Soziologische Arbeitspapiere

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    Bridging the Attitude-Behaviour Gap. An explanation of travel mode choice using analytical sociology
    (2024-04-18) Weyer, Johannes; Hoffmann, Sebastian
    Mobility researchers acknowledge the multifaceted nature of individuals' trans-portation choices, influenced by personal attitudes, social norms, and transport infrastructure. However, the complexity of these factors often leads to incon-sistent findings in existing methodologies. Given the significant environmental impact of motorized private transportation, understanding the mechanisms of travel mode choice is imperative for fostering sustainable mobility behaviour. This paper introduces the Extended Model of Mobility Behaviour (xMooBe), a simplified sociological model focusing on transport mode choice. Incorporating concepts from attitude-related and choice models, xMooBe expands subjective expected utility theory by considering contextual factors like car ownership and public transport availability. Empirical testing using a dataset from a mobility survey yields promising results, with the model achieving up to an 80 percent accuracy in explaining behaviour.
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    Mit dem Rad oder mit dem Auto zur Uni? Ein soziologisches Modell zur Erklärung des Mobilitätsverhaltens
    (2023-09) Weyer, Johannes; Hoffmann, Sebastian
    In der Verkehrs- und Mobilitätsforschung sind Konzepte verbreitet, die das alltägliche Mobilitätsverhalten auf individuelle Einstellungen oder auf die Wohn- und Lebenssituation der Menschen zurückführen und dabei Zusammenhänge zwischen Bündeln unterschiedlicher Variablen aufzeigen. Der eigentliche Entscheidungsprozess, also die alltägliche Wahl zwischen den Verkehrsmitteln Privat-Pkw, ÖV, Fahrrad usw., bleibt jedoch eine Black Box. Der Beitrag basiert auf der These, dass es erforderlich ist, den Prozess der subjektiv-rationalen Verkehrsmittelwahl zu entschlüsseln, um so zu einem vertieften Verständnis des Mobilitätsverhaltens der Menschen zu gelangen. Der Beitrag verwendet daher ein soziologisches Modell der Handlungswahl, das systematisch erklärt, wie die Entscheidungen zustande kommen, die dem manifesten Mobilitätsverhalten zugrunde liegen, das in Kapitel 3 anhand des Modal Split der UA-Ruhr-Angehörigen skizziert wird. Mithilfe von Daten aus dem Projekt InnaMoRuhr wird gezeigt, dass ein um Kontextfaktoren erweitertes soziologisches Handlungsmodell eine große Prognosekraft hat, da sich eine hohe Übereinstimmung zwischen modelliertem und realen Mobilitätsverhalten erzielen lässt. Dies hilft zugleich, Ansatzpunkte für Veränderungen in Richtung Nachhaltigkeit zu identifizieren. Kapitel 4 skizziert die Grundzüge des soziologischen Handlungsmodells, das aus der analytischen Soziologie stammt und mit zwei Faktoren arbeitet: der subjektiven Definition der Situation und den individuellen Einstellungen bzw. Präferenzen. Das zentrale Kapitel 5 versucht das Rätsel aufzulösen, warum viele Menschen, die das Rad am besten bewerten, es für ihre Alltagsmobilität nicht nutzen, sondern den eigenen Pkw oder den ÖV nutzen. Es identifiziert zunächst neun Kontextfaktoren, die zur Entwicklung dreier binär logistischer Regressionsmodelle (jeweils mit den Hauptverkehrsmitteln Auto, Rad und ÖV als abhängige Variable) genutzt werden, um den Einfluss dieser Faktoren genauer zu bestimmen und das oben beschriebene Delta zu schließen, das sich zwischen modelliertem und realem Verhalten insbesondere beim Fahrrad ergeben hat. Alle drei Modelle liefern zufriedenstellende bis gute Werte, wobei vor allem das Auto-Modell (Kap. 5.2) mit recht guten Werten hervorsticht. Die Daten des Regressionsmodells werden zudem genutzt, um die Wahrscheinlichkeit der Auto-, ÖV- oder Fahrradnutzung zweier fiktiver Personen zu modellieren und zudem zu zeigen, welche Verhaltensänderungen möglich sind, wenn man die Kontextfaktoren variiert. Das abschließende Kapitel 6 resümiert den theoretischen Ertrag der vorliegenden Analysen und verweist auf die Notwendigkeit, das basale Handlungsmodell der analytischen Soziologie, das mit den beiden Faktoren Präferenzen und Situationsdefinition arbeitet, um ein drittes Element, die Kontextfaktoren, zu ergänzen. Mit diesem erweiterten Modell des Mobilitätsverhaltens lässt sich eine hohe Übereinstimmung von modelliertem und realem Verhalten erzielen.
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    Die Echtzeitgesellschaft. Theoretische und methodische Herausforderungen der Soziologie
    (2022-11-30) Weyer, Johannes
    In kritischer Auseinandersetzung mit Armin Nassehi und Vertreter:innen einer digitalen Soziologie plädiert der Beitrag dafür, die sozialen Dimensionen der Digitalisierung in den Mittelpunkt zu rücken. Eine bislang kaum beachtete Entwicklung ist die Möglichkeit, komplexe soziotechnische Systeme in Echtzeit zu steuern. Der Beitrag entwickelt ein soziologisch fundiertes Modell der Echtzeitgesellschaft, das auf einem minimalen Modell sozialer Systeme und dessen Weiterentwicklung zu einem Modell multipler sozialer Systeme basiert und es ermöglicht, steuerungstheoretische Fragen zu bearbeiten. In drei Simulationsexperimenten zum Thema Verkehrswende wird demonstriert, wie dieses Konzept für empirische Studien genutzt wird, deren Ziel es ist, Szenarien künftiger Mobilität durchzuspielen zu Erkenntnissen über die Wirksamkeit steuernder Eingriffe zu gelangen.
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    Vermenschlichung der Technik? Die Interaktion von Menschen und künstlicher Intelligenz in alltäglichen Kontexten
    (2022-02-17) Weyer, Johannes
    Wenn autonome Autos – mit künstlicher Intelligenz an Bord – eines Tages im Straßenverkehr auftauchen, werden sie uns Menschen als Fußgänger:innen oder Radfahrer:innen in alltäglichen Kontexten begegnen. Um komplexe Situationen etwa an einer Straßenkreuzung zu bewältigen, müssen sie zu sozialer Interaktion in der Lage sein, also menschliches Verhalten nicht nur verstehen, sondern sich auch verständlich machen, z.B. durch Blickkontakt oder Gesten. Künstliche Intelligenz führt also genau zu dem Gegenteil dessen, was sie verspricht: Der Mensch wird nicht überflüssig, sondern die Technik wird vermenschlicht. Ob es wünschenswert ist, mit Maschinen zusammenzuleben, die soziale Wesen mit menschlichen Eigenschaften sind, lässt der Beitrag bewusst offen.
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    Das Virus der Systemtheorie. Essays zur Lage der deutschen Soziologie
    (2021-11) Weyer, Johannes
    In zwei Essays zieht der Autor eine kritische Bilanz der deutschen Soziologie, die bislang wenig Profundes zum Krisenmanagement in der Corona-Pandemie wie auch zur Analyse der digitalen Echtzeitgesellschaft beigetragen hat. Statt sich in blumigen Beschreibungen über die Infektion der Gesellschaft (Nassehi) zu verlieren oder den Rückzug aus der Bearbeitung sozialer Probleme zu propagieren (Maasen) sollten Soziolog:innen analytische Modelle sozialer Systeme entwickeln, die es erlauben, soziale Prozesse und soziale Dynamiken zu beschreiben und zu erklären. Nur dann wird die Soziologie in der Lage sein, auf Augenhöhe mit anderen Disziplinen wie der Soziophysik oder der Virologie zu argumentieren, die sich immer mehr anschicken, die Deutungshoheit in soziologischen Fragen zu übernehmen.
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    Echtzeitsteuerung komplexer Systeme - Eine Simulationsstudie
    (2020-04-02) Konrad, Julius; Weyer, Johannes; Cepera, Kay; Adelt, Fabian
    Für diese Studie wurde eine Verkehrssimulation, basierend auf dem Simulator SimCo, entwickelt. In dieser Simulation wurden verschiedene Szenarien getestet, um die Effekte von Echtzeitsteuerung im Verkehrsnetz zu untersuchen. Die Szenarien basieren auf Experteninterviews mit Vertretern eines Navigationsdienstleisters, der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und Betreibern des öffentlichen Verkehrs. Alle Beteiligten befürworteten eine koordinierte Form der Steuerung des Straßenverkehrs. Diesen koordinierten Modus haben wir in der Simulation implementiert. Zunächst bekamen die Agenten Echtzeitinformationen über die Verkehrssituation und später auch Emissionsinformationen. Wir konnten zeigen, dass Echtzeitinformationen zu einer deutlichen Senkung von Staus, also einer höheren Netzeffizienz, führten. Damit einher ging allerdings eine leichte Steigerung der Emissionen. Entgegen den Erwartungen konnte der koordinierte Modus keine deutlichen Emissionssenkungen hervorrufen. Eine Senkung von Emissionsspitzen konnte jedoch erreicht werden.
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    Vertrauen in mobile Applikationen
    (2019-05-28) Cepera, Kay; Weyer, Johannes; Konrad, Julius
    Die Nutzung von Apps setzt auf Seiten der Nutzer*innen Vertrauen in die Datensicherheit und Nützlichkeit der App voraus. Da Apps einer zunehmenden Nutzung unterliegen und darüber hinaus ein mögliches Instrument zur Echtzeitsteuerung komplexer Systeme darstellen können, besteht sowohl aus Sicht der Soziologie als auch aus einer Governance-Perspektive ein Interesse an Erkenntnisgewinn hinsichtlich der Mensch-App-Interaktion. In diesem Arbeitspapier wird besagte Interaktion daher modelliert und mithilfe einer großzahligen Befragung empirisch auf zentrale Einflussfaktoren untersucht. Dabei finden wir Evidenz dafür, dass Vertrauen einen zentralen Einfluss auf die Bereitschaft von Nutzer*innen hat, ihr Verhalten auf Basis App-generierter Handlungsempfehlungen zu ändern.
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    Industry 4.0 - A Path-Dependent Innovation
    (2019-01) Hirsch-Kreinsen, Hartmut
    Starting point of this paper is the prevailing view in the digitization discourse that there is currently a pronounced technology push with disruptive consequences for work. The article argues, however, that disruptive and structural change is by no means to be found or expected in all economic sectors and working segments. The thesis of this paper is that the digitization of work in the sector of industrial production is tied to a markedly path-dependent process of technological innovation and transformation of work. It is shown empirically that path dependency can be identified by incremental digitization measures in most companies and a related structurally conservative change in work. To explain these findings, conceptual considerations of organizational path dependence are invoked which emphasize particularly the mechanism of self-reinforcing increasing returns. However, technological and organizational path-dependency does not exclude the possibility of disruptive change. Therefore, the empirical and theoretical preconditions for longer-term disruptive change in work processes are discussed in conclusion.
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    Konzeptionelle Perspektiven von Arbeit in der digitaliserten Logistik
    (2018-11) Prasse, Christian; Tüllmann, Carina; Nettsträter, Andreas; ten Hompel, Michael; Hirsch-Kreinsen, Hartmund; Rinkenauer, Gerhard; Kreutzfeldt, Magali; Renker, Johanna; Plewan, Thorsten; Dhondt, Steven; Preenen, Paul; Oeij, Peter; Putnik, Katarina; van der Torre, Wouter; de Vroome, Ernest; Kopp, Ralf; Ittermann, Peter
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    Grüne Kapitalisten im System der Finanzierung von Technologieentwicklung – Das Beispiel der Photovoltaik-Branche
    (2018-05) Steden, Stephanie
    Fragen rund um die Konzeption eines "grünen Kapitalismus" finden seit einiger Zeit ein breites wissenschaftliches Interesse. In diesem Sektor bildet das System der Finanzierung von Technologieentwicklung in der Photovoltaik-Branche Akteurskonstellationen sowie Finanzierungsbedingungen mit Fokus auf technologische Entwicklungen und Innovationen ab. Darauf basierend werden im vorliegenden Beitrag anhand qualitativer Fallstudien in Photovoltaikunternehmen und Finanzinstituten grüne Kapitalisten – seien es Investoren aus der sogenannten Old Economy oder Ökoaktivisten als Unternehmensgründer – innerhalb dieses Sektors identifiziert und die unterschiedlichen Motive solcher Engagements sowie deren Einfluss auf die (strukturelle) Entwicklung einer vergleichsweise jungen Branche untersucht. Die Analyse zeigt, dass je nach Motiv und Ausgangslage der Akteure einerseits ökologisch nachhaltige Ziele oder andererseits kurzfristige Renditeziele stärker ausgeprägt sind. Zudem scheinen sich Normen, Konkurrenzsysteme und Rentabilitätsgedanken neu zu entwickeln.
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    Arbeit 4.0
    (2018-03) Hirsch-Kreinsen, Hartmut
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    Optionen der politischen Regulierung des Personenverkehrs. Ergebnisse einer Simulationsstudie
    (2018-03) Philipp, Marlon; Adelt, Fabian
    Dieses Arbeitspapier beschäftigt sich mit politischen Steuerungsmöglichkeiten zur Begünstigung eines nachhaltigeren Personenverkehrs. Hierfür wird zunächst theoretisch die Entwicklung und der aktuelle soziotechnische Stand des Personenverkehrs anhand der Multi-Level Perspective nach Geels veranschaulicht und gezeigt, dass eine Elektrifizierung und Digitalisierung des Verkehrs in der Zukunft durchaus plausibel ist, aber nicht zwangsläufig mit Nachhaltigkeitsgewinnen einhergeht. Daher ist, um einen nachhaltigen Personenverkehr zu schaffen, vielmehr eine weitergehende politische Steuerung von Nöten, um den dominierenden motorisierten Individualverkehr einzuschränken. Aus diesem Grund wird die politische Dimension des Personenverkehrs mittels eines Konzepts von Hillmann beschrieben und fünf Eingriffsmöglichkeiten identifiziert, welche von unterschiedlichen deutschen Akteuren gefordert werden um einen nachhaltigen Entwicklung des Personenverkehrs zu unterstützen. Diese Hypothesen werden im zweiten Teil des Arbeitspapieres in die in NetLogo programmierte agentenbasierte Simulation SimCo überführt und empirisch auf ihre Wirksamkeit im Hinblick auf gesellschaftlichen Nutzen, Emissionen und Straßenauslastung überprüft. Es stellt sich heraus, dass sowohl eine Komforterhöhung des Fahrrads, als auch eine Kostenerhöhung des Autos oder die Einführung einer Tempo-30-Zone valide Eingriffe sind um einen nachhaltigen Straßenverkehr zu begünstigen, wobei sie sich in ihrer Wirkungseffizienz durchaus unterscheiden. Eine Kostenreduzierung des ÖPNV oder der Ausbau des Fahrradstraßennetzes haben hingegen keine Auswirkungen. Weitergehende Ergebnisse zeigen unter anderem, dass für Parameter wie den wahrgenommenen Komfort Grenzwerte bestehen, bei deren Erreichen ganze Bevölkerungsgruppen ihr Verhalten ändern. Schließlich kann aus den Simulationsergebnissen gefolgert werden, dass eine moderate Erhöhung der Kosten des Autos einen Nutzenanstieg für die Gesamtbevölkerung bedeutet.
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    Kirchliche Krankenhäuser im strategischen Wandel
    (2017-12) Rüsch, Stephanie; Wilkesmann, Maximiliane; Lachmann, Maik
    Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Auswahl und Umsetzung von Wettbewerbsstrategien in kirchlichen Krankenhäusern zu analysieren. Bei der im Sommer 2015 durchgeführten (Voll-)Erhebung wurden bundesweit rund 600 kirchlich geführte Krankenhäuser angeschrieben. Die Auswertung basiert auf 102 verwertbaren Fragebögen. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass sich die meisten christlichen Krankenhäuser umfassend mit strategischen Fragestellungen befassen und sich entsprechend in der Krankenhauslandschaft positionieren. Die zentralen Ergebnisse lassen sich wie folgt hervorheben: • Die Erhöhung der Versorgungsqualität steht bei der Mehrheit der Befragten im Fokus. Daher setzen die Geschäftsführer bei der strategischen Führung der Krankenhäuser überwiegend auf Innovativität in Form von der Entwicklung neuer Prozesse und Leistungen, die insbesondere durch die Zusammenarbeit mit den (Chef-)Ärzten angestrebt wird. • 21% der teilnehmenden Krankenhäuser sind strategische Pioniere. Sie zeichnen sich dadurch aus, potenzielle Marktchancen frühzeitig zu erkennen und auszuschöpfen. 24% der Krankenhäuser verfolgen defensive (Verteidiger-)Strategien, die sich auf die Optimierung bestehender interner Prozesse konzentrieren, während 13% umsichtige (Analysten-)Strategien zur Ausbalancierung von möglichen Risiken einerseits und Profitchancen andererseits umsetzen. Die restlichen 42% der Krankenhäuser implementieren Hybrid-Strategien, die Mischformen der bereits genannten Strategien darstellen und das vorgestellteStrategieportfolio um drei zusätzliche Typen erweitern. • Zwischen der Strategieauswahl und dem finanziellem Erfolg bestehen signifikante Zusammenhänge. Insbesondere Krankenhäuser, die eine vorausschauende (Pionier- und Analysten-) Strategien verfolgen, gehören zu den finanziell erfolgreichen Häusern. Krankenhäuser mit defensiven Strategien hingegen erzielten seltener Überschüsse. • Unabhängig von den finanziellen Ergebnissen herrschen strategische Wachstumsmaßnahmen in Form von dem Aufbau von Abteilungen, der Gründung von Spezialzentren und der Ausweitung ambulanter Dienste vor. • Bei der Umsetzung der christlichen Werteorientierung nimmt bei der Mehrheit der Befragten (81%) die Seelsorge mittels eines fundierten Seelsorgekonzepts eine bedeutsame Stellung ein. Ebenso wird besonderer Wert auf die Auswahl von Führungskräften mit christlichen Wertvorstellungen gelegt, die das Krankenhaus – neben ökonomischen Gesichtspunkten – entlang christlich-ethischer Prinzipien leiten.
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    Hybride Dienstleistungen und Wandel der Arbeit
    (2017-11) Ittermann, Peter; Eisenmann, Martin
    In diesem Projektbericht werden aktuelle Entwicklungen in der Logistik im Zuge der vierten industriellen Revolution und der damit verbundenen Digitalisierung von Wertschöpfungsnetzwerken und logistischen Tätigkeiten aufgegriffen. Die Branche der Logistik nimmt zahlreichen Stimmen in der laufenden Debatte zufolge eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von Industrie 4.0-Lösungen ein. Dies wirft Fragen nach der Digitalisierung industrieller und logistischer Prozesse und den Folgen für Logistikarbeit auf. Mit der Entwicklung und Implementierung digitaler Technologien und den entsprechenden innovativen Geschäftsmodellen gehen mitunter erhebliche Veränderungen in den Arbeits- und Organisationsstrukturen einher. Diese Entwicklungen sind bei der Umsetzung so genannter hybrider Dienstleistungen in der Logistik zu beobachten. Die Arbeiten des Forschungsgebietes Industrie- und Arbeitsforschung richten sich auf diese technologischen Innovationen und hybriden Dienstleistungen und verfolgen u.a. im Forschungsprojekt „Innovationslabor - Hybride Dienstleistungen in der Logistik“ die Frage, welche Konsequenzen für die Arbeit sich aus der vernetzten Interaktion von Menschen und Technik in Industrie und Logistik ergeben. Der Fokus des Arbeitspapiers liegt auf den Entwicklungsperspektiven von Logistikarbeit in ihren vielfältigen Facetten und Erscheinungsformen, die sich aus einer fortschreitenden Digitalisierung ergeben können. Er greift zunächst die schwierige Konturierung einer Querschnitts- und Wachstumsbranche auf, die quer zu traditionellen Wirtschaftszweigsystematiken definiert wird. Anschließend werden Entwicklungstrends der Digitalisierung in der Logistik 4.0 kritisch reflektiert. Daran anknüpfend werden die mitunter widersprüchlichen Trendbestimmungen zum Wandel der Logistikarbeit vorgestellt. Abschließend werden einige zentrale Herausforderungen bei der Gestaltung guter Arbeit unter den Bedingungen der Digitalisierung in der Logistik benannt.
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    Einstellung und Bewertung betrieblicher Interessenvertretung von außertariflich und leitenden Angestellten
    (2017-05) Schulz, Maximilian; Wilkesmann, Maximiliane; Hirsch-Kreinsen, H.; Weyer, J.; Wilkesmann, M.
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    "Industry 4.0" as Promising Technology: Emergence, Semantics and Ambivalent Character
    (2016-10) Hirsch-Kreinsen, Hartmut; Hirsch-Kreinsen. H.; Weyer, J.; Wilkesmann, M.
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    Social Manufacturing and Logistics
    (2016-10) Ittermann, Peter; Niehaus, Jonathan; Hirsch-Kreinsen, Hartmut; Dregger, Johannes; ten Hompel, Michael; Hirsch-Kreinsen, H.; Weyer, J.; Wilkesmann, M.
    This paper is dealing with the ongoing debate of the digitization of german industry, the so-called „Industrie 4.0“, and its social consequences. The discussed new technologies like cyber-physical production systems, autonomous logistic systems and smart devices are about to get integrated in work places, that are embedded in existing organizational and social structures, thus making ‘complementary innovations’ and a coordinated design necessary. Our paper presents a human-centered design of industrial labor in a framework depicting the dilemma between what is techno-logically feasible and labor-politically desirable, under the constraint of an economically reasonable design of work and technology. The analytical approach is the “socio-technical system” which as-sumes that there are certain varieties of organizational design at the interfaces of its sub-systems ‘technology’, ‘human’ and ‘organization’. These considerations are transformed into a framework, called Social Manufacturing and Logistics, which brings together these perspectives and leads to a complementary holistic design of industrial labor under the conditions of a progressive digitization of manufacturing. Its characteristics are: hybrid interaction between human and machine, flexible integrated work and decentralized systems. Finally, we outline some organizational and social con-ditions to realize such a framework.
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    Industrie 4.0 als Technologieversprechen
    (2016-06) Hirsch-Kreinsen, Hartmut; Hirsch-Kreinsen, Hartmut; Wilkesmann, Maximiliane; Weyer, Johannes
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    Digitalisierung von Arbeit: Folgen, Grenzen und Perspektiven
    (2015) Hirsch-Kreinsen, Hartmut; Hirsch-Kreinsen, Hartmut; Weyer, Johannes
    Gegenstand des vorliegenden Beitrages ist die Frage nach dem Wandel von Arbeit im Kontext der absehbar schnellen Verbreitung digitaler Technologien. Dabei steht vor allem die industrielle Entwicklung im Fokus, die in Deutschland unter dem Label Industrie 4.0 diskutiert wird. In dieser Diskussion wird davon ausgegangen, dass gegenwärtig ein ausgesprochener technologischer Entwicklungsschub mit geradezu disruptiven sozialen und ökonomischen Folgen stattfinde. Dieses Thema wird in mehreren Argumentationsschritten behandelt: Erstens wird die aktuelle, sehr technologiezentrierte Debatte zusammengefasst, zweitens wird die laufende Diskussion über die Digitalisierung von Arbeit resümiert, drittens wird nach der anzunehmenden Reichweite, den Widersprüchen sowie Grenzen der Digitalisierung von Arbeit gefragt und viertens werden die Perspektiven der weiteren Entwicklung thematisiert. Es wird gezeigt, dass mit einem uneindeutigen Wandel von Arbeit zu rechnen ist und die digitalen Technologien die Heterogenität der Arbeitslandschaft vertiefen werden. Die Argumentation basiert im Wesentlichen auf einer Literaturauswertung, die durch einige eigene empirische Evidenzen ergänzt wird. Methodisch hat der Beitrag daher explorativen Charakter, er zielt auf eine systematische Analyse des Gegenstandsbereichs und die Generierung von Hypothesen für die weitere Forschung.
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    Hindernisse und Herausforderungen bei der Implementierung von Ganzheitlichen Produktionssystemen
    (2015) Ruppel, Daniel; Hirsch-Kreinsen, Hartmut; Weyer, Johannes