Fach Kunst
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Item Hale Woodruff: Wegbereiter der afroamerikanischen Kunst(-didaktik).(2023) Ahlmer, Sarah Annette; Meier, Esther; Welzel, BarbaraHale Aspacio Woodruff (1900-1980) war ein afroamerikanischer Künstler und Kunstpädagoge. Obwohl sein Œuvre nicht in Ansätzen so gut rezipiert ist, wie das der weißen Künstler, Thomas Hart Bentons, John Steuart Currys oder das der abstrakten Expressionisten, Willem de Koonings oder Jackson Pollocks, die zur selben Zeit gewirkt haben, ist Hale Woodruffs Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts sicherlich ebenso bedeutend. Seine Lehre, sein Aufbau von Institutionen, seine Fähigkeit, Brücken über kulturelle Grenzen hinweg zu bauen, und seine lange Untersuchung des modernistischen Kunstausdrucks durch die Linse traditioneller afrikanischer Kunst machten ihn zu einem der einflussreichsten Künstler der frühen afroamerikanischen Moderne. Sarah Ahlmer stellt in ihrer Arbeit erstmals eine umfängliche Biografie des Künstlers mit zugehörigem Werkkatalog zusammen. Unter den aktuellen politischen Gleichstellungsbestrebungen wird sein Œuvre analysiert und interpretiert. Darüber hinaus wird sein Leben und Schaffen eng mit der Entwicklung der Neufindung der Afroamerikanischen Identität verknüpft. Woodruff kämpfte Zeitlebens gegen das System struktureller Ungleichheit in den Vereinigten Staaten. Ebenso versucht diese Arbeit auf die tief verwurzelten kolonialistischen und rassistischen Denkweisen, die unsere Sprache wie auch unsere Kunst und visuelle Kultur prägen, aufmerksam zu machen. Die Autorin ersetzt deshalb erniedrigende Begrifflichkeiten und Werktitel durch adäquate wertfreie Ausdrücke, um zur Reflexion unserer Sprache und Denkmuster anzuregen.Item Sehen und Tasten im Dialog: die Stadtkirche St. Reinoldi in Dortmund(2020-12) Klotz, Andrea; Welzel, Barbara; Sonne, WolfgangDie vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Frage, wie das Fachwissen einer visuellen Objektwissenschaft auch dann vermittelbar bleibt, sobald das Sehen als Wahrnehmungsstil kaum oder gar nicht vorhanden ist. In der Kunstgeschichte gilt das professionalisierte Sehen als ausschließliche methodische Zugangsvoraussetzung, um das Untersuchungsobjekt gemäß dem fachinternen Wissen wahrzunehmen, zu beschreiben, zu analysieren, zu deuten und einzuordnen. Durch den Dialog zwischen professionalisiertem Sehen und informativem Tasten erhält das Fach Kunstgeschichte Impulse, das Fachwissen an geeigneten Objekten für einen zusätzlichen Wahrnehmungsstil zu öffnen. Daher zeigt das kunsthistorische Konzept Sehen und Tasten im Dialog am Beispiel der Reinoldikirche Wege, aber auch Grenzen auf, wie das baukulturelle Wissen an sehbeeinträchtigte und blinde Menschen in einer gemeinsamen Wahrnehmungssituation mit Sehenden an der Bausubstanz oder an den wahrnehmungsfilternden Tastmodellen vermittelbar wird.Item Kirchhöfe im Landstrich Dortmund - die ehemaligen Dorfzentren im Zeitalter der Industrialisierung(2016) Bless, Lucia; Welzel, Barbara; Freitag, WernerDass die heutigen Vorortkirchhöfe Dortmunds früher die Zentren der vor der Eingemeindung selbstständigen Dörfer waren, ist inzwischen fast völlig in Vergessenheit geraten. Beinahe alle Nutzungen, die für das jeweilige Dorf wichtig waren, zum Beispiel Kirche, Schule, Friedhof und Gastwirtschaft, befanden sich vor der Industrialisierung auf dem dörflichen Kirchhof. Die vorliegende Dissertation stellt beispielhaft an Brechten, Mengede, Huckarde und Wellinghofen dar, wie und wodurch sich dies während Industrialisierung veränderte. Zum Einen wurde dabei untersucht, in wie weit die Industrialisierung die Zentralität der Kirchhöfe beeinflusste, zum Anderen wurde erforscht, wohin sich das Zentrum innerhalb des jeweiligen Dorfes verlagerte. Die Dissertation ist vor Allem städtebaulich, aber auch kunstgeschichtlich, historisch und volkskundlich interessant. Im Anhang der Arbeit befinden sich u. a. eine Auflistung der baulichen Veränderungen, Nutzungsänderungen und Besitzerwechsel der einzelnen Gebäude.Item St. Reinoldi in Dortmund(2014-06-03) Zepp, Judith; Welzel, Barbara; Büttner, NilsDie Dortmunder Reinoldikirche verfügt über einen – aus heutiger Sicht – reichen Schatz spätmittelalterlicher (Kunst-)Objekte. Das flämische Hochaltarretabel, das maasländische Adlerpult und das Dortmunder Taufbecken sind allein drei der prachtvollen Stiftungen, mit denen die in Europa einflussreiche Hansestadt Dortmund ihre Hauptkirche nach der Neuerrichtung des Chores (1421-50) ausstattete und zum Lobe Gottes sowie zur Selbstdarstellung für die Zeitgenossen schmückte. Diese noch vorhandenen Räume und Objekte werden auf ihre materiellen Mittel zur Kommunikation im Raum „Reinoldikirche“ hin untersucht sowie auf ihre Verflechtung untereinander und mit weiteren überlieferten oder idealtypisch zu ergänzenden Objekten und Handlungen hin befragt und mit diesen in der historischen Erzählung wiederverknüpft. Die mediale Vielschichtigkeit des Ensemble aus Architektur, liturgischen, memorialen, politischen und sozial differenzierenden Objekten und Handlungen, aus Klängen, Gerüchen etc. – beziehungsweise aus Zu- und Unzugänglichkeiten, aus Zentren und Randzonen sowie aus Bewegungen und Unbewegtheit verlangt für die historische Betrachtung St. Reinoldis eine breit und interdisziplinär vorgehende Forschung. Die vorliegende Arbeit analysiert dieses – auf der Basis raumsoziologischer Erkenntnisse als prozessual aufgefasste – Raum-Objekt-Ensemble im Sinne historischer Erinnerungsforschung mit kunsthistorischen Mitteln und stellt es in seiner heute durch verschiedenartige Brüche verlorenen mittelalterlichen Dichtheit dar. Dabei legt die Zeit des Chorneubaus als Untersuchungszeitraum einen Schwerpunkt im 15. Jahrhundert nahe beziehungsweise markiert die Reformation – 1562 in St. Reinoldi eingeführt, aber in ihrem Wandel ein Prozess über mehrere Jahrhunderte – insofern ein sinnvolles Ende, als sie das Netzwerk des Ensembles wesentlich veränderte. Gleichwohl geschieht der historische Blick auf mittelalterliche Kontexte der Reinoldikirche ausgehend von der Nachkriegszeit, ist doch die heutige Kirche mit dem „Mittelalter-Raum“ des Chores das raumformende „Ergebnis“ des Wiederaufbauens nach dem Zweiten Weltkrieg im Rahmen städtischer Neudefinition nach den Raumrauben der Nationalsozialisten. Spuren, die sich dem Raum der Reinoldikirche als städtischem Zentrum in Dortmund in der NS-Zeit und im Wiederaufbau eingeschrieben haben, zeigt der erste Essai auf. Die übrigen drei fokussieren mittelalterliche Raumkonstellationen St. Reinoldis: das symbiotische Verhältnis aus Reliquien und (bildnerischer) Erzählung; das memoriale, politische und soziale Netzwerk der Stifter des Ratsgestühls in St. Reinoldi; die Räume der Kirche in ihrer Gerichtetheit sowie ihren hierarchischen Stufungen (gesalbt, geweiht, geschmückt etc.). Verknüpft mit den Einzelbetrachtungen stellt daneben das Kompendium der vorreformatorischen Räume und Objekte exemplarisch die Ausstattungsfülle der Reinoldikirche als Hauptpfarrkirche einer mittelgroßen aber ökonomisch einflussreichen europäischen Stadt dar.Item Intermedia(2011-01-06) Preuss, Rudolf; Busse, Klaus-Peter; Kirschenmann, JohannesItem Corallenfabrik Van Selow(2008-09-09T10:43:32Z) Rauch, Angelika; Büttner, Nils; Welzel, BarbaraUnter dem Namen „Van Selow“ werden im Kunsthandel solche Objekte angeboten, die in der von Johann Michael van Selow im Jahr 1756 gegründeten und zunächst von ihm, dann von Nachfolgern geleiteten Braunschweiger Manufaktur hergestellt wurden. Für die von Van Selow als neue, eigene Erfindung bezeichnete Technik in der Verwendung von Glasperlen lassen sich weder direkte Vorbilder noch Weiterentwicklungen finden. Dies macht die nur etwa zwei Jahrzehnte lang existierende Manufaktur einerseits zu einem räumlich und zeitlich stark begrenzten Phänomen, während andererseits ihre Produkte damals wie heute internationale Verbreitung fanden. Die hohen Preise, die heutzutage bei internationalen Auktionen erzielt werden, etablieren Van Selow als wertvolle Marke und die Objekte der Manufaktur als gefragte Raritäten. Die vorliegende Arbeit beleuchtet das Schaffen der Manufaktur von verschiedenen Seiten. Neben einer kunsthistorischen Betrachtung der stilistischen Einflüsse auf die Formenwelt Van Selows, stellt diese Arbeit die erste umfassende Einordnung der Glasperlenmosaike in Kittmasse in das vielfältige Kunstschaffen des 18. Jahrhunderts dar. Hierbei werden kulturhistorische Aspekte wie die Nutzung oder die Bedeutung der Farbigkeit ebenso untersucht wie eine Vielzahl der verwendeten Materialien und ihr spezifischer Einsatz an diesen außergewöhnlichen Objekten. Auch die Frage nach Authentizität wird behandelt, indem traditionelle Zuschreibungen hinterfragt und Kunstwerke unter anderem aus England und Dänemark diskutiert werden, die bisher in diesem Zusammenhang kaum Beachtung fanden. Eine Kombination aus stilistischen Eigenheiten und technologischen Besonderheiten liefert die Kriterien für Zuweisungen zum unsignierten Œvre dieses vielseitigen Künstlers und geschickten Unternehmers. So vielgestaltig die Objekte der so genannten „Corallenfabric“ Van Selows sind, so divers und interdisziplinär sind auch die hier erstmals in dieser umfassenden Form vorgelegten Forschungsansätze, die zu einem besseren Verständnis des Künstlers und seiner Schaffensweise sowie zu einer Eingliederung dieser speziellen Objektgruppe in das Kunsthandwerk des 18. Jahrhunderts beitragen können. Auf diesen Ergebnissen aufbauend wird die bisher in der Forschung unerwähnt gebliebene Rezeption der Werke Van Selows sowohl zur Zeit ihrer Entstehung als auch bis zum heutigen Tag beleuchtet. Diese Arbeit leistet einen Beitrag dazu, das bislang ausschließlich als Kuriosität wahrgenommene Glasperlenmosaik in einen größeren Zusammenhang zu stellen und ihm einen Rahmen zu geben.