehrplanvorga-ben mit den Einflussvariablen Schulform und Jahrgangsstufe zusammen?Hinsichtlich der verbalen Musikreflexion sind folgende Aspekte in den Blick ge-nommen worden: ? Welchen Raum nimmt die verbale Musikreflexion im Musikunterricht der ein-zelnen Schulformen und Jahrgangsstufen ein?? In welchen Unterrichtssituationen setzen Kommunikationsprozesse über Musik ein und wodurch zeichnen sie sich aus?? Welche Beschreibungsmuster ziehen Lernende bei ihren unterrichtsbezogenen Äußerungen über Musik heran?Das Ziel der Arbeit bestand darin, eine Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Unterrichtswirklichkeit im Fach Musik am Beispiel einer Großstadtregion (Dort-mund) in Nordrhein-Westfalen zu leisten und die Ergebnisse daraus mit den Vor-gaben der jeweils gültigen Lehrpläne zu vergleichen. Dabei wurden tendenzielle Zusammenhänge zwischen den ermittelten Differenzen von Soll- und Ist-Zustand und den Einflussvariablen Schulform und Jahrgangsstufe ermittelt, die als Grundlage für eine weiterführende Hypothesengenerierung dienten. Damit soll ein Beitrag dazu geliefert werden, die Kluft zwischen didaktischer Theorie und alltägli-cher Unterrichtspraxis im Fach Musik zu überwinden und Tendenzen im gegen-wärtigen Musikunterricht aufzuzeigen.
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    Oper im Unterricht - zwischen Anspruch und Realität: Möglichkeiten und Grenzen eines multidimensionalen Phänomens
    (Universität Dortmund, 2002-01-10) Benthaus, Alexia; Geck, Martin; Abegg, Werner
    Obwohl die Oper durch das für sie konstitutive Zusammenwirken von Musik, Szene und Schauspiel mannigfaltige Zugänge für den Musikunterricht bereithält, ist sie nach wie vor ein Reizthema für Lehrende. Die vorliegende Arbeit trägt dazu bei, vor dem Hintergrund aktueller und viel diskutierter didaktischer Strömungen (wie z.B. interdisziplinärer Unterricht, didaktische Interpretation, szenischer Interpretation, Schüler- und Handlungsorientierung, polyästhetische Erziehung) den angemessenen Stellenwert der Oper für den Musikunterricht im Spannungsfeld von Theorie und Praxis darzulegen sowie Wege zur Überwin-dung der (immer noch) vorhandenen Abneigungen und Vorurteile zusammenfassend aufzuzeigen. In der Multidimensionalität der untersuchten Aspekte wird zugleich die enorme Spannbreite und die große Vielfalt möglicher Themen deutlich, besonders im interdisziplinären Unterricht auf der S II.Eine Standortbestimmung der gegenwärtigen Bedeutung der Oper für den Musikunterricht findet in folgen-den Schritten statt: Kapitel 2 bietet zunächst einen Überblick über die bestehenden operndidaktischen Posi-tionen auf der Grundlage der Ansätze aus (opern-) didaktischen Schriften. Um den Stellenwert der Oper in den Schulen der Bundesrepublik Deutschland einschätzen zu können, wird in Kapitel 3 analysiert, in welcher Form Opern in den jeweils aktuellen Richtlinien und Lehrplänen aller Bundesländer verankert sind und welche Werke in welchem Kontext (Themenbereiche, ästhetische Leitideen etc.) genannt werden. Das Ergebnis überrascht: Wenn auch nicht alle Bundesländer einen eigenen Bereich 'Musik und Theater' vor-schreiben, so wird dennoch generell Oper in übergreifende Themenbereiche eingebunden. Handlungsorien-tierte Zugänge, szenische Interpretation und vor allem der Besuch einer Aufführung sind sogar für alle Bundesländer verankert. Diese theoretische Fundierung ist in einem weiteren Schritt mit der Unterrichtspraxis konfrontiert worden. In Kapitel 4 wird eine Fragebogenuntersuchung vorgestellt, die u.a. den Stellenwert der zurzeit aktuellen didaktischen Konzepte und Materialien für die Schulrealität eruiert und deren praktischer Nutzen für die Umsetzung von Opern erfragt. Insgesamt hat die Analyse des Fragebogens gezeigt, dass die Oper für Lehrende der weiterführenden Schulen diskussionswürdig bleibt. Zum einen kann man deutliche Einstufun-gen nach Operngegnern und Opernliebhabern vornehmen, zum anderen ist häufig die Materialfrage in den Vordergrund gerückt worden. Der Unterricht wird von den Lehrenden in erster Linie mit den vorhandenen Schulbüchern gestaltet, obwohl gerade deren Analyse gezeigt hat, dass dort zwar meist ein Kapitel mit Musiktheater und/oder Oper angegeben ist, jedoch oft für die unterrichtliche Umsetzung lediglich eine einzelne Szene vorgestellt wird (Kapitel 5). Dies ist für die Konzeption einer Unterrichtsreihe nicht immer ausreichend, auch wenn die methodisch handlungsorientierte und materialintensive Aufbereitung im Vordergrund vieler Schulbuchdarstellungen steht.Artikel gängiger Fachperiodika werden daraufhin untersucht, welche aktuellen operndidaktischen Konzepte in den letzten 10 Jahren (1990 bis 1999) umgesetzt worden sind (Kapitel 6). Leitende Fragestellung war hier, welche Werke für welche Jahrgangsstufe empfohlen werden und wie ein Zugang zur Oper erreicht wird. Ein wichtiges Ergebnis der Untersuchung ist, dass sowohl für die S I als auch für die S II interdiszi-plinäre Ansätze sowie Unterrichtsbeispiele auf der Basis von darstellendem Spiel und szenischer Interpreta-tion, die einen gleichermaßen kognitiven wie emotionalen Zugang zur Oper zulassen, für einen Großteil der genannten Werke bedeutsam sind.Die erarbeiteten Daten werden in Kapitel 7 abschließend dahin gehend systematisiert, welchen Stellenwert welche didaktischen Konzepte bei der unterrichtlichen Umsetzung von Oper haben. Trotz der ausdrücklich in den Richtlinien und Lehrplänen aller Bundesländer verankerten Forderungen nach handlungsorientiertem und interdisziplinärem Musikunterricht haben sich für die Praxis bis heute kaum Konsequenzen ergeben. Bestimmt durch Spielpläne, Schulbücher, subjektive Vorlieben und vor allem durch das vorhandene auf-bereitete didaktische Material bleibt der Kanon der erarbeiteten Opern recht einseitig: Mozart ist nach wie vor der Opernkomponist für die schulische Arbeit und seine Zauberflöte ist das Universalwerk aller Jahr-gangsstufen. Für die Mittelstufe sind Porgy and Bess und Die Dreigroschenoper wegen ihrer Nähe zum Song besonders geeignet. Wagner ist vor allem mit Der fliegende Holländer vertreten. Seine großen Musik-dramen hingegen werden in allen untersuchten Bereichen nicht häufig dargestellt. Eine Gegenüberstellung themengleicher Werke findet nur selten statt: Neben dem Romeo-und-Julia-Sujet wird lediglich noch der Orpheus-Mythos betrachtet. Insgesamt ist meiner Ansicht nach diese Beschränkung auf nur wenige Opern nicht sinnvoll. Interdisziplinäre Konzepte, lebensweltlich orientierte Themenauswahl und die Methode der szenischen Interpretation ließen durchaus einen erweiterten Kanon in allen Jahrgangsstufen zu. Hier offenbaren sich deutlich die Grenzen der bisherigen unterrichtlichen Umsetzungen. Um die besonderen Möglichkeiten im Umgang mit dem multidimensionalen Phänomen Oper darlegen zu können, muss der Kanon der Werkempfehlungen dringend erweitert werden. Auf der Basis der von mir konzipierten aspektgeleiteten und erfahrungserschließenden Operndidaktik eignen sich zahlreiche Opern-stoffe, wenn sie vor dem Hintergrund der didaktischen Interpretation (Ehrenforth, Richter) verbunden wer-den mit den Methoden der szenischen Interpretation (Scheller, Stroh, u.a.) und interdisziplinär eingebettet sind (Kapitel 8). Speziell für die S II sind Konzepte der weiterführenden Arbeit aufgezeigt, deren Schwer-punkt auf einer aspektgeleiteten und erfahrungserschließenden Umsetzung sowohl ganzer Werke als auch thematisch gleicher Werkausschnitte liegt. Gerade in der gymnasialen Oberstufe können lebensweltliche Erfahrungskategorien, die aus der didaktischen Interpretation von Musik gewonnen werden, in Zusammen-hang mit den Verfahren der szenischen Interpretation von Opern sinnvolle Möglichkeiten bieten, um die stets immanenten multidimensionalen Bezüge und interdisziplinären Aspekte des 'Gesamtkunstwerkes Oper' (- nicht erst seit Wagner muss man von der Oper als 'Gesamtkunstwerk' sprechen! -) für Schüler interessant werden zu lassen. Die drei Elemente - didaktische Interpretation von Musik, szenische Interpretation von Opern und inter-disziplinäre Verschränkung - sind meines Erachtens nach die fundamentalen Bedingungen für gelun-genen Opern- (Musik-) Unterricht. Die 'Königin der Künste' (Walsh, 1997) bietet für den Musikunter-richt die Chance, die einzelnen Elemente und Dimensionen zu beleuchten, um Lernende zu befähigen, diese Synthese zu durchschauen. Nur vor dem Hintergrund der verschiedenen Einzelkünste kann die Gesamtheit adäquat betrachtet werden und nur aufgrund ihrer Gesamtheit sollte ein Werturteil pro Oper oder contra Oper gefällt werden. Die Multidimensionalität der Gattung schafft die Voraussetzung für einen ebenso multidimensionalen Musikunterricht. Dies muss als Möglichkeit begriffen werden und nicht als Grenze!