Das sprachheilpädagogische Arbeitsfeld im Wechsel der politischen Systeme 1929 - 1949
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2013-01-14
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Die vorliegende Untersuchung ist im Nahtbereich von Sprachheilpädagogik und
Geschichtswissenschaft angesiedelt. Ausgehend von der Tatsache, dass sich die
Sprachheilpädagogik als Anwendungswissenschaft nur unzureichend mit ihrer historischen Entwicklung, gerade in der Zeit des Nationalsozialismus, auseinandergesetzt hat, wurde in der
Dissertation der Frage nachgegangen, inwieweit sich die politischen Wechsel im Zeitraum von 1929-1949 und die mit ihnen verbundenen ideologisch-weltanschaulichen Entwicklungen auf die Arbeit mit Kindern mit Sprachstörungen ausgewirkt haben. Dabei war im Falle des Nationalsozialismus besonders von der rassenideologischer und erbgesundheitlicher Zielsetzung auszugehen. Von maßgeblichen Interesse war außerdem, inwiefern personelle, inhaltliche und
strukturelle Kontinuitäten in beiden deutschen Staaten zu erkennen sind. Somit leistet die historische Untersuchung der Sprachheilpädagogik im Untersuchungszeitraum sogleich einen Beitrag zu heutigen Standortbestimmung.
Die Untersuchung konnte belegen, dass das sprachheilpädagogische Arbeitsfeld nach 1933 keinen Niedergang erfuhr, sondern sich in einigen Bereichen weiter entwickeln konnte. Das sprachheilpädagogische Arbeitsfeld verlagerte sein Betätigungsfeld vermehrt in die Sprachheilschule. Nur im Ansatz lassen sich Versuche einer Verwissenschaftlichung zugunsten einer ns.Wissenschaftsdisziplin feststellen. Der Stillstand durch die Kriegssituation ab 1940 steht der Entwicklung der Sprachheilpädagogik als eigene Fachdisziplin nach 1945 nicht
hemmend gegenüber. Es gibt nach 1945 keinen Neuanfang in der Sprachheilpädagogik.
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Keywords
Behinderung im NS, Bildungsforschung, Bildungsgeschichte, Fachgeschichte Sprachheilpädagogik, Nationalsozialismus